Nichts als Schwarz

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Nichts als Schwarz
Schwarz, die Farbe der Leere, der Trauer und des Nichts
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Auch wenn Schwarz überwiegend negativ belastet ist, ist es doch in manchen Kulturen ein Zeichen des Lebens

Ob schwarzer Peter, schwarzes Schaf oder Schwarzmalerei – die Farbe Schwarz hat im Deutschen eine Menge negativer Assoziationen. Pessimisten sehen schwarz, Melancholiker haben schwarzes Blut, und der Schwarzhandel, das Schwarzfahren und die Schwarzarbeit sind illegal. Im Vergleich mit anderen Farben kommt Schwarz nicht gut davon. Mit dem Grün der Hoffnung und dem Rot der Liebe kann es schwerlich mithalten.
Wenn Schwarz denn überhaupt eine Farbe ist – eine Frage, an der sich die Geister nach wie vor scheiden. Schwarz ist entschieden unbunt, und in vielerlei Hinsicht der Inbegriff der Abwesenheit aller Farbe, das Nichts. Physikalisch gesehen ist Schwarz die Farbe eines nichtleuchtenden Körpers, der alles Licht schluckt. Ein Schwarzes Loch im Universum ist ein Gravitationsfeld solcher Stärke, dass weder Materie noch Licht oder Information ihm entkommen können.

Wenn Finsternis, Leere und Nichts die Farbe Schwarz verkörpern, ist es kein Wunder, dass Schwarz mit negativen Verknüpfungen belastet ist. Wenigstens der Schornsteinfeger kann von Glück sagen – er ist dem schwarzen Fluch entkommen. Die schwarze Katze hatte da weniger Glück. Allerdings kommt der Mythos des Glück bringenden Schornsteinfegers nicht von ungefähr, er wurde von den Kaminfegern geradezu eingeführt: Sie verschenkten mit der Abrechnung zum Jahresende einen Kalender, auf dem neben den üblichen Glückssymbolen wie dem Kleeblatt, dem Hufeisen und dem Glücksschwein auch ein Schornsteinfeger abgebildet war – mit der Zeit wurde so der Schornsteinfeger selbst zum Glückssymbol.

Solch willkommenen Ausnahmen zum Trotz bleiben bei der Farbe Schwarz die Negativassoziationen jedoch in der Überzahl. Von Pechsträhnen und Unglücksraben bis zum schwarzen Freitag, an dem die Aktienkurse stürzen – die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Allerdings gilt dies nicht für alle Länder und Kulturen. In Afrika, dem Schwarzen Kontinent, ist Schwarz die Farbe der fruchtbaren Erde. Der Unterschied zwischen fruchtbarer und unfruchtbarer Erde ist dem Afrikaner schmerzhaft bewusst, und so würdigt er die verheißungsvolle schwarze Erde entsprechend. Auch gilt Schwarz in Afrika als die Farbe des Volkes und symbolisiert das neue Selbstbewusstsein der unabhängig gewordenen Staaten.
Im Sinne des Urbeginns kommt Schwarz bereits in der Bibel vor: Nach der Schöpfung war die Erde zunächst "wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe", heißt es in Genesis. Das Ungeborene beginnt sein Dasein ebenfalls im Dunkel des Mutterleibs. So kann Schwarz auch Farbe des Lebens, der Energie, Kreativität und Fruchtbarkeit sein.

In der westlichen Welt gilt es dagegen als Trauerfarbe. Die Abwesenheit aller Farbigkeit und Zier soll die Trauer um den Toten ausdrücken, die den Trauernden das eigene Leben vernachlässigen lässt. Während Weiß für die Auferstehung steht, symbolisiert Schwarz dabei die Trauer um den irdischen Tod. Je mehr sich das Gewicht von der Hoffnung auf Auferstehung zur Trauer um den irdischen Tod verschiebt, desto mehr wird Schwarz zur Trauerfarbe. Nie ist es jedoch in einer Kultur Trauer- und Fruchtbarkeitsfarbe zugleich.

