Militanter Humanismus

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To`my Potter

Militanter Humanismus

Folgendes schreibt Sune Haugbolle von der Universität Roskilde (Dänemark) in ihrem Artikel „A Militant Humanism for the 21st Century“:

“… Der Konflikt in Syrien zeigt die Unfähigkeit des UN-Systems, auf schwere Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen zu reagieren und die Ausbreitung von Krieg und Leid zu verhindern.“

“… Humanisten müssen aufhören, Ausreden für ihren Glauben zu finden oder ihre Möglichkeiten defätistisch zu betrachten. Wir brauchen einen militanten Humanismus, der sich der Verteidigung der utopischen Suche nach globaler Gerechtigkeit verschrieben hat. Für eine Person bedeutet dies Gerechtigkeit im Heimatland, verankert in der nationalen Gesetzgebung, sowie Gerechtigkeit in unserem internationalen System. Wir brauchen kämpferische Humanisten, die sich nicht von den Barrikaden zurückziehen, die sprechen und handeln und sich solidarisch in der Tat zeigen.

Waffen und Barrikaden sind Metaphern für einen Kampf, der geeignete Mittel finden muss. Ich ziehe es vor, dass sie gewaltlos sind, aber in manchen Fällen gibt es keine andere Wahl, als zu den Waffen zu greifen.“

Tatsächlich entwickelt sich die UNO allmählich zu einem Außenposten der „Autoritären Bund“. Russland und China (mit Unterstützung anderer Nicht-Demokratien) nutzen ihr Vetorecht, um Versuche zu blockieren, Diktatoren zu stürzen oder sogar Militärputsche zu verurteilen. Unter diesen Bedingungen wird es dringend notwendig, eine aktive "Liga der Demokratien" zu schaffen - um Autokraten und Diktatoren Widerstand zu leisten, um unterentwickelten Ländern bei ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zu helfen.

Westernization

Es gibt große Probleme und große Zweifel im Zusammenhang mit dem beschleunigten Fortschritt der unterentwickelten Länder. Hier ist, was der amerikanische Intellektuelle Mark Lilla schreibt:

“... Die Wahrheit ist, dass Milliarden von Menschen zu unseren Lebzeiten oder denen unserer Kinder oder Enkel nicht in liberalen Demokratien leben werden – wenn überhaupt. Das liegt nicht nur an Kultur und Sitten: Dazu kommen ethnische Spaltungen, religiöses Sektierertum, Analphabetismus, wirtschaftliche Ungerechtigkeit, sinnlose nationale Grenzen, die von Kolonialmächten auferlegt werden ... die Liste ist lang. Ohne Rechtsstaatlichkeit und eine respektierte Verfassung, ohne professionelle Bürokratien, die die Bürgerinnen und Bürger unparteiisch behandeln, ohne die Unterordnung des Militärs unter die Zivilherrschaft, ohne Regulierungsbehörden, die wirtschaftliche Transaktionen transparent halten, ohne soziale Normen, die bürgerschaftliches Engagement und Gesetzestreue fördern – ohne all dies ist eine moderne liberale Demokratie unmöglich. Die einzig vernünftige Frage, die man sich stellen muss, wenn man an die heutigen Nicht-Demokratien denkt, ist: Was ist Plan B?

Nichts spiegelt den Bankrott des heutigen politischen Denkens mehr wider als unsere mangelnde Bereitschaft, diese Frage zu stellen, die nach Rassismus für links und nach Defätismus för rechts riecht. Aber wenn die einzigen Möglichkeiten, die wir uns vorstellen können, Demokratie oder Sintflut sind, schließen wir die Möglichkeit aus, nichtdemokratische Regime zu verbessern, ohne entweder zu versuchen, sie gewaltsam zu verändern (im amerikanischen Stil) oder vergeblich zu hoffen (im europäischen Stil), dass Menschenrechtsverträge, humanitäre Einmischung, legal Sanktionen, NGO-Projekte und iPhone-Blogger werden langfristig einen Unterschied machen. Das sind ganz typische Wahnvorstellungen unserer beiden Kontinente.“

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Ende des Kalten Krieges wählten die neu entstandenen Länder tatsächlich den Weg der demokratischen Entwicklung. Aber die „postsowjetische Demokratie“ erwies sich als instabil. Nur der Bevölkerung der drei baltischen Staaten (Estland, Litauen, Lettland) gelang es, die Demokratie aufrechtzuerhalten. Der Rest der Länder degeneriert allmählich – mehr oder weniger – zu „Hybridregimen“, die für westliche Experten unverständlich sind.

