Worin liegt die Stärke des Humors?

Worin liegt die Stärke des Humors?

DUR – Denn ohne DUR ist alles MOLL

Viele denken, dass es das Hauptziel eines jeden Witzes ist, das Publikum zum Lachen zu bringen. So jedenfalls sehen es Hobby-Komiker. Professionelle Komiker haben eine andere Wahrnehmung von Humor – für sie ist er ein Instrument, dem Hörer Intentionen, Ansichten und Ideen zu vermitteln. Er ist nicht einfach nur ein Instrument, sondern eines der effektivsten, was die Kraft seines Einflusses anbelangt – Humor wird in Politik, Marketing und Propaganda verwendet. Warum das so ist, erfahrt ihr in diesem Artikel.


Der Aufbau der Psyche

Beginnen wir bei der Theorie, die beschreibt, wie die menschliche Psyche aufgebaut ist. Dieses Wissen wird nicht nur benötigt, um sich mit dem Thema Humor auseinanderzusetzen, sondern ist auch generell lebenswichtig. Leider wird dieses Wissen bisher nicht in der Schule gelehrt und, daraus folgernd, verstehen die Menschen häufig nicht, wie sie denken und was bei ihnen im Kopf passiert. Wir wollen diese Situation nun berichtigen.

Die menschliche Psyche besteht aus zwei miteinander verbundenen Systemen zur Verarbeitung und Analyse von Informationen – dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein. Und auch aus der Wissensbasis, auf die Bewusstsein und Unterbewusstsein sich in ihrer Arbeit stützen – sie heißt «Weltanschauung». Um sich der Bedeutung jedes dieser Begriffe bewusst zu werden, betrachten wir den Interaktionsprozess der genannten Komponenten der Psyche, indem wir eine Analogie zum uns allen vertrauten Computer ziehen.

Die Arbeit des Bewusstseins kann mit der eines Betriebssystems in einem Computer (z.B. Windows) verglichen werden. Ihr habt euren eigenen «Desktop», auf dem sich die für euch momentan interessanten Icons befinden – das, woran ihr oft denkt, euch erinnert, worüber ihr nachdenkt und Bewertungen anstellt. Durch eure Aufmerksamkeit entscheidet ihr wie mit der Computermaus, wann ihr für was Interesse zeigt, welche Bilder im Gedächtnis wachgerufen werden, indem sie vor dem inneren Auge ablaufen, und was im «Papierkorb» landet und damit für lange Zeit aus dem Sichtfeld geräumt wird.

Wenn ihr auf die nächste heruntergeladene Videodatei klickt (und euch an bestimmte Ereignisse erinnert), denkt ihr nicht viel darüber nach, was in diesem Moment «unter der Motorhaube des Systems» vor sich geht. Für euch ist das nur ein Video, dessen Verlauf ihr nach eurem Wunsch beschleunigen, verlangsamen oder sogar Bild für Bild laufen lassen könnt. Aber für den Prozessor eures Computers sind das Zehntausende von Pixeln, die sekündlich auf dem Monitor gezeigt werden und Millionen von Operationen, die diesen Prozess überhaupt erst ermöglichen. Jetzt kommen wir zu dem Punkt, wo wir verstehen, was das Unterbewusstsein ist – nämlich ein sehr mächtiges System zur Verarbeitung von Informationen (analog zu Prozessor und Grafikkarte in Einem), welches automatisch funktioniert und euer Bewusstsein – euren «Desktop» und euer «Betriebssystem» – mit den nötigen Daten versorgt.

Aber kann ein Computer ohne Arbeitsspeicher oder Festplatte, wo alle Informationen gespeichert werden, funktionieren? Natürlich nicht, denn dort sind alle Programme installiert und das System muss, um zu funktionieren, permanent auf diese Datenbasis zugreifen. Dieser Speicher ist das Äquivalent zur Weltanschauung des Menschen. Alles, was ihr irgendwann einmal erfahren, gehört, gesehen oder selbst erkannt habt, wird auf eure «Festplatte» geschrieben, mit verschiedenen Markern gekennzeichnet und dient als Grundlage für das weitere Funktionieren eurer Psyche.


Wer installiert Programme in eurer Psyche?

