Sie zog Strümpfe an und wurde Krebs, weil sie mit ihrem Geliebten gefickt hatte

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Sie zog Strümpfe an und wurde Krebs, weil sie mit ihrem Geliebten gefickt hatte

Zunehmend müssen sich Kinderschützer mit einem Delikt befassen, das lange Zeit ignoriert worden ist: dem sexuellen Mißbrauch von Söhnen durch ihre Mütter. Neuen Untersuchungen zufolge kann diese Inzest-Variante, eines der letzten sexuellen Tabus, bei den Opfern später zu Impotenz, Suchtverhalten oder Selbstmord führen.


11.08.1991, 13.00 Uhr

aus

DER SPIEGEL 33/1991








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Der gutaussehende junge Mann, der unter seelischen Störungen litt, gab den Ärzten Rätsel auf.
Obwohl 1,90 Meter groß und ausgesprochen kräftig, litt er unter der Zwangsvorstellung, er sei klein und mickrig. Jedermann könne ihm ansehen, so seine Befürchtung, daß seine Arme und Beine nicht richtig ausgewachsen seien.
Gegenüber Frauen hatte der Patient große Hemmungen. Beziehungen zu Mädchen brach er stets ab, bevor es zu Zärtlichkeiten oder gar Sex kam. Er hatte Angst, er könnte als Mann versagen.
Nach monatelangen intensiven Gesprächen in einer Hamburger Familienberatungsstelle rückte der junge Mann voller Scham mit einem Geheimnis aus seiner Kindheit heraus: Im Alter von elf, zwölf Jahren war er von seiner Mutter verführt worden.
Die Erinnerung löste völlig gegensätzliche Empfindungen aus. Einerseits entsann sich der Patient an Momente voller Glück und Stolz, andererseits an Zeiten heftiger Schuldgefühle. Eingegraben hatte sich jedoch vor allem die schmachvolle Erkenntnis, als kleiner Junge den Ansprüchen der geliebten Mutter nicht gewachsen gewesen zu sein - ein Trauma, das er als Erwachsener immer noch mit sich herumschleppte.
Besserung brachte erst die Trennung von der Familie. Der junge Mann, immerhin 22, suchte sich eine eigene Wohnung und zog von zu Hause aus.
Was ihm widerfuhr, kommt auch in anderen Familien vor. Gesprochen wird darüber fast nie: Der Inzest zwischen Mutter und Sohn gehört zu den letzten sexuellen Tabus, mehr noch verschwiegen als Übergriffe von Vätern an Töchtern.
Die Ächtung reicht zurück bis ins Altertum. Schon in der Ödipus-Tragödie von Sophokles, der berühmtesten Dichtung über Inzest, lastet über der Mutter-Sohn-Verbindung ein Fluch, der die Rache der Götter herausfordert und Tod und Verderben über das ganze Land bringt.
Die Geschichte vom Sohn, der seinen Vater erschlägt, seine Mutter heiratet und mit ihr Kinder zeugt, inspirierte Sigmund Freud zu seiner Theorie, daß jeder kleine Junge zunächst seine Mutter begehre, seinen Vater als lästigen Rivalen empfinde und sich sehnlichst an dessen Stelle wünsche.
Der Begründer der Psychoanalyse hütete sich jedoch, den Müttern eine aktive Rolle zuzuweisen - ein Tabu im Tabu, an das bis in die Gegenwart selten gerührt wird.
Die Vorstellung, daß Frauen ihre Machtposition gegenüber eigenen Kindern sexuell mißbrauchen können, widerspricht dem auch heute noch weit verbreiteten Bild aufopferungsbereiter, von jeglichen erotischen Empfindungen losgelöster Mütterlichkeit.
»Die Mutter als Täterin zu verdächtigen wird als Ungeheuerlicheit empfunden«, bestätigt Sigrid Richter-Unger, Leiterin des Vereins »Kind im Zentrum«, einer Berliner Beratungsstelle für sexuell mißbrauchte Kinder und ihre Angehörigen.
Bis vor kurzem hätten sich die Mitarbeiter bei Anzeichen sexuellen Mißbrauchs stets die Frage gestellt: »Welcher Mann im Umfeld könnte es gewesen sein?« Inzwischen aber gelte in der Beratungsstelle die Regel, »offen zu sein, hinzugucken, sich jede mögliche Form vorzustellen«. Grund: Den Mitarbeitern werden immer häufiger sexuelle Nachstellungen durch Mütter und Stiefmütter bekannt.
