Seitengewehrverleihung

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Seitengewehrverleihung
Die geistige Ausbildung im Unterricht an der NPEA Plön war der
körperlichen stark untergeordnet. Dies zeigte sich daran, daß
jährlich mehrere Wochen des Unterrichts zugunsten von Manövern
und Geländeübungen ausfielen. [222] Im Krieg wurden die Jungmannen
häufig als Ernte- oder Marinehelfer eingesetzt; eine Gruppe von Schülern
war sogar zum Hilfsdienst nach Paris geschickt worden, so daß auch
hier wochenlang nicht unterrichtet werden konnte. [223] Zusätzlich waren
die Schüler am Nachmittag zeitlich und körperlich so stark belastet,
daß sie die Hausaufgaben nur schwerlich bewältigen konnten.
Die zweistündige Arbeitsstunde reichte dafür oft nicht aus, so
daß sich einige Jungmannen beschwerten. Ein Anstaltsbefehl aus dem
Jahre 1933 wertete diese Klagen als Ausrede und gab an, der Klassenlehrer
solle sich in diesem Falle mit dem zuständigen Erzieher in Verbindung
setzen. [224] Auf das gleiche Problem antwortete später ein anderer Jungmann:
"Uns wird oft der Vorwurf gemacht, daß wir die Arbeitsstunde nicht
ausnutzen. Ich glaube, der Vorwurf ist nicht immer berechtigt [...] Oft
sind die Schularbeiten auch wirklich nicht zu bewältigen. Will man
die Arbeiten wirklich gut machen, so braucht man längere Zeit, es
genügte schon eine längere Arbeitsstunde in der


Woche; der Studientag
war damals eine gute Einrichtung." [225]


Es ist schwer abzuschätzen, wie hoch der geistige Bildungsstand
der Plöner Napola-Schüler tatsächlich war. Einige ehemalige
Schüler und Erzieher sprechen sogar von einem überdurchschnittlichen
Niveau. Hierbei ist zu bedenken, daß die NPEA kaum schlechte Schüler
bei sich duldete. Nur in Ausnahmen konnte ein Jungmann an der Plöner
Napola sitzenbleiben. Die verbleibenden "begabten Ausleseschüler"
konnten unter den erschwerten Bedingungen schulisch sicherlich leichter
zurechtkommen. In den Wintermonaten trat für die Jungmannen die theoretische
Ausbildung stärker in den Vordergrund - in dieser Jahreszeit konnten
sie sich ohnehin körperlich weniger betätigen. Auch im Winter
mußten die schwächsten Schüler die NPEA verlassen: "Einige
hatten das Arbeitstempo nicht durchhalten können und verließen
die Anstalt." [226]


Bestand die Schule zur Zeit der Stabila noch aus einem Realgymnasium
und Gymnasium mit gemeinsamem Unterbau, wurde sie bis 1937 so umgewandelt,
daß sie sich mit einigen Ausnahmen nach dem Lehrplan der Deutschen
Oberschule richtete. [227] Im Gegensatz zur normalen Deutschen Oberschule wurde
der Religionsunterricht stärker zurückgedrängt, worauf später
noch näher eingegangen wird. Weiterhin gab es Bestrebungen, Wehrwissenschaft
an den NPEA als Unterrichtsfach einzuführen, wodurch "die Hinführung
der deutschen Jugend zum Glauben an den sittlichen Wert des Krieges [...]
und die seelische Bereitschaft zum Opfer von Glut und Blut für die
politische Freiheit" erreicht werden sollte. [228] Das Fach sollte besonders
die Bedeutung von Wirtschaft, Technik und Verkehr im modernen Krieg erläutern.
Außer in der zitierten Zeitungsnotiz fand das Fach aber nicht mehr
Erwähnung, so daß es wahrscheinlich nie eingeführt worden
ist. Vergleicht man den Stundenplan der NPEA Plön von 1937 mit dem
der Staatlichen Bildungsanstalt von 1931/32, so ergibt sich die in nachstehender
Tabelle dargestellte Schwerpunktverlagerung [229] (miteinander verglichen sind
jeweils die in allen Klassen im betreffenden Halbjahr erteilten Unterrichtsstunden
eines Faches oder Fachgebietes):


