Schwarze Mutter saugt Mitglieder einer Menge Briten in einem Lagerhaus

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Schwarze Mutter saugt Mitglieder einer Menge Briten in einem Lagerhaus


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Ein Mord in aller Öffentlichkeit. Und eine unmissverständliche Botschaft: Wer der Mafia in Kalabrien den Kampf ansagt, muss sterben. Kalabrien ist der ausgetretene Vorderschuh des italienischen Stiefels. Und das Herrschaftsgebiet der 'Ndrangheta, der besonders brutalen Festlandsvariante der süditalienischen Mafia. Über weite Teile dieser Region mit ihren zwei Millionen Einwohnern hat der Staat jegliche Kontrolle verloren - so dass bereits der Ruf nach einem Militäreinsatz laut wurde, um Recht und Ordnung zu wiederherzustellen. Tatsächlich herrscht die Willkür der Paten und ihrer Familienbanden: Von hier aus wachen sie über ein globales Imperium aus Drogenschmuggel, Waffenhandel, Geldwäsche und Schutzgeld-Erpressung. Geschätzter Jahresumsatz: 35 Milliarden Euro - mehr als das jährliche Bruttosozialprodukt der gesamten Region. Und die ehrenwerte Gesellschaft, wie sie sich noch immer nennt, braucht sich um ihren Nachwuchs keine Sorgen zu machen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 28 Prozent. Wer keinen Job hat, geht zur Mafia. Und wer einen Job bekommt, ist auch schon fast dabei. Die 'Ndrangheta ist vermutlich der bedeutendste Arbeitgeber der Region - in einigen Branchen hat sie Monopolstellung: Und macht mit weiß gewaschenen Geldern aus schwarzen Quellen ganz legale Geschäfte.
Die Fangarme der Krake Mafia Junge Leute über Macht und Monopole der 'Ndrangheta
Kalter Wind fegt feinen Sand über die Küstenstrasse. Bei Siderno steht ein Mac Donalds Restaurant, vor den Kassen drängen sich die jungen Leute. Dienstags kostet der Hamburger nur einen halben Euro. Und viele nützen das aus. Im Winter gibt es nur wenige Alternativen am äußersten Ende der Stiefelspitze: Fast Food, Fernsehen oder Fußball. Regelmäßig treffen sich hier Giuseppe, Giovanni, Stefania und Donatella und plaudern über Probleme, die andernorts für Dauerschlagzeilen sorgen würden. Stefania beißt genüsslich in zwei noch heiße Pommes Frites. " Kürzlich ist eine Meldung erscheinen, darin hieß es, dass es in den letzten Jahren hier in Kalabrien keine einzige Anzeige wegen Schutzgelderpressung gegeben hat. Was heißt das - Schutzgelder werden inzwischen von allen bezahlt." Schwer, sich vorzustellen, dass auch weltweit operierende Konzerne Geld an die Bosse zahlt. Giuseppe scheint aber keine Zweifel zu haben. " Alle wissen davon und keiner wagt es Anzeige zu erstatten. Alle wissen, wer dahinter steckt, aber die Leute schauen weg. Auch in den Behörden bei der Polizei. Ich weiß nicht ob sie das absichtlich tun oder weil sie keine Ahnung haben. Gäbe es mehr Kontrollen, dann würde sich manches ändern. " Giuseppe packt den Hamburger aus und zieht am Strohhalm seiner Cola. Den Appetit hat ihm die Vorstellung von den Schutzgeldeintreibern und den 'Ndrangheta-Bossen nicht verdorben. Auch Donatella stürzt sich auf ihr Fastfood Menu, während sie locker über ihre Probleme redet. In Kalabrien fasziniert die Klarheit darüber, was alles im Argen liegt, wie auch die Erkenntnis, dass man an diesen Zuständen leider nichts ändern kann. Zum Beispiel an der Arbeitslosigkeit. " Nehmen wir