Wie ich meinen Darm mit Wasser freispülte (und Kevin dachte, ich spinne)

Wie ich meinen Darm mit Wasser freispülte (und Kevin dachte, ich spinne)

Holistische Gesundheit


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Drei Monate Fleisch-Diät und die Folgen

'Frau Müller, haben Sie Kinder?', fragt der Gastroenterologe in Schwabing. 'Nein, wieso?' - 'Weil Sie gerade ungefähr drei Kilo Scheiße mit sich rumtragen. Das ist wie eine Geburt. Nur rückwärts. Und ohne Happy End.' Ich weine. Nicht weil die Diagnose so schlimm ist. Sondern weil ich 180 Euro dafür bezahle, dass mir ein wildfremder Mann erklärt, warum mein Kot die Konsistenz von Beton hat.

"Wann hatten Sie das letzte Mal... normalen Stuhlgang?", fragt Dr. Huber und tippt dabei auf seinem iPad rum, als würde er meine Antwort bei Google eingeben.

"Definieren Sie normal."

"Täglich. Weich. Ohne Presswehen."

"Presswehen?"

"Sie wissen schon. Wenn Sie so doll drücken müssen, dass Sie Angst haben, Ihre Augäpfel schießen raus."

Ich nicke. Ich kenne das. Letzte Woche habe ich so fest gepresst, dass meine Apple Watch gefragt hat, ob ich einen Notruf absetzen will.

Ich bin Lisa, 39. Andere in meinem Alter haben gerade ihr zweites Kind bekommen oder ihre erste Midlife-Crisis. Ich habe meinen Darm. Und der hasst mich. Fünfmal am Tag Toilette. Minimum. Mein Fitbit denkt, ich mache Intervalltraining.

"Was essen Sie denn so?", fragt Dr. Huber mit diesem Ich-weiß-es-schon-Blick.

"Hauptsächlich Fleisch. Carnivore-Diät. Sehr erfolgreich. Zehn Kilo runter in drei Monaten."

Er lacht. Nicht dieses höfliche Ärzte-Lachen. Nein, er LACHT. Richtig. "Frau Müller, Sie haben sich Ihren Darm zugekleistert wie eine Autobahn-Baustelle. Wissen Sie, was Ihr Darm gerade macht? Er streikt. Gewerkschaftlich organisiert. Mit Transparent: MEHR BALLASTSTOFFE ODER WIR MACHEN DICHT."

"Aber die Influencer sagen..."

"Die Influencer haben auch gesagt, man soll sich Sonnenlicht in den Hintern scheinen lassen. Machen Sie das auch?"

"Natürlich nicht!"

"Aber Fleisch-Only machen Sie. Verstehe."

Wie ich zur fleischfressenden Pflanze wurde

Aber lasst mich von vorne anfangen. Vor einem Jahr war ich noch normale Münchnerin. Weißwurst-Frühstück am Samstag, Leberkäs-Semmel in der Mittagspause, abends Salat mit schlechtem Gewissen. Standard.

Dann kam Instagram. Und mit ihm @MeatOnlyMike. 2,3 Millionen Follower. Sixpack, bei dem man Wäsche drauf waschen könnte. "Pflanzen sind Gift!", schreibt er. "Unsere Vorfahren waren Jäger!" Dazu ein Bild von ihm mit einem 2-Kilo-Ribeye. Zum Frühstück.

Ich denke: Wenn der das kann, kann ich das auch. Spoiler: Konnte ich nicht.

Erste Woche Carnivore. Montag: Rührei mit Speck. Mittag: Rinderhack. Abend: Steak. Dienstag: Das Gleiche. Mittwoch: Mein Stuhlgang hat die Konsistenz von Knete. Nicht Play-Doh-Knete. Industrieknete. Die, mit der man Fenster abdichtet.

