Verheiratete Hure in Strümpfen reitet ein Mitglied ihres Geliebten vor einer verst

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Full text of " Die deutsche Sprachinsel Lusern. : Geschichte, Lebensverhältnisse, Sitten, Gebräuche, Volksglaube, Sagen, Märchen, Volkserzählungen und Schwänke, Mundart und Wortbestand "


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THE NEW YORK

PUBLIC LIBRARY

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ASTCn. L'NOX Af:D
TlLDtN l-Ct'i'.DATIONS.

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QUELLEN UND FORSCHUNGEN

ZUR

GESCHICHTE, LITTERATUR UND SPRACHE

ÖSTERREICHS ^

UND SEINER KRONLÄNDER.


DURCH DIE LEO-GESELLSCHAFT
HERAUSGEGEBEN VOK

Dr. J- HIRN u. Dr. J. E. WACKER NELL

PROFESSOREN AN DEN UNIVERSITÄTEN WIEN U. INNSBRUCK.


X.

DIE DEUTSCHE SPRACHINSEL LUSERN.


INNSBRUCK.

VERLAG DER WAGN ER’SCHEN UNIVERSITÄTS-BUCHHANDLUNG.

1905.


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DIE DEUTSCHE SPRACHINSEL


LUSERN.


GESCHICHTE, LEBENSVERHÄLTNISSE, SITTEN,
GEBRÄUCHE, VOLKSGLAUBE, SAGEN,
MÄRCHEN, VOLKSERZÄHLUNGEN UND
SCHWÄNKE, MUNDART UND WORTBESTAND.


VON

JOSEF BACHER.


nxsitR i v k

VERLAG DER WAGNER’ sehen UNI VERSITÄTS - BUCHHANDLUNG

1905 .


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THE NEW YORK

PUBLIC LIBRARY

QX ROIV-

ASTON. LFNOX AND
TILDE H FCU' DATiONS.

R 1 > L


WAGNER’sche UNIVKRSITÄTS-BUCHDRUCKEREI IN INNSBRUCK.


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Dem deutschen Volk in Lieb und Treue.


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Vorwort.

Die Aufmerksamkeit, welche man heute dem Volke, seinen
Anschauungen und Gebräuchen, seiner Sprache widmet, sowie
ein Vergleich mit dem Lus. Wörterbuch vou J. Zingerle wird
das Erscheinen des vorliegenden Buches rechtfertigen.

Ich habe während meines sechsjährigen Aufenthaltes in
Lusern die günstigste Gelegenheit gehabt, seine Bewohner genau
kennen zu lernen; ihre Sprache hat mich schon vom ersten
Tage ab so lieb angemutet, daß ich mir dieselbe zu eigen
machen wollte. Mit Unterstützung des Fräuleins Ursula Gasperi
fertigte ich mir lus. Übersetzungen der kurzen biblischen Ge-
schichte von Dr. Schuster und des kleinen cirubr. Katechismus
an und zeichnete Sagen und Märchen in der Mundart auf. Mein
Verkehr mit dem Volke geschah größtenteils in lusernischer
Mundart und so wurde ich bald in den Stand gesetzt, dieselbe
auch praktisch in der it. Privatschule zu verwerten. Sehr viel
verdanke ich für das Buch auch dem provisorischen Leiter
der deutschen Schule in Trient, H. Matthäus Nicolussi, der
ehemals als junger Schüler in Innsbruck der Gewährsmann
Zingerles war. Außerdem erhielt ich teils dankenswerte Auf-
schlüsse teils Beiträge von Christian Nikolussi, Kurat in Pfatten,
von Prof. Dr. Nessler in Brixen und Universitätsprofessor Dr.
Hans v. Voltelini in Innsbruck, von den Frl. Maria und Josefa


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VIII

Gasperi and Luise Frick in Lusern. Nebst den Genannten schulde
ich besonderen Dank den Universitätsprofessoren in Innsbruck
Dr. J. E. Wackerneil und Dr. J. Schatz flir mannigfache Mit-
hilfe und Ratschläge. Als Vorbild für die grammatikalische Be-
handlung diente mir das anerkannte Buch von Schatz „Die
Mundart von Imst“ ; durch ihn wurden mir auch die Arbeit
Lessiaks und andere Hilfsmittel zugänglich gemacht, besonders
aber verdanke ich ihm die Anleitung zur phonetischen Dar-
stellung der Mundart 1 ).

