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Sneaker Als Wertanlage

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Mein Depot / Watchlist Jobs bei der F.A.Z. Was wird aus der Rente? Internet in der Industrie Best Ager - Für Senioren und Angehörige Veröffentlicht: 15.08.2016, 10:30 Uhr Der Zweitmarkt für limitierte Auflagen von Turnschuhen in Amerika wächst. Mittlerweile gibt es professionelle Händler. Manche machen erstaunliche Gewinne. Die „Sneakerhead“-Kultur gibt es bereits seit Jahrzehnten. Doch jetzt hat sich aus einer überschaubaren Fan-Szene rund um Raritäten von Kultmarken wie Air Jordan oder Converse Chuck Taylor ein Milliardenmarkt entwickelt. Streetwear - insbesondere der Handel mit limitierten Kollektionen - ist vom Untergrund-Phänomen zur kommerziellen Obsession geworden, von der auch Sportartikel-Riesen wie Nike und Adidas profitieren wollen. Nun entwickelt sich das Geschäft sogar zur Geldanlage. An Online-Börsen werden Turnschuhe inzwischen wie Wertpapiere gehandelt. Die Turnschuh-JägerOrtstermin in Lower Manhattan: Es ist eine heiße Sommernacht, aber die Strandstühle am Broadway passen trotzdem nicht ins Bild.




Vor dem schicken Gebäude mit Nike-Logo im Fenster hat sich ein Grüppchen auf dem Gehweg breit gemacht. Keine Obdachlosen - Fashion-Freaks schlagen hier ihr Nachtlager auf und bringen sich in Stellung, um als erste beim Verkauf einer neuen T-Shirt-Kollektion zuzuschlagen. In der Welt der „Sneakerheads“ - Jäger und Sammler rarer Sportschuhe und anderer begehrter Modeartikel - sind solche Nachtschichten nichts Besonderes. „Das gehört für uns zum Geschäft“, sagt Orlando, dem es dank besonders früher Anreise gelungen ist, sich ganz vorn in der Schlange zu positionieren. Gemeinsam mit seinem Kumpel Raymond haben der 17-Jährige und sein Klappstuhl den ganzen Weg aus der Bronx zurückgelegt. Nun wird bis zum Morgen ausgeharrt. Dann eröffnen Nike und das Underground-Label Kith hier einen Streetwear-Laden. Zur Premiere gibt es nicht nur seltene „Sneakers“ für bis zu 1195 Dollar, sondern auch ein gemeinsames T-Shirt - streng begrenzte Auflage von 100 Stück, Kostenpunkt 55 Dollar.




Das zieht das Szene-Volk an wie ein Magnet. Als es um 10.00 Uhr morgens losgeht, reicht die Schlange bis zum nächsten Häuserblock. Turnschuh-Händeler der anderen ArtKith-Mitarbeiter Tyler, dem der Andrang sichtlich Freude bereitet, aber auch etwas unheimlich scheint, schätzt die Menge auf 250 bis 300 Personen. Der Rummel ist so groß, dass der Sicherheitsdienst die Leute auf Abstand halten muss. Fußgänger reiben sich ungläubig die Augen. „Sneakerheads“ gibt es rund um den Globus. Doch in New York, wo Kult-Labels wie Supreme, 10.Deep, Stussy oder eben Kith sitzen, tummelt sich eine besonders eingefleischte Szene. Die Grenze zwischen Liebhabern und Geschäftsleuten ist allerdings fließend - kein Wunder angesichts des Wertsteigerungspotenzials der begehrten Ware. „Ich werde mein Shirt definitiv weiterverkaufen“, sagt Orlando. Zwei Tage später schon geht es im Internet für 225 Dollar weg. Seit anderthalb Jahren verdiene er sich mit solchen Aktionen Geld dazu.




3500 Dollar GewinnWoher Orlando und die anderen in der Schlange die Zeit nehmen, an einem Freitag Stunden anzustehen? „Die haben alle keine Jobs“, ätzt ein Passant. Der Verdacht scheint nicht ganz aus der Luft gegriffen. „Wir arbeitslosen Kids aus der Bronx müssen auch Geld machen“, meint Orlando. „Meinen bislang größten Profit habe ich mit Yeezy Boosts von Adidas gemacht - an denen habe ich 3500 Dollar verdient.“ Andre, der hinter Orlando ansteht, betreibt das Geschäft inzwischen als Vollzeitjob. Er behauptet, über Facebook und seinen Instagram-Account „SoleStreet“ genug Geld damit einzunehmen, um sich und seine Familie zu ernähren. So mancher Oldtimer bringt PS auch ins Portfolio Die „Sneakerheads“ haben sogar ihre eigene Online-Börse. Bei StockX werden limitierte Neuauflagen, aber auch Klassiker gehandelt. Das Unternehmen präsentiert seine Website im Stil einer Investment-Plattform - wie hoch welcher Schuh gerade im Kurs steht, wird anhand von Angebot und Nachfrage laufend ermittelt.




