Wahre Namen nicht erforderlich

Wahre Namen nicht erforderlich

Gigi übersetzt von DerGeier


1981, zu einer Zeit, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte (und ich nur ein Schimmer in den Augen meines Vaters war), veröffentlichte der legendäre Mathematiker, Informatiker und Science-Fiction-Autor Vernor Vinge seine prophetische Novelle „True Names“. Die Geschichte spielt in zwei Welten: in der realen Welt (dem meat space) und der anderen Ebene (dem Cyberspace). Wenn man das Buch heute liest, erscheinen viele der darin entwickelten Konzepte weder seltsam noch weit hergeholt. Zum Beispiel wäre es in den 80er Jahren Science-Fiction gewesen, wenn man den größten Teil seiner wachen Zeit im Cyberspace verbracht hätte, einem Ort, an dem die meisten Menschen einen unter einem Pseudonym (und nicht unter dem „Wahren Namen“) kennen. Heute ist dies dank des Internets und der zahlreichen virtuellen Welten, die es hervorgebracht hat, ein normaler Bestandteil des Lebens.


Es ist kein Zufall, dass Bitcoin von einem pseudonymen Wesen geschaffen wurde. Die Legende von Satoshi Nakamoto wird immer ein Teil der Bitcoin-Geschichte sein, was wiederum bedeutet, dass die in True Names untersuchten Konzepte - Identität, Privatsphäre, Anonymität, Pseudonymität - ebenfalls ein Teil davon sein werden.


Bitcoin entdecken und sich in #BitcoinTwitter einklinken (Originalillustrationen von Bob Walters)


Ich wurde in einer kleinen Stadt in Österreich geboren, einer Stadt, die vorerst namenlos bleiben soll. Wir wohnten in einer ruhigen und familienfreundlichen Gegend, in einem ruhigen und familienfreundlichen Haus, mit einem Garten, zwei Katzen und schönen Pflaumen-, Birnen- und Kirschbäumen. Die Katzen hießen "Mimmi" und "Morli", gemäß der Familientradition, die Dinge nach dem ersten Buchstaben zu ordnen. Da sie Katzen sind, war es ihnen egal, ob man sie beim Namen nannte. Das einzige worauf sie hörten, war das süße Geräusch von Whiskas-Dosen, die geöffnet wurden. Lange bevor ich lernte, dass Katzen nicht wissen wer sie sind, musste ich lernen mich in dieser Welt zurechtzufinden. Ich musste mich mit den Haken vertraut machen, an denen wir unsere Ideen aufhängen; ich musste lernen wie man spricht. Ich weiß nicht wann ich anfing zu plappern, aber als ich das tat, sagte ich immer wieder eine Silbe, immer und immer wieder: dʒɪ.


Meine Schwester wiederholte das immer wieder scherzhaft und liebevoll und so kam es, dass sie mir einen Spitznamen gab, der seither hängen blieb: Gigi.


Abwendend von einem Meer aus Shitcoins


Es ist schon komisch wie sich manche Dinge entwickeln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich damals nicht viel dabei gedacht hat. Schließlich war sie nur fünf Jahre älter als ich. (Das ist sie immer noch; ich habe es nie geschafft, sie einzuholen!) Nach einer Weile begannen alle Kinder in der Nachbarschaft mich Gigi zu nennen. Da dies zu einer Zeit geschah als ich noch keine Gelegenheit hatte, über meine Identität nachzudenken, kam es dazu, dass ich mich nie wirklich mit meinem richtigen Namen identifizierte. Im Grunde genommen wurde Gigi mein richtiger Name. Wenn man mich nicht so nannte, reagierte ich nicht. Im Laufe der Jahre hat sich das so eingeprägt, dass so ziemlich jeder der mich kennengelernt hat, nicht meinen richtigen Namen benutzt hat: Lehrer, Professoren, meine Arbeitgeber, Mitarbeiter, Freunde - selbst heute ist es nicht ungewöhnlich, dass Leute die mich gut kennen, meinen richtigen Namen gar nicht kennen.