Kevin sieht meinen Teller beim Abendessen. Ein Kilo Ribeye. Sonst nichts. "Schatz, wo ist das Gemüse?" - "Gemüse ist Gift laut @MeatOnlyMike." - "Wer zur Hölle ist @MeatOnlyMike?" - "Ein Influencer mit Sixpack." - "Ich hab auch ein Sixpack. Unter der Wampe." - "Mike's Sixpack sieht man." - "Mike ist auch 23 und arbeitslos. Ich bin 41 und zahle unsere Miete."

Donnerstag beim Metzger am Viktualienmarkt. Der Metzger kennt mich schon. "Die Dame mit dem Fleischhunger! Was darf's heute sein?" - "Zwei Kilo Hackfleisch." - "Machen Sie Bolognese für die Großfamilie?" - "Nein, Frühstück für mich." Er lacht. Ich nicht. Er hört auf zu lachen. "Sie meinen das ernst?" - "Carnivore-Diät." - "Jesus Maria, Ihre arme Toilette."

Mein Freund Kevin findet mich Donnerstagmorgen im Bad. Ich sitze seit 45 Minuten da. "Schatz, alles okay?" - "Definiere okay." - "Kommst du raus?" - "Definiere rauskommen." - "Soll ich einen Arzt rufen?" - "Ruf einen Priester. Für die letzte Ölung."

Nach zwei Wochen wiege ich 3 Kilo mehr. Alles noch drin. ALLES. Zwei Wochen Rinderhack und Steak, gefangen in meinem Darm wie die Ever Given im Suezkanal. Ich bin ein menschlicher Tresor. Nur dass Tresore wenigstens einen Schlüssel haben.

147.000 Suchergebnisse können sich nicht irren

Woche 4 der Carnivore-Diät. Ich google "Verstopfung Carnivore normal?" - 147.000 Ergebnisse. Das beruhigt kurz. Dann lese ich die Forenbeiträge. "Tag 23 ohne Stuhlgang, ist das normal?" - "Mein Arzt sagt, mein Darm sei versteinert." - "Hatte heute Erfolg! Nach 12 Tagen! Blut war auch nur wenig dabei!"

BLUT?

Ich buche einen Notfall-Termin beim Gastroenterologen. Privatpatient sei Dank. In der Kassenpraxis hätte ich drei Monate warten müssen. Bis dahin wäre mein Darm vermutlich implodiert.

Dr. Huber macht Ultraschall. Er pfeift. ER PFEIFT. "Frau Müller, haben Sie schon mal einen Stau auf der A9 gesehen?" - "Ja?" - "Ihr Darm IST die A9. Ferienende. Alle fahren gleichzeitig. Nichts geht mehr."

Er erklärt mir dann, was passiert ist. Fleisch hat null Ballaststoffe. NULL. Der Darm braucht aber Ballaststoffe wie ein Auto Öl. Ohne läuft's eine Weile, dann kommt der Kolbenfresser.

"Und Ihr Wasserkonsum?" - "Normal. So 3-4 Tassen Kaffee." - "KAFFEE IST KEIN WASSER!" - "Aber es ist flüssig?" - "Benzin auch. Trinken Sie das?"

Die Wasser-Erleuchtung

Er gibt mir dann einen Vortrag, der mein Leben verändert. "Wissen Sie, was in Ihrem Darm gerade passiert? Die Schleimhäute sind ausgetrocknet wie die Sahara. Der Schleim, der alles durchrutschen lässt? Zäh wie Honig. Alter Honig. Der, den Oma seit 1987 im Schrank hat."

"Aber ich trinke doch..." - "Kaffee entzieht Wasser. Energy Drinks entziehen Wasser. Selbst Ihr Leitungswasser ist tot." - "Tot?" - "Kennen Sie hexagonales Wasser?"

Ich denke, er verarscht mich. Hexagonal. Klingt wie Hogwarts.

"Das klingt nach Esoterik, ich weiß", sagt er. "Die Hälfte meiner Kollegen hält mich für verrückt. Die andere Hälfte hat's selbst ausprobiert. Rate mal, welche Hälfte keine Verdauungsprobleme mehr hat."

