Piękna Livia

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Piękna Livia
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Livia Drusilla (* 30. Januar 58 v. Chr. ; † 29 n. Chr. in Rom ), meist nur kurz Livia genannt, war die langjährige dritte Ehefrau des römischen Kaisers Augustus . Nach dessen Tod wurde sie Iulia Augusta genannt und trug als erste Römerin den kaiserlichen Titel Augusta . Von ihrem Enkel, Kaiser Claudius , nach ihrem Tod zur Göttin erhöht, wurde sie ab 42 n. Chr. Diva Augusta genannt.

Im Jahr 38 v. Chr. heiratete Livia Drusilla unter Umständen, die viele Römer als skandalös empfanden, den Triumvirn Gaius Caesar, den späteren Augustus, der damals nach Marcus Antonius der zweitmächtigste Mann Roms war. Damit rückte sie ins Zentrum der militärischen und politischen Auseinandersetzungen jener Zeit. Der Aufstieg des jungen Caesar Oktavian vom Triumvir zum Princeps und damit mächtigsten Mann des römischen Reiches war auch ihr eigener. Dass die Ehe 52 Jahre bis zum Tode des Augustus hielt, war für die damalige Zeit außergewöhnlich, zumal Livia wegen einer mit schweren Komplikationen verbundenen Frühgeburt Augustus’ Wunsch nach einem Kind nicht erfüllen konnte. Daher war, auch wenn die Eheschließung von politischen Motiven bestimmt gewesen sein mag, für ihren Bestand gegenseitige Zuneigung und Respekt ausschlaggebend. Trotz oder wegen des stürmischen Beginns ihrer Verbindung war Livia auf ihren guten Ruf als Ehefrau und vorbildliche Mutter bedacht. Im Rahmen der augusteischen Propaganda der wiederhergestellten Republik wirkte sie seit 27 v. Chr. geradezu als lebende Inkarnation gesellschaftlicher und moralischer Erneuerung. Augustus würdigte diese Rolle durch Ehrungen, vor allem 9 v. Chr., und räumte ihr politischen Einfluss ein, denn er pflegte wichtige Fragen der Politik mit ihr zu besprechen und ihren Rat einzuholen. Von Livia stammen vier Kaiser ab: Sie war die Mutter des Tiberius , die Großmutter des Claudius , die Urgroßmutter Caligulas und die Ururgroßmutter Neros .

Am dritten Tag vor den Kalenden , dem Monatsbeginn, des Februar 58 v. Chr. wurde Livia in Rom als Tochter des Marcus Livius Drusus Claudianus und der Alfidia geboren. [1] Im Geburtsjahr Livias zählte der Januar noch 28 Tage, so dass sie wohl am 27. Januar zur Welt kam. Im Jahr 45 v. Chr. reformierte Caesar den römischen Kalender und fügte dem Januar drei Tage hinzu. Livia aber datierte ihren Geburtstag nicht neu, sondern blieb bei der Formulierung „am dritten Tag vor den Kalenden“. Dieser fiel nun im neuen Kalender auf den 30. Januar, der ihr offizielles Geburtsdatum wurde. [2]

Livias Vater, Marcus Livius Drusus Claudianus, war ein gebürtiger Claudier und stammte aus dem alten patrizischen Geburtsadel. Vermutlich als Heranwachsender war er von Marcus Livius Drusus dem Jüngeren , dessen Ehe kinderlos geblieben war, in die Familie der Livier adoptiert worden. [3] Diese waren zwar keine Patrizier, sondern Senatoren plebeischer Herkunft. Aber sie gehörten ebenso wie die Claudier zu den politisch aktiven Nobilitätsfamilien der Republik, die über Jahrhunderte zahlreiche Amtsträger gestellt hatten. So hatte sich Livias Großvater als Volkstribun im Jahr 91 v. Chr. zum Ziel gesetzt, den italischen Bundesgenossen Roms das römische Bürgerrecht zu verschaffen. [4] Nach der Adoption führte Livias Vater den Namen seines Adoptivvaters Marcus Livius Drusus und fügte den Beinamen Claudianus an, der auf seine patrizische Herkunft hinwies. [5] Wie es allgemein üblich war, erhielt seine Tochter, die nach der Adoption geboren wurde, den Familiennamen des neuen Geschlechts als Name: Livia , mit dem Beinamen in der zärtlichen Koseform Drusilla . Livias Mutter Alfidia gehörte der landstädtischen Munizipalaristokratie an. Claudianus dürfte sie wohl spätestens im März 59 v. Chr. nicht zuletzt wegen ihres Reichtums geheiratet haben. [6]

