Elon Musk benennt Twitter in "X" um und will es zu einer "Alles-App" machen, ähnlich wie WeChat in China

Der milliardenschwere Unternehmer und Tech-Gigant Elon Musk benennt Twitter in "X" um - ein Schritt, der seiner langfristigen Vision entspricht, eine revolutionäre Social-Media-Plattform zu schaffen, die über das traditionelle Konzept eines sozialen Netzwerks hinausgeht.

Die Vision beinhaltet die Schaffung einer "Alles-App", die Messaging, E-Commerce und Peer-to-Peer-Zahlungen integriert. Sein Ziel ist es, eine "Super-App" zu entwickeln, die verschiedene Dienste und Funktionen integriert, ähnlich wie Tencents WeChat in China. WeChat bietet Messaging, Videoanrufe, Spiele, Foto-Sharing, Ride-Hailing, Essenslieferungen, Bankgeschäfte und Shopping - alles in einer einzigen App.

Musk hat seine Bewunderung für WeChat und seinen Erfolg in China zum Ausdruck gebracht und erklärt, dass eine ähnliche App außerhalb Chinas ein großer Erfolg wäre.

"Wenn du in China bist, lebst du quasi auf WeChat", sagte er. "Es ist so etwas wie Twitter und PayPal und eine ganze Reihe von Dingen, und das alles in einer App mit einer tollen Benutzeroberfläche. Es ist wirklich eine hervorragende App, und so etwas haben wir außerhalb Chinas nicht."

Sein Ziel ist es, Twitter in eine Plattform zu verwandeln, die ein allumfassendes Erlebnis bietet und soziale Interaktionen mit verschiedenen Funktionen kombiniert, die auf die alltäglichen Bedürfnisse der Nutzer/innen abgestimmt sind.

"Bald werden wir uns von der Marke Twitter und allmählich auch von den Vögeln verabschieden", twitterte Musk am 23. Juli auf seinem offiziellen Twitter-Account. Gleichzeitig mit dieser Ankündigung projizierte das Unternehmen sein neues "X"-Logo auf das Äußere seines Hauptsitzes. Im Zuge der Umbenennung gab Musk bekannt, dass Beiträge auf der Plattform nicht mehr als "Tweets", sondern als "X" bezeichnet werden.

Experten glauben nicht, dass der westliche Markt die "Alles-App" annehmen wird

Während Musks Übernahme von Twitter zunächst als Teil seiner Vision eines Forums für freie Meinungsäußerung gesehen wurde, hat er angedeutet, dass sein ultimatives Ziel mit dem Kauf darin bestand, eine umfassende App ähnlich dem chinesischen WeChat zu entwickeln. Experten sind jedoch skeptisch, was Musks Bestrebungen angeht, eine ähnliche Plattform für den westlichen Markt zu schaffen.

Analysten weisen darauf hin, dass WeChat zwar in Asien sehr erfolgreich ist, der westliche Markt solche umfassenden Plattformen aber noch nicht angenommen hat. Um eine Plattform wie "X" zu schaffen, müssen die Nutzer/innen davon überzeugt werden, auf eine neue Art und Weise auf verschiedene Dienste zuzugreifen, die sie bisher getrennt genutzt haben.

Jasmine Enberg, Analystin bei Insider Intelligence, wies darauf hin, dass die Integration von Zahlungsdiensten in ein soziales Netzwerk wie Twitter erhebliche Sicherheits- und Datenschutzbedenken aufwirft. Die Nutzer/innen davon zu überzeugen, Twitter mehr persönliche und finanzielle Informationen anzuvertrauen, könnte sich als schwierig erweisen.

Julian Birkinshaw, der akademische Direktor des Institute of Entrepreneurship and Private Capital an der London Business School, argumentierte, dass der Erfolg von WeChat in der aktuellen Situation Chinas begründet ist. Die etablierten Zahlungssysteme in westlichen Ländern wie Europa und Kanada könnten die Akzeptanz einer Super-App behindern, die versucht, mehrere Dienste zu konsolidieren.

"Wenn jemand das in Europa oder Kanada versucht, werden viele Leute sagen: 'Das brauche ich nicht. Ich habe schon mein Apple Pay, ich habe schon mein PayPal ... [oder] ich benutze einfach meine Debitkarte.'"

"Es gibt kein Problem, das gelöst werden muss. Es gibt also keinen Grund, neue Funktionen einzuführen, wenn die Menschen mit ihren eingefahrenen Gewohnheiten sehr zufrieden sind", sagt Birkinshaw.

Quellen:

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