Leider hatte Mark Lilla keinen Plan B vorgestellt. Aber ein solcher Plan (um die Entwicklung rückständiger Länder zu beschleunigen) muss existieren, sonst droht das Ökosystem der Erde zusammenzubrechen. Die europäischen Grünen verstehen nicht, dass Umweltziele nicht - in Gegenwart rückständiger Länder - erreicht werden können. In den Städten Afrikas, Zentralasiens, Indiens müssen moderne Abwassersysteme, Abfallverarbeitung, umweltschonende Produktion, grüne Energie und vieles mehr geschaffen werden... Mit anderen Worten, rückständige Länder müssen in Rekordzeit hoch entwickelt werden.

Die Autoren des wirtschaftspolitischen Werks „Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut“ Daron Acemoglu und James A. Robinson ließen sich bei ihrer Arbeit vom institutionellen Prinzip leiten. Ihrer Meinung nach hängt die Entwicklung des Staates von politischen und wirtschaftlichen Institutionen ab. Meistens strebt die herrschende Elite, die alle Macht in ihren Händen konzentriert hat, nicht danach, bestehende Institutionen weiterzuentwickeln oder das Wohlergehen der Bürger zu verbessern, sondern denkt nur an ihren eigenen Vorteil.

Daher ist der rasche Fortschritt armer Länder ohne erzwungenes Eingreifen von außen unmöglich, was aus Sicht der bestehenden Ideologie (und des internationales Recht) heute nicht akzeptabel ist. Aber es geht nicht anders. Trotz der erfolglosen Versuche der Amerikaner und Europäer muss der demokratische Westen die Rolle eines aktiven „Zivilisierers“ übernehmen. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass Autokraten Gesetze und Vorschriften leicht brechen und umgehen, die Opposition verfolgen und sogar demokratische Regierungen in anderen Ländern stürzen.

Unter diesen Bedingungen – die Verfassung, die Gesetze und Doktrinen der Liga sowie die allgemein anerkannte Ideologie – müssen Einmischungen (sogar gewalttätige) in die inneren Angelegenheiten und die „elterliche Fürsorge“ weniger entwickelter Länder zulassen. Natürlich macht eine solche „Vormundschaft“ nur dann Sinn, wenn die Bevölkerung eines Krisenlandes Unterstützung ersucht. Die Flucht aus Afghanistan im August 2021 erinnert daran, was passiert, wenn man die Unterstützung der Bevölkerung verliert.

Existierte die Liga 2020, käme es zu einer Intervention in Weißrussland. Nach dem Wahlbetrug, unmittelbar nach der gewaltsamen Niederschlagung von Massenprotesten, würden die Spezialeinheiten der Liga Regierungsgebäude in Minsk besetzen und „Präsident“ Lukaschenko und andere hochkarätige Kriminelle verhaften… Das Volk von Belarus wäre glücklich, und die Völker der Liga wären sehr stolz auf die Entschlossenheit ihrer Führung... Belarus ist ein ziemlich entwickeltes Land und könnte ohne externe Vormundschaft in wenigen Jahren vollständig unabhängig werden.

Dies ist ein günstiges Szenario. Und wenn die Generäle der belarussischen Armee einen Bürgerkrieg beginnen? Was ist gemäß der Ideologie und Strategie der Liga zu tun? Dann wird es notwendig sein, lokale bewaffnete Formationen aus freiwilligen Verteidigern der Demokratie zu bilden. Und den Feind besiegen mit allen Kampffähigkeiten der Armee der Liga, einschließlich moderner Kampfausrüstung.

Und was passiert, wenn Russland eingreift und anfängt, Atomwaffen einzusetzen? Dann wird es einen Atomkrieg geben. Die Vermeidung eines Atomkriegs (und sogar einer russischen Intervention) erfordert eine überwältigende militärische Überlegenheit und Entschlossenheit.

Was würde die Liga nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 tun? Antwort: nichts. Mit Vorhandensein der Liga wäre die Invasion einfach nicht passiert.

