Kommentar: "Klimahysterie" ist Unwort des Jahres - Ich hätte da einen anderen Vorschlag | Anti-Spiegel

Kommentar: "Klimahysterie" ist Unwort des Jahres - Ich hätte da einen anderen Vorschlag | Anti-Spiegel

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Wir haben ein neues Unwort des Jahres: „Klimahysterie“. Am Unwort des Jahres kann man sehr gut ablesen, wie die Medien in 2019 eine neue Sau durch das mediale Dorf getrieben haben.

Das Unwort des Jahres gibt den politisch korrekten Ton in öffentlichen Debatten vor. Von nun an gilt also „Klimahysterie“ als offiziell und mit Prädikat als pfui.

Interessant ist die Begründung der Jury. Deren Chefin Nina Janich hat im Spiegel dazu gesagt:

„Wenn man die Klimadebatte mit einem Wort wie Hysterie in Zusammenhang bringt, dann diskreditiert man die Debatte, indem man sie pathologisiert und wie eine kollektive Psychose behandelt. Damit werden in der Konsequenz alle, die sich für Klimaschutz engagieren, als Hysteriker abgestempelt. Irreführend ist der Begriff deshalb, weil die Klimadebatte auf Basis wissenschaftlicher Ergebnisse geführt wird, mit dem Wort Hysterie wird sie aber in einen Krankheitsbereich verschoben.“

Das mit den wissenschaftlichen Ergebnissen ist so eine Sache. Eine Untersuchung der Cook-Studie, die uns seit 2013 erzählt, in der Wissenschaft herrsche eine 97-prozentige Einigkeit zu dem Thema, ist in Wahrheit zu einem anderen Ergebnis gekommen. Nur veröffentlicht hat sie es nicht. Tatsächlich hat die Studie bei der Überprüfung von 11.944 wissenschaftlichen Arbeiten aber ergeben, dass nur 0,54 Prozent der wissenschaftlichen Arbeiten dem Menschen einen Einfluss von mehr als 50 Prozent auf die Veränderung des Klimas zuschreiben. Das geht aus den Rohdaten der Studie, die sich jeder herunterladen kann, eindeutig hervor. Markus Fiedler hat das untersucht und ich habe das Ergebnis seiner Arbeit veröffentlicht. Hier finden Sie die Arbeit von Fiedler und hier eine Zusammenfassung von mir, falls Sie nicht die ganze Arbeit lesen möchten.

Es gibt mittlerweile noch ungefähr acht weitere Studien, die zu ungefähr dem gleichen Ergebnis gekommen sind, wie Cook. Auch diese werden derzeit überprüft.

Es ist brisant, wenn sich die Schützer der politisch korrekten Sprache auf wissenschaftliche Gebiete begeben, denn Wissenschaft lebt vom kritischen Denken und vom Hinterfragen. Wenn nicht kritische Geister Thesen hinterfragt hätten, bei denen unter den Gelehrten und Wissenschaftlern Einigkeit herrschte, würden wir Krankheiten immer noch für eine Strafe Gottes halten und wüssten nichts von der Existenz von Viren und Bakterien und wir würden immer noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe.

Und wie gesagt gibt es Hinweise, dass es mit der Einigkeit der Wissenschaft in der Frage nicht weit her ist.

Man könnte nach den gleichen Kriterien auch das Wort „Klimaleugner“ zum Unwort des Jahres küren. Es stigmatisiert ebenfalls eine Gruppe von Menschen und es diskreditiert die Debatte. Hinzu kommt, dass es meines Wissens nicht einmal „Klimaleugner“ gibt.

Das sich das Klima verändert, leugnet ja niemand. Es geht um die Frage, ob und zu welchem Anteil der Mensch daran Schuld ist. Das Wort „Klimaleugner“ erfüllt also ebenfalls die Kriterien für das Unwort des Jahres, hinzu kommt aber noch, dass es auch noch eine unwahre Unterstellung enthält.

