Neue Ideologie
To`my Potter«Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen» hielten Karl Marx und Friedrich Engels 1848 in ihrem Kommunistischen Manifest fest. So stichhaltig die Behauptung bleibt, ... bin ich doch versucht, sie umzuformulieren: Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte des Kampfs der Ideologien und der Suche nach Gerechtigkeit.
("Kapital und Ideologie" Thomas Piketty)
"Nichts ist mächtiger als eine Idee zur richtigen Zeit." Victor Hugo
Kürzlich hat mich das Buch „Kapital und Ideologie“ von Thomas Piketty beeindruckt. Darin geht es um folgende Idee: Die uns bekannten Wirtschaftsformen (Sklaverei, Feudalismus, Kapitalismus) sind Gesellschaften mit ungerechter Verteilung, die durch Gewalt aufrechterhalten werden. Menschen sind aber nicht gerne Opfer von Gewalt. Und sie üben nicht gerne Gewalt aus. Es besteht also die Notwendigkeit, die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse zu rechtfertigen, ihnen Legitimität zu verleihen. Menschen fühlen sich wohler, wenn sie Ungleichheit als gerecht und unvermeidlich wahrnehmen.
Die Stabilität der Gesellschaft wird durch Religionen, Ideologien und verschiedene Narrative aufrechterhalten. Ursprünglich war ein Narrativ eine mündliche Erzählung, die eine Idee vermittelte, z.B. über den Aufbau des Universums. Narrative werden häufig verwendet, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und das Verhalten von Menschen zu steuern - in der Politik, in der Werbung und in der Wirtschaft. Heutzutage werden sie auch in Printmedien, Radio, Fernsehen, Internet und in der künstlichen Intelligenz verwendet.
Natürlich haben die Nutznießer der bestehenden Ungleichheiten schon immer streng kontrolliert, welche Narrative verbreitet werden - in allen bekannten Gesellschaften. Wie unterschiedlich diese Methoden sein können, zeigt der Unterschied zwischen der Meinungsfreiheit im Westen und der strengen Zensur in Russland. Aber das Ergebnis ist dasselbe - die überwältigende Mehrheit der Gesellschaft glaubt an die verbreiteten Ideen.
Natürlich gibt es einen ständigen Kampf der Ideen, insbesondere in einer instabilen Situation. Und der Wandel der Wirtschaftsformationen geht einher mit der Aufdeckung einiger Narrative und der Schaffung neuer Narrative. Ich glaube, dass der Westen reif ist für eine neue Wirtschaftsformation - oder zumindest für eine bedeutende Modernisierung. Die Aufgabe besteht also darin, die Narrative der heutigen hyperkapitalistischen Gesellschaft zu entlarven und neue zu stiften.
Wir alle haben eine Wahrnehmung der Realität, die uns meistens durch die Narrativen der Medien vermittelt wird. Und diese Wahrnehmung ist oft falsch. Versuchen wir also, falsche Vorstellungen, die in der Öffentlichkeit verbreitet sind, zu entlarven.
Die Systemkrise der entwickelten kapitalistischen westlichen Gesellschaft kann nicht ohne eine grundlegend neue Ideologie überwunden werden. Diese Ideologie soll ein attraktives Bild der Zukunft darstellen, das für alle Völker der Welt und nicht nur für die Bevölkerung der entwickelten Länder wünschenswert ist, sowie auch den Weg in diese Zukunft.
Welche strahlende Zukunft bietet uns die frischgebackene neue Ideologie? In der fernen und unklaren Perspektive scheint eine Weltregierung, die durch direkte Demokratie und künstliche Intelligenz unterstützt ist. Völlige Abwesenheit von Armeen und Massenvernichtungswaffen. Hunger, Armut und Angst sind bereits vergessen. Alle Menschen der Erde haben Anspruch auf ein bedingungsloses Grundeinkommen. Außerdem können sie sowohl verdientes als auch passives Einkommen haben. Privateigentum wird geschützt – obwohl die soziale Ungleichheit minimal ist. Die kapitalistische Produktionsweise dominiert noch immer die nichtkapitalistische, steht aber unter vollständiger politischer Kontrolle. Ein erheblicher Teil des Welthaushalts wird für Umweltprojekte ausgegeben, wie z. B. das Wachsen von Dschungeln in der ehemaligen Sahara-Wüste. Interaktive Filmspiele in „Virtual Reality“ über das Leben unter Diktatoren sind sehr beliebt.