Betrachten wir den Krieg in Afghanistan (von 2001 bis 2021) aus der Sicht des „Zivilisierers“. Zu Beginn des Krieges wurde der größte Teil des Territoriums Afghanistans von der radikal-islamistischen Organisation "Taliban" kontrolliert. Der nördliche Teil des Landes wurde von der "Northern Alliance" kontrolliert - einer Koalition mehrerer Feldkommandanten. Jeder Kommandant richtete seine eigene Ordnung auf seinem Territorium ein. Aber die Nordallianz als Ganzes wurde von Ahmad Shah Massoud vertreten, der eine mehr oder weniger zivilisierte Ordnung aufrechterhielt. Frauen durften sogar arbeiten und studieren!

Die Militäroperation der westlichen Koalition begann am 7. Oktober 2001 (beschrieben in Wikipedia). In den ersten Monaten beschränkten sich die Kämpfe auf Angriffe der US-Luftwaffe auf militärische Einrichtungen der Taliban. Das Luftverteidigungssystem der Taliban wurde fast sofort zerstört, ebenso wie die Luftwaffe. Auch Kommunikations- und Versorgungssysteme wurden zerstört.

Nach einem Monat Bombenangriffe ließ die Kampfkraft der Taliban nach, und am 9. November 2001 startete die Nordallianz ihre erste ernsthafte Offensivoperation seit Beginn der Luftangriffe. Bis Ende des Jahres war fast ganz Afghanistan von den Taliban befreit. Staatsoberhaupt wurde Hamid Karzai, der im Dezember 2001 zum Leiter der Interimsverwaltung Afghanistans ernannt wurde.

Aus der Sicht unserer Ideologie hätte die militärische Intervention in diesem Moment gestoppt werden müssen! Das Land hat einen großen „Zivilisationssprung“ gemacht. Anstelle der grausamen Taliban wurde ein Zentralstaat gebildet – die Islamische Republik Afghanistan. Diesem Staat sollte man auch weiterhin helfen um ein höheres Zivilisationsstufe unterstützen - im Kampf gegen den Terrorismus des radikalen Islams. Könnte der "zivilisierte Islam" in Afghanistan überleben, wäre die Welt jetzt ein viel besserer Ort.

Die tatsächliche Entwicklung der Ereignisse war jedoch katastrophal. Nach etwa einem Jahr erholten sich die Taliben und wandten sich dem Guerillakrieg zu. Operationen gegen die Taliban verliefen nicht ohne zivile Opfer. Während im Jahr 2001 viele Einwohner (vor allem in städtischen Gebieten) die Ankunft bewaffneter Ausländer begrüßten, hat sich die Einstellung im Laufe der Zeit drastisch geändert.

Im obigen Gedankengang wurden die Begriffe „Zivilisationsstufe“ und „Zivilisationssprung“ verwendet. Viele Autoren wenden sich gegen die Verwendung dieser Begriffe und weisen darauf hin, dass jede Zivilisation nur aus der Sicht dieser Zivilisation verstanden werden kann. Beispielsweise verwendet Samuel Huntington in seinem Buch „Kampf der Kulturen“ den Begriff „Zivilisationsstufe“ überhaupt nicht. Dieses Vorgehen spieglt - seiner Meinung nach - eine gefährliche "westliche Anmaßung" wider, die Konfliktsituationen schaffe.

Die Einteilung der menschlichen Gemeinschaften in "Zivilisationen" ist ein Ansatz. Das andere Extrem ist die Teilung in Demokratien und Nichtdemokratien. Die Denkfabrik “Freedom House“ fördert Demokratie und dokumentiert Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt. Ihr jährlicher Bericht „Freedom in the World“ bestimmt den Grad der Freiheit in jedem Land auf der Grundlage eines zusammengesetzten Indexes, der viele Faktoren wie Pressefreiheit, bürgerliche Freiheiten usw. berücksichtigt. Als Ergebnis werden die Länder in „freie“, „teilweise frei“ und „nicht frei“ eingeteilt.