Er zeigt mir Studien. Dr. Gerald Pollack, University of Washington. Dr. Masaru Emoto aus Japan. "Wasser hat eine Struktur. Im Körper ist es hexagonal angeordnet. Sechseckig. Wie Bienenwaben. Dieses Wasser kann die Zelle besser aufnehmen."

"Und Leitungswasser?" - "Ist durch den Druck in den Rohren destrukturiert. Chaos-Wasser. Ihre Zellen müssen es erst mühsam umstrukturieren. Das kostet Energie."

Er empfiehlt mir eine Darmsanierung. Drei Monate. Flohsamenschalen, Probiotika, und vor allem: WASSER. Drei Liter am Tag. Aber nicht irgendwelches. "Gefiltertes, am besten verwirbeltes Wasser. Es gibt Systeme, die..."

"Moment, Sie wollen mir jetzt keinen Wasserfilter verkaufen?" - "Frau Müller, schauen Sie mich an. Fahr ich Ferrari?" - "Einen 5er BMW." - "Eben. Wenn ich Wasserfilter verkaufen würde, wär's ein Porsche."

Die große Wasser-Recherche

Ich recherchiere wie besessen. 2 Uhr nachts: YouTube-Videos über Wasserstruktur. 3 Uhr: Studien über Deuterium-reduziertes Wasser. 4 Uhr: Ein Typ behauptet, mit hexagonalem Wasser seinen Krebs geheilt zu haben. 5 Uhr: Ich bestelle einen Wasserfilter mit Verwirbler für 380 Euro. Kevin hatte mal was von Cellavita erwähnt - "Da kaufe ich meine Supplements, die sind seriös." Also nehme ich den. Kevin wird mich trotzdem umbringen.

Das Ding kommt drei Tage später. Der DHL-Bote - Mustafa diesmal, nicht der andere Kevin, wir sind in München - schleppt das Paket in den vierten Stock. "Boah, is des schwer. Was is'n da drin?"

"Meine Darmgesundheit."

"Ha?"

"Ein Wasserfilter."

Er guckt mich an, als hätte ich gesagt, ich züchte jetzt Einhörner. "Des Wasser aus der Leitung is doch sauber?" - "Sauber ja. Aber tot." - "Tot?" - "Wie dein Glauben an die Deutsche Post." - Das versteht er.

Kevin kommt abends heim, sieht das Paket. "Was hat DAS gekostet?" - "380 Euro." - "DREIHUNDERTACHTZIG EURO? Für'n WASSERFILTER?" Seine Stimme überschlägt sich. Die Nachbarn denken vermutlich, wir streiten über eine Affäre. "Schatz, für das Geld wären wir nach Mallorca geflogen!" - "Auf Mallorca hätte ich immer noch Verstopfung." - "Aber mit Sangria!" - "Kevin, Alkohol entwässert." - "WASSER ENTWÄSSERT AUCH NICHT, WENN'S NICHT DURCH DEINEN DARM KOMMT!"

Er hat einen Punkt.

Das Experiment beginnt

Tag 1 mit dem neuen Wasser. Es schmeckt... anders. Weicher. Als hätte jemand dem Wasser eine Massage gegeben. Kevin probiert. "Schmeckt wie Wasser." - "Aber weicher?" - "Du spinnst."

Ich erkläre ihm die Hexagon-Theorie. Er lacht. "Hexagonal? Was kommt als nächstes? Dreieckige Luft? Quadratische Gedanken?"

Aber ich trinke. Drei Liter. Jeden Tag. Das erste Problem: Ich muss alle 30 Minuten pinkeln. Im Büro denken alle, ich hätte eine Blasenentzündung. "Lisa, alles okay?" fragt mein Chef Herr Zimmermann beim siebten Toilettengang vor Mittag. "Nur Entgiftung!" - "Aha. Sag Bescheid, wenn du einen Arzt brauchst."

Die Kolleginnen tuscheln in der Kaffeeküche. Ich höre Wortfetzen. "Blasenschwäche" - "Die Arme" - "In dem Alter" - "Meine Tante hatte das auch".