Neben der Abwesenheit aller Farbe steht Schwarz auch für die Abwesenheit allen Lichts. Dem Erlebnis der Sonnenfinsternis wird in manchen Kulturen ein besonderer Stellenwert beigemessen. Die Finsternis scheint die Sonne, den Lebensspender, zu verschlingen – ein unheimlicher Vorgang. So ist auch indischen Religionen beispielsweise ein besonderer Kult der "Schwarzen Sonne" bekannt, in dem die Verdunkelung der Sonne großes Unglück bedeutet.

Das Dunkel, die Schatten, die Finsternis – sie alle sind in der Farbe Schwarz enthalten. Was im Verborgenen geschieht, wird mit Schwarz assoziiert. Das gilt für das Unbewusste der menschlichen Psyche genauso wie für Geheimorden und Schwarze Magie. Schwarz ist undurchdringlich und wird deshalb oft als bedrohlich wahrgenommen. Im positiven Sinne kann es jedoch auch tiefgründig, mutig und entschieden sein. Druckerschwärze auf weißem Papier steht für Eindeutigkeit und Wahrheit. Was "schwarz auf weiß" geschrieben steht, hat ein besonderes Gewicht. So gewinnt Schwarz im Kontrast mit Weiß an Autorität. Auch eine Fotografie in Schwarz-Weiß scheint höheren dokumentarischen Wert zu haben als das gleiche Bild in Farbe.

Durch den Verzicht auf Buntheit entsteht der Anspruch auf Sachlichkeit und Funktionalität. Diese Eigenschaft macht Schwarz zur idealen Farbe für Hightech- Geräte wie Stereoanlagen, Kameras und Computer. Schwarz ist vernünftig und zugleich elegant. Das "kleine Schwarze", 1930 von Coco Chanel kreiert, ist noch heute ideal für alle formellen Gelegenheiten – es ist Eleganz ohne Risiko. Auch verleiht Schwarz Würde und Unnahbarkeit. Es unterstreicht die Individualität dessen, der Schwarz trägt, und lenkt nicht von der Person selbst ab. So fand auch der Existentialismus in der Farbe Schwarz seinen modischen Ausdruck: Die Anhänger Sartres trugen Schwarz.
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Sprache prägt das Bewusstsein: „Schwarz“ und „weiß“ sind antirassistische Bezeichnungen, die über Macht sprechen, nicht über Hautfarben.
Drei Frauen aus Mississippi kämpfen 1965 dafür, das Kapitol in Washington betreten zu dürfen Foto: Dick Strobel/ap/picture alliance
Menschen, die von Rassismus betroffen sind oder sich davon betroffen fühlen, bezeichnen sich selbst oft als Person of Color (PoC) .
Der Begriff kommt aus dem angloamerikanischen Raum und stammt aus der Kolonialzeit. Erste Verwendungen sind laut Oxford Dictionary für das Ende des 18. Jahrhunderts dokumentiert. Der Begriff geht möglicherweise auf das französische gens de couleur ­libres (etwa „freie Menschen von Farbe“) zurück und bezeichnete Personen in europäischen Kolonien, die im Gegensatz zu versklavten Schwarzen Menschen (black people) begrenzte Freiheiten besaßen. Die US-Bürgerrechtsbewegung wandelte den historischen Begriff Ende der 1960er Jahre zu people of color um, als Gegenentwurf zu den abwertenden Begriffen, mit denen die weiße US-Gesellschaft über Afroamerikaner sprach. Martin Luther King benutzte die Bezeichnung citizens („Bürger“) of color.
Im Deutschen gibt es derzeit keine Übersetzung für den Begriff PoC. Direkte Übersetzungen ins Deutsche sind oft mit rassistischer Geschichte verbunden. Sie basieren auf der Annahme, dass es biologische menschliche Rassen gibt, sind daher negativ konnotiert. Als Selbstbezeichnung wird daher Person of Color auch im Deutschen immer mehr geläufig, oder im Plural People of Color, beides kurz PoC.
