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Home Panorama Indien: „Unberührbare“ Teenies vergewaltigt und aufgehängt
Panorama Indien „Unberührbare“ Teenies vergewaltigt und aufgehängt
Veröffentlicht am 29.05.2014 | Lesedauer: 3 Minuten
Festnahme nach Massenvergewaltigung
Zwei Cousinen hatten abends noch mal aufs Feld gehen wollen und kamen nie wieder. Am nächsten Morgen fanden Dorfbewohner sie an einem Mangobaum. Sie stammten aus der Kaste der „Unberührbaren“.
Festnahme nach Massenvergewaltigung
Vergewaltiger sind nur „Jungs, die Fehler machen“
Todesstrafe für drei Männer wegen Vergewaltigung
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Die Polizei hat nach der jüngsten Massenvergewaltigung von zwei Mädchen in Indien einen Mann festgenommen. Er steht im Verdacht, mit weiteren Tätern die Mädchen missbraucht und getötet zu haben.
A ls die Bewohner des Dorfes Katra Shahadatganj im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh mittwochmorgens aus ihren Hütten traten, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick: Zwei 14 und 15 Jahre alte Mädchen baumelten aufgehängt an einem Mangobaum im Obstgarten des Dorfes.
Auf Fotos aus Katra Shahadatganj ist zu sehen, wie die bekleideten toten Mädchen noch an den Seilen hängen, während Frauen des Dorfes vor ihnen auf dem Erdboden sitzen und Männer unbeteiligt herumstehen und in Richtung der Kamera schauen.
Die Cousinen waren in der Nacht zuvor vermisst gemeldet worden. Sie hatten kurz aufs Feld gehen wollen, wahrscheinlich um ihre Notdurft zu verrichten, und waren nicht in ihre Behausungen zurückgekehrt. Untersuchungen der Leichname haben bereits ergeben, dass die Mädchen vergewaltigt und dann gewaltsam aufgehängt wurden, wahrscheinlich um Zeugenaussagen zu verhindern.
„Wir haben die Untersuchung noch nicht abgeschlossen, aber wir glauben, dass die Mädchen attackiert wurden, weil sie aus einer niedrigen Kaste stammten“, sagte der örtliche Polizeichef Man Singh Chauhan zur „Washington Post“ .
Die Mädchen gehörten der Gemeinde der Dalit an, die im indischen Kastensystem als „unberührbar“ deklariert wurde, da die Dalit in diesem System weit unten standen. Ihre 160 Millionen Angehörigen mussten die schwersten, schmutzigsten Arbeiten verrichten.
Das menschenverachtende Kastensystem Indiens ist offiziell abgeschafft worden. Das hindert viele Inder aber nicht daran, immer noch in den Grenzen der Kasten zu denken und zu handeln.
Die Polizei geht davon aus, dass fünf Männer an den Vergewaltigungen und Morden beteiligt gewesen sind. Zwei dieser Männer wurden bereits festgenommen, drei weitere werden noch gesucht. Außerdem wurden zwei Polizisten vom Dienst suspendiert, da sie nicht gehandelt haben sollen, nachdem Verwandte die Mädchen als vermisst gemeldet hatten. Welcher Kaste die Täter angehören, ist noch nicht bekannt.
Gruppenvergewaltigungen – besonders an Frauen niedriger Kasten – sind in den Fokus des öffentlichen Bewusstseins Indiens geraten, seit im Jahr 2012 eine Studentin in einem Bus in Delhi erst vergewaltigt und dann brutal ermordet worden war. Auch weltweit machen grausame, in Indien verübte Vergewaltigungen seitdem immer wieder Schlagzeilen.
Nach dem Fall von 2012 und den darauf folgenden massiven Protesten von Bürgern beschloss die indische Regierung mehrere Gesetze zur Verschärfung der Bestrafung von Vergewaltigern. Dazu gehört auch die Todesstrafe . Den beiden toten Mädchen hat das nicht mehr geholfen.
Was den Fall aus Uttar Pradesh noch abstoßender macht: Ein Spitzenpolitiker des Bundesstaates hatte vor kurzem auf Stimmenfang für die indischen Parlamentswahlen verkündet, Vergewaltiger seien nur „Jungs, die Fehler machen.“ Damit wollte er die Verschärfung des Strafrechts bei Vergewaltigungen kritisieren.
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Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/128539337
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Japanische Schülerinnen in Tokio. (Archivaufnahme von 2007)
Die Sexindustrie in Japan boomt und immer mehr Schulmädchen geraten in deren Fänge. Denn hinter vermeintlichen "Nebenjobs" verbirgt sich ein knallhartes Geschäft: Sex mit Kindern. Für Männer mit "Lolita"-Komplex gibt es dabei immer bizarrere Angebote.
