Köpenick: Widerstand aus der Basis

Köpenick: Widerstand aus der Basis


Seit rund einem Jahr versammeln sich 20 bis 40 Berlinerinnen und Berliner jeden Dienstagnachmittag vor dem Rathaus Köpenick im Südosten der Hauptstadt, um ihre kritische Einstellung zur Innen- und Außenpolitik der Bundesregierung zu bekunden. Sie vertreten keine politischen Parteien und üben unterschiedliche Berufe aus – Schullehrer, Bauarbeiter, Ärzte … Begonnen hat alles mit Einzelaktionen von Lehrern, die gegen die Corona-Politik in den Schulen protestierten. Mittlerweile gehören auch der Konflikt in der Ukraine und die Wirtschaftskrise zum Thema ihrer Proteste.

Satellit sprach mit einigen Teilnehmern der Aktion.

Martina: „Russland aus der Großmacht-Stellung rausbringen“

„Ich war im September 2021 eine der drei Lehrerinnen, die auf diesen Platz kamen, um gegen Corona-Maßnahmen in den Schulen zu protestieren – Masken- und Testpflicht, jegliche Kontaktverbote usw. Vor allem hat uns das ständige Angstmachen Sorgen gemacht. Durch Corona hat sich die Pharmaindustrie einen dauerhaften Boden geschaffen, um noch mehr Geld zu verdienen. Als der Konflikt in der Ukraine ausbrach, wurde für mich der Zusammenhang offensichtlich: Es geht im Endeffekt ums Geldverdienen, sei es die Pharma-Lobby oder die Waffen-Lobby. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass da ein Zusammenhang besteht. In beiden Fällen werden Milliarden rausgeschleudert. Allein schon der Begriff ‚Sondervermögen‘ ist eine Lüge: Es sind Schulden, die dann das Volk wird bezahlen müssen. Was die Ukraine angeht, so ist für mich klar, dass es ein Stellvertreter-Krieg ist mit dem Ziel, Russland aus der Großmacht-Stellung rauszukriegen.“

Robert: „Ich lehne das jetzige Parteiensystem ab“

„Ursprünglich hat mich die Ungerechtigkeit der Corona-Maßnahmen dazu gebracht, an diesen Protestaktionen teilzunehmen. Die Thematik der Aktionen hat sich mit der Zeit geändert angesichts der Kriegsbedrohung, die sich ausbreitet unter anderem durch die Nato, die sich weigert, diplomatisch zu agieren. Wir hoffen, dass wir die Leute mit unserer Aktion zum Nachdenken bewegen und dass sie anfangen, die Dinge zu hinterfragen und sich ihrer Eigenverantwortung bewusst zu werden. Sonst bin ich politisch nicht besonders aktiv. Bei der Bundestagswahl habe ich zwar für die neue Partei ‚Die Basis‘ gestimmt, obgleich ich das Parteiensystem, das jetzt besteht, eigentlich ablehne. Heute würde ich keine der etablierten Parteien unterstützen. Bei der AfD gab es von Anfang an Dinge, die mich nicht überzeugt haben. Die Linke, die wir jetzt haben, ist auch nicht meins. Die ursprüngliche Linke existiert nicht mehr, sie hat ihre Werte verraten.“

Sylke: „Ich hoffe, dass die Leute aufwachen“

„Ich befürchte neue Kontrollmaßnahmen der Regierung, die unsere Freiheit immer weiter einschränken – sei es eine Zwangsimpfung oder Ähnliches. Es gibt durchaus Bestrebungen von der Regierungsseite, die so aussehen, dass wir uns in Richtung Totalitarismus bewegen. Und es gibt zu wenig Leute in Berlin, die dagegenhalten. Dass es im Moment nicht zu Gewalttaten der Polizei kommt, liegt wahrscheinlich daran, dass der Widerstand noch gering ist. Ich hoffe aber, dass die Leute aufwachen, wenn es dann ans Portemonnaie geht. Oder wenn sie merken, dass sich die Nachwirkungen der Impfungen bemerkbar machen und Menschen in ihrer Nähe leiden müssen.“

„Bei der Bundestagswahl habe ich für die Partei ‚Die Basis‘ gestimmt, wie auch meine ganze Familie, aber ich denke, Parteien sind nicht die Lösung. Ich denke, wir laufen auf eine revolutionäre Situation zu.“


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