Im Internet ist das ganz normal. Man lernt Menschen kennen, ihre Handles, ihre Persönlichkeiten, was sie posten, wie sie reagieren, kurz: wie sie sind - zumindest bis zu einem gewissen Grad. In der Welt der Spiele ist dies noch ausgeprägter, da hier intensive Interaktion, Sprachkommunikation und eine gemeinsame Realität ins Spiel kommen. Ich hatte im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Freunden, die ich als echte, wahre Freunde bezeichnen würde. Freunde, die ich online kennengelernt habe, dank der wunderbaren Welt der Online-Spiele. Menschen, mit denen ich mehrere Jahre lang jeden Tag gesprochen habe. Menschen, deren Lebensgeschichten ich sehr gut kenne und sie kennen meine. Wir haben Schwierigkeiten und Liebeskummer durchgestanden, uns unterhalten bis die Sonne wieder aufging, uns betrunken und Geheimnisse ausgetauscht. Die meisten dieser Menschen habe ich zu einem späteren Zeitpunkt im „meat space“ getroffen. Einige jedoch habe ich bis heute nicht getroffen. Wahrscheinlich werde ich sie auch nie treffen, jetzt, wo meine Spieltage größtenteils hinter mir liegen. Und das ist auch gut so. Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der Nicknames, Handles, Pseudonyme und Anonymität die Norm sind und ich würde es nicht anders haben wollen. Das ist einer der Gründe warum ich das Internet liebe und es ist einer der Gründe warum ich Bitcoin liebe: man braucht keine feste Identität, um es zu benutzen. Das ist das Schöne daran: „Wahre Namen“ sind nicht erforderlich.


Frühes Training für den großen Meme-Krieg der Zukunft


Es überrascht nicht, dass die gesamte Idee der Anonymität und Pseudonymität unter Beschuss steht. Menschen verschwören sich in digitalen Hexenjagden, um die „Wahren Namen“ pseudonymer Persönlichkeiten herauszufinden. Trolle drohen damit Menschen zu "doxxen", um ihr Leben durcheinander zu bringen und leider drohen heutzutage sogar Journalisten damit, die wahren Identitäten ihrer Gesprächspartner preiszugeben. Erschwerend kommt hinzu, dass Google, Facebook und Amazon euch weismachen wollen, dass ihr nur eine wahre Identität haben. Dass du gemessen, parametrisiert, überwacht und vorhergesagt werden kannst. Sie versprechen wohlwollende Unterstützung dank Algorithmen, die dich besser verstehen als du dich selbst, während sie deine Identität in ordentlich verpackte Stücke schneiden und an den Meistbietenden verkaufen. Banken und Regierungen machen übrigens das Gleiche - nur ohne die beruhigenden Versprechen.


Was diese Unternehmen nicht erkennen, ist, dass Identität prismatisch ist. Deine Persona hängt von den Umständen und dem Kontext ab, sowohl in der Realität als auch online. Du wirst dich in einem Nachtclub anders präsentieren als auf einer Beerdigung, genauso wie du dich auf Tinder anders präsentieren wirst als auf LinkedIn - zumindest hoffe ich das. Mit wem du sprichst, ist ebenfalls wichtig: du wirst deinem Kind, deinem Liebhaber, deinem Pfarrer, deinem Chef, der netten Barista in deinem Lieblingscafé oder dem Kollegen, den du nicht ausstehen kannst, andere Dinge sagen - und in einem anderen Tonfall. Du bist auch nicht mehr dieselbe Person wie vor zehn Jahren. Deine Interessen und politischen Ansichten haben sich wahrscheinlich geändert, ebenso wie die Art und Weise, wie du die Welt und dich selbst siehst. Deine Identität ist also sowohl fließend als auch prismatisch. Um es mit den Worten von Walt Whitman zu sagen: Du enthältst viele Facetten.



Die Cypherpunks haben erkannt, dass eine freie Gesellschaft nicht funktionieren kann, wenn die Identität starr und für alle bekannt ist. Eine freie Gesellschaft erfordert die Option, sich der Welt selektiv zu offenbaren oder sich überhaupt nicht zu offenbaren.


Die Privatsphäre ist für eine offene Gesellschaft im elektronischen Zeitalter notwendig. Privatsphäre ist keine Geheimhaltung. Eine private Angelegenheit ist etwas, von dem man nicht will, dass die ganze Welt es erfährt, aber eine geheime Angelegenheit ist etwas, von dem man nicht will, dass es jemand erfährt. Privatsphäre ist die Macht, sich der Welt selektiv zu offenbaren.