Ein dankbares Andenken bewahre ich auch dem hinge -
gaugenen Prof. Dr. K. Weiuhold in Berlin, der meine ersten
Versuche in seiner Zeitschr. f. Volkskunde veröffentlichte. Prof.
Dr. A. Brandl in Berlin, mit dem ich durch meinen Lands-
mann, Pfarrer J. Sigmund in St. Nikolaus — Innsbruck, bekannt
geworden, hat meine Verbindung mit Weinhold und Wacker-
neil vermittelt. Für das meiner Arbeit entgegengebrachte In-
teresse und für deren freundliche Förderung Allen meinen besten
Dank !

Möge das Werk beurteilt werden als Arbeit eines Nicht-
fachmannes, der redlich darnach gestrebt hat, durchaus verläß-
liche Angaben zu bieten, möge das Buch Land auf Land ab
viele Freunde erwerben beim deutschen Volke, welchem es treuen
Herzens gewidmet ist.

') Die phonetische Schreibung in diesem Buche berücksichtigt na-
türlich vor allem das Lusernische ; deshalb ist z. B. für velturnisches p,
das dem ö nahe kommt, kein eigenes Zeichen vorgesehen.

Fennberg, im Mai 1905.

Der Verfasser.


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Inhalt.


Seite

I. Lage und Beschaffenheit von Luseru . 1—5

II. (Geschichtliches 8— 3fi

A. Die ehemalige Ausdehnung der heutigen deutschen
Kolonien fi. B, Yolkaatiimm e Hi - CL_Laäem_23.

III. Ule Luserner, ihre Wohnung, Ihre Nahrung und

Lebensweise . . , , , , , « , a 37 —61

A. Körperbeschaffenheit 37. Tracht 39. B. Wohnung,

Die Kirche 43. Lage und Anlieres der Häuser 44.

Das Innere, die Hauseinrichtung 46. C. Die Nahrung 11).

D. Lebensfahrung und Erwerb 52. Arbeiten der Männer
and Beschäftigung der Frauen 53. Bestellung der Fel-
der, Viehstand, Milchwirtschaft 54. Familienleben 55.
Gesundheitliche Verhältnisse 56. Religiöses Leben 57.
Sittlichkeit 58, Anhänglichkeit an Heimat u. Sprache 58.
Gastlichkeit 59. Charakter und geistige Begabung 5!).

Schul Verhältnisse fi().

IV. Recht, Brauch und Volksglaube 32—80

Verfassung und Recht 62. A. Festliche Bräuche:

Taufe, Hochzeit 63, Tod und Begräbnis 64, Neujahr,
Dreikönigen 65, Fasching 6 fl. — B. Volksglaube 66:

1. Seelenglaube, Gespenster-, Tier- und Feuerspuk 67,

Trute, Hexen 68, Berchta 70 ; 2. Elfische Geister : d»

»äUgm tcaiblu, der wilde Jäger 70 ; 3. Dämonen : der
wilde J&ger, der ork 71; 4. Götter 72; 5. Kultus: das
belebte Holz 72, der Wasserstand von Seen 73; a) Fest-
zeiten : St. Luzia, das März verbrennen 73; b) Weissa -
gung ; «i Personen 74, ß) Vorfälle und Gehrauchsgegen -
stände 74, fl Tiere und Pflanzen 75, 8) die Zeit 76,
t) die Gestirne 77 ; c) Zauber 77. Schutzmittel da-
gegen 78.

