Verbrannte Mutter und ihr Freund wegen Hochverrats

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Verbrannte Mutter und ihr Freund wegen Hochverrats

Der Tagesspiegel Berlin Mord an schwangerer Maria P. in Adlershof: Verlorene Leben
Mord an schwangerer Maria P. in Adlershof : Verlorene Leben
notwendig möchte ich nicht die anstrengende Arbeit der Lehrer in Mißkredit bringen. Aber die Schule ist aus meiner Sicht nicht ausreichend befähigt worden, sich den Aufgaben zu stellen- interaktive Schultafeln das eine, Zeit für die Schüler und eine Persönlichkeit, die dem Machismo wirksam entgegentreten, oder /und sich dabei die nötige Unterstützung sichern. Dies alles ist nicht geschehen, nicht nur in der Schule nicht, aber eben auch dort oft nicht. Die Probleme wurden deligiert.
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Eine hochschwangere junge Frau wird bei lebendigem Leib verbrannt. „Es war auch mein Kind“, sagt einer der beiden mutmaßlichen Mörder von Maria P. Seitdem schweigt er. Und noch sind viele Fragen offen.
Tränen laufen über ihre Wangen, sie drückt ein weißes Stofftaschentuch auf ihre rot geweinten Augen. Es ist Mittwochmorgen, als diese Dame Mitte 40 im kleinen Wäldchen der Köllnischen Heide in Adlershof steht und mit tränenerstickter Stimme fragt: „Wieso sind wir Menschen nur zu solcher Grausamkeit fähig?“ Vor ihr stehen zwei weiße Kreuze im rot-braunen Laub. Eines klein, eines groß. Eines für Maria P., die hochschwangere 19-Jährige, die am vergangenen Donnerstagabend hier erst niedergestochen und dann bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Eines für ihr ungeborenes Kind. Die Tatverdächtigen sind zwei Gleichaltrige: Eren T., der Ex-Freund von Maria P. und Vater ihres Kindes. Und Daniel M., sein Freund.
Wieso sind wir Menschen nur zu solcher Grausamkeit fähig? Seitdem die Tat am Freitagmorgen bekannt geworden war, stellen sich viele diese Frage. Wie konnten die mutmaßlichen Täter so etwas tun? Wie kann so etwas passieren, mitten in Berlin? Antworten könnten kaum helfen, das Geschehene zu verstehen, sie lieferten höchstens eine Erklärung. Doch leicht zu finden sind sie nicht.
Die Familie von Eren T. wohnt in einer Nebenstraße nahe der U-Bahn Karl-Marx-Straße, mitten in Neukölln. Pflasterstein, keine Geschäfte. Es ist ein ruhiger Ort, kaum Autos. Das Haus selbst ist ein niedriges fünfstöckiges mit grüner Tür. Die Nachbarn, die durch sie hindurchgehen, wollen nicht sprechen.
Wenn man bei Familie T. klingelt, wird sofort geöffnet. Ein Mann, der sagt, er sei Erens Onkel, tritt auf den Flur im ersten Stock und zieht schützend die Wohnungstür hinter sich zu. Aus der Wohnung sind viele verschiedene Stimmen zu hören. Die ganze Familie ist offenbar zusammengekommen. Vor der Tür stehen mehrere Paar Schuhe. Erens Onkel ist ein Mann um die 50, graue Haare, grauer Bart. Mit leiser, höflicher Stimme bedankt er sich für das Interesse der Medien. Aber seine Familie sei nicht imstande, etwas zu sagen. „Die sind total fertig.“ Erens Mutter Güler T. habe sich schlafen gelegt.
Maria P. habe er nicht gekannt, sagt Erens Onkel. Er könne nicht verstehen, was passiert sei, sagt er, keiner könne es. „Es ist ein Rätsel.“ Nur so viel möchte er sagen. „Eren war der Beste von den Kindern. Der Ruhigste und Bravste.“ Er soll nie Ärger gemacht haben. Vor einigen Monaten habe er sich sogar bei der Polizei beworben, erzählt der Onkel. „Aber es gab Probleme mit der Sportprüfung.“ Die Polizei will das nicht bestätigen.
Mehr und mehr wird derzeit allerdings zum Tathergang am vergangenen Donnerstagabend bekannt. Selbst wenn die Staatsanwaltschaft Details zum „Kerngeschehen“ verschweigt. Es gebe Ungereimtheiten in den Aussagen, heißt es, eine Veröffentlichung würde die Ermittlungen gefährden. Mittlerweile s ucht die Polizei auch nach Zeugen . In den Tagen vor ihrem Tod soll Maria P. zu ihrer Familie gesagt haben, dass sie sich von T. bedroht fühle . Zur Polizei, so viel ist gewiss, ging sie deswegen jedoch nicht.
