Sie macht es sich selbst!

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Sie macht es sich selbst!
Katja Fischer De Santi
24.08.2019, 05.00 Uhr

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Fast jede Frau befriedigt sich selbst. Doch kaum eine spricht darüber. Das muss sich ändern. Eine Studie liefert erstmals Zahlen darüber, wie oft und warum Schweizerinnen sich selber befriedigen. Und Webportale helfen Frauen beim Kommen.
Alba liegt in einem gelben kurzen Kleid auf ihrem Bett. Ihre rechte Hand schiebt sie langsam zwischen ihre Schenkel. Sie lächelt und erklärt in aller Ruhe, wie ihr Zeigfinger und ihr Mittelfinger ihre Klitoris umkreisen: «Langsam, fast ohne Druck, in Schlaufen, die dann immer tiefer nach unten führen.» Die Kamera bleibt auf ihrem Gesicht.
Ava ist keine Pornodarstellerin, sie ist eine 25-jährige Amerikanerin mit dunklen Locken. Und Teil des Webprojektes omgyes.com , einer Website, auf der Frauen zwischen 18 und 70 Jahren ihre Solo-Sextechniken erklären und demonstrieren. Im Namen der Wissenschaft und mit der Mission, die weibliche Lust zu entmystifizieren. Nicht mit blumigen Worten, sondern konkret. «Etwas nicht zu zeigen, bestärkt die Annahme, dass etwas nicht gezeigt werden sollte, weil es verboten und schamvoll ist», sagt Rob Perkins, einer der Gründer der Website. Die Videos beweisen das Gegenteil und leiten die Frauen nicht nur bildhaft an, sondern geben ihnen auch eine Sprache, um über ihre Lust zu sprechen.
Denn die weibliche Masturbation ist eine der letzten Dunkelkammern menschlicher Sexualität. Jahrhundertelang streng bewacht von Kirche und Psychiatrie, die gemeinsam dafür sorgten, dass der weibliche Orgasmus, so er nicht nur durch männliche Penetration ausgelöst wird, als «hysterische Krise» und Sünde abgetan wurde.
Eine, die aus wissenschaftlichem Interesse das Licht genau auf diese noch dunkle Stelle richtet, ist die Zürcher Sexualwissenschafterin und Genetikerin Andrea Burri.
Aber wie und wie oft sich Schweizer Frauen selber Lust verschaffen oder warum es fünf Prozent nie tun, sei kaum erforscht. Die Sexualwissenschafterin hat darum 425 Schweizer Frauen zu ihrem Umgang mit Selbstbefriedigung befragt.
Die wichtigste Erkenntnis, die Burri aus der Studie zieht: Selbstbefriedigung ist für Frauen keine Ersatzhandlung für Sex mit einem Partner. 85 Prozent gaben an, sich auch selbst zu befriedigen, wenn sie guten Sex hätten. «Frauen befriedigen sich selbst, um die Lust auf Sex mit dem Partner zu steigern und weniger aus Frust über schlechten Sex», sagt Andrea Burri.
Und sie tun es ziemlich oft. Zehn Prozent der Befragten befriedigen sich mindestens einmal pro Tag.
Ein Zuviel gebe es bei der Selbstbefriedigung nicht, stellt die Sexologin klar. Die Klitoris sei ein Schwellkörper, wenn dieser nicht berührt und gebraucht wird, dann verkümmern diese Nervenenden ein bisschen. Erst wenn die Onanie obsessiv werde und nicht mehr mit dem Alltag vereinbar sei, werde es kritisch. Ansonsten gelte:
Genau darüber hat eine andere Zürcher Sexologin ein äusserst erfolgreiches Buch geschrieben. «Coming soon. Orgasmus ist Übungssache» von Dania Schiftan landete kurz nach der Veröffentlichung letzten Jahres auf der «Spiegel»-Bestsellerliste. Es ist ein Ratgeber, wie Frau sich in zehn Schritten zum vaginalen Höhepunkt bringen kann.