Wenn ihr bereits längere Zeit einen Computer nutzt, dann werdet ihr möglicherweise verstehen, welche enorme Bedeutung es hat, welche Programme auf ihm installiert sind und wie gut diese arbeiten. Ein langsamer Browser, beispielsweise, der gerade so die Internetseiten öffnet, kann eine berufliche Online-Konferenz sprengen oder euch einfach nur richtig ärgern. Deshalb achten erfahrene PC-Benutzer immer darauf, wen und was sie auf ihrem System installieren und lassen es nicht zu, dass sich dort Müll anhäuft.

Im Falle der menschlichen Psyche ist die Situation ähnlich. In ihr arbeiten ebenfalls verschiedene «Programme», von denen ihr viele selbst installiert habt – z.B. habt ihr gelernt, wie man Auto fährt oder eine Unterhaltung auf Englisch führt. Achtet mal darauf, wie der Prozess des «Herunterladens» neuer Fähigkeiten in eurem Kopf vonstatten gegangen ist.

Zuerst habt ihr lange die Theorie gelernt (z.B. Verkehrszeichen auswendig lernen), dann das neue Wissen in der Praxis (Autofahren mit einem Fahrlehrer) geübt, und erst nach einem Monat selbstständigen Fahrens war die Fertigkeit so gut erschlossen, dass diese nun automatisch funktioniert. Jetzt könnt ihr hinter dem Steuer eines Autos sitzen, währenddessen ihr Musik hört oder euch mit einem Beifahrer unterhaltet, und das Auto wird automatisch von einer unterbewussten Ebene gesteuert.

Überlegt mal, Autofahren ist ein ziemlich komplexer Prozess: man muss die Situation auf der Straße, den Zustand des Fahrzeugs und die Geschwindigkeit von sich nähernden Objekten einschätzen und vieles mehr. Aber jetzt gelingt euch das alles ohne Schwierigkeiten, weil das «Programm» in eurer Psyche installiert ist und seine Ausführung von eurem Unterbewusstsein übernommen wird, dessen Ressourcen stark genug sind, um diese Aufgabe problemlos zu bewältigen. Dankt ihm dafür, dass es euer treuer Helfer im Leben ist. Und nachdem ihr euch bedankt habt, fragt euch Folgendes: Installiert ihr alle Programme in eurem Kopf selbst? Oder kann das auch jemand anderes machen?

Lasst euch bei der Antwort Zeit und denkt an eure Kindheit. Irgendwann einmal haben euch eure Eltern mehrfach gezeigt und erklärt, dass man mit einem Löffel isst und nicht mit den Händen. Irgendwann, nach einigen Dutzend umgedrehten Tellern, habt ihr plötzlich gelernt, wie Menschen zu essen. Und heute denkt ihr nicht mehr sichtbar darüber nach, wie man das Essbesteck richtig hält und wie man das Essen direkt in den Mund befördert – dieser Prozess geschieht automatisch. Auch wurde euch beigebracht, auf das Töpfchen zu gehen, die Straße richtig zu überqueren und euch wurde dabei geholfen, noch viele andere nützliche Fertigkeiten zu erlangen.

Ihr stimmt sicher zu, dass ihr in dem Moment offensichtlich noch zu klein wart, um diese Programme als das Resultat eurer "bewussten Wahl" zu bezeichnen. Dankt daher zuerst euren Eltern – sie haben ebenfalls viel dafür getan, damit ihr heute lebt, erkennt, euch freut und sogar einfach nur diesen Text lest (lesen haben sie euch, höchstwahrscheinlich, auch beigebracht), und akzeptiert auch folgenden einfachen Fakt: Euer Unterbewusstsein wird im Laufe eures Lebens nicht nur von euch programmiert.


Humor als Programmierwerkzeug

Wenn ihr versteht, wie der Programmierungsprozess der Psyche funktioniert, könnt ihr auch die Rolle erkennen, die in diesem Prozess der Humor einnimmt.

Als wir die Beispiele vom Autofahren oder vom Lernen, mit dem Löffel zu essen, angeschaut haben, waren die Programmierer (diejenigen, die den Inhalt der zu installierenden Programme festgelegt haben) entweder ihr selbst oder jemand, der vermeintlich das Beste für euch im Sinn hatte – eure Eltern, oder Sport-Trainer, Schullehrer und andere, die euren Charakter gefördert und wertvolles Wissen weitergegeben haben. All diese Subjekte kann man bedingt als "gute Programmierer" bezeichnen.