Im Amüsierviertel Shinjuku im Herzen der fernöstlichen Millionen-Metropole Tokio stehen junge Japanerinnen in Miniröcken und verteilen Flugblätter an ältere Männer. Was sie den Erwachsenen anbieten, klingt auf den ersten Blick harmlos: Die einen laden zum "Spazierengehen" ein, andere zum "Unterhalten". Tatsächlich aber verbirgt sich dahinter ein knallhartes Geschäft: Sex mit Kindern. "Allein in Tokio sind mindestens 5000 Mädchen betroffen", erklärt Yumeno Nito.
Die 25-Jährige betreibt eine Hilfsorganisation namens Colabo, die sich für die Opfer einsetzt. Immer mehr Schulmädchen, manche erst 14 Jahre alt, würden in die Fänge der Sexindustrie geraten. "JK" (für Joshi Kosei, Oberschulmädchen) nennt sich in Japan das boomende Geschäft mit der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger.
Viele der betroffenen Schulmädchen kommen aus verarmten Verhältnissen und oft zerrütteten Familien, erklärt Nito. Niemand kümmere sich um sie. Die Wirtschaftspolitik des rechtskonservativen Regierungschefs Shinzo Abe verschärfe das Problem noch, indem mehr Familien in die Armut gerieten.
Auch sie selbst hatte eine schwierige Kindheit. "Ich mochte nicht zu Hause sein, meine Eltern haben sich immer gestritten." Nito fühlte sich vernachlässigt, begann zu trinken, schlief nachts auf Hausdächern. Als sich ihre Eltern scheiden ließen, brach sie die Oberschule ab. Die einzigen Erwachsenen, die auf der Straße zu ihr sprachen, seien Männer auf der Suche nach Sex gewesen. Später arbeitete Nito als Kellnerin in einem "Maid-Cafe", wie es sie in Tokios Szene-Vierteln wie Shibuya oder Akihabara zu Dutzenden gibt. Dort habe sie mitbekommen, wie ihre als Dienstmädchen verkleideten Kolleginnen über Kontakt mit der Männerkundschaft ins Sexgewerbe abglitten.
Dass Schulmädchen ihre Körper für Geld verkaufen, ist an sich kein neues Phänomen in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Dem Gesetz nach droht zwar Erwachsenen, die es auf Sexabenteuer mit Kindern unter 18 Jahren abgesehen haben, Gefängnis bis zu fünf Jahren oder hohe Geldstrafen. Dennoch suchen immer wieder Männer über das Internet Sexkontakte zu Minderjährigen.
Man spricht auch vom "Lolita"-Komplex unter japanischen Männern, die in der Unschuld und Reinheit junger Mädchen einen besonderen Reiz sehen. Videos mit Schulmädchensex gibt es fast in jeder Videothek. "Die Gesellschaft muss sich ändern, das Bewusstsein der Erwachsenen", fordert Nito. Nito, die von einem Pastor vor dem Abgleiten in das Sexgewerbe bewahrt wurde und es trotz abgebrochener Schule an eine Uni schaffte, will Japans Gesellschaft aufrütteln. Immer mehr Mädchen kämen auch aus ganz normalen heilen Familien ohne finanzielle oder anderweitige Probleme. "Die wissen anfangs gar nicht, worauf sie sich einlassen. Auch ihre Eltern sind völlig ahnungslos", klagt Nito.
Obwohl die Polizei des Landes in den vergangenen Jahren verstärkt gegen illegale Prostitution vorging, hat sich das Problem nach Aussagen von Experten nicht gebessert. Gerade das weitgehend von Japans Yakuza-Mafia betriebene "JK"-Geschäft boomt, auch weil sich die gewieften Betreiber immer neue "Geschäftsmodelle" einfallen lassen, um die Gesetze zu umgehen. Sie tragen harmlos klingende Bezeichnungen wie JK "rifure" (für reflexology), wo Mädchen ihre männlichen Kunden "massieren", oder JK "osanpo" (Spazierengehen).
Unlängst flog ein Betrieb auf, in dem erwachsene Männer Schulmädchen beim traditionellen Origami-Papierfalten unters Röckchen schauen durften. Den Mädchen werde dabei von den Zuhältern vorgegaukelt, es handele sich um harmlose Nebenjobs. Geschickt werde ihnen das Gefühl von Vertrauen vermittelt. "Sie nutzen dabei Dinge, die bei jungen Menschen beliebt sind wie soziale Medien", so Nito. Kinder aus problematischen Verhältnissen lockten die Betreiber des Sexhandels zudem mit warmen Gerichten, böten ihnen eine Unterkunft und unterstützten sie sogar bei der Schulausbildung.
"Bevor sie sich versehen, sind sie schon in den Fängen der JK-Branche", klagt Nito. Japans Gesellschaft sei sich über die Probleme nicht bewusst. Das ganze laufe in der öffentlichen Wahrnehmung oft unter "Entertainment", klagt Nito. Die Aktivistin fordert den Staat zu mehr Unterstützung für die Opfer auf. Auch bedürfe es mehr Freiwilliger, die sich um die Mädchen kümmern. "Sie sind so wehrlos." Das Wichtigste sei aber, dass sich endlich die Einstellung unter den Erwachsenen in Japan ändere.
Quelle: ntv.de, Lars Nicolaysen, dpa
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