Inzwischen wird in der Regel unterschieden zwischen den Begriffen PoC und Schwarz, um den unterschiedlichen Rassismuserfahrungen von Schwarzen Menschen und anderen nichtweißen Personen Rechnung zu tragen. Ob PoC dabei Schwarze Personen implizit mitmeint, darüber besteht keine Einigkeit. Vor allem in Nord- und Südamerika sind inzwischen die erweiterten Abkürzungen BPoC (Black and People of Color) und BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) hinzugekommen, die gruppenspezifische Rassismuserfahrungen von Schwarzen Menschen, indigenen sowie ehemals kolonialisierten oder versklavten Gruppen verbinden – und gleichzeitig jeweilige Spezifika anerkennen.
Übrigens beziehen sich weder PoC noch Schwarz – mit großem S geschrieben – auf Hautfarben. Ebenso wenig meinen sie eine ethnische Zugehörigkeit oder Abstammung, wie zum Beispiel afroamerikanisch, sondern sie stehen für eine Verbundenheit durch ähnliche Rassismuserfahrungen. Die Begriffe werden durch die Proteste gegen Rassismus und Polizeibrutalität nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen US-Amerikaners George Floyd immer häufiger eingesetzt, auch in Deutschland.
Hierzulande identifizieren sich sehr viele Menschen als PoC . Allerdings ist die Bezeichnung in Deutschland aufgrund seiner anderen historisch-gesellschaftlichen Ausgangslage noch nicht üblich geworden. Obwohl über ein Viertel der deutschen Bevölkerung einen sogenannten Migrationshintergrund beziehungsweise eine Einwanderungsgeschichte hat und Diskriminierungen aufgrund ethnischer, kultureller, sprachlicher oder religiöser Unterschiede das Leben vieler prägen.
PoC ist aber nicht gleichzusetzen mit Migrationshintergrund. Es betont nicht unbedingt eine Einwanderungsgeschichte, sondern kritisiert die strukturelle Dominanz von Weißsein in Politik und Alltag. Doch es gibt Wechselwirkungen. Menschen mit ostmittel- oder osteuropäischem Hintergrund oder mit polnischer, russischer, balkanischer Herkunft machen in Deutschland auch dann rassistische Erfahrungen, wenn sie als weiß gelten könnten. Eine als osteuropäisch vermutete, als „undeutsch“ wahrgenommene Sprachfärbung reicht oft aus, um rassistische Vorbehalte auszulösen. Der Kontext der jeweiligen Gesellschaft ist entscheidend.
Auch weiß markiert keine Hautfarbe. Der Begriff wird klein und häufig kursiv geschrieben, um seinen Charakter als Ideologie statt physischer Tatsache zu markieren. Er zielt auf die gesellschaftspolitische Position der so Bezeichneten ab: im Rahmen rassifizierender Vorstellungen zugehörig zur Mehrheit, Macht ausübend, normgebend. Um die eigene Zugehörigkeit zu einer privilegierten Gruppe zu benennen, kann weiß auch eine Selbstbezeichnung sein.
Das aber ist im Gegensatz zu Schwarz oder PoC weniger üblich. Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA) schreibt in seinem Glossar , die Bezeichnung weiß diene dazu, „diese in der Regel unmarkiert bleibende Positionierung weißer Menschen – mit ihren in der Regel für sie unsichtbaren Folgen – sichtbar zu machen“.
Für Weißsein existiert aber kein Konsens über eine allgemeingültige Definition. Es bedeutet nicht automatisch, rassistisch zu sein, sondern innerhalb einer rassistischen Hierarchie an der Spitze zu stehen. Auch wenn man sich persönlich gegen Rassismus positioniert, profitiert man von weißen Privilegien.
