++ Katastrophale E-Mobilitätspolitik der Bundesregierung ++ Conti, Bosch und Daimler steigen aus der Feststoffbatterie-Produktion aus.

++ Katastrophale E-Mobilitätspolitik der Bundesregierung ++ Conti, Bosch und Daimler steigen aus der Feststoffbatterie-Produktion aus.

A. Kumulator
Herber Rückschlag für Deutsche E-Mobilität

Aktionäre und Finanzanalysten hatten schon damit gerechnet. Jetzt hat der Autozulieferer Continental offiziell angekündigt, dass er mit verstärkten Einschnitten auf die Turbulenzen in der Autobranche reagiert. Wie am Mittwoch bekanntwurde, könnte in einigen Sparten Personal abgebaut werden. Gleichzeitig will Conti seine Investitionen in bestimmte Bauteile für Verbrennungsmotoren zurückfahren. Zudem sorgte der Konzern mit einem Beschluss zur Strategie rund um Elektroautos für Aufsehen. Anders als zunächst erwogen, will er keine Batteriezellen der nächsten Generation, sogenannte Feststoffzellen, herstellen.

Jetzt ist offiziell

Conti befürchtet Massenentlassungen aufgrund Mobilitätspolitik

Der Automobilzulieferer Continental wird keine Festkörperbatteriezellen produzieren. Die klare Absage überrascht, ruhen auf diesen Akkus doch die Hoffnungen, E-Autos in Sachen Reichweite endlich konkurrenzfähig zu machen – ein Milliardengeschäft. Außerdem könnte durch den Technologiesprung die Marktführerschaft einer Handvoll asiatischer Anbieter in der herkömmlichen Lithium-Ionen-Technik aufgebrochen werden. Dass Conti die nötigen Milliarden nun nicht investieren wird, hängt einerseits mit dem Spardruck in Hannover zusammen. Doch Konzernchef Elmar Degenhart sieht die Hauptschuld bei der Bundesregierung, die mit ihren scharfen CO2-Vorgaben den Ausbau der Elektromobilität derart beschleunigt habe, dass die Vormachtstellung von Panasonic, CATL und Co. zementiert werde. Deshalb sieht Conti wie auch der Rivale Bosch kein rentables Geschäftsmodell für Festkörperbatterien. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist das eine krachende Niederlage, haben beide die heimische Batterieproduktion doch zur Gretchenfrage der Mobilitätswende erhoben. Doch noch sind hierzulande nicht einmal die öffentlichen Fördermittel vergeben für eine Fabrik, die herkömmliche Akkus herstellen soll. Von der neuen Generation ganz zu schweigen. Augenfälliger könnte die politische Misere kaum sein.

Auch BOSCH steigt aus

In Deutschland sieht Bosch keine Zukunft für die Produktion - Forschung verkauft

Monatelang hat Bosch gezögert, jetzt legt sich das Management fest: Der Autozulieferer steigt nicht in die Produktion von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge ein. Die Forschungsergebnisse werden verkauft.

er größte deutsche Automobilzulieferer Bosch scheut das Risiko, eine eigene Batteriezellfertigung aufzubauen. Das Stuttgarter Unternehmen habe sich gegen den Einstieg in das bisher von asiatischen Anbietern dominierte Geschäft entschieden, das gelte sowohl für die derzeit verwendete Lithium-Ionen-Technologie als auch für die womöglich zukunftsträchtige Festkörper-Technik, sagte der für das Automobilgeschäft zuständige Geschäftsführer Rolf Bulander.

„Die Zellfertigung ist für unseren Erfolg nicht ausschlaggebend“, sagte er. Die Batteriezellen würden sich zum standardisierten Massenprodukt entwickeln, das Bosch zukaufen und dann weiterverarbeiten könne.

Bosch hatte seit über einem Jahr angekündigt, eine Grundsatzentscheidung zu treffen, ob das Unternehmen selbst in die Produktion von Zellen einsteigt. Erst vor zweieinhalb Jahren hatten die Stuttgarter das Start-up Seeo gekauft, das an Festkörperzellen forscht.

Nun will Bosch das Unternehmen samt seiner Forschungsergebnisse wieder verkaufen. Auch aus der Lithium-Ionen-Forschung werde sich das Unternehmen zurückziehen. Insgesamt habe man in den vergangenen Jahren einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die Zellforschung investiert. Auch wenn man nun nicht in die Massenproduktion einsteige, handle es sich um „gut angelegtes Geld“, weil man die Technologie nun verstehe.

Unternehmerisches Risiko lässt sich kaum abschätzen

Als Grund für die Absage an eine eigene Batteriezellfertigung nannte Bulander das hohe unternehmerische Risiko, das sich angesichts der „schwer vorhersehbaren Marktbedingungen“ kaum abschätzen lasse. Um einen angestrebten signifikanten Marktanteil zu erreichen hätte man nach Angaben von Bulander 20 Milliarden Euro investieren müssen, es sei aber unsicher gewesen, ob und wann sich diese Investition auszahlen würde.

Bosch erteilte zugleich auch Überlegungen der Europäischen Union eine Absage, die gerne ein Konsortium für eine eigene Zellfertigung in Europa sähe und es unterstützen würde. „Ein europäisches Konsortium könnte durchaus Sinn machen, wir würden uns aber nicht beteiligen“, sagte Bulander. „Sollte es eine europäische Quelle für Zellen geben, sind wir gern bereit von dort zu beziehen.“


Ein Grund für die Zurückhaltung von Bosch dürfte auch die negative Erfahrung beim Einstieg in die Photovoltaik vor einigen Jahren gewesen sein, bei der milliardenschwere Investitionen abgeschrieben werden mussten. Auch die großen deutschen Automobilhersteller zögern bislang in die Batteriezellfertigung einzusteigen.

Auch Daimler steigt aus

Daimler hatte eine Produktion in Kamenz wieder eingestellt. Allerdings drängen Arbeitnehmervertreter der Autobauer darauf, den Einstieg in die Zellfertigung zu wagen, um diesen Teil der Wertschöpfung an künftigen Elektroautos nicht den asiatischen Zulieferern zu überlassen.


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