- Eric Hughes


Die Unterscheidung zwischen vollständiger Anonymität und Pseudonymität ist wichtig: Anonymität hebt die Identität vollständig auf. Pseudonymität erlaubt temporäre Identitäten. Du könntest eine Weltraumkatze, ein Zauberer, ein japanischer Programmierer, ein Shaolin, ein Samourai, ein Drachenlord oder ein nachtaktiver Oktopus sein, der um Mitternacht zaubert. Pseudonyme ermöglichen es dir, einen Charakter, einen Ruf, ein Selbstbild deiner Wahl aufzubauen. Völlige Anonymität ist ebenfalls wichtig. Sie erlaubt es dir, frei zu sprechen, unbelastet vom Verlust deines Rufes, losgelöst von deiner Identität - ob konstruiert oder nicht.


"Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er in seiner eigenen Person spricht. Gib ihm eine Maske, und er wird dir die Wahrheit sagen."

- Oscar Wilde


Die Geschichte hat gezeigt, dass man in der Gesellschaft im Allgemeinen und bei Bitcoin im Besonderen nicht unbedingt seinen richtigen Namen verwenden muss, um anerkannt oder ernst genommen zu werden. Es gibt einen Grund, warum Eric Arthur Blair sich entschieden hat, seine Bücher nicht unter seinem „Wahren Namen“ zu veröffentlichen, sondern ein Pseudonym zu verwenden: George Orwell. Alisa Zinov'yevna Rosenbaum hatte wahrscheinlich auch ihre Gründe - sie veröffentlichte ihre Romane als Ayn Rand. In ähnlicher Weise hatte Satoshi Nakamoto gute Gründe pseudonym zu bleiben und nicht seinen „Wahren Namen“ zu verwenden. Er entschied sich dafür, seine Identität zu schützen, damit er schließlich von der Bildfläche verschwinden konnte und Bitcoin ohne einen Anführer und Schöpfer zurückließ. Ein Geschenk der Götter, wenn man so will.


Paradoxerweise können Pseudonyme mächtiger sein als „Wahre Namen“. Das beste Beispiel dafür ist wohl Siddhārtha Gautama - der Buddha. Er verwandelte sich selbst in eine Idee. Der Buddha kann nicht getötet werden, selbst wenn man die Person tötet, die derzeit als Buddha bekannt ist. Das Pseudonym transzendiert das Individuum. Wir alle sind Buddha, zumindest potenziell, zumindest teilweise.


Original Kunstwerk von Lucho Poletti


In ähnlicher Weise sind wir alle Satoshi. Jeder einzelne von uns, der sich um Bitcoin kümmert, ihn vorantreibt, andere ausbildet, Unternehmen gründet und leitet, die Akzeptanz vorantreibt, Code, Dokumentation, Bücher und Essays schreibt, Musik macht, Kunst schafft. Jeder, der Bitcoin nutzt, wie er oder sie es für richtig hält. Jeder, der einen Knotenpunkt betreibt. Jeder, der sich dafür entscheidet, aus dem Fiat-System auszusteigen und einen Teil (oder alles) seines Wertes in Bitcoin zu halten. Wir sind alle Satoshi, weil niemand Satoshi ist. Wir alle tragen unseren Teil dazu bei, das Geld zu reparieren und im Gegenzug die Welt zu reparieren. Früher gab es einen Satoshi, aber jetzt gibt es keinen Satoshi mehr. Er hat es vorgezogen, seine Identität geheim zu halten, und ich hoffe, dass wir nie herausfinden werden, wie sein „Wahrer Name“ lautete. Nicht dass es wichtig wäre - sein Geschenk an uns ist alles, was zählt. Bitcoin wurde uns geschenkt und jetzt ist er einfach da. Es braucht keinen identifizierbaren Schöpfer, denn „Wahre Namen“ sind nicht erforderlich.



Genauso wie Namen über das Individuum hinausgehen und zu etwas Stärkerem werden können, kann eine Maske zu einem Symbol werden. In solchen Fällen wird der Nutzen der Maske zweitrangig - in erster Linie geht es darum, Unterstützung für eine Sache zu zeigen, sich hinter einer Idee oder einem Ideal zu versammeln.


