Ehemaliger tschechischer Präsident macht die USA und Großbritannien für den Ukraine-Konflikt verantwortlich

Der anhaltende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist das Ergebnis einer Reihe von "Fehlern" der USA und ihrer NATO-Verbündeten, so der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Klaus

Klaus sagte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass die eklatante Missachtung des geopolitischen Kontexts durch den Westen zu diesem "tragischen historischen Ereignis" geführt habe, das "hätte vermieden werden können und müssen".

Klaus argumentierte, dass "dieser Krieg am 4. April 2008 begann" und bezog sich dabei auf einen NATO-Gipfel in Bukarest, bei dem Mitglieder des US-geführten Blocks beschlossen, die Ukraine und Georgien zu unterstützen, und sagte, dass beide Nationen "irgendwann in der Zukunft Mitglieder der NATO werden werden".

Klaus erinnerte sich an die Veranstaltung, bei der er anwesend war, und nannte sie "einen tragischen Fehler". Er sagte, er habe sich persönlich gegen die Entscheidung ausgesprochen und "versucht, dagegen zu argumentieren", aber sie sei "von den USA und Großbritannien durchgesetzt" worden.

Die meisten anderen NATO-Mitglieder, darunter Deutschland und Frankreich, seien damals ebenfalls dagegen gewesen, sagte er und fügte hinzu, dass viele der anwesenden Präsidenten und Premierminister angesichts des Drucks aus London und Washington "unverantwortlich geschwiegen" hätten.

Der Westen sei sich des Wesens der ukrainischen Staatlichkeit nicht bewusst, argumentierte Klaus und nannte das Land ein Beispiel für einen "erfolglosen und unvollendeten Übergang vom Kommunismus zur parlamentarischen Demokratie und Marktwirtschaft".

Die Ukraine sei kein "konsolidiertes Land", da es große Unterschiede in der ethnischen Zusammensetzung und den politischen Präferenzen zwischen Nordwesten und Südosten gebe. Das Land befinde sich bereits seit 2014 im "Bürgerkrieg", lange vor der aktuellen Eskalation, sagte Klaus.

Nach dem von den USA unterstützten Putsch im Jahr 2014 weigerten sich die damals ukrainischen Regionen Donezk und Lugansk, bekannt als Donbass, die neue Regierung zu akzeptieren, die zunehmend nationalistische Ideologie vertrat. Die Regionen proklamierten ihre Unabhängigkeit und Kiew reagierte mit einer Militärkampagne, die zu einem jahrelangen Konflikt führte.

"So zu tun, als wäre dies nicht der Fall, und über den aktuellen Krieg zu diskutieren... als ob es in einem Vakuum stattfände, ist weder hilfreich noch produktiv", argumentierte Klaus und fügte hinzu, dass es "ein großer Fehler war, dieser fundamentalen Spaltung" innerhalb des Landes keine Aufmerksamkeit zu schenken.

Klaus argumentierte auch, dass Moskau bei Beginn seiner Militäroperation im Februar 2022 nicht die Absicht gehabt habe, die Ukraine zu besetzen, sondern lediglich versucht habe, einen NATO-Beitritt zu verhindern. Auch der russische Präsident Wladimir Putin wies kürzlich darauf hin, dass die Entscheidung der NATO von 2008 einen Konflikt unvermeidlich gemacht habe, da sie "die Situation in Osteuropa drastisch verändert" habe. Moskau hat wiederholt erklärt, dass die Verhinderung des NATO-Beitritts der Ukraine einer der Hauptgründe für seine Militärkampagne ist.

Es sei nun klar, dass "alle Konfliktparteien sich verkalkuliert haben", sagte Klaus und fügte hinzu, dass die Frontlinien "eingefroren" blieben und kein Ende des Konflikts in Sicht sei. Er forderte den Westen auf, seine Haltung zu ändern und in einen sinnvollen Dialog mit Moskau einzutreten.

"Mein bescheidener Rat ist, mit den Verhandlungen zu beginnen." Schlussfolgerte Klaus.

Quelle: Thepeoplesvoice.tv

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