waren besonders geeignet, die nationalsozialistische Ideologie zu vermitteln.
Der Religionsunterricht wurde entsprechend der antichristlichen Haltung
des Nationalsozialismus drastisch verringert. Die Stunden der Leibesübungen
und des nachmittäglichen Wehrsports hingegen wurden - letztlich zur
Vorbereitung auf den Krieg - erhöht bzw. völlig neu eingeführt.


Im Gegensatz zu vielen anderen NPEA wurde in Plön kein eigenes
Unterrichtsfach Nationalpolitik eingeführt. Das Fach Geschichte war
nach Aussage eines Schülers lediglich durch die Fachrichtung Nationalpolitik
ergänzt worden, [230] zusätzlich konnten die Schüler nachmittags
eine Nationalpolitische Arbeitsgemeinschaft belegen. Allerdings wurde Nationalpolitik
bei der Reifeprüfung neben Biologie wieder als Pflichtfach gefordert.
Anstatt ein gesondertes Fach Nationalpolitik einzuführen, erarbeiteten
die Hundertschaftsführer Meng und Lübbert 1933 einen völlig
neuen Lehr- und Stundenplan, der den gesamten Unterricht nationalsozialistisch
ausrichtete. Wie aus dem Vergleich mit dem Stundenplan von 1931 hervorgeht,
wurden Deutsch, Geschichte, Erdkunde und auch Biologie in den Mittelpunkt
des Unterrichts gestellt und die Stundenzahl dieser Fächer erhöht.
Der Ansatz, die "scharfe Trennung zwischen den Fächern" fallenzulassen,
erinnert an heutige Erwägungen des fächerübergreifenden
Unterrichts: "Wir wollen nicht in sinnloser Folge Mathematik, Griechisch,
Physik, Geschichte, Chemie usw. den Jungen vorsetzen, sondern eine sinnvolle
Gliederung." [231] Diese Problematik versuchte man an der NPEA jedoch dadurch
zu lösen, daß alle Fächer die Weltanschauung des Nationalsozialismus
gemeinsam vermitteln sollten. Nach einigen Jahren mußten diese neuen
Unterrichtspläne allerdings eingestellt werden, weil die Erzieher
insbesondere durch die Einberufung zur Wehrmacht zu oft wechselten. [232]


Der Lehrer- und Erzieherwechsel behinderte den Unterricht so stark,
daß zeitweise für jeden Monat ein neuer Stundenplan nötig
wurde. [233] Schon im Jahr 1939 mußte der Unterricht völlig umgestaltet
werden, so daß er offensichtlich in manchen Fächern kurzzeitig
ausfiel. Die Schüler sollten in besonderen Arbeitsstunden die gestellten
Aufgaben dieser Fächer erledigen. Zeitweise wurde am Vormittag nur
fünf Stunden und am Sonnabend gar keine Stunde unterrichtet. Musik
verschwand vorübergehend völlig aus dem Lehrplan. In Chemie und
Sport leiteten sogar ältere Schüler selbst den Unterricht. [234]


Die NPEA Plön war auf eine Richtzahl von 264 Schülern in elf
Zügen zu je 24 Jungmannen ausgerichtet. Ihre Klassen hingegen waren
nach Scholtz nicht immer mit den Zügen identisch, denn für die
neun Klassen war eine Stärke von 36 Schülern für die Unter-,
32 für die Mittel- und 20 für die Oberstufe angegeben. Es müßte
mit Hilfe ehemaliger Schüler leicht zu überprüfen sein,
ob Züge und Klassen tatsächlich nicht identisch waren. Die elf
Erzieher waren gleichzeitig auch Lehrer, mußten allerdings nur die
Hälfte der vollen Stundenzahl unterrichten. [235]