Für jeden Naturwissenschaftler ist jedoch eine weitere Aussage von Frau Janich geradezu lächerlich:

„Wir sind davon überzeugt, dass Wissenschaftskritik geübt werden darf und geübt werden muss. Was wir hingegen kritisieren, ist die Wissenschaftsfeindlichkeit, die im diesjährigen Unwort zum Ausdruck kommt.“

Wissenschaftsfeindlich ist genau das, was gerade passiert. In der Wissenschaft geht es nicht um Emotionen oder Mehrheiten. Physikalische Gesetze wurden nicht per Abstimmung beschlossen, sondern durch Experimente. Und nur durch Experimente wurden auch fehlerhafte physikalische Gesetze korrigiert. Kritik gehört per Definition zur Wissenschaft untrennbar dazu. In dem Augenblick, wo Wissenschaftler aufhören, das bestehende Wissen zu kritisieren und zu hinterfragen, weil die political Correctness es verbietet, endet der wissenschaftliche Fortschritt.

Wer also eine wissenschaftliche Debatte per Mehrheitsbeschluss oder Unwort zum Schweigen bringen will, der handelt unwissenschaftlich.

Ich wiederhole es in jedem Artikel zu dem Thema: Ich bin kein Wissenschaftler und habe keine Ahnung vom Klimawandel und seinen Ursachen. Mir geht es nicht um den Klimawandel und seine Gründe, mir geht es um die (mediale) Debatte und darum, wie dieses Thema geschickt instrumentalisiert wird, um Ziele zu erreichen, die bei genauem Hinsehen mit dem Klima nichts zu tun haben.

Ein hervorragendes Beispiel waren die CO2-Zerifikate, die die CO2-Emissionen senken sollten. Sie haben jedoch nichts dergleichen erreicht, sie haben lediglich zu Mehreinnahmen bei den Energiekonzernen und zu höheren Preisen bei den Verbrauchern, also uns allen, geführt.

Die Cook-Studie hat vor allem ein Ergebnis gebracht: über 66 Prozent der wissenschaftlichen Arbeiten zu dem Thema haben sich nicht dazu geäußert, ob der Mensch an dem Klimawandel überhaupt eine Schuld trägt. Das ist die einzige Mehrheit, die es in der Wissenschaft gemäß den Daten der Cook-Studie gibt. Und nun werden aber Milliarden verteilt, um gegen etwas zu kämpfen, wovon nur 0,54 Prozent der 11.944 wissenschaftlichen Arbeiten, die von Cook untersucht wurden, meinen, dass der Mensch zu über 50 Prozent darauf Einfluss hat.

Die CO2-Zertifikate waren eine Lachnummer gegen die Summen, die nun an die entsprechenden Industrien verteilt werden sollen. Aber ich bin natürlich ein Verschwörungstheoretiker, wenn ich der Meinung bin, dass da, wo viel Geld im Spiel ist, auch Interessen im Spiel sind, die das Geld in die gewünschten Taschen lenken wollen. So etwas hat es ja in der Geschichte noch nie gegeben.

Eine sachliche, und vor allem wissenschaftliche Debatte, ist mit Kampfbegriffen nicht möglich, egal ob sie „Klimahysterie“ oder „Klimaleugner“ heißen. Die Jury für das Unwort des Jahres hat sich einmal mehr als Handlanger von Interessenvertretern gezeigt.

Ich hätte einen Vorschlag für das Unwort des Jahres: Wie wäre es mit „westliche Wertegemeinschaft“?

Unter diesem Deckmantel sind in den letzten 20 Jahren ungezählte Kriege vom Westen losgetreten worden, Millionen von Menschen wurden getötet, ganze Länder zerstört, Dutzende Millionen sind auf der Flucht vor den Folgen der Politik der „westlichen Wertegemeinschaft“ und in Guantanamo werden Menschen ohne Prozess, dafür mit Folter, seit fast 20 Jahren gefangen gehalten. Die Überwachung der Menschen hat aufgrund der Politik der „westlichen Wertegemeinschaft“ ein Ausmaß erreicht, das sich die Stasi nicht mal in ihren feuchtesten Träumen zu wünschen gewagt hat. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Aber das thematisieren die „Qualitätsmedien“ nicht.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft. Zeige alle Beiträge von Anti-Spiegel

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