Diese Aufteilung kann nur bei der Entscheidung helfen, wer in die Liga der Demokratien aufgenommen werden kann. In anderen Fällen erwies sich dieser Ansatz als Sackgasse. Mark Lilla schreibt: „… die große Überraschung für die Weltpolitik nach dem Ende des Kalten Krieges ist nicht der Fortschritt der liberalen Demokratie, sondern das Wiederaufleben klassischer Formen undemokratischer politischer Regierungen in modernem Gewand.“

Techno-Humanitäre Bilanz

Betrachten wir die allgemeine Geschichte vom Standpunkt der Hypothese des „Techno-humanitäre Bilanz“(oder techno-humanitäre Gleichgewicht, oder TH-Bilanz). Autor der Hypothese ist Akop Nazaretyan (Акоп Назаретян):

“Die Hypothese des „techno-humanitären Gleichgewichts“ besagt, dass je höher die Macht der Kampf- und Produktionsmittel sind, desto fortschrittlichere Mittel der interen Regulierung sind notwendig, um die Gesellschaft erhalten. Übersteigt das technologische Potenzial einer Gesellschaft die Regulationsmechanismen, entsteht das Syndrom des “homo precrisimos“, es beginnt eine Phase der Euphorie, und dann folgt ein unvermeidliche schmerzhafter Zusammenbruch, eine Krise. Die meisten Zivilisationen auf der Erde wurden nicht durch äußere Ursachen (wie Klimawandel, Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche usw.) zerstört. Sie zerstörten sich selbst und untergruben die natürlichen und organisatorischen Grundlagen ihrer Existenz. Techno-humanitäres Gleichgewicht ist das Schlüsselgesetz der Auswahl von Gesellschaften nach Lebensfähigkeit ...

... im Laufe der Geschichte hat die tödliche Kraft von Waffen stetig zugenommen. Gleichzeitig hat die Bevölkerungsdichte zugenommen. Aber eine Zunahme der Dichte bei allen Tieren erhöht normalerweise den Grad der Aggressivität. Daraus folgt, dass der Prozentsatz der Todesopfer in Kriegen und Konflikten immer steigen müsste. Berechnungen zeigen aber, dass der Anteil der Gewaltopfer an der Gesamtbevölkerung nicht nur nicht zugenommen, sondern insgesamt abgenommen hat. Mit Ausnahme einzelner Anstiege - im späten Mittelalter, zu Beginn der Eisenzeit ... Aber dem Aufschwung folgte ein Niedergang und Beruhigung.

… Hier ist ein typisches Beispiel aus der zeitgenössischen Ethnographie. In Vietnam gab es einen Bergstamm von Khmern. Tausende von Jahren lebten sie in ihrer Nische und jagten mit Pfeil und Bogen. Aber der Stamm verschwand während des Vietnamkriegs. Die Amerikaner machten den Vietcong für ihre Zerstörung verantwortlich, die Vietnamesen beschuldigten die Amerikaner. Aber die Untersuchung ergab, dass niemand sie berührt hatte, alles war einfacher und schrecklicher. Die amerikanischen Karabiner fielen in die Hände der Wilden. Sie beherrschten die neue Technik schnell - und innerhalb weniger Jahre war der Stamm verschwunden. Sie töteten sich gegenseitig, zerstörten die umliegende Tierwelt und degradierten.

Ähnliche Geschichten passierten mit den Indianern - während der Eroberung Amerikas. Ein scharfer Sprung durch die historische Zeit ist nicht umsonst. In einer gewöhnlichen, authentischen Geschichte gibt es keine solche abrupten Übergänge, alles erstreckt sich über Jahrhunderte, sodass die Kultur Zeit hat, sich an neue zerstörerische Technologien anzupassen, neue kulturelle Mechanismen zur Abschreckung von Aggressionen, eine neue Moral und ein neues Wertesystem zu entwickeln.”

Betrachten wir die moderne Welt aus der Sicht der Idee des TH-Bilanz.

Mit der Erfindung der Atombombe und ihrer Trägermittel stieg das "technologische Potential" der Vernichtungsmittel. Infolge der "Karibikkrise" im Jahr 1961 wurden jedoch als Reaktion auf diese Bedrohung "Regulierungsmechanismen" geschaffen. Es war fast ein Atomkrieg. Infolgedessen einigten sich die Seite (UdSSR und USA) auf Konsultationen, stellten eine direkte Telefonverbindung zwischen der obersten Führung her und begannen, Vereinbarungen (über die Kontrolle und Reduzierung von Massenvernichtungswaffen - MVW) zu erörtern und anzunehmen. Somit wurde das TH-Gleichgewicht wiederhergestellt.