Eine der eindringlichsten Szenen in dem Film V wie Vendetta ist der Marsch der Masken, bei dem Tausende von Bürgern zum Parlament marschieren und ihre Gesichter hinter Guy-Fawkes-Masken verbergen, um die Idee des maskierten Protagonisten zu unterstützen.


#WeAreAllHodlonaut


Vor nicht allzu langer Zeit beschloss eine Armee von Bitcoinern, analog zu der im Film dargestellten Szene, ihre Online-Identitäten (vorübergehend) zu ändern, um eine Person (und die Idee, die diese Person verkörpert) zu unterstützen. Ich spreche natürlich von unserer geliebten und pseudonymen Weltraumkatze. Ein paar Wochen lang trugen wir alle eine Maske. Ein paar Wochen lang waren wir alle Hodlonauten. Wir waren alle Hodlonauten, weil der Gedanke, dass ein pseudonymer Pleb von reichen und verlogenen Arschlöchern gedoxxed, angegriffen, ausgelöscht und zum Schweigen gebracht werden kann, so ungeheuerlich, so absurd, so verstörend falsch war, dass es sich lohnte, aufzustehen und eine Maske aufzusetzen. Wir müssen in der Lage sein, uns von unseren Identitäten zu distanzieren, um uns zu schützen. Wir brauchen die Freiheit, uns selektiv zu offenbaren. Wir brauchen die Möglichkeit, uns hinter Namen, Symbolen, Masken und den Ideen, die sie repräsentieren, zu versammeln - indem wir vergängliche Identitäten benutzen und selbst Masken tragen, wenn es sein muss. Wenn Identitäten dauerhaft und transparent sind, sind Rebellion und Revolution unmöglich.


Die Geschichte von Namen und Identitäten ist eine faszinierende Geschichte. Bevor ich in den Bitcoin-Kaninchenbau gefallen bin, habe ich an Pass- und Identitätssoftware gearbeitet, also praktisch Software für den Überwachungsstaat geschrieben. Es gibt viele Dinge in meinem Leben, auf die ich nicht gerade stolz bin. Das Schreiben von Software zur automatischen Verarbeitung, Identifizierung und Klassifizierung von Menschen ist eines davon. Ja, die Technologie, die Gesichtserkennung, Fingerabdruckscanner und Mustervergleiche ermöglicht, ist faszinierend. Ja, die Tatsache, dass man Informationen aus Reisepässen extrahieren kann, indem man einfach mit dem Handy darauf tippt, ist eine coole Technologie (das kleine Chipsymbol auf Ihrem Reisepass bedeutet, dass er einen NFC-Chip enthält). Aber ist das notwendig? Ist das überhaupt eine gute Idee?


Wie du dir wahrscheinlich denken kannst, glaube ich das nicht. Die Normalisierung der Idee permanenter Identitäten wird die Umwandlung unserer Überwachungsstaaten in ausgewachsene dystopische Panoptiken beschleunigen. Die Normalisierung der Verwendung biometrischer Daten wird das Ganze noch schlimmer machen. Es ist zwar unbequem, aber es ist möglich, seinen Namen zu ändern. Musst du dein Gesicht oder deine Fingerabdrücke ändern? Viel Glück dabei. Denke daran: Biometrische Daten sind Benutzernamen, keine Passwörter.


Zurück zur Identität. Denke daran, dass Pässe als vorübergehende Maßnahme gedacht waren. Natürlich sind Pässe, wie bei allen vorübergehenden Maßnahmen üblich, jetzt ein fester Bestandteil unseres Lebens. Auch die Art und Weise, wie wir Namen verwenden und sehen, hat sich im Laufe der Zeit drastisch verändert. Wir gehen heute davon aus, dass jeder Mensch auf der Welt einen Vornamen und einen Nachnamen hat und dass diese Namen gut in das [a-Z]-Muster der Systeme passen, die sie verarbeiten. Manche Menschen haben jedoch keine Nachnamen. Andere haben Namen, die Zahlen enthalten (oder nur aus ihnen bestehen), und Milliarden von Menschen haben Namen, die überhaupt nicht in das anglozentrische alphanumerische System passen. Es gibt zum Beispiel etwa hundert Millionen Menschen mit dem Namen 王.