Anfang Juli etwa sprachen bei »Kind im Zentrum« Bedienstete einer Kindertagesstätte vor. Dort hatte ein Neunjähriger geklagt, daß ihn die Mutter, mit der er allein lebte, »nur für sich« haben wolle. Er durfte keine Freunde mit nach Hause bringen, nicht mit Schulkameraden radeln, in keinen Sportverein eintreten.
Auf die richtige Spur führte - wie schon öfter - das Mittel der Maltherapie, bei der mißbrauchte Kinder, US-Studien zufolge, Täter etwa als bedrohliche grüne Drachen oder als Riesen abbilden. Als der Neunjährige seine familiäre Situation zeichnen sollte, malte er eine erwachsene Frau, die einem kleinen Jungen den Penis küßt. Bildunterschrift: »Mama und ich«. Bei Nachfragen stellte sich heraus, daß der Neunjährige von seiner Mutter regelmäßig zu sexuellen Spielen mißbraucht worden war.
Bei einer Langzeituntersuchung von Familien, in denen Heranwachsende Psychosen entwickelt hatten, machte auch die Hamburger Jugendpsychiaterin Charlotte Köttgen eine überraschende Entdeckung: Mehrere der männlichen Patienten berichteten, als Kinder ein intimes Verhältnis zu ihren Müttern unterhalten zu haben.
Die Mütter sprachen das Thema - bis auf wenige Ausnahmen - von sich aus nicht an; einige weigerten sich, auf direkte Fragen überhaupt einzugehen. Für die Jugendpsychiaterin waren die Aussagen der Jugendlichen »absolut glaubhaft«.
Besonders einprägsam fand die Medizinerin den Fall eines 20jährigen, den die Mutter in Krisensituationen stets zu sich ins Ehebett ließ. Der Vater, der Angst vor seinem Sohn hatte, räumte dann das eheliche Schlafzimmer.
»Die Fälle nehmen zu«, behauptet auch Julius Niebergall, Familientherapeut beim Deutschen Kinderschutzbund, Bezirksverband Frankfurt. Laut Jahresbericht des Kinderschutzbundes wurden fast 25 Prozent der Inzest-Delikte, die 1990 in Frankfurt bekannt wurden, von Müttern verübt. Zwei Jahre zuvor waren es nur 6,5 Prozent gewesen.
Untersuchungen aus England ergaben ähnliche Ergebnisse. Bei der »Incest Crisis Line« (ICL), einem telefonischen Beratungsdienst für mißbrauchte Kinder, klagten vorletztes Jahr 14 Prozent der jugendlichen Anrufer über sexuelle Belästigungen der Mutter. »Vor zehn Jahren kam uns so etwas nicht ein einziges Mal zu Ohren«, berichtet ICL-Chef Richard Johnson.
Die Steigerung bedeutet jedoch nicht, daß sich plötzlich viel mehr Mütter an ihren Söhnen vergreifen als zuvor. Geändert hat sich die Wahrnehmung: Frauen in der Rolle sexueller Ausbeuter werden nicht mehr so geflissentlich übersehen wie bisher.
Einer der Gründe: Auch Jungen wagen zunehmend, sich als Opfer von sexuellem Mißbrauch zu offenbaren - was den meisten äußerst schwer fällt. Denn als Opfer dazustehen gilt für Knaben, die früh in eine Männerrolle gedrängt werden, noch immer als ausgesprochen unmännlich.
Hinzu kommt, daß die Debatte um sexuelle Übergriffe offener geworden ist. Bis vor wenigen Jahren kamen Männer in Anzeigen oder Jugendamtsberichten fast ausschließlich als Täter vor. Nur langsam setzte sich die Erkenntnis durch, daß auch männliche Jugendliche zu Opfern von Sexdelikten werden können.
Noch 1986 beschrieb die Psychologin Helga Saller vom Kinderschutzbund Frankfurt sexuelle Nötigung von Kindern _(* Lea Massari und Benoit Ferreux in ) _("Herzflimmern«. ) und Jugendlichen als »vorwiegend männerspezifische Form von Gewalt«, die sich »überwiegend gegen Mädchen« richte. Inzwischen ist ihre Analyse überholt: Von den 1990 in Frankfurt registrierten Opfern waren 37 Prozent Jungen. Ein Drittel davon wurden von Müttern oder Stiefmüttern mißbraucht.
Die bislang auf Männer reduzierte Schuldzuweisung beruht auch auf einer Idealisierung weiblicher Sexualität, die immer noch als passiv und vorwiegend hingebungsvoll dargestellt wird.