Eren T. habe das Kind abgelehnt, heißt es. Vermutlich stand er unter starkem Druck seiner Familie. Für ein Ermittlungsverfahren gegen Familienangehörige reicht das aber derzeit nicht. Auslöser für die Tat war wohl ein Brief vom Jugendamt, in dem Eren T. mitgeteilt wurde, dass Maria P. ihn als Vater angegeben hatte. Am Donnerstagabend sollen Eren T. und Daniel M. die junge Frau unter einem Vorwand in einen gemieteten Renault-Transporter gelockt haben. Im Wagen hatten die beiden jungen Männer einen Schlagstock, ein Brotmesser und einen Kanister Benzin versteckt. Maria P. soll Daniel M., wenn überhaupt, nur flüchtig gekannt haben. Eine Polizistin erklärt, dass die Schwangere sicher nicht freiwillig eingestiegen sei. Die drei fahren in die Köllnische Heide, das Waldstück im Treptower Ortsteil Adlershof. Sowohl von Hohenschönhausen, wo Maria wohnte, als auch von Neukölln ist das ein gutes Stück entfernt.
Im Wald soll Eren T. seiner früheren Freundin mit dem Schlagstock auf den Kopf geschlagen und ihr dann mit dem Brotmesser zwei Mal in den Unterleib gestochen haben. Daniel M. hat sie dabei offenbar festgehalten. Bei „vollem Bewusstsein“, dies betont die Staatsanwaltschaft, soll Maria P. dann mit Benzin übergossen und angezündet worden sein. Sie versuchte wohl, noch ein paar Schritte wegzulaufen, brach dann aber zusammen. Bei einer Obduktion wurden Verbrennungsrückstände in ihrer Lunge gefunden. Ein Zeichen dafür, dass sie beim Anzünden noch atmete.
Um drei Uhr nachts geht Eren T. in eine Polizeiwache in der Sonnenallee Ecke Wildenbruchstraße , etwa zehn Minuten vom Haus seiner Eltern entfernt. Auf der Wache meldet er nicht nur Maria P. als vermisst, sondern beschuldigt auch seinen Freund. Daniel M. habe ihm gerade so komische Sachen gesagt und nun mache er sich Sorgen. Knapp fünf Stunden, nachdem Eren T. die Wache betreten hat, finden Spaziergänger im Wald eine Leiche.
Obwohl Eren T. – so der Eindruck aller Ermittler – einen „ziemlich coolen“ Eindruck erweckte, verwickelt er sich in Widersprüche. Nachdem ihm offiziell eröffnet wird, dass er von nun ab als Beschuldigter gilt, verweigert er jede weitere Aussage. Später soll er dem Ermittlungsrichter nur einen Satz gesagt haben: „Das ist auch mein Kind.“
Am Sonnabend wird Daniel M. festgenommen. Eren und er kennen sich aus der Schule in Neukölln. Seit drei Jahren ist M., was T. nicht werden wollte: Vater. Daniel M. hat einen Sohn. Polizeilich gemeldet ist er bei der Mutter des Kindes, in Buckow im Neuköllner Süden. Früher wohnte M. ebenfalls in Neukölln, nahe dem Maybachufer. In einem mehrstöckigen Neubau mit weiß-blauer Fassade. An den Balkonen hängen Satellitenschüsseln. Auf dem kleinen Spielplatz neben dem Haus soll Daniel M. früher Zeit verbracht haben. Er habe nie Ärger gemacht, sagt ein Nachbar.
Dass er ein unauffälliger Junge war, erzählt auch eine andere Nachbarin. Daniel M. habe damals mit seiner Mutter, seinem Vater und drei Geschwistern hier gewohnt. Der älteste Sohn hätte damals selbst ein Kind gehabt. Wie ein Junge wie Daniel an so einem Mord beteiligt sein könnte, kann sich hier keiner erklären. „Wir sind selber schockiert“, sagt die Nachbarin.