sagt die Autorin. Die weibliche Sexualität sei nicht komplizierter als die männliche. «Aber sie spielt sich versteckter ab, und es braucht Übung. Sehr viel Übung.» 2000 bis 10 000 Mal müsse eine Stelle am Körper positiv berührt werden, bis das Gehirn die Verbindung macht und mit Erregung reagiert. «Die Klitoris und vor allem die Vagina sind nicht einfach per se erogene Zonen, die Mann oder Frau nur berühren muss und schon zündet ein Feuerwerk», sagt Dania Schiftan.
Während kleine Buben ihren Penis früh und in vielen Situationen berühren, damit spielen, ist die Vagina der Mädchen bedeckt, sie wird nicht automatisch sensibilisiert und berührt. Die meisten Frauen wüssten zwar ganz genau, wie sie sich selbst schnell zum Höhepunkt bringen, aber sie würden es immer auf dieselbe, oft ziemlich mechanische Art machen. Die Kunst liege aber in der Varianz, und die müsse geübt werden. «Sonst gibt es im Hirn nur diese eine Lustautobahn, und wehe, der Partner fährt nicht exakt da drauf,» sagt Schiftan.
Für zu viele Frauen ist ihre Scham tatsächlich schambesetzt. «Etwas Unbekanntes, an das sie selbst ihren Partner nur ungern lassen», sagt Schiftan. Eine aktuelle deutsche Studie hat gezeigt, dass 44 Prozent der Frauen Schwierigkeiten haben, die Vagina zu lokalisieren (Verbindung zwischen Gebärmutter und dem äusseren Geschlechtsteil), 60 Prozent wissen nicht, wo sich die Vulva befindet (alle äusseren weiblichen Geschlechtsorgane zusammen).
«Weibliche Sexualität war lange Zeit an die Sexualität des Mannes und dessen Befriedigung gekoppelt», sagt die Sexualtherapeutin. Selbst in Schulbüchern sind die Darstellungen bis heute unzureichend. Auch der umgangssprachliche Begriff Scheide für die Vagina zeigt davon. Bezeichnete eine Scheide ursprünglich doch eine «Hülse aus festem Material, in die ein Schwert oder Messer hineingesteckt wird». Die Vagina als Loch für den Penis.
Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Bücher wie «Viva la Vulva» oder «Hand drauf» zeugen von einem Befreiungsschlag. Sexualwissenschafterinnen fordern, dass statt von Schamlippen von Geschlechtslippen gesprochen wird. Künstlerinnen lassen Gipsabdrücke von Vulvas anfertigen, um ihre Verschiedenartigkeit und Schönheit zu zeigen. Und Frauen wollen guten Sex, mit sich allein und mit Partnern.
Gut so, sagt Andrea Burri, denn es sei nicht allzu lange her, da hätten Frauen Schuldgefühle gehabt, wenn sie masturbierten. «Also ob sie fremdgehen würden, weil sie Lust nur mit sich selbst erlebten.» Das sei Blödsinn. Selbstbefriedigung sei ein eigenständiger Teil der Sexualität
Wobei Frauen nicht nur aus sexuellem Verlangen masturbieren. Sie tun es laut den Umfrageergebnissen genauso oft, um zu entspannen (44 Prozent), sehr häufig einfach aus Langeweile (27 Prozent) oder um besser einschlafen zu können (22 Prozent). Und vielleicht ist dies die wichtigste Aussage der Studie. Weibliche Selbstbefriedigung kann eine grosse Sache sein, sie sollte aber vor allem eines sein: ganz alltäglich und normal.


