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Den ersten Teil des "Mozartfiebers" spielte die Camerata Janizczek im Preysingsaal auf Schloss Hohenaschau. Foto Meier-Erkes
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Erstes und zweites "Mozartfieber" beim Festivo
Mit dem Wetter in diesem Sommer ist es ein Kreuz. Diesmal hatte das Kammermusikkonzert "Mozartfieber" des Festivo unter den Witterungsunbilden zu leiden. Dass aber der Pendelbus erst an den falschen Ort fuhr und sich der Beginn des Konzerts im Preysingsaal auf Schloss Hohenaschau somit um eine halbe Stunde verzögerte, dafür konnte Petrus nichts. Gleichwohl gelang es Johannes Erkes, dem Initiator des Festivo, mit Humor und souveräner Lockerheit etwaigen Unmut der Besucher rasch zu zerstreuen. In seiner kurzen Einführung wies Erkes daraufhin, dass insgesamt sechs Quintette auf dem Programm stehen, an diesem Abend ein Früh- und ein Spätwerk und zu fortgeschrittener Stunde in der Högermühle noch das c-Moll- Quintett, dem ursprünglich eine Bläserserenade zugrunde lag.
"Ich hoffe, wie spielen mehr, als dass wir stimmen" erklärte Bratschist Erkes, denn die Camerata Janizcek mit Jerome Akoka und Alexander Janiczek (Violine), Muriel Cantoreggi (Viola) und Alasdair Tait (Cello) verwendet für ihre Instrumente Darmsaiten, die auf Feuchtigkeit und Wärme äußerst empfindlich reagieren. Die Saiten erzeugen laut Erkes aber eine ganz eigene Klangfarbe und Ästhetik. Zudem benutzten die Musiker so genannte Klassikbögen, die wertvoller, kürzer und leichter sind.
Mozarts Streichquintett in B-Dur, das der erst 17-Jährige im Jahre 1773 komponierte und noch im Entstehungsjahr gründlich überarbeitete, vereinigt kammermusikalische, konzertante und serenadenhafte Züge. Das Allegro moderato, das Adagio mit seiner schlichten Liedhaftigkeit, das beschwingte Menuetto und den Schlusssatz spielte die Camerata Janizcek mit Lust und Hingabe. Der weiche, sonore, dunkle Klang des Cellos und der warme, volle Ton der Bratschen bildeten zum leicht gedämpft wirkenden Jubilieren der Violinen einen schönen Kontrast.
Im 14 Jahre später entstandenen C-Dur-Streichquintett zeigt sich Mozarts ganze Genialität. Das lebhafte Allegro, in dem das Cello und die erste Violine das Hauptthema mit seinen pochenden Klangflächen dialogisieren, bis nach einer Überleitung ein langsames Trillermotiv in den Vordergrund tritt, interpretierte die Camerata Janizcek mit Sensibilität und Leidenschaft. Traurig sanft war das Menuetto, voller lyrischer Leuchtkraft das Andante, klanglich fein ausbalanciert das Finale. Für die klangschöne Aufführung bedankten sich die Hörer mit minutenlangem Beifall.
Zum zweiten Teil des Konzerts fanden sich eine Stunde vor Mitternacht in der Högermühle, die in dunkler Abgeschiedenheit liegt, nur noch Nachtschwärmer ein. Tatsächlich stand mit Mozarts c-Moll-Streichquintett eine so genannte Nachtmusik auf dem Programm. Dem Klangzauber dieser Komposition, deren Moll-Tonart eher freundlich wirkte, konnten sich selbst die dem Schlaf schon ziemlich empfänglichen Zuhörer nicht entziehen. Auch hier zeigte die Camerata Janizcek noch einmal eine liebevoll-konzentrierte Hingabe an die Musik Mozarts.

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Philologe Olaf Thomsen. © Foto: zar1

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"Tausche Jugend gegen Geld" ist heute die Devise im Internet, wenn es darum geht, Liebesdienste in Anspruch zu nehmen und anzupreisen. Auch in der Weltliteratur hat Prostitution ihren Platz. Einen Auszug gab Dr. Olaf Thomsen in der Gubener

Er erzählte von den aufregenden Schauplätzen und ihren Hauptfiguren, von verzweifelten Leidenschaften, höchster Lust und Hingabe, Tränen und Gewalt, kuriosen Bräuchen, Scham und Schamlosigkeit. Alles festgehalten in Büchern - teilweise anonym geschrieben, teilweise von "fantastischen Schriftstellern", so Thomsen. Einer von ihnen war Paul Fischauer mit seinen "Sittengeschichten der Welt". "Ich bin fasziniert von seiner Sprache", gab Olaf Thomsen zu. "Fischauer bezeichnet das Öffnen des Schoßes der Jungfrauen als Gabe der Götter. Was als sexueller Tempeldienst begann, wurde zu gewerbsmäßigen Diensten an Männern", las Olaf Thomsen. Eine der bekanntesten Huren der Antike sei Semirames gewesen. "Sie soll die Konkubine des Königs, aufgrund ihrer Schönheit sogar seine Hauptfrau gewesen sein", wusste Thomsen. Zudem sollen ihre zahlreichen Geschenke darauf hinweisen, dass sie als Prostituierte gefragt war. "Doch keiner weiß, ob es die Frau wirklich gegeben hat."
Nachgewiesen ist jedoch die Existenz der Aspasia. Ihre Liebesweisheiten hat ein anonymer Schriftsteller aufgeschrieben. Um das Jahr 450 vor Christi war sie die Geliebte des Oberbürgermeisters von Athen, Perikles. "Aufgeschrieben ist, wie schön es sein kann, mit einem Mann zusammen zu sein. Das Buch liest sich wunderbar, das ist richtig süß", erzählte Olaf Thomsen. Auch Joachim Fernau hat das Buch "Rosen für Apoll. Die Geschichte der Griechen" leicht und locker geschrieben, versichert Thomsen. "Erstmals ist darin die Knabenliebe beschrieben. Wenn die Griechen vom schönen Geschlecht sprachen, meinten sie die Männer", berichtete er.
Das archäologische Geheimkabinett - Ursprung der Pornografie - beschreibt das lustvolle Leben in Pompeji. "Dort wurde das erste Bordell der Welt ausgegraben. Es ist vollständig erhalten", wusste Olaf Thomsen Der Ausbruch des Vesuvs sei ein Glücksfall für die Archäologen gewesen. "Alles ist unter der Asche erhalten geblieben, Posen, Gebäude, pornografische Aufzeichnungen", so Thomsen.
Ein weiteres Buch, das die Prostitution in der Weltliteratur beschreibt, ist Sterling Seagraves "Die Konkubine auf dem Kaiserthron". Die Hure Messalina war die dritte Frau des römischen Kaisers Claudius. Er soll ihr gestattet haben, alle Männer haben zu dürfen, wenn sie ihm ihre Dienerinnen überließe.
"Geschichten über die Prostitution gibt es in der Weltliteratur viele. Alles ist lesenswert, doch nicht alle Geschichten sind nachweislich wahr", erklärte Thomsen. Könige gingen ins Freudenhaus, Bordelle wurden in die Nähe von Kasernen gebaut, die Steine der Cheopspyramide wurden mit Liebesdiensten bezahlt. "Das Lesen dieser Geschichten kann viel Spaß machen", versicherte Olaf Thomsen.

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