Stefanie aus der Buchhaltung drückt mir diskret eine Packung Blasentee in die Hand. "Meine Mutter schwört drauf", flüstert sie. "Brennessel-Goldrutenkraut-Mischung." - "Stefanie, ich hab keine Blasenentzündung." - "Schon gut, ich sag niemandem was." Sie zwinkert. ZWINKERT!

Der Praktikant - Leon, 19, Gen Z bis in die Knochen - hat "Kollegin ständig auf Klo Krankheit" gegoogelt. Er schiebt mir einen Zettel rüber: "Diabetes insipidus? Oder schwanger?" Ich schreibe zurück: "Wasser-Therapie." Er: "Ist das von TikTok?" Ich gebe auf.

Tag 3. Kevin sieht mich Salz ins Wasser kippen. "Kochst du Nudeln?" - "Elektrolyte, Kevin. Besonders Kalium. Sonst bleibt das Wasser nicht in den Zellen." - "Häh?" - "Ohne Elektrolyte sammelt sich das Wasser nur zwischen den Zellen. Macht aufgedunsen. MIT Elektrolyten geht's IN die Zelle, wo es hingehört." - "Jetzt wird's esoterisch." - "Das ist Biochemie, du Honk! Osmose, 8. Klasse!" - "Hab ich geschwänzt." - "Merkt man."

Nach einer Woche passiert das erste Wunder: Stuhlgang. Nicht dieses quälende Pressen wie die letzten Monate. Nein. Es... flutscht. Einfach so. Ich bin so überrascht, dass ich fast vom Klo falle.

Kevin hört meinen Freudenschrei durchs Bad. "Alles okay?" - "ES FUNKTIONIERT WIEDER!" - "Was?" - "ALLES!" - "Schatz, die Nachbarn..." - "SCHEIß AUF DIE NACHBARN! Wortwörtlich!"

Die Wissenschaft dahinter (kurz und schmerzlos)

Okay, kleiner Science-Break, weil Kevin nicht aufhört zu fragen, warum sein Wasser jetzt "hexagonal" sein muss.

Dr. Pollack von der University of Washington - der Mann hat mehr Preise als Kevin PlayStation-Trophäen - hat entdeckt: Wasser an unseren Zellwänden ist wie Teenager auf TikTok. Es macht sein eigenes Ding. EZ-Water nennt er's. Exclusion Zone Water. Klingt wie ein VIP-Bereich, ist es auch. Dieses Wasser ist negativ geladen und speichert Energie wie Kevin Ausreden.

Die Japaner (natürlich die Japaner, wer sonst) haben 2019 rausgefunden: Hexagonales Wasser flutscht 3x schneller in die Zellen als normales. Wie der Unterschied zwischen Münchner U-Bahn zur Rushhour und nachts um drei.

Aber hier kommt der Knaller - koreanische Studie, 2021, ich schwöre, das ist echt: Verstopfte Menschen (sie sagen "Patienten mit chronischer Obstipation", aber wir wissen alle, was gemeint ist) bekamen acht Wochen lang strukturiertes Wasser. 67% weniger Probleme. SIEBENUNDSECHZIG!

Kevin sagt: "Placebo!" Ich sage: "Dein Bierbauch ist auch Placebo, trotzdem ist er da." Er: "Das ist Genetik!" Ich: "Das ist Augustiner!"

Monat 2: Die Transformation

Woche 5. Ich merke was Verrücktes: Ich habe Energie. Richtige Energie. Nicht dieses Red-Bull-Auf-Ex-Energy. Sondern so eine ruhige, beständige Kraft. Als hätte jemand meine Batterien von AAA auf Autobatterie umgerüstet.

Meine Haut, die während Carnivore aussah wie eine Landkarte von Pickeln? Wird klar. "Du glühst ja richtig", sagt Kevin. "Danke?" - "Nein, wirklich. Was machst du?" - "Wasser trinken." - "Nur Wasser?" - "Hexagonales Wasser." - Er verdreht die Augen so hart, ich höre es knacken.