junge Arbeiter oder Angestellte, die werden durchweg ohne Vertrag beschäftigt und erhalten einen Hungerlohn. Jeder hier weiß es, aber niemand wehrt sich dagegen. Wer nicht mitspielt, der wird entlassen, Ersatz gibt es genügend. Denn es gibt hier keine Alternativen. Das ist Alltag, wir sind nichts anderes gewöhnt. Wir wehren uns nicht mehr gegen dieses System, das ist inzwischen Teil unserer Kultur." Das McDonalds-Restaurant ist ein Stück heile Welt und der halbleere Parkplatz strahlt Normalität aus, die Sicherheit gibt. Die doppelten Hamburger zum Schleuderpreis sind aufgezehrt, die vier jungen Leute, ein Jurastudent ein Steuerberater und zwei Verwaltungsfachfrauen passen so gar nicht in das Bild, dass sie selbst von ihrer Heimat zeichnen. Die zwei Paare zwischen 22 und 32 leben recht gut in Kalabrien, haben neue Mittelklassewagen, sind schick gekleidet und voller Zukunftspläne. Aber sie hatten Glück, sagen sie: sie stammen aus den wenigen modernen Familien, die sich dank Bildung und Arbeit aus der Umklammerung der alten 'Ndrangheta-Kultur befreien konnten. Giuseppe, konnte studieren und seine Eltern haben genau aufgepasst, dass er nicht in die Kriminalität abgleitet. Was nicht so leicht ist, wo doch gut und böse geradezu hautnah beieinander liegen: " Nicht wenige meiner ehemaligen Klassenkameraden sind wegen Mordes im Gefängnis oder stehen unter Mordanklage. Auch ich hatte Schulfreunde, die heute auf Kriegsfuß stehen mit der Justiz. Die haben einen anderen Weg eingeschlagen als ich. Das ist doch ganz normal. Die einen bleiben redlich, die anderen kommen vom rechten Weg ab. Und das gilt nicht nur für Kalabrien, sondern für die ganze Welt. Uns geht es in jedem Fall gut." " Wer hier zufrieden leben will, der kann das ohne weiteres." " Natürlich wollen wir gewisse Schwierigkeiten in unserer Gesellschaft nicht unter den Teppich kehren." " Aber das Klima ist wunderbar, hier leben unsere Familien ziemlich komfortabel, die Lebenshaltungskosten sind relativ gering." Vier junge Kalabresen, modern aufgeschlossen, europäisch, kultiviert. Sie sind in ihrer Heimat verwurzelt und haben gelernt, mit all den Widersprüchen der Gesellschaft zu leben. Sie sind stolz auf den rechtschaffenen Teil ihrer Kultur und sind es leid, immer nur mit den kriminellen Elementen, mit der 'Ndrangheta in einen Topf geworfen zu werden. " Wir haben uns doch schon gebessert. Auch die 'Ndrangheta hat sich weiterentwickelt. Bis vor zwanzig Jahren hat sie noch überall Schutzgeld kassiert. Inzwischen haben die Mafiosi herausgefunden, dass es viel besser ist, selber Geschäfte aufzumachen als die der anderen in die Luft zu jagen." " Ohne Sarkasmus könnten wir mit unserer Geschichte nicht in Frieden leben." Die Geschichte der neapolitanischen Camorra, der sizilianischen Cosa Nostra und der kalabresischen 'Ndrangheta geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als die Gründung des italienischen Nationalstaates im Süden des Stiefels ein Machtvakuum hinterließ: Rom interessierte sich nicht für das unzugängliche, rückständige Hinterland - und hatte angesichts der archaischen Familienstrukturen und des historisch gewachsenen Widerstands gegen jede Einmischung von außen auch nur wenig Chancen, seine Autorität als Zentralmacht durchzusetzen. Die Mafia schloss die Lücke und übernahm die Kontrolle. Sie legitimierte sich durch