Das Ganze sieht aus wie bei Aktien, doch statt Dax oder Dow Jones stehen hier der Jordan- oder Yeezy-Index im Fokus. StockX taxiert das Volumen dieses Zweitmarkts auf mehr als eine Milliarde Dollar. Air Jordan auf dem absteigenden AstUnter den zehn teuersten Turnschuhen auf dem Zweitmarkt fanden sich im ersten Quartal sechs Schuhe von Nike und vier von Adidas. Doch Nikes Dominanz, besonders durch die Air-Jordan-Schuhe sei im Schwinden: Nike mache den Zweitmarkt durch zu viele Schuhe kaputt, heißt es von StockX. 2014 hätten die Wiederverkäufer damit noich 1,3 Millionen Dollar verdient, 2015 nur noch 395.000. Hatte Nike 2012 noch vier Air Jordans im oberen Preisegement veröffentlicht, waren es 2015 schon 16. Laut der Analysefirma NPD Group ist der gesamte amerikanische Markt für Sportschuhe 2015 um acht Prozent auf 17,2 Milliarden Dollar gewachsen. Daran gemessen wirkt die Sammler-Nische noch überschaubar. Für Branchengrößen wie Nike oder Adidas ist das Segment dennoch attraktiv.




Über die Gewinnspannen bei limitierten Modellen verraten die Unternehmen nichts - aus „Wettbewerbsgründen“, wie ein Adidas-Sprecher erklärt. Fest steht aber auch so: Der Hype stärkt die Marke. Und Partnerschaften, wie Adidas sie bei Yeezy Boost mit dem Rapper Kanye West eingegangen ist, verleihen Star-Appeal. Mit Spekulationen auf Turnschuhe lässt sich sicher Geld verdienen. Allerdings in Europa wohl eher nicht. Zudem darf man getrost bezweifeln, dass ein Turnschuh für 500 Dollar ein sichereres Investment ist als eine Aktie. Carmignac Patrimoine A € Acc DWS Top Dividende LD FvS Sic Multiple Opp R Wahrsagerei an den Finanzmärkten Die Geldpolitik ist in ihrem Verhalten gegenüber den Finanzmärkten von einem Extrem ins andere gefallen. Ein realistischerer Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen wäre gut. Vermögensfrage zum Hausbau mit Wohn-RiesterQuelle: © Makani Creatives Die Sache mit der Jeans hätte man ihm wohl noch durchgehen lassen.




Er war ja war ein Grüner, ein Straßenkämpfer, dieser Joschka Fischer. Also einer, der sich etwas mehr rausnehmen durfte – und es auch tat. Aber als Fischer 1985 als erster Minister der Grünen im Hessischen Landtag vereidigt wurde, betrat er die Bühne in Turnschuhen. Weiße Nike mit hohem Schaft („high-tops“) und dem unverkennbaren „Swoosh“-Symbol an der Seite. Es war nicht nur ein modisches, sondern ein politisches Statement, ein bewusster Bruch mit der Etikette, das ihm fortan den Namen „Turnschuhminister“ einbrachte. Das Timing war perfekt. Das Jahr 1985 legte den Grundstein für die Metamorphose des Sneakers vom Sport- zum Lifestyle-Schuh. Boris Becker schreibt in Wimbledon Tennisgeschichte und siegt in Schuhen von Puma. In den USA entwickelt Nike gemeinsam mit Basketball-Superstar Michael Jordan den „Air Jordan“. Das Paradoxe: Der Sportler öffnet die Tür zu einem neuen Markt, in dem für Kunden die sportliche Performance nur an zweiter Stelle steht. Jordan war ein Idol für alle und das Tragen seiner Schuhe für viele der Weg, ihm ein Stück näher zu sein.




Im gleichen Jahr rappt die Hip-Hop-Band Run DMC mit dem Song „My Adidas“ darüber, wenn ein Paar Sneaker der ganze Stolz sind, und thematisiert damit das Leben in sozial schwachen Gegenden. Auch sie sind Vorbilder. Ihr Markenzeichen: der „Superstar“ von Adidas. Für den deutschen Sporthersteller der Schlüssel zum amerikanischen Markt, für den Hip-Hop der Beginn vieler „Kollaborationen“. Heute beherrschen Sneaker das Straßenbild, sie finden sich an den Füßen von Topmanagern, Popstars und sind auch auf dem roten Teppich akzeptiert. Der Sportschuh wurde demokratisiert, sein Tragen allein hat kaum Aussagekraft mehr, jedenfalls keine eindeutige. Über die Jahre ist die Sprache vielschichtiger geworden, die Codes indifferenter, haben das Wissen und der Hype um einzelne Modelle zugenommen. Sammler erkennen, warum es sich lohnt, für manches Modell Beträge von mehreren Tausend Euro auszugeben. Und die internationalen Hipster, oft Popstars, bestimmen, wann aus einem Modell, das langweilig und veraltet wirkte, wieder ein tragbares oder gar begehrtes „Retro“-Piece wird.