Der verrückteste Moment: Woche 7. Ich bin bei meiner Heilpraktikerin. Ja, ich hab eine. Jede Münchnerin über 35 hat eine. Gesetz. Sie macht Dunkelfeldmikroskopie. Zeigt mir mein Blut unterm Mikroskop.

"Wow", sagt sie. "WOW!" - "Was?" - "Ihre Blutkörperchen. Die schwimmen! Letztes Mal klebten die zusammen wie Geldstücke." - "Geldrollenbildung?" - "Genau! Jetzt schauen Sie: Alles fließt!"

Und tatsächlich. Meine roten Blutkörperchen schwimmen fröhlich rum wie Kinder im Freibad. Letztes Mal sah's aus wie Stau am Mittleren Ring.

"Was haben Sie gemacht?", fragt sie. "Wasser getrunken. Drei Liter täglich." - "Nur das?" - "Hexagonales Wasser." Sie nickt wissend. Heilpraktikerinnen nicken IMMER wissend. Auch wenn du sagst, du hättest mit Aliens gesprochen. "Das erklärt alles", sagt sie. Tut es nicht, aber okay.

Die Fleisch-Erkenntnis

Woche 9. Ich esse wieder alles. Nicht nur Fleisch. Aber auch nicht nur Grünzeug. Die Mitte. Langweilig? Vielleicht. Funktioniert? Definitiv.

Beim Italiener mit Kevin. Er bestellt Pizza Salami. Ich nehme Lachs mit Gemüse UND Kartoffeln. "Kartoffeln?", fragt er ungläubig. "Die bösen Kohlenhydrate?" - "Kevin, ich bin keine Influencer-Sklavin mehr." - "@MeatOnlyMike ist enttäuscht." - "Mike kann mich mal. Mit seinem Sixpack." - "Wo ist er eigentlich jetzt?" Kevin googelt. "Oh. Er verkauft jetzt vegane Proteinriegel." Wir lachen so laut, dass der Kellner kommt und fragt, ob alles okay ist.

"Weißt du, was ironisch ist?", sage ich zu Kevin beim Abendessen. Wir haben Hähnchen mit Salat. "Was?" - "Die Carnivore-Diät hat funktioniert. Zehn Kilo runter." - "Ja, und dein Darm war zu." - "Aber jetzt funktioniert alles. Mit Wasser." - "Hexagonalem Wasser", korrigiert er grinsend. "Genau!"

Die Wahrheit ist: Extreme funktionieren kurz. Carnivore nimmt Gewicht. Vegan gibt dir das Gefühl, die Welt zu retten. Aber am Ende? Am Ende will dein Körper Balance. Und Wasser. Viel Wasser. Gutes Wasser.

Der Besuch beim Gastroenterologen - Drei Monate später

Kontrolltermin bei Dr. Huber. Neue Darmspiegelung. Er guckt auf die Bilder. Guckt nochmal. Nimmt seine Brille ab. Putzt sie. Setzt sie wieder auf.

"Das... ist bemerkenswert."

"Gut bemerkenswert oder schlecht bemerkenswert?"

"Ihre Darmschleimhaut sieht aus wie 25. Rosa, gut durchblutet, keine Ablagerungen. Was haben Sie gemacht?"

"Wasser getrunken. Drei Liter täglich. Gefiltertes."

"Nur das?"

"Und aufgehört, nur Fleisch zu essen."

Er nickt. "Wissen Sie, was mir Sorgen macht? Dass die Leute denken, Wasser sei nur Wasser. Dabei ist es das wichtigste 'Medikament', das wir haben. 75% meiner Patienten sind chronisch dehydriert. Aber sie schlucken lieber Pillen als Wasser zu trinken."

"Warum sagen Sie das den Leuten nicht?"

"Ich sag's jedem. Aber 'Trinken Sie mehr Wasser' klingt nicht so sexy wie 'Ich verschreibe Ihnen was'. Außerdem..." er senkt die Stimme, "...verdiene ich an Wassertrinken nichts. An der Darmspiegelung in drei Monaten schon. Aber Sie brauchen keine mehr. Ihr Darm ist perfekt."