ihr Machtmonopol und die mangelnde Präsenz des Staates - die Justiz hat sich bis heute nicht den gebotenen Respekt verschaffen können. Und sie legitimierte sich durch pathetische Rituale und Symbole und durch den Rückgriff auf Normen und Werte, die bereits tief in der Kultur des Südens verwurzelt waren. Bis heute gilt das Gesetz der Ehre und der omertá - die bedingungslose Verschwiegenheit sichert das Überleben dieser Organisation auf der falschen Seite des Gesetzes. Der Treueschwur ist Teil eines Taufrituals, das in einem quasi-religiösen Akt vollzogen wird - der Pakt gilt auf Lebenszeit, wer ihn bricht und zum Verräter wird, hat sein Leben verwirkt. Dieser Initiationsritus ist auch Thema im Canto di malavita - im Gesang des Verbrechens: Seine folkloristisch - harmonische Anmutung steht im krassen Gegensatz zu den bedrohlichen Texten, die die Gewalt der 'Ndrangheta verherrlichen. 'Ndrangheta, Camurra e Mafia Es gab ein Schlösschen mit drei Sälen Der erste stank nach Verrat Drei Tropfen Blut fand ich im zweiten Und im dritten gab es eine Gesellschaft Hier wurde ich als würdig anerkannt Und unter dem Baum der Mitwisser getauft Ehrenwerter Kreis, ich grüße Euch alle Bis zum Tod bin ich mit Euch verbunden Ich bin einer von Euch für Blut und Ehre Und um die Unwürdigen und die Verräter zu jagen Wir kennen keine Gnade und wir vergeben nicht Das ist der Befehl der Gesellschaft Die 'Ndrangheta, die Camorra und die Mafia sind die organisierte Gesellschaft Die 'Ndrangheta, die Camorra und die Mafia Gesetze der Ehre, Gesetze der Schweigsamkeit Den Schwur, sich auf Leben und Tod den Regeln der ehrenwerten Gesellschaft zu unterwerfen, kennen alle Mafiaorganisationen. Und doch unterscheidet sich die 'Ndrangheta von der Camorra und der Cosa Nostra: Sie ist undurchsichtiger, viel brutaler, viel skrupelloser. Diese Organisation wird wie keine zweite durch enge Familienbande zusammengehalten. Das macht die 'Ndrangheta so mächtig - und ihre Opfer so hilflos.
Rocco & Rocco Der Versuch zweier Autowäscher, sich die Mafia vom Leib zu halten
Die Sperrholzplatte, die an einem Straßenschild lehnt, ist selbst gemalt. "Autolavaggio due ERRE", Autowäsche zwei R steht in zwei Zeilen und drunter ist ein Pfeil, der in eine Seitenstrasse zeigt. Rechter Hand ist eine Art Waschhalle, bestehend aus einem Betonboden mit einem Gully in der Mitte und roh verputzten, sechs Meter hohen Seitenwänden, auf denen ein Wellblechdach ruht. Aus dem Halbdunkel kommt ein schmaler kleiner Mann. Er hat silbrig gelockte Haare, sein Mund verzieht sich zu einem freundlichen Lächeln. Er begutachtet den Lieferwagen und weist den Kunden schließlich in die Mitte der Halle ein. Dann macht er sich mit der Hochdruck-Wasserpistole an die Arbeit. " Wir waschen von Hand, das ist nicht wie in der Waschstrasse, bei uns wird der Wagen viel schonender sauber. Hier wird der Lack nicht von rotierenden Bürsten zerkratzt. Erst wird der grobe Schmutz beseitigt, dann kommt das Shampoo - das ist ein Wäsche wie es sich gehört." Rocco ist mit einer Vorsicht bei der Sache, als wäre er ein Friseur, der einem Kunden die Kopfhaut massiert. Rocco ist 56, seit dreißig Jahren wäscht er Autos und Lastzüge. Zusammen mit seinem um vier Jahre jüngeren Partner, auch der heißt Rocco, deshalb die zwei R auf dem selbst gemalten Firmenschild. Rocco & Rocco sind außerdem