Das Museum für Kunst und Gewerbe, das sich seit einigen Jahren profiliert mit einem feinen Gespür für das kluge Aufbereiten von Themen, die eigentlich jeden interessieren, erzählt in der Ausstellung „Sneaker. Design für schnelle Füße“ die Entwicklung vom Sportschuh zum Kultobjekt – mit etwa 120 Exponaten, 120 Plakaten und verschiedenen Videos. Kurator Jürgen Döring beobachtet seit 20 Jahren intensiv die Entwicklung des Sportschuhs zum Designobjekt. Er kennt die kleinen Geschichten hinter den großen Kampagnen. Denn immer noch sind es die Giganten Adidas, Nike, Puma oder Reebok, die die Entwicklung maßgeblich prägen, auch wenn kleinere Marken Impulse und Trends setzen. Eines der ausgestellten Plakate wird einen illustrierten Totenkopf zeigen, gebaut aus einem Sportschuh. Die Idee stammt von dem Brasilianer Marcelo Schultz. Einen Auftrag hatte er anfangs nicht. Dennoch kaufte ihm der amerikanische Sporthersteller das Design ab und druckte es auf T-Shirts. „Es ist ein Highlight von vielen.




Die Faszination besteht darin zu sehen, auf wie viele Ideen man am Ende trotz des engen Gestaltungsrahmens, den ein Schuh darstellt, doch kommt“, sagt Jürgen Döring. Das teuerste ausgestellte Modell hat einen für Außenstehende schockierenden Wert von 8000 Euro. Ein „Air Max 1“, unbenutzt – im Fachjargon: „box fresh“, also mit Originalverpackung –, ist ein Sammlerstück. Die Neuauflage gibt es aktuell für rund 100 Euro im Sportfachhandel. Wert hat, wie bei allen Sammelleidenschaften, was selten ist. Neben Vintage-Modellen schaffen limitierte und Sondereditionen Prestige. Der Sneaker wandelt sich vom Gebrauchsgegenstand zur Geldanlage. Kollaborationen von Nike mit bekannten Designern wie Raf Simons, Yōji Yamamoto und demnächst Riccardo Tisci, Chefdesigner von Givenchy führen dazu, dass sich vor den wenigen Läden, in denen die Schuhe erhältlich sind, lange Schlangen bilden. Wobei Wartelisten schon Monate im Vorfeld sortieren, wem man am „großen Tag“ überhaupt Einlass gewährt.




Es ist kein Wunder, dass ein großer Teil von ihnen Männer sind. Sneaker gehören für Männer zu den wenigen Modestücken, die sie emotional packen und wofür sie ohne mit der Wimper zu zucken aberwitzige Beträge zahlen. Denn hier gilt: Man(n) trägt nicht, er führt aus. Frauen tun das auch, aber die können ihren „Fetisch“ alternativ auch auf Taschen projizieren. So nimmt man eben stundenlanges Schlangestehen ohne Murren in Kauf. Der Schuh für alle wird zum Imagefaktor für wenige. Das ist der große Unterschied zur Mode, wo Getragenes keinen totalen Wertverlust erleidet. Das Fachwissen offenbart sich bei den Sammlern nicht etwa am Fuß, sondern an der heimischen Galerie, vormals Schuhregal. Wem das nicht genügt, der macht es wie Fußballstar Jérôme Boateng. Der verteilt seine Sammlung von etwa 700 Paaren inzwischen auf zwei Extrazimmer. Anfang diesen Jahres fand das teuerste Paar Sneaker der Welt bei einer Wohltätigkeitsauktion für vier Millionen US-Dollar einen neuen Besitzer.




Handgenäht und mit Diamanten bestückt, setzt sich der Schuh der Marke Bicion, designt von Dan Gamache, vergleichsweise laut in Szene. Als funkelnde Dekoration funktioniert er in jedem Falle. Die meisten Designs kommen deutlich unauffälliger daher und entsprechen damit schon viel eher dem Geschmack der typischen Sneaker-Liebhaber. Florian Braun vom Hamburger Mode-Conceptstore Uzwei geht sogar noch einen Schritt weiter: „Eine coole, modische Frau kauft keinen Fashion-Sneaker mehr. Sie bleibt bei den klassischen Sportmarken.“ Gemeint sind aktuell die neuen Versionen der Klassiker „Superstar“ oder „Stan Smith“, beide von Adidas. Trendsetter hätten Letzteren schon vor zwei Jahren für sich entdeckt. Sondereditionen und Evergreens Nun ist er bei der breiten Masse angekommen. Zeit für das nächste Trendmodell. „Wir tippen auf den Court Vantage“, so Braun. Auch er wird dann in der großen „Sneaker-Wall“ des Geschäfts in der Kaisergalerie stehen, die bunt gefüllt ist mit Klassikern und Sondereditionen der großen Labels (im nächsten Jahr soll es auch ein „Uzwei Sneaker“ geben, in Zusammenarbeit mit Nike oder Adidas).

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