Ehemaliger Pentagon-Berater sagt, die NATO stehe vor einer "katastrophalen Niederlage" in der Ukraine

Der ehemalige Berater des US-Militärs, Edward Luttwak, hat argumentiert, dass Mitglieder des US-geführten Blocks Truppen in die Ukraine entsenden müssen, um einen russischen Sieg zu verhindern

Der Militärstratege behauptete, dass die Nato-Länder einen unvermeidlichen Verlust der russischen Streitkräfte nur durch die Entsendung ihrer Truppen verhindern könnten.

In einem Kommentar, der am Donnerstag vom britischen Online-Medium UnHerd veröffentlicht wurde, schrieb Luttwak:

"Die Arithmetik ist unausweichlich: Die Nato-Länder werden bald Soldaten in die Ukraine schicken müssen, oder sie akzeptieren eine katastrophale Niederlage." Er fügte hinzu: "Die Briten und Franzosen bereiten sich zusammen mit den nordischen Ländern bereits im Stillen darauf vor, Truppen zu entsenden – sowohl kleine Eliteeinheiten als auch Logistik- und Unterstützungspersonal –, die weit von der Front entfernt bleiben können."

RT berichtet: "Der Konflikt kann nicht ohne direkte Truppenentsendungen gewonnen werden, weil die ukrainischen Streitkräfte unabhängig von der Quantität und Qualität der nach Kiew gelieferten Waffen den Russen zahlenmäßig zu weit unterlegen sind", argumentierte Luttwak. "Das bedeutet, dass die ukrainischen Truppen immer wieder zurückgedrängt werden, wenn [der russische Präsident Wladimir] Putin nicht beschließt, den Krieg zu beenden, und dabei Soldaten verlieren werden, die nicht ersetzt werden können."

Luttwaks Äußerungen folgen auf wochenlange Vorstöße der russischen Streitkräfte auf dem Schlachtfeld in der Donbass-Region. Westliche Staats- und Regierungschefs haben darauf bestanden, dass sie einen ukrainischen Sieg sicherstellen können, indem sie Kiew Hilfe leisten, aber der französische Präsident Emmanuel Macron deutete im Februar an, dass direkte Truppenverlegungen durch NATO-Mitglieder nicht ausgeschlossen werden könnten.

Die europäischen Nato-Mitglieder stünden vor einer "folgenschweren Entscheidung", denn angesichts der wachsenden Bedrohung durch einen möglichen chinesischen Angriff auf Taiwan liege es an ihnen, die von der Ukraine benötigten Arbeitskräfte bereitzustellen, sagte Luttwak. "Wenn Europa nicht genügend Truppen zur Verfügung stellen kann, wird Russland auf dem Schlachtfeld siegen, und selbst wenn die Diplomatie erfolgreich interveniert, um ein vollständiges Debakel zu vermeiden, wird die russische Militärmacht siegreich nach Mitteleuropa zurückgekehrt sein", fügte er hinzu.

Die Beziehungen zwischen der NATO und Russland hätten sich inmitten der Ukraine-Krise so sehr verschlechtert, dass sich das westliche Bündnis bereits in einer "direkten Konfrontation" mit Moskau befinde, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Putin hat davor gewarnt, dass die NATO einen nuklearen Konflikt auslösen könnte, wenn ihre Mitglieder Truppen in die Ukraine entsenden.

Luttwak schlug vor, dass die NATO-Staaten durch die Bereitstellung von Unterstützungstruppen für Aufgaben wie die Ausbildung von Truppen und die Reparatur beschädigter Ausrüstung mehr Ukrainer für den Dienst an der Front freisetzen könnten. "Diese NATO-Soldaten werden vielleicht nie in den Kampf ziehen, aber das müssen sie auch nicht, um der Ukraine zu helfen, das Beste aus ihrer eigenen knappen Arbeitskraft zu machen", sagte er.

Der in Rumänien geborene Luttwak, der größtenteils in Großbritannien aufgewachsen und ausgebildet wurde, hat unter anderem das Pentagon, das US-Außenministerium und den Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses in Washington beraten. Im Dezember 2015 bezeichnete der Guardian Luttwak in einem Porträt als "Machiavelli von Maryland". Der heute 81-Jährige soll Kunden vom Dalai Lama bis zum Premierminister von Kasachstan beraten haben.

Obwohl Luttwak ein Befürworter einer westlichen Beteiligung an dem Konflikt ist, wurde er 2022 auf eine schwarze Liste der Ukraine gesetzt, weil er der Meinung war, dass Kiew realistischerweise nicht hoffen kann, Russland vollständig zu besiegen und Putin abzusetzen.

Quelle: Thepeoplesvoice.tv

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