»Ob man mal was anderes denken darf als Frauen sind Opfer und immer nur Opfer, Frauen haben nur diese kuschelige Sexualität?« fragt provozierend die Hamburger Diplompsychologin Marina Knopf, die an der Uni Bremen über sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern forschte.
Übergriffe von Frauen seien jahrelang »aus ideologischen Gründen ignoriert« worden, behauptet Katharina Abelmann-Vollmer, Referentin in der Zentrale des Deutschen Kinderschutzbundes in Hannover. Die Frauenbewegung habe die Diskussion um Kindesmißbrauch »dogmatisch beherrscht« und Erkenntnisse, die ihr nicht ins Konzept paßten, unterdrückt.
Mißbrauch von Söhnen durch Mütter sei als abträglich für den Feminismus bewertet worden und als Thema »unter den Tisch gefallen«. Die Parteilichkeit habe zu »blinden Flecken« geführt.
Unbestritten ist das Verdienst der Frauenbewegung, Anfang der achtziger Jahre das Thema Kindesmißbrauch, dieses »bestgehütete Geheimnis der Gesellschaft« (so die amerikanische Autorin Florence Rush), ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu haben. Zum Vorschein kam Erschreckendes: Kinder, die oft vom dritten oder vierten Lebensjahr an von Familienmitgliedern sexuell mißbraucht und mißhandelt worden waren und die für ihr weiteres Leben gezeichnet waren.
In der Berliner Selbsthilfeorganisation »Wildwasser« berichteten Frauen erstmals öffentlich, was ihnen Väter, Stiefväter oder Großväter angetan und welche Folgen die oft beispiellos brutalen Übergriffe später hatten: Selbstzerstörungswillen, Süchte, Depressionen, Ängste (SPIEGEL-Titel 29/1984).
Die Schäden, die auch von Müttern mißbrauchte Jungen erleiden können, waren bisher nicht Gegenstand öffentlicher Erörterungen. In der deutschsprachigen wissenschaftlichen Literatur gibt es dazu nicht eine einzige Veröffentlichung. In den USA dagegen, wo das Thema weit weniger tabuisiert ist, haben sich zahlreiche Wissenschaftler mit den Ursachen und Folgen von Mutter-Sohn-Inzest beschäftigt.
In der amerikanischen Studie »Betrayal of Innocence« ("Verrat an der Unschuld") etwa versuchen die Autoren Susan Forward und Craig Buck, inzestuöse Beziehungen zwischen Müttern und Söhnen in drei Phasen aufzuteilen.
Die von ihnen dargestellte erste Stufe gilt allgemein noch nicht als Inzest: Mutter und heranwachsender Sohn schlafen im selben Bett, kleiden sich gemeinsam an und aus, baden zusammen. Was harmlos scheint, ist jedoch nach Ansicht der Autoren gefährlich: Obwohl es zu keinem direkten sexuellen Kontakt komme, könne die übergroße Nähe »für das Opfer genauso traumatisch sein wie inzestuöser Geschlechtsverkehr«.
Die vielen beiläufigen Körperkontakte und der ständige Anblick der nackten Mutter, schreiben die Autoren, lösten bei Söhnen zwangsläufig erotische Träume und Besitzwünsche aus, womöglich entstehe eine ebenso »exzessive Bindung« an die Mutter wie bei vollzogenem Beischlaf.
Als eindeutig sexuell beschreiben die Wissenschaftler Phase zwei: Die Mutter stimuliert ihren Sohn, vielleicht schon von frühester Kindheit an, läßt aber mehr nicht zu. Die dritte Form, ein intensives erotisches Verhältnis wie zwischen erwachsenen Partnern, muß nach Auffassung der Autoren nicht unbedingt schlimmere Folgen haben als die Vorstufen.
Nur selten verläuft in der Realität eine Liebesbeziehung zwischen Mutter und Sohn so leicht und folgenlos, wie sie _(* Aus einer US-Untersuchung. ) der französische Regisseur Louis Malle in seinem Film »Herzflimmern« vorgeführt hat: Der 15jährige Laurent, den seine bildschöne Frau Mama (Lea Massari) zur Kur begleitet, wird in den Armen der zärtlichen Mutter zum Mann und wendet sich anschließend unbeschwert gleichaltrigen Mädchen zu.
Die Vorstellung, eine solche Affäre sei womöglich harmlos, jedenfalls harmloser als Vater-Tochter-Inzest, gründet sich auch auf die Vorgehensweise: Während Männer häufig Gewalt anwenden und beim Eindringen nicht selten Verletzungen verursachen, scheinen Mütter, die ihre Söhne verführen, meistens nur zärtlich.