Bei seiner Festnahme soll Daniel M. das Gegenstück von Eren T. gewesen sein. „Völlig aufgelöst“, so schildern ihn Ermittler. Anders als T. ist M. bereits mehrfach auffällig geworden: Körperverletzung, Diebstahl, Verstoß gegen das Urheberrecht. Doch alle Verfahren wurden gegen Auflagen eingestellt, in Haft war er nie. Daniel M. gibt zu, an der kompletten Tat beteiligt gewesen zu sein, doch habe er nicht gewusst, wie dieser Abend enden werde. Die Staatsanwaltschaft wertet dies als Schutzbehauptung. Die Tat sei vollständig gemeinsam geplant worden, heißt es, vom Leihen eines Mietwagens bis zum Befüllen des Benzinkanisters. Gemeinschaftlicher Mord und gemeinschaftlicher Schwangerschaftsabbruch – so lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Beiden Verdächtigen drohen nach Jugendstrafrecht 15 Jahre Haft, nach Erwachsenenrecht lebenslänglich. Wieso sich Daniel M. an der Tat beteiligte, ist unklar. Geld wurde ihm offensichtlich nicht gezahlt, es gab auch keine Drohungen oder Ähnliches. Die Ermittler erklären: „Daniel macht, was Eren sagt.“ Daniel M. sei Eren T. intellektuell völlig unterlegen. T. habe den mittleren Schulabschluss und eine abgebrochene Metallbauerlehre. M. habe sich nach der Schule nur treiben lassen.
Wann die beiden von einem Psychiater begutachtet werden, steht nicht fest. Ein forensisches Gutachten wird in Mordfällen von der Staatsanwaltschaft beantragt. Es sei wichtig, einen Tatverdächtigen „möglichst zeitnah“ zu sprechen, denn mit Wochen oder mehreren Monaten Distanz veränderten sich die Täter, sagt ein bundesweit bekannter Forensiker.
Gerade bei Beziehungstaten beharre der Täter zunächst darauf, dass das Verbrechen geschehen musste. Mit Monaten Abstand ändere sich dies – das eigene Handeln werde infrage gestellt. Vorteil einer schnellen Begutachtung sei auch, dass die Verteidiger ihren Mandanten noch nicht beeinflussen und ihm genau erklären konnten, was man dem Arzt sagt und was nicht. Trotzdem bestellen Ermittler einen Gutachter nur selten sofort zur Hilfe, sondern in der Regel tatsächlich erst einige Wochen nach der Tat. Grund dafür ist, dass die Bestimmung eines Gutachters mit dem Einverständnis der Verteidigung erfolgen soll. In einem Prozess ist der forensische Gutachter – in der Regel ein Psychiater – bei jeder Sitzung anwesend. Zuvor besucht er den Beschuldigten im Gefängnis.
Wenn es darum geht, herauszufinden, ob ein Täter schuldfähig ist, seien drei bis fünf Sitzungen von jeweils zwei bis drei Stunden Dauer Standard. Vor Gericht beschreibt der Gutachter den Lebenslauf des Angeklagten und gibt eine Einschätzung ab. Eine verminderte Schuldfähigkeit, bedingt etwa durch Drogenkonsum zum Tatzeitpunkt, kann etwa eine kürzere Haft zur Folge haben. Ist der Täter schizophren oder an einer Psychose erkrankt, kann er auch als schuldunfähig gelten.
Aus forensischer Sicht ist der Mord an einer Hochschwangeren selten. In der Regel werden Frauen offenbar getötet, wenn die Schwangerschaft bekannt wird, aber nicht erst kurz vor der Entbindung. Es ist kein Trost im Fall Maria P., über den sogar ein Experte der Polizei in den vergangenen Tagen sagte, er könne sich an eine ähnlich grausame Tat nicht erinnern.
Dieser Text erschien auf der Dritten Seite .
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Die Knaben waren verliebt in sie. Und die Mädchen wollten sein wie sie.



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Fast alle kennen die Geschichte: Branko, der schöne, zerlumpte Junge mit den schwarzen Augen hat soeben seine Mutter verloren. Geld für die Beerdigung der „schönen Anka“ ist keines da. Niemand kümmert sich um den Zwölfjährigen, und er weiss nicht wohin. Er hat Hunger und stiehlt auf dem Markt einen Fisch, der zu Boden gefallen war. Branko wird ins Gefängnis geworfen, und ein schönes, barfüssiges Mädchen befreit ihn.
Die Geschichte wurde zum Bestseller. Allein auf Deutsch gibt es 36 Auflagen. In 18 Sprachen wurde das Buch übersetzt. Es wurde (schlecht) verfilmt und für eine Fernsehserie zurechtgebogen.
