Teen treibt es mit zwei Pimmeln
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Teen treibt es mit zwei Pimmeln
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16.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:43 Uhr
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Zwei Gesellen treibt es durch den Landkreis nach Norden
Wanderschaft entlang der Ilm: Die Gesellen Sigi (von links) und Maui ziehen nach ihrer Rückkunft aus Namibia durch den Landkreis in Richtung Hamburg - Foto: Kraus
Pfaffenhofen (PK) Immer nordwärts: Frisch zurück aus Afrika ziehen zwei Wandergesellen durch den Landkreis Pfaffenhofen. Das Ziel der beiden jungen Männer ist es, nicht heimzukehren, bis sie die ganze Welt gesehen haben.
Der 25-jährige Steinmetz Maui aus Chemnitz und sein ein Jahr älterer Gefährte Sigi, ein Kunst- und Waffenschmied aus dem schweizerischen Unterengadin, folgen der neun Jahrhunderte alten Tradition der Gesellschaft der rechtschaffenen fremden Maurer und Steinhauer.
Ihre Zunftkleidung ist schon etwas abgerissen, ein bierseliger Geruch umgibt die beiden Burschen. Seit rund anderthalb Jahren sind sie schon auf der Walz, seit einem Jahr gemeinsam.
Die vergangenen vier Monate waren sie in Namibia unterwegs, haben dort auf einer Farm gearbeitet. „Da haben wir alles gemacht, was angefallen ist“, berichtet Maui – bis hin zum Kochen für ausländische Jagdgesellschaften.
Während ihrer Wanderschaft arbeiten sie nicht nur in ihren Berufen, den Urgewerken der Gesellentradition, sondern oft auch auf Bauernhöfen. „Wir reisen, um zu arbeiten, und arbeiten, um zu reisen“, erzählt Maui. Mindestens drei Jahre und einen Tag sollen sie fern der Heimat bleiben. Doch auch nach dieser Frist denken die beiden noch nicht ans Aufhören: „Die Welt ist viel zu groß für drei Jahre“, sagt der 25-jährige Steinmetz. „Und ich höre erst auf, wenn ich die ganze Welt gesehen habe.“
Am Donnerstag sind die Gesellen am Flughafen München gelandet und haben am Freitagfrüh ihren ersten Halt in Pfaffenhofen gemacht. „Wir haben im Wald draußen geschlafen“, erzählt Maui bei seinem Fußmarsch entlang der Ilm. „Aber mit dem Moos und den Blättern war’s warm.“ Ihr überschaubares Hab und Gut, im Wesentlichen eine Arbeitskluft und Wechselwäsche, haben sie im Charlottenburger genannten Tuch eingeschlagen. In der früh waren die beiden zünftigen Gesellen schon bei Bürgermeister Thomas Herker vorstellig, um den Stempel der Stadt für ihr Wanderbuch zu erbitten.
Das ist gut gefüllt: Die beiden genügsamen jungen Männer waren schon in Frankreich, Polen, Dänemark, der Schweiz, Österreich und natürlich der ganzen Bundesrepublik. Jetzt geht es erstmals über Rothenburg ob der Tauber, wo sie sich neue Kluften schneidern lassen, nach Hamburg, von dort zurück in die Schweiz und über den Jakobsweg nach Spanien.
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