Kroatien verbietet Vucic Besuch von KZ Jasenovac – Serbien antwortet mit Protestnote

Kroatien verbietet Vucic Besuch von KZ Jasenovac – Serbien antwortet mit Protestnote


Das serbische Außenministerium hat eine Protestnote an die kroatische Botschaft in Serbien gerichtet, nachdem das Land dem serbischen Präsidenten, Aleksandar Vucic, verboten hatte, das ehemalige Konzentrationslager (KZ) und die Gedenkstätte Jasenovac privat zu besuchen. Die serbische Regierung erachte den Schritt als „skandalös, erschreckend und unerhört“.

„Das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten Serbiens ist schockiert über die rechtswidrige, antieuropäische und antizivilisatorische Entscheidung des Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten Kroatiens (…)", teilte der serbische Außenminister, Nikola Selakovic, am Sonntag mit.

Die Absicht des serbischen Präsidenten habe nur darin bestanden, „Blumen niederzulegen und eine Kerze an dem heiligen Ort anzuzünden“, an dem Hunderttausende Serben während des Zweiten Weltkriegs getötet worden seien. Die überwältigende Mehrheit der Opfer im kroatischen KZ sei serbischer Nationalität gewesen, so Selakovic. 

In dieser Hinsicht teile der Außenminister die Meinung der Premierministerin, Ana Brnabic, die gesagt habe, dass Kroatiens Vorgehen mit der Entscheidung gleichbedeutend sei, „dem israelischen Präsidenten zu verbieten, Auschwitz zu besuchen“. 

Die serbische Regierung werde nun über entsprechende Gegenmaßnahmen „nach den allgemein anerkannten Regeln des internationalen öffentlichen Rechts“ entscheiden. 

Jasenovac, das sogenannte „Auschwitz des Balkans“, war von August 1941 bis April 1945 das größte Konzentrationslager auf dem Gebiet des damaligen Unabhängigen Staates Kroatien (NDH) und war vom Hitler-treuen Ustascha-Regime geleitet worden.

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