Obwohl die NPEA an den Lehrplan der deutschen Oberschule gebunden waren,
existierte für das Fach Deutsch ein eigener undatierter Stoffverteilungsplan
der NPEA Plön und der NPEA Stuhm, der zwischen 1937 und 1939 herausgekommen
sein muß. Er läßt


darauf schließen, daß sich
die NPEA in den Belangen des Unterrichts nicht immer nach den staatlichen
Lehrplänen richteten, sondern sich einige Freiheiten herausnahmen.
Nach diesem Stoffverteilungsplan sei das Fach Deutsch "am unmittelbarsten
Weltanschauungsunterricht" und solle die "rassischen Grundkräfte des
deutschen Menschen" wecken. Inhaltlich werden die "deutschen Lebensäußerungen,
in denen die rassische Anlage, die Lebensauffassung und die Weltschau des
deutschen Menschen in besonderer Deutlichkeit sichtbar werden", hervorgehoben.
Darunter seien das volkstümliche Brauchtum, Recht und Sitte, Arbeitsaufgabe
und Arbeitsform zu verstehen.


Die Schüler sollten den behandelten Stoff selbst erleben und mitgestalten;
deswegen müßten dazu bestimmte Texte immer gesprochen oder in
Szenen dargestellt werden. Aus dem gleichen Grund sei der Unterrichtsgegenstand
möglichst in seiner Wirklichkeit aufzusuchen: "Volksbrauch und Volksfest,
Arbeitseinsatz, Schauspiel, Gedenkstätte, Landschaft usw. - alle diese
für die Erkenntnis und Gestaltung des deutschen Lebens bedeutsamen
Gegenstände sind an Ort und Stelle jenseits von Buch und Beschreibung
aufzusuchen. Das Selbstsprechen der Dinge und das unmittelbare Angesprochenwerden
von ihnen ist das entscheidende." [236] Dem Sprechen wird größere
Bedeutung beigemessen als dem Schreiben, das zur "Selbstbespiegelung, zur
Ichsucht" verführe. Die Rede hingegen fordere "den Feind Auge in Auge".
Die hier beschriebenen Änderungen im Unterricht kamen dem Grundsatz
der "Erlebnispädagogik" im gesamten Anstaltsleben nahe. Miterleben
und Mitgestalten sollte auch im Unterricht verwirklicht werden; ob dieses
Ideal tatsächlich erreicht wurde, bleibt fraglich. Weiterhin solle
der Deutschunterricht die vielen Feiern und Kundgebungen des Nationalsozialismus
vertiefen, um aus Anlaß des 30. Januars, des Oster- und Frühlingsfestes,
des Führergeburtstages, des Reichsparteitages und Heldengedenktages
usw. den Unterricht immer wieder weltanschaulich auszurichten.


Die behandelten Bücher, die als erstes nach ihrem "Wert für
Rasse, Volk und gegenwärtige Lage" ausgesucht werden sollten, müßten
besonders zum Ausdruck bringen: "1.) Das Germanentum. 2.) Werden und Schicksal
des germanisch deutschen Wesens in der Auseinandersetzung zwischen dem
Germanentum einerseits, Christentum und Antike andererseits. 3.) Die Gegenwartskräfte."
In den Lektüreplänen für das Fach Deutsch aus den Jahren
1933/34, 1934/35 und 1937/38 [237] spiegelt sich diese Zielsetzung auch darin
wider, daß altgermanische Dichtung ebenso enthalten ist wie isländische
Sagas und das mittelhochdeutsche Nibelungenlied. Von Nietzsches Werken
wurden Abschnitte aus Der Wille zur Macht gewählt, weil sie
in die Weltanschauung des Nationalsozialismus paßten. Entsprechende
Passagen wurden mit Mein Kampf und Rosenbergs Mythus des 20.
Jahrhunderts verglichen. Weiterhin wurden bekannte politische Bücher
wie Paul de Lagardes Bekenntnis zu Deutschland oder Hans Grimms
Volk ohne Raum gelesen, dazu die Kriegsliteratur von Ernst Jünger
( Kampf als inneres Erlebnis ) oder Werner Beumelburg ( Mit 17 Jahren
in Verdun ).