In der heutigen globalen Welt ist das TH-Gleichgewicht wieder einmal gestört. Dank der Globalisierung haben wilde Menschen Zugang zu den modernsten Technologien erhalten. Daher ist - nach dem Szenario der „Berg-Khmer“ - die Selbstzerstörung der Zivilisation möglich. Mark Lilla beschreibt es toleranter: „Der Zusammenbruch des Sowjetimperiums und die darauf folgende „Schocktherapie“ ließen neue Oligarchien und Kleptokratien entstehen, denen innovative Finanz- und Kommunikationsinstrumente zur Verfügung standen; Die Ausbreitung des politischen Islam hat Millionen von Muslimen, ein Viertel der Weltbevölkerung, unter ein strengeres theokratische Herrschaft gestellt; Stämme, Clans und sektiererische Gruppen sind zu den wichtigsten Akteuren in den postkolonialen Staaten Afrikas und des Nahen Ostens geworden; China hat den despotischen Merkantilismus zurückgebracht.“

Russland hat erheblich zur Störung des TH-Gleichgewichts beigetragen. Beispielsweise wurde der 1987 unterzeichnete INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces) 2019 ausgesetzt, da die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten sich gegenseitig der Nichteinhaltung beschuldigten. Infolgedessen gibt es mehr Raketen und weniger „Kulturregulatoren“. Viele Beispiele können angeführt werden, wenn die absichtliche Zerstörung des bestehenden TH-Gleichgewichts zu einer Priorität der russischen Außenpolitik geworden ist.

Internet wurde 1969 in den Vereinigten Staaten im Auftrag des Militärs erfunden. In den 1980er Jahren begannen die Wissenschaftler, das Netzwerk zu nutzen. In den 1990er Jahren wurde das Internet öffentlich bekannt. Nun, in den 2000er Jahren hatte im Internet bereits ein Cyberkrieg begonnen – Cyberangriffe, Spionage, Informationskrieg. Und wieder landeten die fortschrittlichsten Waffen (Soft, Computer- und Netzwerktechnologien) in den Händen von Wilden aus Russland, dem Iran, China, Nordkorea ...

*

Eine noch größere Bedrohung ist die künstliche Intelligenz (KI), die in der Militärtechnologie eingesetzt wird - autonome Drohnen, Raketen, selbstfahrende "Killerroboter", Tauchfahrzeuge und Raumfahrzeuge. Die Gefahr liegt im Fehlen von „kulturellen Regulatoren“. „Killerroboter“ einfach zu verbieten, funktioniert nicht – viele Länder wehren sich dagegen. Die größte Gefahr besteht jedoch darin, dass die Geschwindigkeit, mit der neue Killertechnologien auftauchen, die Geschwindigkeit übersteigt, mit der internationale Abkommen verabschiedet werden können - während die Verhandlungsführer über ein Thema diskutieren, tauchen mehrere neue auf.

Welche Schlüsse lassen sich (aus der Analyse der techno-humanitären Gleichgewichtshypothese) für die „Liga“ und ihre Ideologie ziehen? Solange die „wilden“ Länder Zugang zu modernen Kampftechnologien haben, ist ein Wettrüsten auf Zermürbung unvermeidlich. Einst war die Sowjetunion bereits bankrott gegangen und zusammengebrochen – nicht zuletzt wegen exorbitanter Militärausgaben. Es besteht keine Notwendigkeit, Russland daran zu hindern, auseinanderzubrechen und auseinanderzufallen. Wir müssen uns um ein schnelleres Wirtschaftswachstum der Liga bemühen. (Gegenwärtig entwickeln sich Demokratien beschämend langsam, insbesondere im Vergleich zu China. Wie man die Liga beschleunigen kann, wird im Abschnitt "Zwangsjacke für das Kapital" besprochen.)


Weiter: Zwangsjacke für das Kapital


Inhaltsverzeichnis

Mein Aufruf
Neue Ideologie
Militanter Humanismus
Westernization
Techno-Humanitarian Balance
Hybrider “kühler Krieg”
Zwangsjacke für das Kapital

Volkskapitalismus?


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