Schwäger, seit sie zwei Schwestern geheiratet haben. Sie leben vor allem von Stammkunden, die die abseits gelegene Waschhalle schon seit langem kennen. Es wird immer schwieriger, von ehrlicher Arbeit zu leben, auch darin sind sich die beiden Roccos einig. " Seit dreißig Jahren arbeite ich jetzt hier in dieser Halle, ich habe keine Zähne mehr, wegen der Feuchtigkeit habe ich überall Rheuma, schauen sie sich meine Hände an. Wenn ich irgendwann mal in Rente gehen kann, dann krieg ich als Freiberufler grade mal 500 Euro Rente." Der jüngere Rocco redet sich schnell in Rage. In Kalabrien könnte man herrlich leben, wenn nicht auf jeden ehrlichen Arbeiter fünf andere kämen, die keinen Strich tun und in Saus und Braus leben. "Das ist der erste Kunde heute Morgen. Wo soll ich hin in meinem Alter. Wer zum Teufel sollte mich mit meinen 54 Jahren noch wollen? Hab ich recht oder nicht? Mit bleibt nichts anderes als durchzuhalten, bis sie mir meine dürftige Rente geben. Andernfalls verhungern wir. Wir leisten weiter ehrliche Arbeit und lassen uns unseren Stolz nicht nehmen." Das System Mafia beherrscht den Arbeitsmarkt, vermittelt einerseits Arbeitskräfte, ist aber andrerseits auch verantwortlich für die hohe Arbeitslosigkeit. Die 'Ndrangheta saugt das Land aus. Der kleine Mann in Kalabrien wird der Mafia regelrecht in die Arme getrieben. Rocco und Rocco empfinden inzwischen tiefe Wut auf die Politiker, welcher Partei auch immer. Meint der Ältere mit inzwischen maliziösem Lächeln: " Haben Sie nicht mitbekommen, wie viel die da oben wieder geklaut haben? Die bringen Milliarden auf die Seite und was bleibt dem kleinen Mann übrig? Es sind die Großkopferten, die in der Regierung, die stehlen das ganze Geld. Alle haben sie Gerichtsverfahren am Hals, aber nach vierzehn Tagen Untersuchungshaft sind sie wieder auf freiem Fuß. Aber wenn sich der kleine Mann etwas zuschulden kommen lässt, dann muss er schrecklich büßen. Die machen Dich echt fertig. Aber mit den Verbrechern sind sie zahm: wie viele Mörder sind schon nach kurzer Zeit wieder auf freiem Fuß. Ständig hört man im Fernsehen von solchen Fällen. In Italien gibt's keine Gerechtigkeit, hier herrscht kein Recht und kein Gesetz mehr." Die laxe Justiz ermuntert die Picciotti, die Geldeintreiber der 'Ndrangheta zur Dreistigkeit. Sie kommen unangemeldet, bestaunen listig Laden oder Werkstatt ihres Opfers und sprechen dann von möglichen Unannehmlichkeiten. Da weiß dann jeder gleich Bescheid. Ein unerträgliches Unrecht für schwer arbeitende Kleinunternehmer. " Ich will ihnen mal was sagen: Wir schuften wie die Maulesel von morgens bis abends und uns bleibt noch nicht mal so viel Geld übrig, dass wir mit der Familie Pizza essen gehen können. Entweder man zahlt, oder man macht seinen Laden dicht. Ich, der ich hier schufte soll jemandem 500 oder 1000 Euro Schutzgeld im Monat bezahlen? Kommt nicht in Frage. Da mache ich den Laden zu und gehe nach Hause. Ich soll arbeiten, damit die sich mit meinem Geld ein schönes Leben machen? Einen Scheißdreck werde ich tun." Rocco und Rocco bestreiten, dass auch sie an die Bosse zahlen. Sie wissen, dass sie schutzlos sind, das schwächste Glied in einer raffgierigen Gesellschaft, eingekeilt zwischen gesetzesverachtenden Räuberbanden und skrupellosen Politikern, die für ein paar Wählerstimmen ihre eigene Großmutter verkaufen würden. Sie