In den »weniger aggressiven weiblichen Sexualpraktiken« sieht Jugendpsychiaterin Köttgen denn auch Gründe, warum Übergriffe von Müttern leicht übersehen werden. Bisweilen, vermutet die Medizinerin, sei Frauen selbst nicht klar, wo mütterliche Zärtlichkeit ende und der Mißbrauch beginne.
Gelegentlich tarne sich sexuelle Neugier als gewissenhafte Kinderpflege - etwa wenn eine Mutter beim Windeln immer wieder spielerisch das Glied ihres Säuglings reibe und anfasse. Auch Mütter, die ihre Söhne noch im Alter von vier, fünf Jahren an die Brust nehmen, stillen nach Auffassung von Frau Köttgen eher eigene Bedürfnisse als die ihrer Kinder.
Als möglichen Übergriff wertete die Jugendpsychiaterin die Praxis einer Mutter, ihren zwölfjährigen Sohn zu baden wie ein Baby und ihn dabei jeweils von Kopf bis Fuß sorgfältig einzuseifen. Der Junge, der solche Rituale einerseits genoß, andererseits als irritierend empfand, hatte sich der Ärztin hilfesuchend anvertraut.
Gerade die obligatorische Fürsorge und Zärtlichkeit, die mütterlichen Inzest begleiten, machen es Jungen schwer, gegen Übergriffe zu rebellieren. Denn die liebevoll geöffneten Arme der Mutter sind die Antwort auf viele erotische Phantasien, bedeuten Erfüllung unterbewußter Wünsche.
»Sie war unheimlich zärtlich, ich fand es einfach schön«, schwärmte ein 16jähriger Schüler aus Berlin nach dem ersten Zusammensein mit der Mutter. Ratschläge, es bei der einmaligen Erfahrung zu belassen, lehnte er ab: »Ich möchte öfters mit ihr schlafen, denn ich weiß nicht, ob ich mit anderen Frauen dasselbe erlebe.«
Zurück bleiben häufig niederschmetternde Schuldgefühle. Wohl wissend, welches unerhörte Tabu gebrochen wurde, plagt die Opfer das Gewissen. Die Seelenqualen, die der verbotenen Lust folgen, werden noch verstärkt, weil sich die meisten Betroffenen niemandem anzuvertrauen wagen. »Das eigentliche Trauma ist die Isolierung durch das Schweigen«, behauptet Carl Nedelmann, Direktor des Hamburger Michael-Balint-Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie.
Der Druck, Inzest-Erlebnisse allein zu verarbeiten, könne zu erheblichen seelischen Schäden führen. Allerdings, schränkt Nedelmann ein, sei bei psychisch Kranken mitunter schwer festzustellen, ob der behauptete Inzest tatsächlich stattgefunden habe: »Es gibt kaum einen männlichen Patienten, bei dem Phantasien über ein Liebesverhältnis zur Mutter keine Rolle spielen.«
Klar zu sein scheint: Die Loslösung von der Mutter, bei Einzelkindern oder Söhnen alleinerziehender Mütter auch ohne Inzest-Problematik häufig ein langwieriger, quälender Prozeß, fällt sexuell mißbrauchten Söhnen noch viel schwerer. Bisweilen mißlingt die Trennung total: Beim Kontakt zu anderen Frauen werden die Gefühle von früher wieder akut, neue Begegnungen scheitern an der alten Zerrissenheit zwischen Schuldgefühlen, Verlangen, Liebe und Haß.
Auch der im Unterbewußten verankerte Vorsatz, der geliebten Mutter treu zu bleiben, schließt häufig die Aufnahme neuer Beziehungen aus. Lebenslange Mutter-Sohn-Symbiosen, die als Alternative bleiben, tragen oft groteske Züge: etwa der Fall eines 40jährigen Junggesellen aus Hamburg, der nur mit seiner 70jährigen Mutter verreist. Die Mutter besteht dabei stets auf einem gemeinsamen Zimmer mit Doppelbett.
Weil erotische Kontakte mit Müttern oft noch vor der Pubertät stattfinden, in einem Alter, in dem sich sexuelle Erregung bei Jungen nur ausnahmsweise einstellt und selten anhält, bleiben häufig Versagensängste zurück, die bis zur Impotenz führen können.
Inzest mit der Mutter, behaupten die US-Forscher Forward und Buck, könne im Extremfall in blanken Haß umschlagen: »Das Opfer kann zum Frauenfeind werden, zu einem, der seine Frau schlägt, seine Tochter mißbraucht, der vergewaltigt oder mordet.«
Fallstudien von Männern, die als Jungen ein sexuelles Verhältnis zu ihrer Mutter hatten, führten an der medizinischen Fakultät der Universität von Oklahoma (USA) zu deprimierenden Resultaten: Alle Patienten waren außerstande, längere Partnerschaften einzugehen. 88 Prozent litten unter Depressionen, 38 Prozent hatten schwere sexuelle Probleme.
