Februar 2024 | Ausgabe 5

Februar 2024 | Ausgabe 5

von Miriam Grabarits | Technische Universität Darmstadt

Liebe Leserinnen und Leser,  

herzlich willkommen zum fünften Newsletter der Coffee Lectures Geschichtsdidaktik! ✨ In der heutigen Ausgabe, der ersten des Jahres 2024 und gleichzeitig der letzten des Wintersemesters 2023/24, lassen wir es etwas gemütlicher angehen, da die Erkältungszeit auch vor dem Arbeitsgebiet der Geschichtsdidaktik nicht Halt macht. Trotzdem haben wir selbstverstänlich ein paar hilfreiche Hinweise und aktuelle Literatur zusammengetragen. In diesem Sinne: Machen Sie es sich gemütlich und lassen Sie sich inspirieren! Und – falls Sie aktuell erkältet sind: Gute Besserung!

Was Sie in diesem Newsletter erwartet: 

  • Aktuelles: Bericht zur fortgeführten Kooperation mit dem Studienseminar Darmstadt , Tagungsankündigung "Lernexperimente und Lernmaschinen" im März an der TU Darmstadt
  • Kennen Sie schon...?: telegra.ph – ein "Instant-Blog-Format" mit dem Sie oder Ihre Lernenden schnell und ganz ohne Anmeldung zu Blogger:innen werden können!
  • Lektüre-Empfehlung: "Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch" (Neuauflage 2023) – Neue Konzeption eines Handbuch-Klassikers auf Basis aktueller empirischer Ergebnisse!
💡 Übrigens: Wenn Sie ab jetzt keinen Newsletter mehr verpassen wollen, schreiben Sie uns eine E-Mail und wir nehmen Sie in den E-Mail-Verteiler der Coffee Lectures Geschichtsdidaktik auf! Die Kontaktdaten finden Sie am Ende des Newsletters. 

Was gibt es Neues am Arbeitsgebiet Geschichtsdidaktik oder in Darmstadt und Umgebung – was sollten Sie auf gar keinen Fall verpassen?

  • Gute Kooperation mit dem Studienseminar Darmstadt fortgeführt: Auch im Wintersemester wurde die gute Zusammenarbeit mit dem Studienseminar Darmstadt fortgesetzt. Nach einem erfolgreichen Besuch der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiVs) in einem Geschichts-Seminar im vergangenen Sommersemester waren im Januar 2024 Lehramtsstudierende eines Seminars zur Geschichte der Revolution von 1848 in den Räumen des Studienseminars zu Gast. Sowohl die Studierenden als auch die LiVs hatten sich in den letzten Monaten mit der Konzeption biographischer Zugänge zur Geschichte der Revolution befasst – was lag da näher, als beide Gruppen zusammenzubringen, um sich gegenseitig die Überlegungen und Ergebnisse vorzustellen? Die LiVs präsentierten ihre Unterrichtseinheiten zu Persönlichkeiten wie Amalie Struve oder Emma Herwegh, die Studierenden zu Louise Otto, Heinrich von Gagern, Robert Blum und anderen. Beide Seiten diskutierten angeregt und hätten sich am Ende sogar noch mehr Zeit für den Austausch gewünscht. Wenn sich, wie erhofft, die Kooperation in Folgesemestern fortsetzen lässt, wird dieser Wunsch bei den Planungen auf jeden Fall berücksichtigt werden!
  • Tagungsankündigung: Am 14. und 15. März 2024 findet an der TU Darmstadt die Tagung "Lernexperimente und Lernmaschinen: Historische und systematische Perspektiven auf ein funktionales Lernen", ausgerichtet von der DFG-Emmy-Noether-Forschungsgruppe Ko-Konstruktion von Lernen und Technik (KoLT), statt, zu der auch wir herzlich einladen wollen!
    Im Text der Tagungsankündigung (hier finden Sie auch das detaillierte Tagungsprogramm) von Prof. Dr. Kevin Liggieri heißt es: "Obgleich in gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Debatten sowohl die Digitalisierung des Lernens als auch das Maschinelle Lernen eine große Rolle spielen, finden sich bislang kaum historische Forschungen zu diesem Themenfeld. Die Tagung will hier ansetzen, und nach einer historisch-systematischen Perspektive eines quantifizierten Lernens fragen. Heute wirksame Konzepte von menschlichen und maschinellen Lernsubjekten sollen dabei in ihrer Genese rekonstruiert werden. Dazu bedarf es der Erforschung zentraler historischer Prozesse, besonders der Experimentalisierung, Quantifizierung und Technisierung von Lernkonzepten. Es rückt die fundamentale Transformation von Lernprozessen in den Fokus, die die Vorstellungen vom „Lernsubjekt“ in der digitalen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts maßgeblich mitbestimmt haben. Dafür soll wissenschafts-, technik- und bildungshistorisch untersucht werden, welche Vorannahmen, Experimentalpraktiken, technischen Objekte oder statistischen Forschungen vom 19. Jahrhundert bis heute eine Quantifizierung des Lernens ermöglichten."
    Wenn Sie also Zeit haben, dann kommen Sie im März doch vorbei!
💡Haben Sie Ideen oder Wünsche für die nächste Coffee Lecture im Sommersemester 2024? Kennen Sie jemanden, der/die unbedingt einmal vorbeikommen sollte? Wissen Sie, was in Darmstadt so los ist? Schreiben Sie uns! Wir haben für Ihre Vorschläge weiterhin ein offenes Ohr! 

