Wir setzen unsere Aktionen unbefristet fort!

Wir setzen unsere Aktionen unbefristet fort!

Christoph Wälz (Übersetzung, 18.03.2022)

Die „Studierenden gegen den Krieg“ (Russland) rufen am 18. März 2022 auf ihrem Telegram-Kanal (3100 Follower) zu weiteren Aktionen an den russischen Universitäten auf:


Viele Studierende haben zu den von uns angekündigten Terminen [9.-12. März] Bildungsstreiks an ihren Universitäten durchgeführt oder versucht, sie durchzuführen. Aber der Krieg ist noch nicht zu Ende, also muss unser Widerstand weitergehen. Schließt euch zu Gruppen zusammen und werdet an euren Universitäten aktiv! Wir werden euch mit Informationen zur Organisierung helfen und dann über eure Aktionen berichten. 


Was jetzt zu tun ist:


☮️ Nehmt Kontakt zu Menschen auf, die ihr kennt und die gegen den Krieg sind. Sucht nach Möglichkeiten zum Handeln. 


☮️ Organisiert Bildungsstreiks: Findet Dozent:innen, die gegen den Krieg sind. Wenn ihr eine Technische Hochschule besucht, erkundigt euch nach der Einstellung eurer Soziologie-, Wirtschafts- und Philosophie-Dozent:innen. Ladet sie ein, in ihren regulären Seminaren Themen zu behandeln, die mit dem Krieg und seinen Folgen zusammenhängen. Schlagt ihnen vor, dass sie zu diesen Themen auch gesonderte Seminare erteilen. Wir werden euch einige Möglichkeiten für Aktivitäten anbieten, die euch dabei helfen, über das Geschehen zu diskutieren, sich eine eigene Meinung zu bilden und Gleichgesinnte zu finden. 


☮️ Klebt weiterhin Flugblätter und hinterlasst Aufschriften. Die Menschen müssen wissen, was in der Ukraine geschieht und was in Russland getan werden kann, um es zu stoppen. Nutzt Informationstafeln und Toiletten. Hütet euch dabei vor Kameras und unbekannten Leuten. Ihr könnt die Informationen auch in der Stadt verteilen. Beachtet dabei Sicherheitsmaßnahmen. 


☮️ Helft Studierenden, die von Exmatrikulation bedroht sind! Schreibt Offene Briefe, wendet euch an die lokalen und studentischen Medien, lasst nicht zu, dass diese Ereignisse unbemerkt bleiben. Helfet auch in materieller Hinsicht: Findet eine vorübergehende Unterkunft für die Exmatrikulierten [die nicht mehr im Wohnheim wohnen können, Anm. d. Übersetzers] und/oder bezahlt einen Anwalt, um die Entscheidung anzufechten. 


☮️ Fordert die Hochschulrektor:innen auf, ihre Unterschrift unter das Unterstützungsschreiben für den Krieg aus dem Rektoratsrat zurückzuziehen. Die Universität ist ein Ort der Meinungsverschiedenheiten und der Argumentation, auch wenn wir nicht glauben, dass es Meinungsverschiedenheiten über die Zulässigkeit eines Eroberungskrieges geben kann. Die Rektor:innen sind ein verzerrtes Gesicht der Universität, sie können als Verwaltungsbeamte nicht für uns alle über den Krieg sprechen. 


Die Ereignisse überschlagen sich und erfordern eine Anpassung der Pläne. Wir hatten gehofft, Studierende in ganz Russland zu Aktionen zu inspirieren, aber das hat sich als schwieriger erwiesen, als wir dachten, und wir waren noch nicht in der Lage, zeitgleiche Aktionen durchzuführen. Wir werden die andere Seite unserer Aktivitäten weiter ausbauen: die Verbreitung von Informationen über die Organisation von Widerstandsgruppen in euren Städten und Universitäten. Wenn es euch gelungen ist, euch zusammenzuschließen und aktiv zu werden, solltet ihr uns von euren Erfolgen berichten.


#книги_вместо_бомб

#самоорганизация

Quelle: https://t.me/studentprotiv/215 

Übersetzung: Christoph Wälz

https://linktr.ee/ChristophWaelz


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