Nach Caesars Tod 44 v. Chr. schloss sich Claudianus der Partei der Caesarattentäter an, trat 43 v. Chr. offen für Decimus Brutus ein und wollte ihm das Kommando über zwei Legionen verschaffen. [7] Wegen dieser Parteinahme und um sein großes Vermögen einzuziehen setzten die Triumvirn Octavian , Marcus Antonius und Lepidus Ende Oktober 43 v. Chr. Claudianus auf die berüchtigten Proskriptionslisten . Mit ihnen erklärten sie ihre politischen Gegner als Staatsfeinde für vogelfrei und konfiszierten ihren Besitz zu Gunsten der eigenen Kriegskassen, um den Bürgerkrieg gegen die Caesarmörder erfolgreich beenden zu können. [8] Claudianus blieb nur die Flucht in die Ostprovinzen, wo er sich dem Heer der Caesarmörder unter Befehl des Marcus Brutus und Gaius Cassius anschloss.

Unter diesen schwierigen Umständen verheiratete er sein einziges Kind, Livia, mit Tiberius Claudius Nero , einem entfernten Verwandten. So konnte er seiner Tochter wenigstens einen Teil seines Vermögens in Form einer Mitgift übertragen. Livia war gerade 15 Jahre alt, während Claudius Nero wegen der an die Ämterlaufbahn gebundenen Altersstufen mindestens 26 Jahre älter als seine Frau gewesen sein muss. [9]
Noch bevor Livia ihr erstes Kind zur Welt bringen konnte, beging ihr Vater Selbstmord: Zwei Monate vor ihrer Niederkunft war es im September 42 v. Chr. zur Doppelschlacht von Philippi gekommen, in der die Heere der Caesarmörder den Triumvirn Marcus Antonius und Octavian unterlagen. In seiner Verzweiflung über die Niederlage und ohne Hoffnung auf eine Zukunft stürzte sich Claudianus in seinem Zelt ins Schwert. [10]
Am 16. November 42 v. Chr. brachte Livia auf dem Palatin , der bevorzugten Wohngegend der republikanischen Aristokratie in Rom, ihren ersten Sohn zur Welt. Er erhielt den gleichen Namen wie sein Vater, Tiberius Claudius Nero. [11]

Livias Ehemann hatte sich zunächst wie sein Vater den Caesarmördern angeschlossen, vollzog dann aber eine Kehrtwende und erwies sich den Triumvirn als nützlich. So vermied er, auf die Proskriptionsliste gesetzt zu werden, und schaffte im Jahr 42 v. Chr. sogar den Sprung in ein Prätorenamt . In dieser Funktion setzte er ganz auf Marcus Antonius, den mächtigsten Mann im Triumvirat, und unterstützte im Perusinischen Bürgerkrieg dessen Ziele. Nach der Niederlage der Parteigänger des Antonius floh Claudius Nero mit Livia und ihrem zweijährigen Sohn Tiberius vor dem siegreichen Octavian 40 v. Chr. zu Sextus Pompeius nach Sizilien, dann nach Griechenland zu Marcus Antonius. In Sparta fand die Familie schließlich Aufnahme und für einige Zeit eine sichere Zuflucht, denn die Spartaner gehörten zur Klientel der Claudier und waren der Familie des Claudius Nero zu Hilfeleistungen verpflichtet. [12]
In der zweiten Hälfte des Jahres 39 v. Chr. konnte Livia mit ihrem Gatten und ihrem Sohn nach Rom zurückkehren, nachdem die Triumvirn sich untereinander versöhnt und mit Sextus Pompeius im Vertrag von Misenum Frieden geschlossen hatten. [13]
Es spricht einiges dafür, dass Livia und Octavian am 23. September 39 v. Chr. in dessen Haus zum ersten Mal zusammentrafen. Der Triumvir ließ in diesem Jahr mit großem Aufwand seinen 24. Geburtstag feiern, weil er ihn mit dem Fest der Bartschur verband. Aus diesem Anlass veranstaltete er in aller Öffentlichkeit ein Bankett. [14]
Als er bei diesem Fest Livia begegnete, verliebte er sich in sie.
Kurz zuvor hatte er nach kaum einjähriger Ehe seiner zweiten Frau Scribonia den Scheidungsbrief zustellen lassen. Skandalös daran war, dass er genau an dem Tag bei ihr eintraf, als das erste gemeinsame Kind, Iulia , geboren wurde. [15] In seinen „Memoiren“ rechtfertigte sich Augustus später damit, dass er sich zur Scheidung entschlossen habe „durch und durch angeekelt von ihrem verkommenen Charakter.“ [16]