telegra.ph? Wenn Sie sich bereits gefragt haben, mit welchem Tool wir diesen Newsletter erstellen, dann erfahren Sie heute mehr! Glauben Sie uns, es ist wirklich einfach und Sie benötigen keine ausgeprägten Blogging-Skills, um selbst aktiv zu werden. Aber fangen wir nochmal von vorne an: Was ist dieses telegra.ph eigentlich?

Sie haben es hier mit einem Mikroblog oder auch Instant-Blog zu tun, der sich durch einfache Handhabung und Anonymität auszeichnet, denn bei der Anlage eines solchen Mikroblogs sind keinerlei Anmeldedaten oder Registrierungsschritte nötig. Sie können sofort loslegen (vielleicht sind Sie ja auch schon mittendrin, weil Sie auf den Link zur Plattform geklickt haben?). Damit wird das Tool auch für den Einsatz im Unterricht interessant, gilt es hier ja besonders, die sensiblen Daten der Lernenden zu schützen UND wenig Zeit mit der Einarbeitung in ein digitales Tool zu verlieren. Trotz des geringen Funktionsumfangs, was die Bedienung einfach macht (siehe verlinktes Videotutorial), können externe Inhalte wie YouTube-Videos, Bilder etc. verlinkt und eingebunden werden – so wird der Blog-Post trotzdem anschaulich.
Entwickelt wurde telegra.ph 2016 von den Macher:innen des Messenger-Dienstes Telegram. Technisch gesehen kann es mit verschiedenen Endgeräten genutzt und auf sämtlichen gängigen Plattformen eingebunden werden, da es eine webbasierte Anwendung ist. Sie brauchen lediglich einen stabilen Internetzugang. Ein fertiger Blog-Post kann dann unkompliziert über einen individuell generierten Link (einfach die URL in der Adresszeile im Browser kopieren) geteilt werden.

telegra.ph: Videotutorial von Hauke Pölert bei YouTube

Wichtig zu beachten ist allerdings, dass eine nachträgliche Bearbeitung des erstellten Blog-Posts nur möglich ist, solange Sie die Seite nicht geschlossen haben bzw. (und das als Tipp, den Sie bei der Arbeit damit am besten immer gleich als erstes tun) sich den Link zum Blog-Post kopieren und an einem anderen Ort digital ablegen. Nur, wer Cookies erlaubt (und damit keine vollständige Anonymität im engeren Sinne anstrebt), hat über den Beitragslink die Möglichkeit, den Inhalt nochmal anzupassen.
Sie wollen Ihren "Blog" und dessen Inhalte wieder löschen? Dann einfach alles markieren und löschen!

Mögliche Lernprodukte und Anwendungsmöglichkeiten könnten bspw. sein, dass Ihre Schülerinnen und Schüler einen eigenen (Geschichts-)Blog, ein Lern- oder Reisetagebuch oder einen Pressebericht schreiben. Sie können telegra.ph aber auch als Dokumentationsplattform einer Internetrecherche zu einem konkreten Thema oder als Präsentationsplattform anderer Arbeitsergebnisse verwenden. Grundsätzlich eignen sich aber Formate, die das eigene "Erzählen" anregen bzw. darauf abzielen. Natürlich können aber auch Sie als Lehrkraft mit dem Tool gut arbeiten, um im digitalen (oder analogen) Unterricht strukturierte Lernaufgaben anzulegen.

Wie immer gilt: Probieren Sie es einfach mal aus!

💡 Sie kennen sich bestens im digitalen Geschichtsunterricht aus und haben ein Tool, das Ihre Unterrichtspraxis verbessert? Sie haben einen Geheimtipp zu digitalen Quellensammlungen und Co.? Dann schreiben Sie uns! Wir probieren gern Neues aus und könnten Ihr Wissen über den Verteiler auch an Kolleg:innen und Kommiliton:innen weitergeben! 