Historisch gesehen waren Namen und Identitäten schon immer miteinander verbunden. Viele der gebräuchlichen Nachnamen sind von Berufen abgeleitet: Fassbinder, Schmied, Schneider, Fischer, Schuhmacher, Weber, Bauer, Jäger, Wallner - all diese und weitere Berufe sind zu Familiennamen geworden. Der Name war eine Beschreibung dessen, was man tat, und definierte nicht, wer man in seiner Gesamtheit ist.


Juristische Namen sind übrigens nicht unbedingt weniger seltsam als Spitznamen. Grimes und Elon Musk beschlossen, ihren Sohn "X Æ A-12" zu nennen, um ein aktuelles Beispiel zu nennen. Der KI-Forscher und Mathematiker Ben Goertzel nannte sein Kind "Qorxi", eine Abkürzung für "quantenorganisierte, rational expandierende Intelligenz". Es gibt auch einen Mann, der beschlossen hat, seinen Namen in "Captain Fantastic Faster Than Superman Spiderman Batman Wolverine The Hulk And The Flash Combined" zu ändern, Frank Zappas Töchter "Moon Unit" und "Diva Muffin" - und sicher noch viele mehr.


Mein Punkt ist folgender: Alles was du tust und jede Transaktion die du machst, an eine einzige Identität zu binden, ist nicht nur unnötig, sondern ein Rezept für eine Katastrophe. Es ist ein Weg der in die dystopische Höllenlandschaft der sozialen Kreditpunkte führt - der orgasmische Traum eines jeden Diktators und totalitären Herrschers, der je gelebt hat.


Erinnere dich daran, dass das gar nicht nötig war. Du gehst zum Bäcker, sagst hallo, gibst ihm etwas Geld, er gibt dir einen Laib Brot, und das war's. Das Geld weiß nicht, wer du bist. Genauso wenig wie das Brot. Der Bäcker muss nicht wissen oder sich dafür interessieren, wer du bist. Es sind keine Namen oder Identitäten erforderlich. Vergleiche das mit jeder Online-Zahlung, die du in den letzten zehn Jahren getätigt hast. Du gehst in den Online-Shop - der wahrscheinlich schon alles über dich weiß und wenn nicht, zwingt er dich, dich zu registrieren - jeder Klick und jeder Tastendruck wird überwacht und analysiert. Wenn du gefunden hast, was du suchst, bezahlst du mit PayPal, einer Kreditkarte oder ähnlichen Zahlungsabwicklungssystemen, die ebenfalls viel zu viel über dich wissen. Die Transaktion muss von dieser dritten Partei genehmigt werden und sie wird nur genehmigt, wenn deine Identität bekannt ist und du nicht gegen die Moralvorstellungen der beteiligten Unternehmen und Länder verstößt.


Bitcoin macht Schluss mit all diesem Unsinn. Es ist eine Rückkehr zu einer gesünderen Welt. Er erfordert keine Identität. Es braucht keine Genehmigung. Es kümmert sich nicht darum, wer du bist. Es zwingt dich nicht dazu, deinen Personalausweis, deinen Reisepass, dein Gesicht oder irgendeine andere biometrische Identifikation vorzuzeigen. Es kümmert sich nicht einmal darum, ob du ein Mensch bist oder nicht. Du willst mehr Fairness in dieser Welt? Wie wäre es, wenn du dich für ein Finanzsystem entscheidest, das nicht diskriminieren kann. "Sei nicht böse" funktioniert nicht. Kann nicht böse sein" schon.


Bitcoin ermöglicht es uns, auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten. Eine Zukunft, in der „Wahre Namen“ nicht erforderlich sind. Das derzeitige System ist in vielerlei Hinsicht kaputt. Wir können es besser machen. Wir müssen es besser machen. Einer nach dem anderen werden die Menschen die Schönheit von Bitcoin entdecken und sich dieser friedlichen Revolution anschließen. Es wird dir freistehen, deinen echten Namen zu verwenden, wenn du willst, aber du musst es nicht tun. Das ist Bitcoin. Du kannst anonym bleiben. Du kannst pseudonym sein. Das ist das Schöne daran. „Wahre Namen“ sind nicht erforderlich.


Gigi

 

Dieser Artikel erschien in Citadel 21, Volume 4

 

Weitere Informationen

- True Names von Venor Vinge

- A Cypherpunk’s Manifesto von Eric Hughes


CC BY-SA 4.0

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