An einigen Klassenaufsätzen wird besonders deutlich, was Deutsch
als Welt-


[Abb. 11: In der Jungmannenbibliothek]



anschauungsunterricht bedeutete. Die Themen gaben eindeutig die
zu erwartenden Antworten vor: "In Deutschland herrscht Diktatur und Tyrannei!
Deutschland rüstet zum Kriege! Die deutsche Kultur wird plattgewalzt!
Was haben sie auf diese Hetzparolen des Auslandes zu antworten?" Wenn ein
Schüler über Die Bedeutung des Gesetzes zur Aufhebung der
Länder oder Das Verhältnis von Führer und Gefolgschaft
in den Lebensformen des Dritten Reiches einen Aufsatz schreiben sollte,
so richtete er sich wahrscheinlich immer nach der nationalsozialistischen
Ideologie; gleichzeitig konnte der Lehrer aber auch kontrollieren, wie
weit er von dieser tatsächlich überzeugt war und wie überzeugend
er sie vertrat. Folglich konnte in der Schule nicht nur Weltanschauung
vermittelt, sondern auch der Erfolg dieser Vermittlung kontrolliert werden.


In den Klassen- und Hausaufsätzen wurde auch häufig der gesamte
Anstaltsdienst an der NPEA behandelt. So lauteten andere Themen beispielsweise:
Die Bedeutung des Wehrsports an unserer Schule , Bleibende Erinnerungen
an eine Fahrt , Wie ich mein Amt als Stubenältester auffasse
oder Antwort an einen Freund, der gern in Plön eingeschult werden
möchte . Diese Themenstellung konnte dazu dienen, die Schüler
zu größerer Beteiligung und Begeisterung an ihrer Napola anzuregen
und sie innerhalb der Gedankenwelt der NPEA den Sinn ihrer verschiedenen
Dienste verstehen zu lassen. Gleichzeitig legten die Schüler damit
aber immer offen, was sie über die Erziehung an der Anstalt dachten.


Es fällt auf, daß die Themen selten erörternd, vergleichend,
gegenüberstel-


lend oder offen formuliert waren, sondern häufig
erläutern sollten und politisch reproduktive Antworten erwarteten.
Solche Themen lauteten dann etwa: Unter welchen Gesichtspunkten hat
das nationalsozialistische Deutschland die Saarfrage zu betrachten und
zu betreiben? , Inhalt und Bedeutung der Volksabstimmung am 19. August
1934 , Leben ist Kampf oder Das Glück des Vol-kes ist
das wahre Ziel aller Politik . [238]


In allen Fächern wurden - natürlich nicht ausschließlich
- Themen behandelt, die der Ideologie des Nationalsozialismus entsprachen
und sie unterstützten. So war Kriegsdichtung und Kriegsliteratur ein
fester Bestandteil des Englischunterrichts, indem man War in modern
Prose , War in the Air oder The Great War 1914 - 1918
las. Im Lateinunterricht wurden u. a. "römische Schriftsteller zur
Judenfrage" behandelt, und eine Aufgabe der Reifeprüfung 1937/38 befaßte
sich mit der Organisation des Heeres unter Augustus. [239] Im Fach Griechisch,
das 1934/35 noch ab der neunten Klasse des Realgymnasiums unterrichtet
wurde, versuchte man mit Hilfe von Platons Texten über die "Kritik
der Demokratie" und über die "Bedeutung der Gymnastik für die
Erziehung", eigene Positionen des Führerstaates und der körperlichen
Ausbildung an der NPEA zu untermauern. [240] Selbst der Mathematikunterricht
stand im Dienst kriegstechnischer Fragestellungen, denn eine Aufgabe der
Reifeprüfung des Jahres 1937/38 lautete: "Ein Flugzeug läßt
aus einer Höhe von 2000 m bei einer Geschwindigkeit von 108 km/Std.
eine Bombe fallen. Nach welcher Zeit und an welcher Stelle erreicht das
Geschoß den Boden?" [241] Im Biologieunterricht sollten die Schüler
besonders die Rassenideologie vermittelt bekommen. Alle Aufgaben der schriftlichen
Reifeprüfung 1934/35 befaßten sich ausschließlich mit
diesem Themenkomplex: "1. Welche Faktoren bedingten den Untergang antiker
Völker und ihrer Kulturen? Welche Folgerungen ergeben sich hieraus
für das Schicksal des eigenen Volkes? 2. Welche Maßnahmen hat
die Reichsregierung ergriffen, dem drohenden rassischen Zerfall Einhalt
zu gebieten? 3. Welche Tatsachen veranlassen die Rasseforscher, ihre Hauptsorge
für die Zukunft des deutschen Volkes im Schicksal der nordischen Rasse
zu suchen?" [242]


