Mitsotakis in Ankara: Frühere Erzfeinde Griechenland und Türkei wollen ihre Beziehungen verbessern

Mitsotakis in Ankara: Frühere Erzfeinde Griechenland und Türkei wollen ihre Beziehungen verbessern

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Die Reise des griechischen Regierungschefs in die Türkei ist das erste Treffen von Mitsotakis mit Präsident Erdoğan seit fünf Monaten. Die beiden sind offenbar bestrebt, nach diversen Meinungsverschiedenheiten die Zusammenarbeit ihrer Länder zu verstärken.

Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis wird am Montag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in die Türkei reisen. Berichten zufolge ist das Ziel, die positive Dynamik der bilateralen Beziehungen der letzten Monate trotz der anhaltenden Probleme zwischen den Nachbarn aufrechtzuerhalten.

Nach jahrelangen Spannungen, die die beiden Länder an den Rand eines Konflikts brachten, haben Ankara und Athen in den vergangenen Jahren, vor allem im vorigen Jahr nach der Wiederwahl beider Staatsoberhäupter, damit begonnen, öffentlichkeitswirksame Schritte zur Verbesserung ihrer Beziehungen zu unternehmen. Die Türkei und Griechenland, NATO-Verbündete und historische Feinde, sind seit Langem uneins über Themen wie Seegrenzen, Energieressourcen im östlichen Mittelmeer, Flüge über die Ägäis und das ethnisch geteilte Zypern.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte Erdoğan zum ersten Mal seit sechs Jahren Griechenland besucht. Dort hatte er eine "neue Ära" in den Beziehungen beider Länder ausgerufen. Das stand im klaren Gegensatz zu den Kriegsdrohungen, die Erdoğan noch 2022 gegen Griechenland ausgesprochen hatte. Die Wirtschaftskrise im eigenen Land und die Sorge, dass die Türkei in der Region isoliert werden könnte, soll ihn zu dem Kurswechsel bewogen haben. Den Anlass dafür bot das verheerende Erdbeben im Februar 2022, auf das Griechenland mit großer Hilfsbereitschaft reagiert hatte.

Eine türkische, diplomatische Quelle sagte, dass Erdoğan und Mitsotakis während ihres Besuchs am Montag Themen wie Technologie, Tourismus und Wirtschaftsbeziehungen bis hin zur Terrorismusbekämpfung und Migration erörtern würden, und fügte hinzu, dass ein "Gemeinsamer Wirtschaftsrat" gebildet werden solle, um türkische und griechische Geschäftsleute zusammenzubringen.

Am Sonntag erklärte Mitsotakis gegenüber der türkischen Tageszeitung Milliyet, sein Besuch in Ankara – der erste seit fünf Jahren – sei eine Gelegenheit, die Fortschritte der letzten Monate zu bewerten und das Engagement Athens für eine Verbesserung der Beziehungen zu bekräftigen.

In einem Gespräch mit der griechischen Tageszeitung Kathimerini am Sonntag sagte Erdoğan seinerseits, dass das Hauptziel darin bestehe, "das Niveau unserer bilateralen Beziehungen auf ein noch nie dagewesenes Niveau anzuheben", und fügte hinzu, dass die Nachbarn bei der Suche nach Lösungen für ihre Probleme in vielen Fragen übereinstimmen könnten.

Trotz der positiven Stimmung sind sich die beiden Länder nach wie vor über mehrere bestehende Fragen – insbesondere über Hoheitsgebiete im Mittelmeer uneins. Im April zeigte sich Ankara irritiert über griechische Pläne, zwei maritime "Naturschutzgebiete" in der Ägäis auszuweisen. Das türkische Außenministerium witterte darin den Versuch, griechische Territorialansprüche durch die Hintertür durchzusetzen. Athen wiederum blickt mit Sorge auf das für diese Woche angekündigte Seemanöver des türkischen Militärs. Athen zeigte sich zudem enttäuscht über die türkische Entscheidung, die antike Chora-Kirche, die zuvor jahrzehntelang ein Museum war, in eine Moschee umzuwandeln.

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