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Schmerzhafter Test für den Club
Von
VON FADI KEBLAWI
11.7.2011, 07:00 Uhr
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© Zink
Ende eines Testspiels: Nach einem Zusammenstoß mit Ersatztorwart Alexander Stephan muss Nürnbergs Dominic Maroh eine Nacht im Klinikum Bamberg verbringen.
BAMBERG
-
Es war der erste Saisonauftritt des 1.FC Nürnberg auf fränkischem Boden — und er war schmerzhaft. Beim 4:0(2:0)-Testspielsieg in Bamberg verletzten sich gleich drei Spieler.
Zum schönen Abschluss gab es hinter der Haupttribüne noch Bratwürste zum Sonderpreis. Der 1. FC Nürnberg in der Saisonvorbereitung — für manche Vereine in der Region bedeutet das immer auch ein bisschen Volksfest. Diesmal übte der Club beim FC Eintracht Bamberg, der den schönen Beinamen 2010 trägt, aber trotzdem ein Traditionsverein ist. 3800 Zuschauer waren gekommen, hatten an einem wunderbaren Sommerabend vier Tore der berühmten Gäste gesehen — und mussten sich hinterher doch ein bisschen sorgen um den Bundesligisten. Blöderweise hatte nämlich Wilson Kamavuaka unabsichtlich das Motto des Abends vorgegeben. Der Neuzugang lief mit einem großen Pflaster über dem rechten Auge auf: Eine Erinnerung an eine der vielen Trainingseinheiten unter der Woche, bei denen es mitunter etwas ruppiger zugehen kann. Dass auch der eigentlich wenig ruppige Vergleich mit einem Bayernligisten schmerzhaft enden kann, mussten dann in den 90 Minuten gleich drei Nürnberger feststellen. Als erster war Christian Eigler an der Reihe, der nach einem Luftduell ebenso wie sein Bamberger Gegenspieler Johannes Bechmann mit einer blutenden Wunde über dem rechten Auge ausgewechselt werden musste. Vier Stiche später war die Wunde genäht, Eigler trug Pflaster. „Jetzt habe ich einen Bruder“, erklärte Kamavuaka. Knapp 60 Minuten später brauchte Dominic Maroh kein Pflaster, sondern einen Krankenwagen. Aus dem Dreikampf mit Torwart Alexander Stephan und Bambergs Angreifer Alexander Deptalla war der Innenverteidiger als Verlierer hervorgegangen, ausgeknockt vom eigenen Keeper. „Alexander hat dort überhaupt nichts zu suchen“, sagte nach dem Spiel Trainer Dieter Hecking über Stephans Rettungsversuch am Strafraumeck.
Maroh, der zwischenzeitlich sogar das Bewusstsein verloren hatte, war da schon auf dem Weg ins Bamberger Klinikum, verbrachte dort eine Nacht, weil der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung bestand. Am Sonntag aber wurde Maroh schon entlassen, kann demnächst wieder mit der Mannschaft trainieren. Die versuchte in Bamberg, nach Marohs Ausfall und in Ermangelung weiterer Ersatzspieler, das Spiel mit zehn Mann zu beenden, scheiterte aber in dieser Disziplin, weil sich fünf Minuten vor dem Abpfiff auch noch Almog Cohen verletzte. Die Diagnose in diesem Fall: ein gequetschter Zeh, der Cohen ebenfalls nicht zu einer längeren Pause zwingen dürfte. „Das sind natürlich Verletzungen, die man aus so einem Spiel überhaupt nicht mitnehmen will“, sagte Hecking. Was der Trainer gerne mitnahm, war die Erkenntnis, dass „die Mannschaft über den Punkt geht“. Vormittags hatte man ja noch am Valznerweiher trainiert, abends dann trotz der körperlichen Belastung ein munteres Testspiel hingelegt. Nach Anlaufschwierigkeiten hatte Markus Feulner den Club eher in Führung gestolpert, Robert Mak dann sehr überlegt auf 2:0 erhöht, ehe sich nach der Pause noch Alexander Esswein und Markus Mendler (per Freistoß aus 23 Metern) in die Torschützenliste eintrugen. Etwas „Müdigkeit“ hatte Hecking bei seinen Spielern ausgemacht, verständlich nach zwei Trainingswochen, die vor allem Laufarbeit zum Inhalt hatten. „Wir müssen uns schon noch ein bisschen steigern“, meinte Hecking. Man hat aber glücklicherweise auch noch ein bisschen Zeit, erst in drei Wochen steht der erste Pflichttermin auf dem Programm, wenn der Club versucht, in Bielefeld die erste Pokalrunde zu überstehen. Bis dahin dürften dann auch Tomas Pekhart und Timm Klose zumindest halbwegs auf dem körperlichen Niveau ihrer neuen Kollegen sein. Den beiden Neuzugängen hatte Hecking nach der U21-Europameisterschaft zwei Wochen frei gegeben, heute steht am ersten Arbeitstag ein Laktattest auf dem Programm. „Wir müssen ihnen in der ersten Phase sicher ein bisschen helfen“, sagt Hecking. Und sei es bloß dadurch, dass sich einer findet, der ein schönes Motto vorgibt. Nürnberg (1. Halbzeit): Schäfer; Chandler, Nilsson, Wollscheid, Plattenhardt – Kamavuaka – Mak, Feulner, Didavi, Esswein – Eigler (20. Bunjaku). Nürnberg (2. Halbzeit): Stephan; Judt, Maroh, Wollscheid (69. Cohen), Plattenhardt (61. Pinola) – Zeitz – Mendler, Hegeler, Didavi (61. Okotie), Esswein (61. Wießmeier) – Bunjaku. – Tore: 0:1 Feulner (32.), 0:2 Mak (36.), 0:3 Esswein (54.), 0:4 Mendler (64.).
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