V. Erzählung und Lied, Spiel und Spruch . . ■ 81 — 152

A. Märchen, Sagen und Geschichten 81,

1. got dar hear on dar khern waimarn 82


s

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Seite

2. de muatar v5 äam piaro 82

3. hakht me au en zölela on npt en achaitla 83

4. dar achävar on dar visch . . . . . . 84

5. de mprla . . . 84

6. we da de löfärnar ha(b')m getant zo khema zo wisa,

we da la pesta no is wait vort von lant . 84

7. dar stnii vö äam-bastiä . . , . . . 8ä

8. a klakle v5 sant antone . . 85

9. Je muatar, bo da hat geschaapt fäi khin 86

10. de zalom v5 got ’n hearn 87

11. dar stre v5 den fliege waibie 95

12. Ae kondamirate diarn 97

13. dar man au en mü . . . . . . . 911

14. de kogülar 100

In. Oer t’akt mit dem Teufel . . . . . . 104

Hi Die drei Milriechen 105

17. Tüschele Maräsehele . . , ■ . . . 109

18. kawörzio , . , , , , , . , , 110

19. Der Buchenwald . , , ; , , , , UI

20. Pan jakomTnen-loch 112

21. l>aa Geldloch . . . . . . . . . 113

22. Peter Schupf 115

23. Die alte und die .junge Hexe 116

24. Ein verhextes Kind . , , , , , , 112

25. Das vertauschte Kind : , . . , . , 112

26. Oie von den Hexen Übriggelasaene . 118

2 7. Der alte Hexenmeister . , , . , , . 119

28. Die beiden Dekane . . . . . . , . 1211

29. Das Schneidarle 121

30. Die Trat.; ■ . . . , . . . . , 122

31. Eine Diarn ala Träte . . . . . . . 123

32. Die Geliebte eine Trute . . . . . . . 124

33. Der Salvanel . . . i . . . . 125

34. Das .arme- Nöbele 126

35. dar jakl hpal 127

36. Pit; Alte drinnen im Wa ld ■ . . . . , 128

37. Der wilde Mann und Jas wilde Weih 129

38. J.as_e.rbetent; Wasser . . . . 131

39. Oer Fluch der Mutter . . . . . . . 131

40. Die Franzosen in vesan . , . . . . . 132

41. Der Bursche und der Bär . . . . . . 132

49, IVr Rar inifl il.T Fink ... 9(18

4 3, Da$ Kind und der Wurm . . . , . . . 133


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XI


44. dar ork

45. Der Schäfer unter den Tropfen

46. dar lustege pua on dar kbropf

47. de wölf

Anmerkungen zu 1 — 47 S. 136; B. Lieder 139; G. Spiele
144; D. Etliche Sprüche 148: Wetter- u. Bauernregeln
150, Rätsel 152.

TI. Die Mundart

Die Sprache in Familie und Kirche 153, Geläufigkeit
in der Rede 154, Unterschied der Mundart von und
Übereinstimmung mit dem jetzigen Bairischen 155, Ge-
schmeidigkeit der Mundart 155, neueres Sprachgut 155,
Vergleich mit dem Cimbrischen 156, Charakteristische
Wörter und Wortformen 158, bairische Wörter der
Mundart 158.

TU. Grammatik

1. A. Bezeichnung und Aussprache a) der
Vokale 159, b) der Konsonanten 161. B. Geschicht-
liche Entwicklung. Vokale in betonter Sillie 164,
in tieftonigen und unbetonten Silben 169; Konsonanten:
1. Lippenlaute 174, 2. Zungenlaute 175, 3. Gaumen-
laute 179. — II. F 1 e x i o n : 1 . Das Hauptwort, Flexions-
endungen, Flexion des bestimmten Artikels 180, Plural-
bilduug 181; 2. das Beiwort 183, Steigerung 185. Pro-
nominaladjektiva 186 ; 3. das Fürwort : das persönliche
187, das Reflexivum 188, das Possessivum 189, das De-
monstrativum 189, das Fragepronomen 190, das Rela-
tivum 191, das Indefinitum 191: 4. das Zahlwort 192;
5. das Zeitwort. Konjugation 193, Ablautsreihen 11)5,
unregelmäßige und mangelhafte Zeitwörter 196. —
111. Satz bau 197. Der unabhängige Satz, gerade
Wortfolge 198, ungerade Wortfolge 199, Stellung des
Possessivums im Satz 201, der abhängige Satz 202, der
musikalische Akzent 204, Einfluß des Italienischen auf
die Mundart 209, Eigentümlichkeiten der Mundart,
welche sich aus dem Deutschen erklären lassen 210.