ziehen es vor, sich in ihrer eigenen kleinen Welt zu verschanzen, statt sich offen zu wehren, weil sie nämlich garantiert den Kürzeren ziehen würden. Rocco dem Jüngeren macht das Älterwerden Sorgen - und die Zukunft seiner Kinder: " Gebe Gott, dass mir nichts Schlimmes passiert. Denn wenn ich krank würde - ich wüsste nicht, wie es dann weitergehen sollte. Aber wissen sie, was meine größte Sorge ist? Meine Kinder, die zukünftigen Generationen. Nichts kann ich denen hinterlassen, obwohl ich mich ein Leben lang für sie abgeschuftet habe." Nirgendwo hat die Mafia so eine lange Blutspur hinterlassen wie in Kalabrien. Auch die internen Auseinandersetzungen werden viel erbitterter ausgetragen als in Sizilien: Die Zahl der Toten beim Bandenkrieg der 'Ndrangheta Ende der achtziger Jahre lag bei über eintausend. Ein Mantel des Schweigens hat sich über all diese Verbrechen gelegt - das Syndikat hält dicht. Das hat eine lange Tradition, sagt der kalabresische Schriftsteller Corrado Alvaro. Mitte der fünfziger Jahre beschrieb er in der Zeitung Corriere de la Serra eine Begebenheit aus Jugendtagen. Ich weiß von der 'Ndrangheta, der ehrenwerten Gesellschaft, kurz: von der Mafia, seit ich denken kann. Ich erinnere mich daran, wie ich einmal nach Hause kam, um dort meine Ferien zu verbringen. Meine Mutter rannte mir entgegen, um mich vorzuwarnen, dass mein Vater oben im Wohnzimmer sitze - mit "denen von der Gesellschaft", wie sie sagte. Ganz erfreut fragte ich zurück: "Ja, gibt es denn in diesem Dorf auch endlich eine Gesellschaft?" - denn als Student in den letzten Semestern hatte ich zunächst an eine Art Genossenschaft gedacht, die gegründet worden sei, um sich für die Gemeindeinteressen einzusetzen. Meine Mutter widersprach mir aber heftig: "Es ist die Gesellschaft der Verbrecher". Ich habe keine Ahnung, warum mein Vater sich mit ihnen einließ. Aber ehrlich gesagt: Überrascht hat es mich nicht. Niemand in dem ganzen Dorf glaubte, dass man "diese Gesellschaft" irgendwie verhindern könne - gar nicht mal aus Angst, sondern weil sie eine Art Oberschicht repräsentierte. Weil wir nur völlig konfuse Vorstellungen über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit oder Legalität und Illegalität hatten, und weil wir uns keinerlei Gedanken darüber machten, wie sie ihre Macht missbrauchten, fanden auch wir überhaupt nichts dabei, uns mit einem 'Ndranghitista einzulassen. Der 'Ndrangheta ist auch deshalb so schwer beizukommen, weil sie über raffinierte Führungs- und Organisationsstrukturen verfügt. Sie wird straff geführt - und lässt den einzelnen Familien und ihren Clans dennoch ein Maximum an Autonomie. Sie ist unterteilt in verschiedene Gruppen und Sektionen. Es gibt eine "obere Gesellschaft", bestehend aus einem dreiköpfigen Führungsgremium, dem Crimine. Hier werden wesentliche Entscheidungen getroffen und Konflikte beigelegt. Und es gibt eine untere Gesellschaft, die Klasse der Befehlsempfänger - eingeschworen auf absoluten Gehorsam. Diese Camorristi und Picciotti besorgen das eigentliche Schmutzgeschäft: Drogenschmuggel, Waffenhandel, Schutzgelderpressung, Raubüberfälle, Brandanschläge. Der Terror gehört zum Alltag in Kalabrien: 300 Attentate gab es im vergangenen Jahr auf Geschäfte, Fabriken, Restaurants, Rathäuser. Doch die Zahl derer wächst, die sich dem Terror nicht mehr beugen wollen.