Im Oktober 39 v. Chr. bat Octavian Claudius Nero, sich von Livia scheiden zu lassen, obwohl diese mit einem zweiten Sohn, Drusus , im sechsten Monat schwanger war. [17] Das schloss eine Heirat mit einem anderen Mann nach den gültigen Regeln aus. Doch Octavian setzte eine Sondererlaubnis des Priesterkollegiums der Pontifices durch. Claudius Nero zögerte nicht, zu gehorchen, und übernahm anlässlich der Hochzeit sogar die Rolle des Brautvaters, als er die knapp 20-jährige Livia dem jungen Bräutigam zuführte. Der Termin der Hochzeit ergibt sich eindeutig aus der literarischen Überlieferung. Dagegen legen Inschriften dieses Ereignis auf den 17. Januar 38 v. Chr. fest, drei Tage nach der Geburt des Drusus, die Sueton in der Biographie des Kaisers Claudius auf den 14. Januar datiert. Dabei handelt es sich um einen offiziellen Termin, den erst Kaiser Claudius zum Festtag beschließen ließ, weil auch der Geburtstag seines Großvaters (Marcus) Antonius auf denselben Tag falle . [18] Das war nach Ausweis der kaiserlichen Kalender ( Fasti Praenestini) der 14. Januar. Mit dem tatsächlichen Datum der Eheschließung und der Geburt des Drusus hat er nichts zu tun. [19] In Wirklichkeit muss Drusus im dritten Monat nach der Hochzeit geboren worden sein. [20] Historisch glaubwürdig ist also nur die literarische Überlieferung. Danach muss die Hochzeit drei Monate früher, als im Festkalender offiziell angegeben, stattgefunden haben, also Mitte bis Ende Oktober 39 v. Chr. Später wurde dann das offizielle Hochzeitsdatum auf den 17. Januar 38 v. Chr. festgelegt. [21]

Octavian soll Livia, so Tacitus , „aus Lust auf ihre Schönheit“ [22] begehrt haben. Und Sueton betont eine Nuance sachlicher, dass Octavian zwar „Livia ihrem Gatten Tiberius Nero wegnahm, als sie schon schwanger war“, aber „sie auf einzigartige Art und Weise und mit einzigartiger Treue liebte und schätzte.“ [23] Eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mag in der Tat die entscheidende Triebfeder gewesen sein. [24] Doch allein erklärt dieses Motiv nicht, weshalb Octavian Livia so überstürzt heiraten wollte. Es muss noch ein politisches Kalkül hinzugekommen sein: Bei dieser Scheidung und Wiederverheiratung hat der Frontwechsel des früheren Antonius-Anhängers Claudius Nero zu Octavian eine bedeutsame Rolle gespielt. [25] Die Heirat verstärkte enorm Octavians Basis in der alten Aristokratie. [26]
Von „Brautraub“, wie Tacitus [27] suggeriert, kann keine Rede sein, da Augustus Claudius Nero gebeten hatte, ihm Livia abzutreten. [28] Dass ihr erster Ehemann bei der Hochzeit anwesend war und eine wichtige Rolle bei der Zeremonie spielte, untermauert, dass er der Bitte entsprochen hatte, um sich dem starken Mann in Rom zu verpflichten. Sein früheres Engagement gegen Octavian im Perusinischen Krieg machte ihn jetzt gefügig. Es war ihm klar geworden, dass man hohe Staatsämter ohne Zustimmung der Triumvirn nicht erlangen konnte. So ist es sicher kein Zufall, dass Livias Großcousin Appius Claudius Pulcher im Jahr 38 v. Chr. Konsul wurde. [29] Andererseits war Octavian an der Hochzeit sehr gelegen; denn er wollte sich, nachdem er die Rachepflicht für seinen ermordeten Adoptivvater Caesar erfüllt hatte, mit der alten republikanischen Aristokratie aussöhnen. Die neuen Bündnispartner legten größten Wert auf die öffentliche Demonstration, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Um sich und Livia zu entlasten, ließ Octavian Drusus, der in seinem Haus geboren wurde, dem leiblichen Vater übergeben, der ihn sofort als seinen Sohn anerkannte. Als Claudius Nero einige Zeit später starb, wurde Octavian auf Grund seines Testamentes Vormund seiner beiden Söhne und nahm sie in seinem Haus auf. [30]