Die Aufgaben der schriftlichen Reifeprüfung in den Fächern
Biologie, Deutsch und Nationalpolitik verkümmerten zu rein ideologischen
Fragen. Zudem unterschieden sie sich kaum voneinander; die nationalsozialistische
Weltanschauung sollte zum einen am Beispiel eines literarischen Werks,
zum anderen am konkreten politischen Geschehen dargestellt werden. Eine
Aufgabe im Fach Deutsch lautete etwa: Wieweit können die in der
altgermanischen Dichtung dargestellten Charakterwerte Grundlage für
unsere völkische Neuordnung sein? In der nationalpolitischen Aufgabe
hieß es dann: Welche Grundlagen gab der Führer der nationalsozialistischen
Bewegung, um sie zum Sieg zu führen? Weltanschauung und Unterricht
verbanden sich immer stärker, so daß der preußische Kultusminister
wohl für alle Schulen Ostern 1934 anordnete, "daß bei der Beurteilung
der Persönlichkeit eines Schülers und der Frage der Reife im
besonderen zu berücksichtigen sei, ob der Schüler der SA, der
SS oder der HJ angehört." [243]

Der Kunstunterricht der NPEA Plön wird in der von der Anstalt herausgegebenen
Zeitschrift Kameradschaft näher erläutert; dieser Artikel
ist die einzige Quelle über dieses Fach. Danach wurde im Unterricht
großer Wert auf Verbindung zum täglichen Geschehen und zur Wirklichkeit
gelegt. Die Arbeiten sollten möglichst praktische Anwendung finden
und Nutzen bringen. Arbeiten, die später in der Mappe verschwinden,
waren verpönt. Folglich fertigten die Jungmannen u. a. Wahlkampfplakate,
Wandsprüche für die Stuben oder Plaketten für das Winterhilfswerk
an. Nicht selten stellte ein Linolschnitt einen nationalsozialistischen
Leitspruch dar. Selbst Geländeskizzen zu rein militärischen Zwecken
wurden im Unterricht angefertigt. Auf diese Art und Weise wurde der Kunstunterricht
auch zum Hilfsdienst für die politische Arbeit der Anstalt. Da diese
Angaben nur auf einer einzigen Quelle beruhen, müßten ehemalige
Jungmannen zur genaueren Überprüfung befragt werden. Immerhin
erinnern sich im Gegensatz dazu zwei ehemalige Napolaner, einen hervorragenden
Kunstunterricht genossen zu haben. [244]


Der bereits erwähnte Ehrbegriff unter den Schüler führte
im Unterricht dazu, daß angeblich kein NPEA-Schüler mogelte
oder den Unterricht störte. Der ehemalige Lehrer der Plöner Anstalt,
Heinrich Rieper, schreibt darüber später: "So war das 'Mogeln'
verpönt. Es galt als Vertrauensbruch gegen die Lehrer, und bei den
Kameraden für unfair. [...] Selbst bei den Klassenarbeiten war in
der N.P.E.A. eine scharfe Überwachung nicht erforderlich. Ein Appell
an das Vertrauensverhältnis genügte. Wer täuschte, wurde
sofort von seinen Kameraden abgelehnt. Ebenso waren Disziplinarschwierigkeiten
ausgeschlossen. Man kam überhaupt nicht auf den Gedanken, absichtlich
den Unterricht zu stören oder einen Lehrer zu ärgern." [245]