Das Schweigen brechen Eine Unternehmerin trotzt dem Terror und setzt ihm Widerstand entgegen
Soriano liegt auf der dem tyrrhenischen Meer zugewandten Seite Kalabriens. Schon die Ortseinfahrt bietet einen trostlosen Anblick. Haufen von Müll, alte Autoreifen, aber auch halbfertige Häuser und Betonskelette, ungepflegte kleine Handwerksbetriebe. Etwa zweihundert Meter nach dem Ortsschild taucht linker Hand ein großes gelbes Tor auf, ein geteerter Parkplatz, halb überdacht, dahinter ein verschachteltes zweistöckiges Lagerhaus, in dem drei stämmige Arbeiter mit dem Abladen eines Lastwagens beschäftigt sind. Wer nach dem Chef fragt, steht unversehens einer zierlichen Person gegenüber, die wie ein Teenager wirkt, blonder Pagenkopf, schmale Figur, jugendliche Kleidung. Das vermeintliche Mädchen ist eine gestandene Frau, sie heißt Vladimira Pugliese Varì, ist gertenschlank, kaum einen Meter sechzig groß, ein Energiebündel. und die Chefin einer kleinen Firma, die seit vielen Jahren der 'Ndrangheta trotzt. " Seit 1998 sind 12 Anschläge auf uns verübt worden. Alles Mögliche haben sie Brand gesteckt, Lager, Möbel, Autos, Lieferwagen, sogar am helllichten Tag. Dann kamen anonyme Anrufe, vor der Wohnungstür und am Fabriktor standen immer wieder mit Benzin gefüllte Flaschen. Seit sieben Jahren Drohungen ohne Ende." Vladimiras Firma mit einem halben Dutzend Angestellten ist ein Familienbetrieb. Seit drei Generationen werden hier Körbe und Möbel aus Weidenruten geflochten. Dank der wesentlich billigeren Importware aus Fernost ist zwar die Eigenproduktion zurückgegangen, dafür hat Vladimira Vari den Handel mit Gartenmöbeln und Korbstühlen aber erfolgreich ausweiten können. Dumm nur, dass andere mitverdienen wollen. Die Anschläge nehmen kein Ende und lassen nur einen Schluss zu: " Das sind eindeutig Erpressungsversuche. Die anonymen Anrufer fordern uns immer wieder auf, Vorsorge zu tragen. Im Mafiajargon heißt das, wir sollten Kontakt aufnehmen mit diesem oder jenem, der uns dann mit den Hintermännern der Attentate zusammenbringen sollte, um uns mit ihnen zu einigen. Und eine monatliche Zahlung von Schutzgeld zu vereinbaren. Weil wir uns aber nie auf dieses Spiel eingelassen haben, gab es immer wieder neue Anschläge, im Schnitt zwei pro Jahr. Der letzte am 11. Juni letzten Jahres." Die zierliche Gestalt im pastellfarbenen Rollkragenpulli und in eng anliegender Hose reibt sich die Hände vor dem kleinen Elektroöfchen. In Kalabrien sind Heizungen auch heute nicht üblich. Doch es ist nicht nur die kalte Jahrszeit, die der jungen Frau zu schaffen macht. Sieben Jahre lang haben Valdimira und ihre Familie immer wieder Anzeige erstattet und gehofft, die Täter würden gefasst und vor Gericht gestellt. Doch die Polizei tappt im Dunkeln, und wenn sie ihre Streifenfahrten rund ums Firmengelände wieder einstellt, kommt das nächste Attentat. Der Sachschaden beträgt mittlerweile mehr als eine Million Euro. Der moralische Schaden lässt sich nicht beziffern, sondern nur beschreiben: " Wir leben in ständiger Angst, schrecken auf bei jedem verdächtigen Geräusch, am Tag wie in der Nacht, wir fürchten uns vor anonymen Anrufen. Und da fragen wir
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