Was ist Rassismus? Warum schreibt man oft „trans“ klein, aber „Schwarz“ groß? Was meinen die Gender Studies genau, wenn sie sagen „Geschlecht ist konstruiert“? Es ist unabdingbar, Grundlagen der kritischen Gesellschaftswissenschaften zu kennen, wenn man über antirassistische und queerfeministische Politiken diskutiert.
In dieser Reihe mit dem Titel „Zurück zu den Grundlagen“ erscheint ab sofort jede Woche ein erklärender Text zu einem oder mehreren Begriffen aus dem Bereich Feminismus und Antirassismus. Kommende Woche folgt: „Schwarz, weiß, PoC, BPoC“ – antirassistische Bezeichnungen und ihre Hintergründe.
Weißsein bedeutet auch nicht, in jeder Situation automatisch oben zu stehen. Andere Machtkategorien sind ebenfalls wirksam, etwa das Klassenverhältnis, und sie sind verschränkt mit Rassismus. Weiße Proletarier etwa sind nicht per se privilegiert, aber sie sind gegenüber Schwarzen Proletariern durch ihr Weißsein privilegiert.
Die Komplexität von Rassismus zeigt sich darin, dass auch von Rassismus betroffene Menschen andere Menschen durchaus rassistisch diskriminieren. Nur weil jemand von Rassismus betroffen ist , heißt es nicht, dass diese Person nicht ihrerseits rassistisch denkt, spricht oder handelt. Ein Beispiel wäre Antisemitismus unter Menschengruppen mit arabischen und türkischen Wurzeln, die selber gegen „Türkenhass“ oder Muslimfeindlichkeit kämpfen und als „Kanaken“ beschimpft werden.
Viele Juden würden sich nach der oben entwickelten Definition nicht als PoC bezeichnen, dennoch sind sie von Rassismus betroffen, der in diesem Fall nicht nur durch die Vorstellung von „Rasse“, sondern noch durch weitere Ideologien und Mythen genährt wird, etwa Verschwörungstheorien über angeblich überproportionale Macht und großen Einfluss dieser Gruppe. Der Begriff PoC vereint somit nicht immer alle, die von Rassismus betroffen sind. Er ist kontextabhängig und muss in jeder Gesellschaft möglicherweise etwas anders verstanden werden.
Es gilt noch einen weiteren Aspekt zu berücksichtigen: Schuldverstrickung. Geeigneter zur Sensibilisierung als die bisher aus dem US-amerikanischen Kontext importierten Begrifflichkeiten sind die der – ebenfalls US-amerikanischen – „memory studies“, der Erinnerungswissenschaften. Deren Begriffe versuchen über die postkoloniale Herrschaftskritik hinauszuführen und den Blick auf universale Verantwortung zu lenken.
Hier hat besonders der Holocaustforscher und Literaturhistoriker Michael Rothberg mit seinem Buch „The Implicated Subject“ (2019) eine sprachliche Denkweise eingeführt, die ausdrücklich über individuelle oder Gruppen­identitäten hinausweisen will. Rothberg weist auf die „gemeinsame Verantwortung für Dinge, die wir nicht getan haben“, hin. Er spricht von „Verstrickung“: „verstrickt“ sind alle, die in Machtverhältnissen leben, in die sie hineingeboren wurden.
Auch wenn sie diese Verhältnisse nicht selbst geschaffen oder mitgestaltet haben, profitieren sie doch von ihnen und tragen durch ihr Verhalten zur Aufrechterhaltung der Verhältnisse bei, ohne individuell schuldig zu werden. Vor allem Europäer und Nordamerikaner treten damit ein historisches Erbe an, ohne persönliche oder juristische Schuld zu tragen.
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Als kritischer, hellhäutiger privilegierter Europäer bezeichne ich mich neuerdings als PwC, People without Color. Weiße Rassisten bezeichne ich dagegen als PvC, People versus Color.
