"Krieg ist immer ein Rückschritt"

Der "Feministische Widerstand gegen den Krieg" (Russland) schreibt am 08.03.2022 auf Telegram (19.000 Follower):

Nun, liebe Mitstreiter:innen, Putin soll den russischen Frauen zum 8. März mit einem Zitat der Zarin Katharina II. gratuliert haben: "Ich werde mein Vaterland mit Zunge, Feder und Schwert verteidigen, solange ich lebe." 

Wer sind wir, dass wir uns den Befehlen von Wladimir Wladimirowitsch selbst widersetzen? Verteidigen wir unser Vaterland gegen unseren diktatorischen Präsidenten und seine falsche, unrechtmäßige Regierung. Es spielt keine Rolle, ob ihr noch hier seid oder das Land schon verlassen habt, es gibt immer noch viel zu tun. 

Verteidigen wir unser Land vor Isolation, Armut, Zerstörung und Gewalt - genau das, was ein Eroberungskrieg in unser Leben bringt. 

Lasst uns weiterhin Texte schreiben, Flugblätter verteilen, zu Kundgebungen gehen, lasst uns weiterhin uns selbst organisieren: wir haben all diese Fähigkeiten, wir sind es gewohnt, uns gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu wehren, aber jetzt müssen wir unsere Fähigkeiten, uns zu wehren, auf die staatliche Gewalt ausrichten (alle Gewalt ist miteinander verbunden, es ist ein Kreislauf). 

Wir wollen unsere Zukunft schützen. 

Krieg ist immer ein Rückschritt für die Menschenrechte, und für Frauen birgt der Krieg auch zusätzliche Risiken sexualisierter Gewalt. Vergewaltigung im Krieg ist eine der Strategien der Annektierung und Aneignung. 

Wenn wir Nein zum Krieg sagen, sagen wir Ja: 

zur Gleichheit,

zu Praktiken der Solidarität und der gegenseitigen Unterstützung,

zu Nachbarschaftlichkeit,

zu Respekt für die Identität der anderen. 

Unser Land wird von Männern regiert, die die Macht an sich gerissen haben und sie nicht wieder abgeben. Sie sind gescheitert. Es ist an der Zeit, der Empfehlung unseres Präsidenten zu folgen und Russland vor ihm selbst zu schützen. 

Alles Gute zum 8. März! 

Kommt heute zu den Kundgebungen. 

Quelle: https://t.me/femagainstwar/312

Übersetzung: Christoph Wälz (https://linktr.ee/ChristophWaelz)