Wichtig: Wir stellen hier im Newsletter verschiedene Tools und Apps vor, tun dies aber unentgeltlich und stehen in keiner Form in Kontakt zu den anbietenden Unternehmen oder Entwickler:innen! 


Lehramtsstudierenden des Faches Geschichte wohlbekannt ist das "Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II", das unter dem Titel "Geschichts-Didaktik" erstmals 2003 im Cornelsen-Verlag erschien, herausgegeben von Hilke Günther-Arndt. 2014 hatte es eine Neubearbeitung erfahren, mit Meik Zülsdorf-Kersting als zusätzlichem Herausgeber. Diese Neubearbeitung erfuhr selbst wieder Überarbeitungen und zahlreiche Auflagen. Inzwischen machten aber die Weiterentwicklungen der geschichtsdidaktischen Diskussionen eine grundlegende Neukonzeption erforderlich. Daher erschien 2023 ein grundsätzlich revidiertes Nachfolgewerk, nun unter dem Titel "Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch", weiterhin herausgegeben von Zülsdorf-Kersting, diesmal in Kooperation mit Monika Fenn.

Cover des Bandes "Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch" (Neuauflage 2023) | Bild von der Verlagswebseite: https://www.cornelsen.de/produkte/fachdidaktik-geschichts-didaktik-neuauflage-2023-praxishandbuch-fuer-die-sekundarstufe-i-und-ii-buch-9783589168866

Wie die früheren Auflagen geben die 14 Beiträge renommierter Geschichtsdidaktikerinnen und -didaktiker keine unmittelbaren Tipps zur Gestaltung konkreter Unterrichtsstunden, sondern sind auf einer "mittleren Ebene" (so das Vorwort) zwischen didaktischer Theorie und Unterrichtspraxis angesiedelt. Sie präsentieren damit grundlegende Perspektiven auf Themen wie Quelleneinsatz oder Sprachverwendung im Geschichtsunterricht, zudem auf Themen wie Emotionalität, Diversitätssensibilität und Methodik. Zwei wichtige Beiträge widmen sich aber auch Kriterien der Reihen- und Stundenplanung sowie Leistungsbewertung. Besonderen Wert legen die Herausgebenden darauf, dass sie sich erstmals an einer systematischen Lerntheorie für das Fach Geschichte versuchen, die in zwei ausführlichen Beiträgen am Beginn des Bandes dargelegt wird und für die nachfolgenden Beiträge einen wiederkehrenden Bezugspunkt bildet. Damit gibt der Band nicht nur den Stand gegenwärtiger geschichtsdidaktischer Positionen wieder, sondern regt zum Weiterdenken – und vielleicht auch Widerspruch – an.

Wer neugierig geworden ist, dem erlaubt der Verlag auf seiner Webseite einen Blick ins Buch! Und wer sich grundsätzlich mit Fragen wie:

  • Was ist historisches Denken? Was genau ist mit historischem Wissen gemeint? Was bedeutet der Begriff "Kompetenz" im Fach Geschichte? Wie kann historisches Denken beim historischen Lernen gefördert werden oder welche Denkoperationen sollten eingeübt werden?

... beschäftigt, dem sei der Band empfohlen!

💡 Verschaffen Sie sich doch selbst einen Eindruck von "Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch" (2023) und lassen Sie uns wissen, was Ihnen aufgefallen ist oder wo Sie Fragen haben!

Damit kommen wir zum Ende unseres fünften Newsletters der Coffee Lectures Geschichtsdidaktik. Wir hoffen, Sie konnten ein paar wertvolle Impulse für Ihre Arbeit oder Ihr Studium mitnehmen und freuen uns, Sie auch zur nächsten Ausgabe als Leser:in begrüßen zu dürfen! Bei Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Nutzen Sie gern die unten stehenden Kontaktdaten, um sich mit uns in Verbindung zu setzen. 

Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Team der Coffee Lectures Geschichtsdidaktik! 

💡 Sie haben die bisherigen Newsletter verpasst? Hier gehts lang!:
Juni 2023 Ausgabe 1
August 2023 Ausgabe 2
Oktober 2023 Ausgabe 3
Dezember 2023 Ausgabe 4

Sie haben noch Fragen oder Anregungen? Setzen Sie sich gern mit uns in Kontakt! 

Ansprechpartnerin: Miriam Grabarits 
E-Mail: miriam.grabarits@tu-darmstadt.de 

Besuchen Sie uns auch auf unserer Webseite: 
Webseite des Arbeitsgebiets Geschichtsdidaktik: https://kurzelinks.de/iawy 

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