Der Autor der Geschichte wird vor 120 Jahren in Jena geboren. Er macht eine Schlosserlehre und dient im Ersten Weltkrieg als Telegrafen-Soldat. Verwundet und an Typhus erkrankt kehrt er heim. Drei Tage nach seinem zwanzigsten Geburtstag bricht in Russland die bolschewistische Revolution aus. Das wird sein Leben verändern.
Er tritt der Kommunistischen Partei bei und glaubt, dass die Kommunisten die Welt gerechter machen werden. Zeit seines Lebens setzt er sich für die Unterdrückten ein, die Armseligen, die Vergessenen. Jene auch, die auf dem Markt einen Fisch stehlen, weil sie Hunger haben.
Noch dauert es zwanzig Jahre, bis Kurt Kläber die „Rote Zora“ auf ihre Abenteuer im kroatischen Küstenstädtchen Senj schickt. Doch die Geschichte des Mädchens, das den armseligen Branko aus dem Gefängnis holt, variiert der Autor ein Leben lang.
Schon kurz nach dem Krieg wird Kurt Kläber Journalist und später Mitherausgeber der literarischen und politischen Zeitschrift „Die Linkskurve“. Kläber wird zu einem der führenden Vertreter der deutschen kommunistischen Literaturbewegung, ein Vertreter der klassischen Arbeiterliteratur.
1919 zieht die Märchenerzählerin Lisa Tetzner durch den Thüringer Wald. Im Städtchen Lauscha ist Kirchweih. Dort trifft sie vor einer Schaubude einen liederlich gekleideten jungen Mann. Er ist als „fliegender Buchhändler“ unterwegs und gehört der damals populären „Wandervogelbewegung“ an. Er trägt kurze Hosen und Jesuslatschen. So beschreibt Lisa Tetzner ihre erste Begegnung mit Kläber.
1924 heirateten sie – gegen den Willen ihres Vaters, der keinen „Berufsrevolutionär“ als Schwiegersohn will. Kurz darauf droht ihm ein Prozess wegen Hochverrats. Sein Buch „Barrikaden an der Ruhr“ wird verboten. Hermann Hesse, Thomas Mann, Käthe Kollwitz und Gerhart Hauptmann setzen sich für ihn ein.
Nach dem Reichtagsbrand 1933 wird der Kommunist und Nazi-Hasser Kläber verhaftet. Lisa Tetzner gelingt es, ihn freizubekommen. Seine Bücher werden teils öffentlich verbrannt. Zu seinen Freunden gehören jetzt Brecht, Feuchtwanger und Anna Seghers.
Sein Enthusiasmus für den Kommunismus schwindet mehr und mehr. Jetzt, die Nazis im Rücken, flieht das Paar via Tschechoslowakei und Paris nach Carona oberhalb des Luganersees.
1938 hat er genug vom Kommunismus und den stalinistischen Auswüchsen. Ernüchtert tritt er aus der Kommunistischen Partei aus. Er muss erkennen, dass er jahrzehntelang einer utopischen, jetzt gescheiterten Ideologie anhing. Das stürzt ihn in eine innere Krise. Verstärkt wird sie durch immer stärker werdende gesundheitliche Probleme. Seit seinem Militärdienst leidet er an Herzbeschwerden.
Die Schweizer Fremdenpolizei ist hart. Sie droht ihm immer wieder mit der Ausweisung. Schliesslich darf der Ex-Kommunist bleiben – mit der Auflage, dass er nichts publiziert.
Unter dem Namen seiner Frau schreiben die beiden „Die schwarzen Brüder“ – den ersten ganz grossen Erfolg. Es ist die Geschichte zweier Kaminfeger, die die Armut in die Fremde treibt.
Da er unter seinem Namen nicht schreiben darf, wechselt er eben den Namen. Kurt Kläber heisst jetzt Kurt Held. Unter diesem Namen veröffentlicht er 1941 die „Rote Zora“.
Um seinen Depressionen Herr zu werden, reist er vor dem Zweiten Weltkrieg nach Jugoslawien. Dort im Dalmatien-Städtchen Senj trifft er auf eine Bande mit einer rothaarigen Anführerin namens Zora La Rouquine. Sie gibt ihm den Kick, ein Jugendbuch zu schreiben.