VIII. Wörterbuch

Anhang. Personennamen

Zusätze und Berichtigungen


Seite

133

133

134

135


153-158


159-210


211 432
433—434
435-437


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Benützte Werke.


Baragiola, Dr. Aristide, II canto popolare a Bosco o Gurin, eolonia
tedesca nel Cantone Ticino. Cividale, Fulvia 1891.

Bass, Alfred, Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien. Leipzig
1901, Selbstverlag.

Bruckner, W., Die Sprache der Langobarden, Strallburg, Trübner 1895.
Brngler, Geschichte der deutschen Nationalliteratur. Freiburg i. Br.,
Herder 1888.

Cimbr. Wb., cimbr. Zitate nach Joh. Andreas Schmeller’s sogenanntem
Cimbrischen Wörterbuch, herausgegeben von Joseph Bergmann.
Wien 1855.

Cimbr. Eatechismns, Dar kloane Catechismo vor dez [z'J Beloselaud,
vortraghet in z’ gapreeht [gaprecht] von Siben Perghen [Kamöün.
un a viar halghe gasang|. In Seminärien von Pädebe 1813 [1842],
Dalpozzo, Memorie istoriche dei Sette-Corauni Vicentini, opera postuma
dell’ abbbate Agostino Dal Pozzo. Vicenza, Paroni 1820.

Fuchs, Deutsches Wörterbuch auf etymologischer Grundlage von Paul
Imm. Fuchs. Stuttgart, Hobbing & Büehle 1898.

Fzs. Ferdzs., Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg.

Innsbruck, Wagner.

Goethe, Italienische Reise.

Grimm, Brüder, Kinder- und Hausmärchen.

,, „ Deutsche Sagen.

HaufTen, Dr. Adolf, Die deutsche Sprachinsel Gottschee. Graz, Styria,
1895.

Hauser, Christian, Sagen aus dem Paznaun und dessen Nachbarschaft.
Innsbruck. Wagner, 1894.

Heyl, Joh. Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol.
Brixen, Preßverein, 1897.

Jahrb. d. Lit., Jahrbücher der Literatur (Anzeigeblatt). Wien, Gerold.
Kaiiffmatin, Friedrich, Deutsche Grammatik. 2. Aufl. Marburg, Eiwert.


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XIV


Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen .Sprache. 6. Aufl.
Straßburg, Trübner, 1899.

Kotzebue, Erinuerungen von einer Reise ans Liefland nach Rom und
Neapel III. Berlin 1805.

Lessiak, Primus, Die Mundart von Pernegg in Kärnten (Beiträge zur
Geschichte der deutschen Sprache und Literatur XXVIII, 1, S. 1
bis 227). Halle, Niemeyer, 1903.

Leser, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Leipzig, Hirzel, 1872 ff.

Lus. Wl»., Lusernisches Wörterbuch von Dr. Jgnaz Zingerle. Inns-
bruck, Wagner, 1869.

Paul, Mhd. Gr., Mittelhochdeutsche Grammatik von H. Paul, 6. Aufl
Halle, Niemeyer.

Panis Grdr., Grundriß der germanischen Philologie von H. Paul, 2. Aufl.
Straßburg, Triibner, 1900 ff.

Polentarutti, Ferdinand, Liedlan in der Zahrer Sproche. Beidn (Udiuei.

Sclmtz, M. v. J., Die Mundart von Imst. Laut- und Flexionslehre von
Dr. Joseph Schatz. Strallburg, Trübner, 1897.

,, tir. Ma. (oder ohne Titelangabe), Die tirolische Mundart von Josef
Schatz. Innsbruck 1903, Selbstverlag.

Schindele, Dr. St., Reste des deutschen Volkstumes südlich der Alpen
1904. Köln, Bachem.

SchmeUer, Joh. Andreas, Bayerisches Wörterbuch, 1. Aufl. Stuttgart
und Tübingen, 1827 ff.

„ Man. Bayerns, Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt
von Joh. Andreus Schmeller 1821. München, Thienemann.