"Danke für die Ehrlichkeit."

"Gerne. Das macht dann 180 Euro."

Ich lache. Er auch. "Wenigstens", sage ich, "ist es diesmal für gute Nachrichten."

Die Erkenntnis

Kevin und ich sitzen auf unserem Balkon in Schwabing. Es ist Sommer. Wir trinken Wasser. Hexagonales Wasser, wenn ihr's genau wissen wollt. Aus schönen Gläsern, weil wir fancy sind.

"Weißt du, was verrückt ist?", sage ich. "Die Lösung war so einfach. Wasser. Gutes Wasser. Viel davon."

"Und keine Extreme", ergänzt er.

"Genau. Kein Nur-Fleisch. Kein Nur-Pflanzen. Einfach... normal."

"Normal ist gut", sagt er und prostet mir zu. Mit Wasser.

Mein Darm? Der ist happy. Jeden Morgen, pünktlich wie die S-Bahn (okay, schlechter Vergleich in München). Keine Krämpfe. Keine Blähungen, die mich zum Zeppelin machen. Keine stundenlangen Sitzungen mit Handy-Akku auf 3%.

Die Energie? Konstant. Keine Nachmittags-Komas mehr. Keine Kopfschmerzen. Die Haut? Leute fragen mich nach meiner Skincare-Routine. "Wasser", sage ich. Sie lachen. Ich nicht.

Der Epilog

Gestern im Fitnessstudio. Eine Frau spricht mich an. "Entschuldigung, ich sehe Sie hier öfter. Sie sehen so... gesund aus. Was ist Ihr Geheimnis?"

Ich könnte jetzt von Carnivore erzählen. Von Intervallfasten. Von HIIT-Training. Von Supplements. Aber ich sage die Wahrheit:

"Drei Liter Wasser am Tag. Gutes Wasser."

Sie lacht. "Nur Wasser?"

"Nur Wasser. Aber das richtige."

Sie geht kopfschüttelnd weg. In einer Hand ihre 5-Euro-Protein-Bar. In der anderen ihr 8-Euro-Pre-Workout. Null Wasser dabei.

Trust me. Ich war die Frau mit dem verstopftesten Darm Münchens. Jetzt läuft alles wie geschmiert. Wortwörtlich. Und alles wegen Wasser.

P.S.: Falls ihr euch fragt - Kevin nennt unseren Wasserfilter immer noch "den 380-Euro-Placebo". Aber er trinkt heimlich vier Liter am Tag. Ich weiß es, weil er nachts dreimal aufsteht. "Prostata?", frage ich. "Hydration!", sagt er. Klar, Kevin. Klar.

P.P.S.: Letzte Woche hat er seiner Mutter einen Wasserfilter zum Geburtstag geschenkt. "Nur so als Deko", hat er gesagt. Die Deko steht jetzt in ihrer Küche und sie schwört, ihr Arthrose sei besser. Placebo ist ansteckend. Oder Wasser funktioniert wirklich. Such's dir aus.


Disclaimer / Rechtlicher Hinweis Dieser Beitrag ist ein Kommentar bzw. persönlicher Erfahrungsbericht und dient ausschließlich der allgemeinen Information und Unterhaltung. Er stellt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Die genannten Inhalte sind nicht als Aufforderung zur Behandlung oder zum Unterlassen einer Behandlung zu verstehen. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Nahrung, Präparate oder naturheilkundliche Verfahren. Bei bestehenden Beschwerden oder laufender Medikation ist unbedingt ärztlicher oder therapeutischer Rat einzuholen. Schwangere, Stillende und Kinder sollten die beschriebenen Methoden nicht ohne medizinische Begleitung anwenden. Haftungsausschluss: Die Nutzung der Informationen erfolgt in eigener Verantwortung. Für Nachteile oder Schäden wird keinerlei Haftung übernommen. Hinweis zu Personen und Produkten: Namen, Orte und Details sind teilweise verändert oder frei erfunden, um die Privatsphäre zu schützen.


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