Darum solltest du Frauen bei der Selbstbefriedigung zusehen



Weibliche Selbstbefriedigung
Das kannst du lernen, wenn du Frauen beim Solo-Sex zusiehst



Sie befriedigt sich gern selbst. Aber sie will es nicht immer alleine tun. Warum Frauen möchten, dass du beim Solosex zuschaust und welche Regeln du dabei beachten solltest
Ihr bei der Selbstbefriedigung zusehen, stärkt Liebe und Lust
Wenn du den Händen der Partnerin mit den Augen folgst, kannst du genau herausfinden, wo und wie sie am liebsten berührt wird
Erotik pur: Wenn du ihr beim Solosex zuschaust, darfst du Voyeur sein
Wenn sich Paare vor dem Partner selbstbefriediegen, können sie voneinander viel lernen


Selbstbefriedigung

Die 5 besten Masturbations-Techniken für Männer

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In Pornos hast du sicher schon oft gesehen, wie eine Frau sich selbst verwöhnt. Aber mal ehrlich: Wie oft hast du im echten Leben einer Frau bei der Selbstbefriedigung zugesehen? Wir sprechen nicht davon, dass du ihr beim Vorspiel an sich selbst zugeschaut hast. Wir sprechen von Solosex, das volle Programm, angefangen beim Warm-up bis hin zum Orgasmus – ohne, dass du eingegriffen hast.
Wenn du die Zahl der voyeuristischen Erlebnisse an einer Hand abzählen können, bist du damit nicht allein. Die wenigsten Männer kommen häufig in den Genuss. Und das ist nicht verwunderlich: Schließlich zieht man sich zur Selbstbefriedigung meist zurück oder tut es eben gerade dann, wenn der Partner nicht da ist. Die Vorstellung, vor dem Partner zu masturbieren, ist für viele Frauen mit Scham verbunden. Es verlangt Selbstsicherheit und Vertrauen, sich vor dem Partner so offen zu zeigen.
Der erste Grund ist naheliegend: Wir sind uns sicher einig, dass es wohl kaum einen schöneren Anblick im Schlafzimmer gibt, als eine Frau, die sich selbst verwöhnt. Aber auch darüber hinaus profitierst du, wenn du ihr bei der Selbstbefriedigung zusiehst. Paare, die sich regelmäßig freizügig vor dem Partner zeigen, berichten davon, dass sie mehr Vertrauen zum Partner entwickeln und sich deswegen beim Sex besser fallen lassen können. Weil die Partner selbstsicherer werden, ist es ihnen auch eher möglich, offen über Wünsche und Fantasien zu sprechen.
Zusammengefasst heißt das: Wenn du ihr bei der Selbstbefriedigung zusiehst, stärkt es deine Partnerschaft. Und es gibt noch einen weiteren, sehr entscheidenden Vorteil: Wenn du den Händen der Partnerin mit den Augen folgst, kannst du genau herausfinden, wo und wie sie am liebsten berührt wird – und die Griffe später selbst anwenden. Das lernst du wirklich in keinem Porno. Die Art, wie Frauen sich im Sexfilm befriedigen, entspricht nämlich selten der Realität. Lerne lieber von jemandem, der sich wirklich auskennt.
Wenn du deiner Partnerin bei der Selbstbefriedigung zusehen willst, solltest du das nicht dem Zufall überlassen. Darauf zu warten, bis sie dich selbst beim Onanieren erwischt und ihr dann diesen Vorschlag zu machen, ist eine weniger gute Idee. Doch keine Sorge: Es ist kein Hexenwerk, sie von der Idee zu überzeugen. Viele Frauen rechnen zwar nicht mit einer ernstgemeinten Offerte, stehen dem Thema aber durchaus aufgeschlossen gegenüber. Schließlich weiß sie, dass sie nur profitieren kann, sofern du bei dem Solo-Programm genau aufpasst. Es gibt aber auch Frauen, die schon beim Gedanken daran, sich vor dem Partner zum Höhepunkt zu streicheln, vor Scham im Boden versinken. Es führt also kein Weg daran vorbei: Um herauszufinden, ob sie bereit für Solosex vor deinen Augen ist, musst du mit ihr darüber sprechen.
Und so stellst du es am geschicktesten an: Du kannst beispielsweise spielerisch fragen, ob sie es spannend fände, zu sehen, wie du dich vor ihren Augen selbst befriedigst und bekräftigen, dass du es ebenfalls aufregend fändest, sie dabei anschauen zu dürfen. Du sagst der Liebsten so indirekt, dass du neugierig auf sie und ihren Körper bist und gerne Neues lernen möchten. Viele Frauen springen darauf an. Wenn sie jedoch ablehnt, solltest du es nicht persönlich nehmen. Es gibt noch so viel mehr Möglichkeiten, im Bett zu experimentieren.
Sei nicht überrascht, wenn die Liebste plötzlich zum scheuen Mädchen wird, wenn sie vor deinen Augen masturbiert. Selbst, wenn die Dame sexuell sehr aufgeschlossen ist und sich im Bett regelmäßig zum wilden Biest verwandelt, könnte es sein, dass sie sich nun geniert. Du kennst es sicher, wie viele andere Männer auch, selbst: Im stillen Kämmerchen ist das Onanieren kein Ding und geht zum Teil schnell und unkompliziert, aber wenn plötzlich jemand zuschaut, ändert das alles. Frauen haben sogar oft alleine schon Probleme, sich zu entspannen. Es hat also nichts mit dir persönlich oder ihrem Vertrauen dir gegenüber zu tun.
