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Nach der E-Mail-Affäre bleibt Geheimdienstchef Ernst Uhrlau bis auf Weiteres im Amt – er gilt aber als politisch erledigt
Die Meldung war militärisch knapp gehalten. In einem dürren Dreizeiler teilte General Uhrmann, Abhörchef des Bundesnachrichtendienstes (BND), seinem Präsidenten Ernst Uhrlau am 21. Dezember 2007 mit, dass die elektronische Post zwischen einem afghanischen Politiker und einer deutschen Journalistin abgefangen worden sei. Sechs Monate lang seien die E-Mails mitgelesen und anschließend sogar archiviert worden, berichtete der General und wünschte seinem Boss fröhliche Weihnachten. Uhrmanns Depesche dürfte dem BND-Chef die Feiertagslaune verdorben haben. Denn Uhrlau, der zuvor im Kanzleramt die Arbeit der Nachrichtendienste koordinierte, könnte es schon damals geahnt haben: Auf den BND rollte eine Skandalwelle zu. So sollte es kommen: Der Dienst mit seinen knapp 6000 Mitarbeitern gilt wieder einmal als eine Truppe außer Rand und Band. Der BND stand Ende vergangener Woche deutlich angeschlagen in der Ecke und musste von allen Seiten Prügel einstecken. Den härtesten Schlag, der sich noch zu einem späteren Knockout entwickeln könnte, landete Bundeskanzlerin Angela Merkel ( CDU ). Ihr Vertrauen in die Spitze des BND sei gestört, verkündete Regierungssprecher Ulrich Wilhelm. Im Kanzleramt hatte es zuvor lange Diskussionen darum gegeben, welche Karte man denn nun Ernst Uhrlau zeigen wolle – die gelbe oder die rote. Letztlich spitzte sich alles auf diese Frage zu: Schadet oder nutzt er uns noch?
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Stefan Koinzer ist Augenarzt. Er arbeitet selbständig in einer eigenen Praxis in Kiel - und hat damit fast ein Alleinstellungsmerkmal. Denn der Großteil der ambulant tätigen Augenärzte in der Stadt ist mittlerweile bei einem Großunternehmen angestellt, bei der Kette "Sanoptis", die einer Londoner Investmentfirma gehört. Sie hat seit 2019 drei regionale Praxis-Verbünde in Schleswig-Holstein gekauft und auch in anderen Teilen Deutschlands viele Augenarztpraxen übernommen. "Vor gut zehn Jahren galten Augenarzt-Kassensitze teils als fast unverkäuflich", sagt Koinzer. Aber inzwischen würden die Preise explodieren.
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