In naher Zukunft ist die Welt bereits deutlicher sichtbar, gespalten in zwei antagonistische Lager – die „Autoritäre Bund“ und die „Liga der Demokratien“. Um eine funktionierende Ideologie aufzubauen, müssen wir zeigen, wie unser “Liga der Demokratien“ Autokraten, Diktatoren, Bankiers und den internationalen wilden Kapitalismus besiegen kann.
Die erste Grundbedingung für den Sieg ist wirtschaftliche Überlegenheit. Die „Liga der Demokratien“ muss eine höhere Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit erreichen. Bei den heutigen niedrigen BIP-Wachstumsraten in entwickelten Länder ist der Zusammenbruch der demokratischen Staatsform unvermeidlich. Die Frage ist nur, wie es geschehen wird – schnell oder langsam, friedlich oder nicht. Wie man China und andere aggressive Länder in der wirtschaftlichen Entwicklung überholen, soziale Ungleichheit verringern und die Gesellschaft vereinen kann, wird im Kapitel „Zwangsjacke für das Kapital“ diskutiert.
Gleichzeitig ist es notwendig, eine beschleunigte sozioökonomische Entwicklung unterentwickelter freundschaftliche Länder zu erreichen, um ökologische und demografische Krisen zu verhindern. Umgang mit Diktaturen, Menschenrechtsverletzungen, Hungersnöte, Migration – all diesen globalen Problemen widmet sich das Kapitel „Militanter Humanismus“.
Hier weiter diskutieren wir, wie die „Liga der Demokratien“ organisiert werden sollte. In der Diskussion wird oft die Frage ignoriert, WIE dies im heutigen realen politischen Umfeld erreicht werden kann. Zuest ist es wichtig, sich vorzustellen, was genau erreicht werden soll. Dies wird jedem Menschen und jeder Organisation ermöglichen, ihren eigenen Weg und ihre eigenen Kampfmethoden zu finden!
Vorwort
Die neue Ideologie muss an die entstehende Weltordnung angepasst werden, in der die Länder in zwei antagonistische Lager gespalten sind: das „Autoritäre Bund“ und die „Liga der Demokratien“.
Im letzten halben Jahrhundert haben die Eliten dieser beiden Läger in perfekter Harmonie gelebt und die Bevölkerung und die natürlichen Ressourcen des Planeten ausgebeutet.
Zuerst (etwa im Zeitraum 1970-2010) plünderten die Kapitalisten der entwickelten demokratischen Länder ihre Heimatländer und pumpten Ressourcen (Investitionen und Produktionskapazitäten) in unterentwickelte Länder - für hohe Gewinne. Dementsprechend war das Entwicklungstempo der reichen Länder sehr langsam. Auch die Sozialausgaben behinderten die schnelle Entwicklung.
Die Volkswirtschaften armer Länder (wie China, Indien, Russland) wuchsen schnell. Diese Länder haben Offenheit gezeigt, und viele dieser Länder, wie Russland, haben Demokratie vorgetäuscht.
Seit etwa 2010 haben die großen Investitionsströme ihre Richtung geändert. Jetzt erwerben China und Russland wertvolle Vermögenswerte in Europa und Nordamerika. In der Vergangenheit haben westliche Investoren auf der Suche nach hohen Profiten in China (und anderen armen Ländern) investiert. Aber Investitionen aus China (oder aus Russland) sind ein staatlich kontrollierter Prozess nach langfristigen Plänen zur wirtschaftlichen Unterwerfung anderer Staaten und zur Zerstörung der Demokratie als Regierungsform. Wenn China Ende des letzten Jahrhunderts günstige Bedingungen für westliche Investitionen geschaffen hat, werden westliche Unternehmen jetzt höflich verdrängt.
Infolgedessen bewegen sich die Volkswirtschaften demokratischer Länder kaum. Beispielsweise hat sich in Deutschland der Wert des Eigentums eines durchschnittlichen Deutschen seit Anfang des 21. Jahrhunderts nur verdoppelt, während er in China um das 35-fache gestiegen ist! Gleichzeitig bekamen auch die armen Chinesen etwas ab. Aber in Deutschland war das ganze Wachstum für die Reichen, und viele arme Menschen wurden noch ärmer.
Traditionelles westliches Kapital wird derzeit von den Weltmärkten verdrängt, was zu einer Gegenreaktion geführt hat. Trump hat einen Wirtschaftskrieg mit China begonnen. Vielleicht haben die Vereinigten Staaten in diesem Krieg mehr verloren als gewonnen. Unter diesen Bedingungen wurde die Idee der „Liga der Demokratien“ wiederbelebt. Der neue Präsident Joe Biden hat begonnen, die Idee vorantreiben. Inzwischen entwickelt sich die „Autoritäre Bund“ leise und schnell.