Doch es kann auch "böse Programmierer" geben, die in euch nur einen potentiellen Klienten sehen und euch mit jeder beliebigen Methode dazu bringen wollen, ihre Ware zu kaufen. Oder sie halten euch und tausende andere Menschen für eine simple Biomasse, die von der Erde getilgt werden muss, um, beispielsweise, die Ökologie zu schützen. Ihr habt vielleicht schon einmal davon gehört, dass "die Erde überbevölkert ist und die Ressourcen nicht für alle reichen", was bedeutet, dass es keine Menschen mehr braucht. Häufig denken eben so die bösen "Programmierer", die planen, die Menschheit zu reduzieren – was natürlich euch betrifft, aber nicht sie.

Für die Umsetzung ihrer Pläne und Ziele müssen sie euch programmieren, und euch, beispielsweise, zum "Fan einer Marke", einem "starken Raucher" oder einem "Kenner von gutem Bier" machen. Möglicherweise wollen sie auch, dass ihr tolerant werdet und anfangt, die Rechte von Minderheiten zu schützen, indem ihr euch in die Reihen der Feministen, Childfrees oder LGBTs einreiht. Glaubt mir, die bösen "Programmierer" haben eine Menge Pläne mit euch, sie sind sehr an euch interessiert. Sie haben nur ein Problem – wie können sie euch programmieren?

Es ist unwahrscheinlich, dass ihr euch über nach Tabakrauch stinkende Kleidung freut, und der Anblick von Betrunkenen auf der Straße ist keine gute Werbung für "qualitatives Gesöff". Deshalb müssen sie euch irgendwie täuschen – euch ein Programm anbieten, das zwar attraktiv aussieht, aber mit den von ihnen gewünschten psychischen Viren infiziert ist. Sie müssen eure Aufmerksamkeit erlangen, eure Wachsamkeit einschläfern und euer Unterbewusstsein programmieren.

Erinnert ihr euch an das elegante Lächeln von Harald Schmidt? Oder die Witze im Comedy Club oder die Serie "Scrubs"? Oder vielleicht seid ihr bei den bekannten VKontakte-Gruppen wie "Lepra" und "MDK" hängen geblieben? (Anmerkung: Vergleichbare Gruppen gibt es für Deutsche u.a. auch bei Facebook). Übrigens, die Bezeichnung "MDK" bedeutet ausgeschrieben so etwas wie "Mudak" (deutsch: Wichser) – so nennen die Administratoren dieser Gruppe ihre 11 Millionen Abonnenten. Na ja und "Lepra" ist der Name einer Krankheit, die auch "langsamer Tod" genannt wird.

Die Schirmherren der humoristischen Fernsehsendungen und ähnlicher Kanäle freuen sich aufrichtig über eure Aufmerksamkeit, denn dank dieser, können sie euch die nötigen Programme und Verhaltensmodelle in die Köpfe einpflanzen. Schaut euch beispielsweise dieses Video an und beantwortet diese Frage: Welche Ideen vermittelt der Autor an seine Hörerschaft unter dem Schleier des Humors?


Steuerung mittels Humor

Die Technologie der Beeinflussung durch Humor ist recht einfach, zumindest für diejenigen, die die Struktur der menschlichen Psyche verstehen und in der Lage sind, von ihren positiven Emotionen zu abstrahieren.

Die Menschen lieben es zu lachen und sich zu amüsieren. Humoristische Sendungen geben ihnen genau das, was sie wollen: Lachen und Unterhaltung, und im Gegenzug werden ihnen Programme in ihre Köpfe gesetzt. Hierin liegt übrigens die Antwort auf die Frage, warum die Dreharbeiten für eine Folge einer Comedy-Serie rund 100 Tausend Dollar kosten und die Zuschauer all dieses "Gute" kostenlos bekommen – das ist in etwa so, wie wenn Mäuse Käse bekommen, der am Haken einer Mausefalle aufspießt ist.