Offensichtlich im Propagandakampf der Jahre 33 und 32 v. Chr. ließ Antonius verbreiten, Drusus sei ein Sohn aus einem ehebrecherischen Verhältnis mit seinem Stiefvater (= Caesar Octavian). Dass dies nur ein Gerücht war, betont Sueton ausdrücklich. Er fügt hinzu, fest stehe nur, dass sofort der Spottvers die Runde machte: Mit denen es das Glück gut meint, die haben sogar ein Dreimonatskind. Er zitiert ihn in Griechisch, so dass er nur im griechischen Sprachraum des Ostens, über den der Triumvir Antonius herrschte, in Umlauf gebracht worden sein kann. Als historisch gesicherte Tatsache berichtet Sueton lediglich, dass Livia Drusus im dritten Monat nach der Heirat mit Augustus – zu diesem Zeitpunkt war sie bereits schwanger – zur Welt gebracht hat . Damit führt er das Gerücht ad absurdum. [31]

Livia und Octavian im Umbruch von der Republik zur Monarchie: Vom Zweiten Triumvirat zum Duovirat (43–36 v. Chr.)

Die Triumviratszeit war eine Epoche des Übergangs von der Adelsrepublik zur Monarchie. Am 27. November 43 v. Chr. erhielt der Triumvirat „zur Neuordnung des Staates“ durch die Lex Titia eine gesetzliche Grundlage. Das Gesetz übertrug den Triumvirn zur wirksamen Bekämpfung des Staatsnotstandes zunächst auf fünf Jahre (42 bis Ende 38 v. Chr.) diktatorische Befugnisse, die lediglich durch das Kollegialitätsprinzip, das heißt den Zwang, alle Entscheidungen einstimmig zu treffen, eingeschränkt waren. Der Triumvirat wird als eine „Dreier- Diktatur “ definiert, weil das Volk mit der Lex Titia die gesamte Gewalt über die Res publica und das römische Weltreich in die Hände der Triumvirn gelegt und sich damit selbst entmachtet hatte. [32]

Aufgrund dieser Machtkonzentration ihrer Männer rückten die Frauen der Triumvirn weit stärker in die Öffentlichkeit, als das bisher für die weiblichen Angehörigen der republikanischen Adelshäuser der Fall war. Als Gattin des nach Marcus Antonius zweitmächtigsten Triumvirn erlangte Livia eine politisch-gesellschaftliche Sonderstellung. [33]

Im Vertrag von Tarent 37 v. Chr. wurde das Triumvirat um weitere fünf Jahre von Anfang 37 bis Ende 33 v. Chr. verlängert und zumindest Octavian hat sich vom Volk in Rom durch Gesetz diese zweite Laufzeit legalisieren lassen. [34] Am 3. September 36 errang Octavian bei Naulochos einen vollständigen Sieg über Sextus Pompeius und eroberte Sizilien. Als sein Kollege Lepidus ihm die Insel streitig machte, erreichte Octavian durch geschickte Agitation, dass dessen Truppen zu ihm überliefen. Lepidus wurde seine Triumviralgewalt durch Volksbeschluss aberkannt. Sein Anteil an der Triumviralgewalt wurde auf die beiden verbliebenen Triumvirn übertragen. Das Reich zerfiel jetzt in zwei Hälften: Im Osten regierte Antonius, der Westen war ganz in der Gewalt Octavians. Der Gatte Livias hatte an Macht und Einfluss zu Marcus Antonius aufgeschlossen. Ehrungen, die ihm Senat und Volk von Rom beschlossen, dienten der Überhöhung dieser persönlichen Stellung: So wurden ihm die Sacrosanctitas eines Volkstribunen und das Recht, auf der Volkstribunenbank zu sitzen, übertragen. [35] Beide Rechte lassen ihn in besonderer Weise für das Wohl der breiten Masse der Bevölkerung verantwortlich erscheinen. Sie weisen bereits auf die Amtsgewalt der Volkstribunen voraus, die seit 23 v. Chr. eine zentrale Rechtsbasis für Augustus' Macht im Staate bilden sollte.

Im gleichen Maß wurde die Sonderstellung Livias und Octavias , der Schwester Octavians und Ehefrau des Triumvirn Marcus Antonius, ausgebaut:
Auf Veranlassung oder mit Duldung Octavians wurden ihnen 35 v. Chr. folgende Sonderrechte verliehen:

Losgelöst vom Amt des Volkstribunen sollte die „Heiligkeit“ Octavians und nun auch Livias sowie Octavias in dieser neuen Form die Unantastbarkeit und religiöse Weihe des Monarchen und seines Hauses symbolisieren; denn erstmals war dem Diktator Caesar 44 v. Chr. dieses Sonderrecht zuerkannt worden. [38]
Beide Frauen wurden von der Vormundschaft befreit und erhielten völlige Freiheit, ihre eigenen Angelegenheiten selbstständig und eigenverantwortlich zu regeln. Dieses Privileg bedeutete eine große Auszeichnung, da es Livia und Octavia über den Status einer üblichen Matrona , das heißt verheirateten Frau, weit hinaushob. Es wurde ihnen männliches Bewusstsein von Verantwortung attestiert. Außerdem waren sie rechtlich den hoch angesehenen Vestalinnen gleichgestellt. Diese genossen das Privileg, weil sie für die staatliche Gemeinschaft der Römer einen unschätzbaren Dienst leisteten.