"Liga der Demokratien" muss - per Definition - die Demokratie verteidigen. Aber vorerst läuft alles darauf hinaus, die Interessen des westlichen Großkapitals zu verteidigen. (Und für das Großkapitals ist die Demokratie eher eine Bürde, die es nicht erlaubt, soziale Verpflichtungen verhindern.)
Die breiten Massen der Bevölkerung westlicher Länder sind nicht bestrebt, die Demokratie zu verteidigen. Die soziale Ungleichheit wächst, und viele werden allmählich ärmer. Das "Big Business" kontrolliert die Politik fast vollständig, und die Mehrheit vertraut den politischen Parteien oder Führern nicht mehr. Die Wahlbeteiligung sinkt. Die Menschen sind unsicher und haben Angst vor der Zukunft.
Andererseits fehlt es an Führungspersönlichkeiten, die eine Idee, eine Zukunftsvision haben und ihren Staaten und Völkern einen Ausweg aus der Krise bieten können.
Es gibt kein gemeinsames Zukunftsbild, kein Vision einer gerechtigen, strahlenden und anziehenden Gesellschaft. Das ist die Krise der Ideologie.
Ideologie am Ende der modernen westlichen Gesellschaft
Die Ideologie der Ökonomie ist der Neoliberalismus, der die Prinzipien des freien Marktes und der Nichteinmischung des Staates in die Wirtschaft proklamiert. Der Neoliberalismus hasst Ideen wie die Bekämpfung von Ungleichheit, Sozialschutz und die Einschränkung von Unternehmen. Unter der Fahne des Neoliberalismus plünderten internationale Konzerne seit den 1970-er Jahren unterentwickelte Länder aus und errichten blutige Diktaturen (beginnend mit Pinochet in Chile). In den westlichen Ländern führt der Neoliberalismus zu einer immer größer werdenden sozialen Ungleichheit. Eine solch „glänzende Zukunft“ gefällt niemandem, nicht einmal den Reichsten.
Im gesellschaftlichen Leben herrscht Libertarismus. Aber Libertarismus ist eher ein Dogma oder eine Überzeugung, die keine Beweise erfordert. Kurz gesagt, das Rezept ist einfach: Geben Sie den Menschen maximale Freiheit, und alles wird gut. Und wenn nicht? Dann alles verkommen lassen? Der Libertarismus versucht nicht zu verstehen und zu erklären, wie die moderne Gesellschaft entstanden ist und wie man eine bessere aufbauen kann. Libertarismus interessiert sich nicht für politischen Kampf. Es ist nur eine Religion, die von sehr unterschiedlichen Menschen angenommen wird, die ansonsten nichts gemeinsam haben.
Humanismus, mit seinem Glauben an Menschenrechte, kann als Teil des Libertarianismus angesehen werden. Es scheint, dass die Humanisten nichts über die Existenz der Wirtschaft oder des Klassenkampfs gehört haben. Sie wissen, wie großartig alles sein sollte, aber sie haben keine Ahnung, wie man es erreichen kann - das interessiert sie nicht sehr.
Identitätspolitik ist die sichtbarste Spur von Humanismus und Libertarismus in der neueren Realpolitik. Dies führte zur Bildung verschiedener Gruppen entlang Nationalität, Religion, Sekte, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit oder Geschlecht. Zum Beispiel: Frauen, Schwarze, Schwule, Muslime, Ureinwohner usw. Jede Gruppe kämpft für ihre Rechte und fordert die Anerkennung ihrer Exklusivität und besonderen Privilegien. Frauen und Schwarze erklären sich zu Opfern und fordern, fordern, fordern... (In der Psychologie wird dieses Verhalten von „Opfern“ als „emotionale Erpressung“ bezeichnet).
Identitätspolitik erzeugt einen Teufelskreis sozialer Spaltungen und stellt eine wirkliche Bedrohung für die liberale Demokratie dar. Diktatoren haben dies bereits verstanden, und in ihrem hybriden Krieg gegen die Demokratie werden diese bestehenden Spaltungen aktiv ausgenutzt - zum Beispiel durch soziale Netzwerke mit "Fake-News". Aber die neue Ideologie muss die Menschen nicht nur in einem Land, sondern auf der ganzen Welt vereinen.
Wir schaffen eine Ideologie, und jede Ideologie „totalisiert“ das Denken und bekämpft andere Ideologien und fremde Ideen. Deshalb sagen „wir“ zu „ihnen“: „Menschenrechte und Demokratie müssen verteidigt werden. Wir erkennen natürlich ihre sehr besondere Gruppenidentität an und dass Sie zu Unrecht beleidigt wurden. Aber wir kämpfen für eine bessere Zukunft für die Menschheit. Also, steigen sie in die Reihen der Kämpfer für eine bessere Zukunft - oder hauen sie ab“.