Ein sehr schöner Artikel, der endlich mal anspricht, was mich an der aktuellen Rassismusdebatte so sehr stört: Die Undurchschaubarkeit der Begrifflichkeiten. Mir ist nur selten klar, wer mit der „weißen" gemeint ist, wenn in der Presse von „weißen" geredet wird. Gehören türkischstämmige Deutsche dazu oder nicht? Das wir z.B. nie geklärt.
Auch die einseitige Berichterstattung wird hier endlich einmal angesprochen. Wenn es nur um die Hautfarbe geht, die Diskriminierung von Osteuropäern und Antisemitismus aber ignoriert werden, dann kann man nicht ernsthaft über Rassismus sprechen.
Rassismus ist ein sehr komplexes und wichtiges Thema , daher sollte man weder alles vereinfachen, noch auf einige wenige Aspekte reduzieren. Außerdem muss man klar kommunizien und Begriffe deutlich erklären um nicht zu riskieren, dass man an einander vorbeiredet.
Ich kann den Ausdruck PoC nicht leiden. Er heißt auf Deutsch einfach übersetzt farbige Leute. Basta. Die ganzen verklärenden Konnotationen von King‘s Heldentum sind dann allerdings weg. Aber die sind ja eh verklärend, wie im Prinzip im Artikel beschrieben: colored steht ja auch für rassismus und rassentrennung in den USA bis vor ein paar wenigen Jahrzehnten. Ich werde jedenfalls PoC in Deutschland nie verwenden, ich hasse es, wenn englische Begriffe zur Verschleierung von Problemen genutzt werden.
@sachmah "Farbig" ist blöd: "Die englische Entsprechung zu "Farbige" ist "colored" in (US-)Amerika und "coloured" in Südafrika. Beides bezeichnet "Mischlinge". Da es keine Rassen gibt, kanns auch keine "Mischlinge" geben/gegeben haben.
Also: people of color =/= colo(u)red people." (Selbstzitat vom Sonnabend unter dem Artikel)
nur mal so ...
schwarz & weiß sind vollfarben.
beide farben enthalten das gesamte farbspektrum.
@adagiobarber Schwarz und Weiß sind sogenannte „unbunte“ Farben oder „Unbuntfarben“. Vollfarbe meint Farben ohne jedes weiße, schwarze oder graue Pigment. Ihre Eigenschaft ist sozusagen die maximalste Buntheit.
„Eine Farbe wird als unbunt bezeichnet, wenn sie weder einen bestimmten Farbton noch eine Sättigung aufweist. Unbunte Farben sind Schwarz, Grau und Weiß.“
Diskriminierungen und Privilegien sind nicht nur nach postkolonialen Kategorien verteilt. Das wird im Artikel dankenswerterweise auch angesprochen. Wenn aber ein klassistisch privilegierter PoC wegen postkolonial behaupteter "Verstrickung" dennoch mehr "gehört" gehört als jemand aus dem "weißen" Proletariat, dann ist das nicht nur unverständlich, sondern auch nicht mehr links. Denn diese Verstrickungen sind wesentlich komplexer als die Behauptungen der Leute, die mit Begriffen um sich werfen als hätten die Betroffenen sie dazu aufgefordert.
OK, was wir nun also festhalten können ist, dass kaum jemand die Angelegenheit auch nur annähernd ernst nehmen möchte. Natürlich gibt es Ausnahmen.
Es lädt offensichtlich mehr dazu ein, sich über die vielleicht übertriebenen Differenzierungen lustig zu machen.
Ja nun, was schlagen die Spaßvögel vor?
Stellt euch nicht so an, ihr N-Wörter?
@Jim Hawkins Der Vorschlag ist simpel:
es ist ander Zeit, mal den ganzen Identitätskram beiseite zu schieben.
In den USA wurde damit der Rassismus nicht abgeschafft. Nennen Sie mir einen Grund, warum es hier funktionieren sollte.
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