Schneller, Christian, Märchen und Sagen aus Wälschtirol. Innsbruck,
Wagner, 1867.

,, Südtirolische Landschaften 1899. Innsbruck — Wagner.

Schöpf, Tirolisches Idiotikon von J. B. Schöpf 0. S. F. Innsbruck,
Wagner, 1866.

Tratters Gesangbuch, (Freu dich, eine Auswahl geistlicher Gesäuge,
Selbstverlag bei Dr. M. Tratter, Bozen).

Wackernell, Dr. J. E., Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol. . Graz,
Styria, 1897.

Weiss, Joh. Bapt. v., Weltgeschichte, 3. Aufl. Graz, Styria, 1890 ff.

Wilniauns, W., Deutsche Grammatik, I. Teil, 2. Aufl. Straßburg, Trübner,
1897.

Zingerle, Jgnaz Vinc., Kinder- und Hausmärchen, 1. Bd. 2. Aufl. Gera,
Amthor; 2. Bd. Regensburg, Pustet.

,, Sagen aus Tirol, 2. Aufl. 1891. Innsbruck, Wagner.

Zs., Zeitsehr., Zeitschrift des deutschen u. österreichischen Alpenvereines.
,, für deutsche Philologie, herausgegeben von Dr. E. Höpfner und
Dr. J. Zacher. Halle.

,, des Vereines für Volkskunde. Berlin, Ascher.


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XV


Abkürzung.

velt. = in der Mundart von Velturna (offiz. Feldthurns) im Eisaktale,
Tirol, meiner Heimatsgemeinde. Die übrigen Abkürzungen er-
klären sich von selbst. — Verzeichnisse von Schriften, welche sich
auf die deutschen Sprachinseln beziehen, siehe z. B. bei Bass
S. 101 ff. und Schindele S. 130 ff. Hinzugefügt sei :

J, I’ock, Aus den Bergen der südlichsten deutschen Sprachinseln. Die
Sauri8 oder Zahre im Frianl. Zeitschr. d. deutsch u. österr. Alpen-
vereins. 1897.

t'hev. L. Christillin, La vallee du Lys. Etudes historiques. AoBte 1897.

J. .1. Christillin, Dans la Vallaise. Legends et recih, recueillis sur les
bords du Lys. Aoste 1901.

J(ohann) St(eck), Auf den Almen von Veseua (im Tiroler landwirtschaft-
lichen Kalender 1898, S. 31 ff.).


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I.

Lage und Beschaffenheit von Lusern.

Von Trient aus gelangt man mit der Eisenbahn über Pergine
in das Valsugana. Bald nach Pergine führt der Schienenweg
hart am Dfer des schönen Sees von Caldonazzo (lus. kalitrtsch ) l )
nach der Ortschaft gleichen Namens. Der Bahnhof dieses nicht
unansehnlichen Dorfes ist auch Endstation für die Gemeinden
Centa (Ischint), Lavarone (Ivvräu), für die Fraktionen Nosselari
(liäslvch) und San Sebastiano ( ßambaStiä '), für die Gemeinde
Lusern (lofärn) und für die zwei noch österr. Gemeinden im
Astachtale : Branc-afora oder Pedeinonte (lus. täl) und Casotto.

Eine gute Fahrstraße führt in vielen Windungen von Cal-
donazzo weg den steilen Berg hinan südwärts nach Lavarone.
Neben der Strasse zieht sich eine tiefe Talschlucht hin, die der
Wildbach Centa (da tschint) durchfliesst, um östlich von Caldo-
nazzo in die Brenta zu münden. Jenseits der Schlucht erblickt
man das Dorf und die Einzelgehöfte von Centa. In einer Höhe
von 1171 m erreicht die Straße eine hügelige Bergabstufung,
auf welcher die Gemeinde Lavarone mit ihren zahlreichen Weilern
sich ausbreitet. Diese Terrasse bildet die Wasserscheide zwischen
der Centa und dem Astico, der südostwärts fließend eine kurze
Strecke (bis Casotto) die Landesgrenze gegen Italien bildet.