Besonders auffallend: 63 Prozent der Opfer waren drogensüchtig geworden. Exemplarisch scheint der Fall eines 29jährigen, der vom siebten Lebensjahr bis weit nach der Pubertät das Bett mit der Mutter, einer diplomierten Soziologin, teilte.
Um seine widersprüchlichen Gefühle und Spannungen auszuhalten, schluckte er bereits als 10jähriger Tabletten, trank Alkohol. Mit 15 Jahren griff der Patient erstmals zu Heroin - einem Suchtstoff, von dem er auch dann nicht mehr loskam, als der Sexkontakt zur Mutter schon längst nicht mehr bestand.
Daß mißbrauchte Mädchen aus Verzweiflung, Scham und Ekel zu Drogen greifen, behaupten deutsche Frauen-Selbsthilfegruppen schon lange. Nach Schätzungen des Berliner Vereins »Frau und Sucht« etwa waren mehr als 75 Prozent aller drogenabhängigen Frauen als Kind Opfer sexueller Übergriffe.
Parallelen bei männlichen Opfern fand der Frankfurter Familientherapeut Niebergall bei der Behandlung älterer Alkoholiker. Viele der Männer waren als einzige Söhne von Kriegerwitwen aufgewachsen; mehrere von ihnen berichteten über sexuelle Beziehungen zur Mutter.
Nur mit Hilfe des Alkohols, vermutet Niebergall, hätten seine Patienten im prüden Nachkriegsdeutschland ihre Ängste und Gewissensbisse verscheuchen können - ohne Droge wären sie womöglich gewalttätig geworden oder hätten sich umgebracht. Der Preis, den sie für das Überleben gezahlt hätten, sei lebenslange Sucht.
Opfer sind oft auch die Täterinnen. In den meisten Fällen suchen sie nicht sexuelle Abenteuer, sondern Nähe und Zuwendung. Häufig als »einsam, verbittert, zu kurz gekommen« beschreibt Psychiaterin Köttgen in Inzest verstrickte Mütter. Die Zärtlichkeit und Liebe, die ihnen in Ehen und Partnerschaften von Männern vorenthalten worden seien, wollten sie sich »von den Söhnen holen«.
Viele seien aufgrund schlimmster Erfahrungen nicht mehr imstande, Beziehungen zu Erwachsenen einzugehen. Unbewußt versuchten solche Mütter, Komplikationen und Enttäuschungen zu vermeiden, die in Beziehungen zu gleichberechtigten Partnern drohen.
Schicksalsschläge, etwa soziale Notlagen durch Arbeitsplatz- oder Wohnungsverlust, aber auch Verlust von Partnern oder Freunden können letzte Auslöser sein. Die Frauen, behauptet Familientherapeut Niebergall, seien vielfach »am untersten Ende der Macht- und Einflußleiter angelangt«.
Fast immer fehlen die Väter - mal aus beruflichen Gründen, mal infolge Scheidung oder Tod. Die Söhne, auch wenn sie noch klein sind, werden ganz allmählich in ihre Rolle gedrängt: zunächst, noch durchaus legitim, als Beschützer und Tröster, schließlich als Liebhaber.
»Ich zeigte ihm Schritt für Schritt, was er tun mußte, ich machte einen perfekten Geliebten aus ihm«, gestand eine Witwe, die ihren 14jährigen Sohn verführt hatte, viele Jahre später ihrer Therapeutin. Sie hatte ihren Ehemann durch einen Unfall verloren, als der Sohn fünf Jahre alt war, und seitdem mit ihrem Kind allein gelebt.
Das Verhältnis dauerte mehrere Jahre: »Wir brauchten niemand anderen, unsere Welt war perfekt. Wir gehörten für immer zusammen. Ich war selig, und auch er schien ein glücklicher und entspannter junger Mann zu sein.«
Als der Sohn zu studieren begann, mehr mit Gleichaltrigen zusammenkam, reagierte er auf die Annäherungsversuche mehr und mehr abwehrend und bitter. Die Mutter, völlig verzweifelt, drohte mit Selbstmord; der Sohnemann verließ sie trotzdem.
Der Verlust löste bei der Mutter tiefe Depressionen aus: »Ohne ihn ist mein Leben überflüssig.«
* Lea Massari und Benoit Ferreux in »Herzflimmern«.* Aus einer US-Untersuchung.

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