Solange die Aufmerksamkeit des Menschen auf Witze gelenkt und er von positiven Emotionen gepackt wird – wird in eben jenem Moment auf die Großhirnrinde, in die Weltanschauung und das Unterbewusstsein das geschrieben, was der Auftraggeber benötigt. Dieses trojanische Pferd erhält in den meisten Fällen ungehindert Zugang. Schaut euch zum Beispiel mal an, wie das am Beispiel des Alkoholkonsums gemacht wird – mit solchem Humor ist jede zweite Gruppe auf vKontakte gefüllt:

Und wenn jemand eine Manipulation aufdeckt, kann man immer behaupten, dass diese Person einfach keinen Sinn für Humor hat und die Autoren es gar nicht so gemeint haben, sondern nur einen Scherz machen – denn die Witze sind ja wirklich lustig. Die perfekte Tarnung für Infoviren, um in euer Unterbewusstsein einzudringen, nicht wahr?

Erstens habt ihr persönlich jetzt einen Schutz erhalten, und es wird viel schwieriger sein, euch mittels Humor zu programmieren und das Bewusstsein dabei zu umgehen. Wenn ihr den nächsten Witz hört, fragt euch einfach Folgendes: Welche Inhalte transportiert der Autor an mich unter dem Schleier des Lachens? Sind das nützliche oder schädliche Inhalte? Was sollte ich von dieser Art von Humor halten? Mit der Antwort auf diese Fragen werdet ihr leicht erkennen, wie die Macher des nächsten Witzes euch beeinflussen wollen. Macht es euch zur Gewohnheit (installiert ein weiteres nützliches "Programm" in eurem Unterbewusstsein), und ihr werdet eine zuverlässige kugelsichere Weste haben, die euch vor den Kugeln mörderischer und schädlicher Witze schützt.

Und zweitens ist Humor nur ein Werkzeug, und mit dessen Hilfe lassen sich auf analoge Weise auch kreative Inhalte, Ideen, Ansichten und Verhaltensmodelle vorantreiben. Ihr könnt gute "Programmierer" werden, und das, was ihr als nützlich für die Gesellschaft und die Menschen erachtet, in ein Mäntelchen des Humors hüllen und anderen helfen, in intellektueller und sittlicher Hinsicht besser zu werden.

In der Gruppe "Polesnyj Jumor" (dt. "Hilfreicher Humor) versuchen wir diesen Weg zu gehen (Anmerkung: in deutscher Sprache werden diese Witze im Telegram-Kanal t.me/fktdur publiziert). Wir wollen zum Beispiel nicht, dass unsere Gesellschaft von diesem ganzen toleranten Dreck mit der Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen, der Durchsetzung von LGBT-"Werten", Feminismus, usw. gepackt wird. Deshalb versuchen wir, durch die in der Gruppe veröffentlichten Witze die Dummheit, Schädlichkeit und Absurdität dieser "modischen" Trends aufzuzeigen. Wir helfen unseren Abonnenten zu verstehen, was normal und was abnormal ist, und sich für das Normale zu entscheiden.

Ebenfalls publizieren wir gern lehrreichen Humor, Humor über Mode, Hollywood und vieles andere. Wenn ihr das als nützlich anseht, könnt ihr euch daran beteiligen: kommentiert und/oder teilt die Witze, die euch gefallen, oder schickt eure Ideen für eine Publikation ein. Für euer Umfeld, das über die von euch verbreiteten nützlichen Witze lachen wird, werdet ihr zu diesen guten "Programmierern".

Wenn ihr dieses Thema über den Einfluss von Humor eingehender studieren wollt, empfehlen wir, die Fortsetzung dieses Bildungskurses bestehend aus 3 Teilen zu studieren. Mit dem ersten Teil habt ihr euch bereits bekannt gemacht.

In der zweiten Lektion wird das Thema der Emotionen und ihre Rolle in der menschlichen Psyche eingehender betrachtet. Darüber hinaus stellen wir euch einen speziellen Algorithmus vor, mit dem ihr die Nützlichkeit oder Schädlichkeit von Witzen beurteilen können.

In der dritten Lektion wird darüber berichtet, wie man an seiner Weltanschauung arbeiten und Fehler entdecken und berichtigen kann. Und es wird auch ein Mechanismus vorgestellt, um eure eigene humorvolle Community mit nützlichem Humor in den sozialen Medien zu schaffen und zu fördern.



🔔 Abonniere das DUR-Projekt auf Telegram, um nichts zu verpassen!


Report Page