Von Lavarone zieht eine meist ebene, gut eingehaltene
Fahrstraße über Capella, eine Fraktion von Lavarone, einem

l ) Zur Bedeutung dev Lautzeichen in mundartlichen Wörtern vgl.
überall AbBchn. VII.

Hirn u. Wac kern eil, Quellen u. Forschungn. X. 1


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2


kurzen Nebentälehen des Astachtales entlang. Nach anderthalb
Stunden biegt sie am Ursprung des erwähnten Tälchens, durch
das das Wildbächlein Riotorto dem Astico zueilt, um und wendet
sich auf der anderen Talseite gegen Lusern. Die Strasse be-
schreibt somit eine zweizaekige Gabel.

Fußgänger und Reisende auf Reitpferden können den Weg
von Caldonazzo nach Lusern bedeutend abkürzen, indem sie von
Caldonazzo aus am Fuße der hohen Berge das rechte Brenta-
ufer entlang wandern, bis sie sich nach 20 oder 30 Minuten
der Stadt Levico (lev») gegenüber befinden. Die Stelle des nun
beginnenden Aufstieges über den Berg ist zwar derart mit Erd-
abrutschungen und Steingerölle überdeckt, daß mau von weitem
einen Pfad nicht so leicht zu erkennen vermag, sie läßt sich
jedoch am leichtesten finden, wenn mau eiue kurze Strecke in
der Talsohle eines kleinen Wildbaches weitergeht, welcher durch
enge tiefe Schluchten vom Berge herabstürzend der Brenta zu-
eilt Der Saumweg (ital. menadör, lus. las) über den Berg hinauf
hat zahlreiche mehr oder minder steile Windungen, bietet im
Sommer keinen Schutz vor den sengenden Sonnenstrahlen und
ist im Winter lawinengefährlich, da der Berg eines kräftigen,
schützenden Holzwuchses entbehrt. Dieser Saumweg empfiehlt
sich aber durch die schöne Aussicht über die Talsohle von
Levico — Caldonazzo bis Pergine. Die Seen von Caldonazzo und
Levico schimmern dem Beschauer freundlich entgegen, von ihren
Ufern aus steigen in bunter Abwechslung Wiesen, Acker und
Weingüter die Gelände hinan und bergen in ihrer Mitte ge-
schlossene Dörfer und einzelne Gehöfte. Umsäumt wird der
Gesichtskreis von den Gipfeln des Hochgebirges, dessen Kuppen
majestätisch ernst zu den Wolken emporragen.

Nach anderthalbstündigem Aufstieg strebt der Saumweg
einem waldigen Bergsattel zu und mündet jenseits desselben
am Ursprünge des bereits erwähnten Riotorto-Tälchens in die
Strasse, die eben dort die erwähnte Gabelkurve macht. In der
Nähe steht auch das ländlich eingerichtete Gasthaus Monterovere
(lus. montgrüf). Hier zweigt eine Straße östlich nach dem Wirts-
hause Vezzena (vesan) ab, das, einsam in den Almen gleichen
Namens gelegen, zugleich Grenzstation der k. k. Finanzwache


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3


ist. Die andere oben berührte Straße führt von Monterovere
aus in südlicher Eichtang nach Lusern und ist erst in neuerer
Zeit gebaut worden. Die Steigung von 75 m ist auf die 5 km
lange Strecke so gut verteilt, daß sie ganz unmerklich bleibt.
Nach dreiviertelstündiger Wanderung erblickt mau den zu Lusern
gehörigen, rechts von der Straße etwas abseits liegenden Weiler
titsch (it. Tezze) und bald kommt Lusern selbst in Sicht.
Nächst dem Dorfe (beim neuen Friedhof) hört die bequeme,
ebene Straße auf, und man steigt auf einem holperigen Berg-
wege zum Dorfe hinan.

Lusern liegt 1333 m über dem Meere und ungefähr am
gleichen Meridian wie Innsbruck. Das vom Astachtal steil auf-
steigende Gebirge hat hier e
Sie liebt es sehr hart gefickt zu werden
Eine alte Dame gangbangen
Reife Lady kümmert sich um seinen harten Schwanz

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