Diktatur der Wähler
Der Siegeszug des globalen Kapitalismus hat in den letzten fünfzig Jahren zu einer phantastischen Bereicherung einiger Weniger und zu einer erheblichen Absenkung des Lebensstandards eines großen Teils der Bevölkerung in den entwickelten demokratischen Ländern geführt. Wenn sich die bestehenden demokratischen Institutionen als unfähig erweisen, diesen sich beschleunigenden Verarmungsprozess umzukehren, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit gestürzt werden und eine Form autoritärer Herrschaft wird sich etablieren.
Die Kapitalisten verstehen diesen Trend und setzen auf Nationalisten wie die „Alternative für Deutschland“. Damit wollen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens: Mit autoritärer Macht die Proteste der unzufriedenen Bevölkerung unterdrücken, wie es unter Hitler der Fall war. Zweitens die Politik des "Teile und Herrsche" anwenden. Nur sollen jetzt nicht mehr Juden, sondern Migranten zum Hassobjekt werden.
Die Alternative zum Machtstreben der Nationalisten ist die Diktatur der Wähler, d.h. die direkte Demokratie im Kontext revolutionärer Veränderungen. Direkte Demokratie wie in der Schweiz existiert unter Bedingungen, in denen die Klasseninteressen mehr oder weniger ausgeglichen sind, auch wenn in den letzten Jahren ein Prozess des zunehmenden Einflusses der Korporationen zu beobachten ist. In anderen entwickelten Ländern sind die Interessen der Unternehmen in Gesetzen und internationalen Verträgen verankert, und es gibt keine rechtliche Möglichkeit, die Reichen zur Zahlung angemessener Steuern zu zwingen. In dieser Situation könnte sogar eine „Diktatur der bewaffneten Wähler“ notwendig werden.
Veränderungen in der Verteilung des „nationalen Kuchens“ müssen nicht unbedingt gewaltsam durchgeführt werden. Aber - in jedem Fall - ist es unmöglich, freiwillige Zugeständnisse im Rahmen der bestehenden Gesetze und demokratischen Verfahren zu erreichen. Dies kann als Kernpunkt der neuen Ideologie angesehen werden und steht im Widerspruch zu der Überzeugung der Mehrheit der Bürger, dass die Teilnahme an Wahlen, sozialen Bewegungen und Parteien grundsätzlich einen Ausgleich der Interessen verschiedener Klassen ermöglicht. Die Durchsetzung dieses Glaubens kann als ideologischer Sieg der herrschenden Klasse gewertet werden. Der Milliardär Warren Buffett ist da ganz anderer Meinung: «Es herrscht Klassenkampf, in Ordnung, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die diesen Kampf führt, und wir sind dabei ihn zu gewinnen.» (zitiert in der New York Times vom 26. November 2006) Der Kontext zeigt jedoch, dass Buffett selbst mit der aktuellen Situation nicht glücklich ist...
Demokratie mit Diktatur kann als Oxymoron wahrgenommen werden, als gegensätzliche Begriffe oder als Unsinn wie „trockenes Wasser“ oder „heißes Eis“. Aber die Kombination aus einer starken vertikalen Exekutivgewalt und erneuerten demokratischen Institutionen sollte einen Vorteil gegenüber autokratischen Regierungsformen Versorgen.
Der geeignetste Kandidat für die Umwandlung in die Liga der Demokratien ist die Europäische Union. Um auf internationaler Ebene überhaupt Tätig zu sein, muss die Liga einem Zentralstaat ähneln und eine einheitliche Außen- und Innenpolitik haben. Was bleibt dann von der Souveränität einzelner EU-Staaten, die Mitglieder der Liga sind? Tatsächlich ist dies eine Diktatur! Ja, die Diktatur der Wähler. Mit "Diktatur" ist hier eine streng zentralisierte Vertikale der Exekutivgewalt gemeint, unter der alle traditionellen demokratischen Institutionen erhalten bleiben.