Kleiner Tipp: Es nimmt der Frau die Scheu, wenn du den Raum beim ersten Mal etwas abdunkelst und nicht nur dasitzt und darauf wartest, dass sie endlich anfängt. Lass dir Zeit. Berühre sie wie gewohnt. Wenn du siehst, dass sie beginnt, sich selbst zu verwöhnen, nimm dich mit den Händen langsam mehr zurück, aber bleibe ihr nah.
>>> Du verstehst die Liebste einfach nicht? Was Frauen wirklich denken
Huch, was macht sie da? Viele Frauen wenden bei der Selbstbefriedigung Methoden an, die du vielleicht nicht erwartet hättest. Während die eine Frau nur die Finger nutzt, verwendet die nächste ein Kissen, einen Vibrator oder den Duschkopf zum Vergnügen. Auch die Art und Weise, wie sie Instrumente nutzt, variiert von Frau zu Frau stark. Es wird gestreichelt, gerieben, gedrückt und gekitzelt. Alles gibt es und gefällt.
Akzeptiere, was immer die Frau tut und erwarte keine Techniken, die du aus Pornos oder von Ex-Partnerinnen kennst. Im Idealfall befriedigt sie sich so, wie sie es auch allein tun würde – denn genau davon kannst du dir am meisten abschauen.
Hey, das hast du dir immer gewünscht: Die Liebste geht in ihrer Solo-Nummer völlig auf – und du darfst offiziell zusehen. Vor lauter Aufregung solltest du dich jetzt nicht auf die Frau stürzen. Vertraute Partner sind es oft gewohnt, den anderen anzuassen oder bei der Stimulation unterstützen zu wollen. Lass es. Genieße die Show und lehne dich zurück. Im Idealfall starrst du nicht, sondern beobachtest als stiller Teilnehmer.
Viele Frauen macht es besonders scharf, wenn du sie bis zum Happy End gewähren lässt und dich nicht einmischst. Natürlich spricht nichts dagegen, wenn du dich dabei mit deinem besten Stück beschäftigst. Aber glaub uns: Du lernst mehr, wenn du ihr die volle Aufmerksamkeit schenkst. Du profitierst hinterher noch genug von dieser Privatstunde.
Du bist schon fortgeschrittener? Dann kannst du die Sache beim nächsten Mal zusätzlich etwas aufheizen, indem du dabei ein kleines Rollenspiel veranstaltst. Spiele zum Beispiel mit Dominanz und Unterwürfigkeit. Als dominanter Part kannst du ihr beispielsweise befehlen, dass sie ihre Augen nicht von dir nehmen darf, während sie sich befriedigt.
Andersherum kann die Frau dich zusätzlich erregen, wenn sie beispielsweise sagt: "Schau gut hin. Anfassen darfst du mich aber nicht!" Das Berührungsverbot gibt dem Spiel einen neuen Kick. Wichtig: Diese Regeln solltest du schon vorher absprechen.
>>> Hier findest du die besten Rollenspiele beim Sex
Sollte sich deine Partnerin auch nach mehreren Malen noch unsicher fühlen, kennen wir eine Methode, die ihr hilft, die Scheu noch ein bisschen mehr zu überwinden. Setze dich hinter sie, während sie ihren Rücken gegen deine Brust legt. Viele Frauen fühlen sich in dieser Stellung beim Onanieren sicher, weil du ihr nicht direkt in die Augen schauen kannst und deine Wärme spüren. Wenn deine Partnerin es möchte, kannst du dabei ihre Brüste berühren oder ihren Hals vorsichtig küssen.
Aber auch hier gilt: Bleib zurüchaltend, es geht immer noch hauptsächlich um den Spaß der Partnerin mit sich selbst. Zwar hast du in dieser Stellung keinen so freien Blick auf die Hotspots, aber diese Perspektive hat durchaus seinen Reiz. Und wenn deine Liebste nicht mehr an sich halten kann, machst du aus dem Solosex so auch ganz schnell ein Duett.
Vom bloßen Zuschauen kannst du schon eine Menge lernen. Um deine Qualität als Liebhaber noch zu verbessern, kannst du dich aber auch von deiner Privatlehrerin führen lassen: Indem du deine Hand sanft auf die deiner Partnerin legst, während sie sich selbst verwöhnt, spürst du, in welchem Tempo, mit welchem Druck und in welchem Rhythmus sie es am liebsten mag.
Wenn sie zum Orgasmus kommt, spürst du so sehr intensiv, wie ihr Körper bebt. Das macht nicht nur total scharf, du bekommst auch ein besseres Gefühl für die Lust der Frau und lernst, was ihr gefällt. Und genau das ist es, was die gegenseitige Selbstbefriedigung in der Beziehung so lustvoll und spannend macht.
Ihr bei der Selbstbefriedigung zuzusehen stärkt Liebe und Lust. Guten Sex kann die Solonummer niemals ersetzen, aber sie kann Einblick in die Sexualität des Partners geben, die du anders nie erfahren hättest – und so deinen Horizont und den gemeinsamen Sex verbessern.

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