Besonders bedeutsam an diesen Vorrechten ist, dass Octavian die Frauen seiner Familie überhaupt in Ehrungen einbezog, die eigentlich ihm allein als siegreichem Feldherrn über Sextus Pompeius und Lepidus zukamen. Damit meldete er bereits dynastische Ansprüche an, die im hellenistischen Königtum wurzelten, für Rom aber etwas völlig Neues darstellten. [41] Hier kündigte sich in der Tat eine Entwicklung an, wie die herrschende Familie bald allein das gesamte Volk repräsentierte und schließlich an seine Stelle trat . [42]

33 v. Chr. starb ihr erster Ehemann Tiberius Claudius Nero. Ihr gemeinsamer Sohn, der neunjährige Tiberius , veranstaltete Leichenspiele – Gladiatorenkämpfe –, für die Livia die Kosten trug, obwohl offiziell Tiberius als Veranstalter der Spiele auftrat. [43]
Tiberius und Drusus verließen das Haus des Vaters und wechselten in den Haushalt ihrer Mutter und ihres Stiefvaters Octavian, denn Nero hatte Octavian testamentarisch als Vormund seiner Söhne eingesetzt. [44]
Livias Beitrag zur Leichenfeier verdeutlicht noch einmal die Sonderrolle, die sie in der Triumviratszeit spielte. Er zeigt zum einen, dass sie unter allen Umständen die Karriere ihrer Söhne fördern wollte, zum anderen illustriert er die familiäre Loyalität und Integrität des Hauses, welche die Propaganda Octavians als Gegenbild zur Illoyalität des Antonius gegenüber Octavia und den mit ihr gezeugten Kindern herausstellte. Erstmals wird deutlich, wie stark die Rolle Livias auf die domus zentriert war, wie sie dann im Prinzipat prägend wurde. [45]

Livia und der Umbruch vom Duovirat zum Principat (36 v. bis 27 v. Chr.)

Die beiden Frauen der Triumvirn Octavian und Antonius, Livia und Octavia , standen seit der Entmachtung des Lepidus 36 v. Chr. im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Ihre 35 v. Chr. noch gleichrangige Sonderstellung wich bald darauf einer absoluten Vorrangstellung Livias und des iulisch-claudischen Hauses gegenüber den Frauen aller übrigen republikanischen Adelshäuser. Diese Wende trat ein, als es Octavian gelang, mit dem Sieg über Antonius und die ägyptische Königin Kleopatra VII. am 1. August 30 v. Chr. den letzten Bürgerkrieg zu beenden und unangefochtener Herrscher im Römischen Reich zu werden.

Bereits 36 v. Chr. hatte sich Antonius faktisch von Octavia zu Gunsten seiner neuen Geliebten, der ägyptischen Königin Kleopatra , getrennt und damit den Bruch zwischen den beiden Triumvirn vorweggenommen. Octavia verweigerte zwar die Scheidung, wie es ihr Bruder von ihr verlangte, und zwang ihn damit, formal den Triumvirat fortzusetzen. Die Ehrungen von 35 v. Chr. nahm sie aber an.
Ende 33 v. Chr. lief das Triumvirat ab, doch behielten beide Triumvirn die – nun vom Amt abgelöste – Triumviralgewalt bei, indem jeder den anderen beschuldigte, für den weiter bestehenden akuten Notstand verantwortlich zu sein. Im Jahr 32 v. Chr. ließ sich Antonius in aller Form von Octavia scheiden. Er schickte Bevollmächtigte nach Rom, die ihr die übliche Scheidungsformel – „ Du magst Deine Sachen mitnehmen “ – überbrachten. [46] Diese Brüskierung seiner römischen Ehefrau führte, als Octavian noch dazu den skandalösen Inhalt des Testaments des Antonius mit seinen Klauseln zu Gunsten der Kleopatra und ihrer gemeinsamen Kinder publizierte, zu einem jähen Stimmungsumschwung der öffentlichen Meinung in Rom (consensus universorum) [47] und ließ die Strategie von 35 v. Chr. zu einem vollen Erfol
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