Die Liga könnte 4 Führungsebenen haben: 1-lokal, 2-regional, 3-Länder, 4-Liga. Auf lokaler Ebene, insbesondere in kleinen Siedlungen, können alle wichtigen Angelegenheiten auf altmodische Weise gelöst werden - in einer Mitgliederversammlung. Auf allen anderen Ebenen muss die repräsentative Demokratie von der direkten Demokratie unterstützt werden. Nach den Gesetzen der repräsentativen Demokratie wählen die Wähler wie üblich ihre Vertreter - Abgeordnete, Bürgermeister, Präsidenten ... In einer direkten Demokratie können die Wähler vom Parlament justifizierte Gesetze abschaffen, neue Gesetze initiieren und sie in Referenden bestätigen oder ablehnen. Die Wähler können auch ihre zuvor gewählten Vertreter zurückrufen.
Es ist ein komplexes System. Das ist normal, da die Entwicklung komplexer Systeme immer komplexer wird. Ein komplexes System kann jedoch ineffizient und schwerfällig sein. Aber das ist nicht akzeptabel. Um zu überleben, ist die Hauptanforderung an das Managementsystem der Liga gerade hohe Effizienz und "sofortige" Reaktion.
Joe Biden sagte, dass in privaten Gesprächen mit ihm: „Sowohl Putin als auch Xi Jinping haben mir gegenüber angedeutet, dass sie nicht glauben, dass Demokratien im 21. Jahrhundert funktionieren können, weil es zu lange dauert, zu einem Konsens zu gelangen; Deshalb werden Autokratien den Sieg davontragen.“
Natürlich wurden demokratische Institutionen über Jahrhunderte in einer Welt aufgebaut, in der sich Veränderungen eher langsam bewegen. Die Technologie schreitet heutzutage schnell voran, aber der demokratische Prozess ist immer noch langsam.
Moderne Internettechnologien und künstliche Intelligenz ermöglichen es, den Willen von Millionen oder sogar Milliarden von Wählern nahezu augenblicklich zu berechnen und eine Lösung anzubieten. Schon heute nutzen Politiker die Ergebnisse verschiedener Online-Umfragen und spezielle Social-Media-Monitoring-Programme, um zu verstehen, was die Wähler wollen. Technologien wie E-Voting oder E-Government sind in einigen Ländern bereits im Einsatz. In diesem Fall sind autoritäre Länder weit vorangekommen, aber mit völlig entgegengesetzten Zielen – Zensur, Unterdrückung, Propaganda, Cyberkrieg.
Aber das Wichtigste für das Regierungssystem eines jeden Landes ist die allgemein anerkannte Ideologie. Wenn Menschen eine gemeinsame Idee verbindet, geht es auch bei schlechtem Management gut. In der Ukraine beispielsweise ist die politische und militärische Führung kaum noch in der Lage, militärische Operationen in allen Regionen zu koordinieren. Doch die ukrainischen Truppen sind überraschend erfolgreich – dank einer gemeinsamen Ideologie. Im Gegensatz dazu befindet sich die EU in völliger Unordnung. Enorme Managementressourcen werden eingesetzt, um Sanktionen gegen Russland zu vereinbaren, und Tausende von Beamten und Abgeordneten sind an den Verhandlungen beteiligt. Und das Ergebnis ist miserabel. Wie kann man sich nicht an Äsops Fabel "Der schwangere Berg" erinnern, in der "Der Berg eine Maus gebar".
Kapitalismus oder Sozialismus?
Der Verlauf der Entwicklung und der aktuelle Stand der Zivilisation werden von der Spezies bestimmt, die diese Zivilisation geschaffen hat - der Spezies "Homo sapiens". Wie andere Spezies zeigt Homo sapiens sowohl altruistische als auch egoistische Tendenzen. Anscheinend basieren die sozialistische Theorie und Praxis auf altruistischen Neigungen, während die kapitalistische - auf egoistischen.
In kapitalistischen Ländern, in denen der Sozialismus (in Form eines Sozialversicherungssystems) nicht erwünscht ist, ist die Situation in der Gesellschaft ungesund. Zum Beispiel hat ein so reiches Land wie die Vereinigten Staaten eine hohe Kriminalitätsrate und die Lebenserwartung hätte höher sein können. Rein sozialistische Länder, in denen private Eigentum (eigennützige) verboten war – diese Länder existieren nicht mehr. Die goldene Mitte haben sich die Europäische Ländern gefunden. Das nennt man: "sozial orientierte Marktwirtschaft" (die jetzt in der Krise steckt). Genau diese Wirtschaftsform soll nach unserer Ideologie verbessert werden – in Richtung größerer wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Gerechtigkeit.
Weiter: Militanter Humanismus
Inhaltsverzeichnis
Neue Ideologie
Vorwort
Ideologie am Ende der modernen westlichen Gesellschaft
Wähler-Diktatur
Kapitalismus oder Sozialismus?
Militanter Humanismus
tomy_potter@protonmail.com