Das Hauptgewicht der Ausbildung an der NPEA Plön lag nach Angaben
ehemaliger Schüler in erster Linie auf der vielseitigen sportlichen
Betätigung durch Turnen, Leichtathletik, Schwimmen, Handball und Fußball.
Dazu kamen in zweiter Linie Gelände- und Wehrsport, lange Märsche
und Manöverübungen und die verschiedensten Kampfsportarten wie
Boxen, Ringen und ähnliches. Zusätzlich bildeten die Erzieher
ihre Schüler auch in heute populären Freizeitsportarten aus,
so zum Beispiel im Segeln, Segelfliegen, Rudern, Reiten und Fechten. Mochte
das Reiten für die Kavallerie im Krieg noch wichtig gewesen sein,
richtete sich diese vielseitige Ausbildung doch nicht allein nach militärischen
Zweckerwägungen. An der Anstalt sollten gleichzeitig politische Soldaten
und sportliche Alleskönner mit einer "weltmännischen Attitüde",
wie Scholtz es nennt, ausgebildet werden.


Der Anstaltsleiter Brunk legte besonderen Wert auf den Geländesport.
Er arbeitete einen "Ausbildungsplan im Geländedienst" aus, der wenig
später für alle NPEA übernommen wurde. [246] Nach einer undatierten
Schrift über diesen Bereich der Ausbildung sollten die Jungmannen
auf folgenden Gebieten geschult werden: Seh- und Hörübungen,
Such-, Versteck- und Anschleichspiele,


[Abb. 12: Eskaladierwand der Hindernisbahn an der Nübbelallee]


Zeltbau und Lagerverhalten, Tarnungsübungen,
Geländeausnutzung, Kartenlesen, Meldewesen, Entfernungsschätzen,
Nachrichtendienst (Winken und Anfänge des Morsens), Orientierung im
Gelände bei Tag und Nacht und Überwindung von Hindernissen. Dazu
kamen die Schießausbildung und Erste Hilfe. [247]


Der geländesportliche Ausbildungsplan für Plön von 1934/35
gibt an, daß jeder Zug im Sommer an drei Nachmittagen in der Woche
jeweils eine Stunde ausgebildet worden sei. Im Winter dauerte die Ausbildung
danach insgesamt zwischen zweieinhalb und viereinhalb Stunden wöchentlich. [248]
Neben dieser Einzelausbildung wurden auch Geländespiele durchgeführt.
Dabei wurden Parteien gebildet, die einen Auftrag zu erfüllen hatten.
Ein solcher konnte zum Beispiel für ein Geländespiel lauten:
"Rot war in der Nacht aus Plön vertrieben worden [...] Aufgabe für
Rot war, Plön wieder einzunehmen. Dies sollte gelungen sein, sobald
20 Mann von der roten Partei die Bahnlinie Ascheberg Plön überschritten
hatten . " [249] Die Jungmannen mußten nun dem Gegner entweder einen
um das Handgelenk gebundenen Wollfaden, den sogenannten Lebensfaden, oder
einen Stab aus der Hand entreißen. Wer seinen Faden oder Stab verlor,
galt als tot und mußte aus dem Spiel ausscheiden. Erzieher oder Jungmannen
wurden als Schiedsrichter eingesetzt und überwachten den Ausgang des
Spiels, das nach einer bestimmten Zeit oder der Erfüllung des Auftrages
endete. Die Geländespiele entwickelten sich unterschiedlich hart;
es kam aber fast immer zu einzelnen oder massenhaften Handgemengen zwischen
den Schülern, den sogenannten Rollereien.


Der Geländedienst wurde an den einzelnen NPEA anders durchgeführt.
Brunk lehnte nach eigener Darstellung jeden f
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