Verkauft wird der Text als Jugendroman. Doch es ist weit mehr als ein Jugendroman. Im Mittelpunkt stehen – dramaturgisch spannend erzählt – die Streiche einer Jugendbande, die vom rothaarigen Mädchen Zora angeführt wird. Die fünfköpfige Clique haust verborgen in einer Burg oberhalb des Städtchens. Da werden Aprikosen gestohlen, auch Fische, Hühner und Brot. Da werden Jugendliche aus der besseren Gesellschaft verprügelt. Da wird der Bürgermeister öffentlich lächerlich gemacht. Der stets betrunkene Polizist wird zur Lachfigur degradiert. Den Armen wird geholfen, die Geldgierigen werden bestraft. Zora ist eine Art weiblicher Robin Hood.
Vordergründig geht es um Jugendstreiche. Doch die „Rote Zora“ ist ein durch und durch sozialkritisches Buch. Es beschreibt detailliert die schreckliche Armut und die Chancenlosigkeit einer breiten Bevölkerungsschicht. Zora und ihre stehlenden Kumpanen, alles Waisen, möchten gerne einer richtigen Arbeit nachgehen. Doch man grenzt sie aus, lässt sie hungern, verfolgt sie wegen zwei gestohlener Aprikosen. Einmal sagt der alte Fischer Goran zu ihnen: „Ihr seid junge Menschen, ihr solltet irgendwo hingehen und etwas Besseres anfangen.“ Zora antwortet „Uns will aber niemand.“
Kurt Held begnügt sich nicht mit der Bestandesaufnahme. Er klagt an. Und hier wird die Rote Zora fast ein revolutionäres, indoktrinierendes Buch, eine Streitschrift. Er ruft die jugendlichen Leser auf, empört euch, wehrt euch gegen die Ungerechtigkeit, steht zusammen, kämpft, nur gemeinsam seid ihr stark. Der Arbeiterschriftsteller hat den Stil und die Sprache gewechselt, er schreibt jetzt in einer lustigen Jugendsprache – aber seine Botschaft ist noch immer die gleiche.
Da wird die fehlende Solidarität mit den Armen kritisiert. Um Branko kümmert sich niemand. Da werden die korrupten Machenschaften der Machthaber angeprangert. Da gibt es ein Fischereiunternehmen. Wir würden es heute einen multinationalen Hai nennen, der die Kleinen frisst. An diesem Unternehmen sind die meisten Mitglieder des Stadtrates mit Aktien beteiligt. Dieses Unternehmen terrorisiert die kleinen Fischer, die frei bleiben wollen, bis sie erschöpft aufgeben. Auch Emotionen werden geschürt. Der gute Hund Leo, ein Freund der Bande, wird von einem Vertreter der Ausbeuter erschossen.
Natürlich hat das Buch auch starke feministische Züge. Zora, die attraktive Anführerin der Bande, ist eine starke, intelligente, weitsichtige 13-Jährige, die fast immer die richtigen Entscheide trifft.
Da will der Bürgermeister und der Hohe Stadtrat die verarmten, stehlenden Kinder ins Gefängnis werfen. Eine Sitzung der Stadtoberen wird einberufen. Und der alte Fischer Goran, der die Bande schützt, wird vorgeladen.
Er ergreift das Wort und erzählt die Geschichte von Branko, seiner todkranken Mutter, um die sich niemand im Städtchen gekümmert hat. Nicht einmal Geld für den Sarg war da. Nachdem sie starb, war Branko mutterseelenallein, niemand gab ihm zu essen, niemand gab ihm ein Dach. Der alte Fischer fuhr fort: „Die Schuldigen sind nicht die Kinder, die Schuldigen sind wir. ... Mich interessiert nämlich nicht, ob die Kinder stehlen oder nicht, sondern mit interessiert , warum die Kinder stehlen.“
Kurt Held ist vom Erfolg seines Buches überrascht. Jetzt plötzlich ist er der gefeierte Schriftsteller. 1948 erhalten er und Lisa Tetzner das Schweizer Bürgerrecht. Die Jugend von dazumal verschlingt das Buch. Viele Eltern waren sich nicht bewusst, welcher Zündstoff in der „Roten Zora“ liegt.
Kurt Held, schwer krank, stirbt 1959 in Sorengo, Lisa Tetzner vier Jahre später in Carona. Bis zu ihrem Tod lebten die beiden oberhalb des Luganersees. Ihr Haus heisst „La cá del pan trová“ (Das Haus zum gefundenen Brot). Testamentarisch verfügten sie, dass das Anwesen, verwaltet von der Kulturstiftung „Pro Helvetia“, Künstlerinnen und Künstlern als Arbeitsort dienen soll. Das ist noch heute so.
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