Jedes Luder vom Kiez kennt ihn

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Jedes Luder vom Kiez kennt ihn
Gründer: arm3nia | Mitglieder: 16 | Beiträge: 0
Der Michael Jordan vom Kiez "Es gibt Fußballer, denen es egal ist, ob sie spielen oder nicht. Hauptsache sie kriegen ihre Millionen. So ein Typ bin ich nicht. Ich will mein Geld verdienen und nicht auf der Bank sitzen und dafür Millionen kassieren. Ich denke an die Menschen, die jeden Tag acht Stunden in der Fabrik schuften und nicht mal einen Teil von dem verdienen, was Fußballspieler bekommen. Fußballspieler werden gut bezahlt, aber sie müssen auch was dafür tun. Es wäre ungerecht, wenn sich einer dahin setzen und gar nichts machen würde." Der Ruf des Geldes Das Eingangs aufgeführt Zitat ist wie ich finde schon Grund genug, diesem wunderbaren Spieler im Folgenden ein kleines Portrait zu widmen. "Ach komm", werden jetzt einige von euch denken, "solche Sprüche haben schon so viele Sportler geklopft, nur um danach trotzdem dem Ruf des Geldes zu folgen" - und da mag sicherlich etwas Wahres dran sein. Doch kennt man zumindest einen kleinen Teil der Vergangenheit dieses jungen Mannes, erscheinen seine gewählten Worte doch ein Stück weit glaubwürdiger. Deshalb lasst mich diese Geschichte kurz erzählen: Zwischen Hochhäusern in Düren Wir befinden uns Mitte der Neunziger-Jahre in Düren, einer Stadt mit etwa 93.000 Einwohnern, welche zwischen Aachen und Köln am Nordrand der Eifel gelegen ist. Irgendwo dort stehen fünf Hochhäuser, dazwischen liegt ein Spielplatz, wo einige Jungs regelmäßig Fussball spielen. Und einer von ihnen ist Deniz. Er sticht auch durch sein südländisch geprägtes Aussehen, aber vor allem durch seine fussballerischen Fähigkeiten heraus. Wenn Deniz gerade mal nicht Fussball spielt, trägt er übrigens häufig Zeitungen aus. Dies macht natürlich nicht annähernd so viel Spaß wie das Spiel mit dem runden Leder, muss aber sein. Denn Geld ist nicht viel vorhanden in dem öden Wohnbaugebiet bei Familie Naki... Vom Spielplatz ins Stadion ...doch das sollte sich heute, etwa 15 Jahre später, gebessert haben - dank Deniz. Denn er hat sein Hobby tatsächlich zum Beruf machen können. Nein, er trägt jetzt nicht etwa Zeitungen in ganz Düren aus, sondern hat es dank seiner Fähigkeiten am Ball vom Spielplatz ins Stadion geschafft. Und mit Stadion meine ich nicht etwa die "Sportanlage Papiermühle" in welcher der größte Verein der Stadt, GFC Düren, seine Heimspiele austrägt - vielmehr spreche ich von den ganz großen Fussball-Tempeln Deutschlands: zum Beispiel den Tivoli im nahegelegenen Aachen, oder ab dieser Saison in der 1. Liga sogar das Rhein-Energie-Stadion in Köln. Deniz hat es also tatsächlich geschafft - er hat sich den Traum tausender junger Spielplatz-Kicker erfüllen können: Er ist Bundesliga-Profi! � SPOX Deniz Naki - wenigstens einmal will ich den Namen des Protagonisten meiner Geschichte komplett ausgeschrieben haben - wurde, dies hatte ich bisher ja noch gar nicht erwähnt, am 9. Juli 1989 in Düren geboren. Der 1,76m kleine Naki ist sowohl im Sturm als auch im offensiven Mittelfeld einsetzbar. Seine gute Ballführung zeichnet ihn ebenso aus wie sein starker Abschluss durch die gute Schusstechnik mit dem rechten Fuß. Vom DFB entdeckt Die fussballerische Karriere des Deniz Naki begann in der Heimatstadt, beim FC Düren 77 und später beim FC Düren-Niederau, wo er von 1996 bis 2003 kickte. Und bereits zu dieser Zeit sollte der DFB auf den Fussballer türkisch-kurdischer Abstammung aufmerksam werden und ihm eine Ausbildung am DFB-Stüzpunkt Echtz anbieten. Diese Chance lies er sich natürlich nicht entgehen, und schließlich wurde mit Bayer Leverkusen auch ein großes Team aus der Region auf Deniz Naki aufmerksam, wo seine Förderung letztendlich auch fortgesetzt wurde. Und bei der Werkself kam seine Karriere dann richtig ins Rollen: 2007 wird er in die U19-Nationalmannschaft berufen, 2008 gewinnt er mit dem Jugendteam von Bayer 04 den DFB-Junioren-Vereinspokal und erzielt dabei selbst ein Tor. Noch im selben Jahr absolviert er seine ersten Spiele in der Regionalliga für die zweite Mannschaft, woraufhin schließlich ein Zweitligist auf den Youngstar aufmerksam wird. Und am 8. Februar 2009 war es dann auch schon so weit: Deniz Naki läuft für auf Leihbasis für Rot-Weiss Ahlen in der 2. Liga auf - sein erstes Spiel als Bundesliga-Profi. Und auch sein erstes Tor sollte folgen: Am 30. Spieltag trifft er gegen den FC St. Pauli,... Von Düren ans Millerntor ...ausgerechnet dort also, wo er wenige Monate später selbst kicken sollte. Denn die Kiezkicker verpflichteten Deniz Naki am 25.06.2009, also wenige Tage vor seinem 20. Geburtstag, für 250.000 Euro. Doch das Gegentor von damals nimmt ihm heute keiner mehr übel, ganz im Gegenteil: Der mittlerweile 21-jährige ist innerhalb nur einer Saison zum absoluten Fan-Liebling avanciert. Das hat sicherlich hauptsächlich sportliche Gründe, denn immerhin erzielte Deniz in 30 Einsätzen sieben Tore und bereitete elf weitere vor. Doch da ist auch noch eine andere Geschichte, die ihm einen Platz im Herzen eines jeden Paulianers eingebracht haben dürfte: Die Fahne im Rasen Es war Montag, der 2. November 2009 - ein kalter Abend in der DKB-Arena in Rostock. Und dort stand heute trotz der Kälte ein ganz heißes Spiel an: Hansa empfängt St. Pauli - ein unschönes Wort beschreibt die Beziehung der beiden Clubs perfekt: Hass. Und dies hat wohl auch Deniz Naki umgehend nach seiner Ankuft begriffen, sollte doch ausgerechnet er nach dem Spiel Gesprächsthema Nummer 1 sein. Doch dabei ging es nicht um sein entscheidendes Tor zum 2:0, sondern vielmehr um den Jubel danach: Er stellt sich vor die Hansa-Fans und lässt seinen Finger am Hals entlanggleiten - eine eindeutige Geste. Und als ob dies nicht genug Beweis der Identifikation mit St. Pauli wäre, rammt er nach dem Spiel noch eine Braun-Weiss-Rote Fahne in den Boden der Arena in Rostock. Spätestens jetzt kennt den U21-Nationalspieler ganz Deutschland. Der Fuß am Ball Doch sollte dies glücklichweise ein einmaliger Ausrutscher des Deniz Naki bleiben, für den er sich am nächsten Tag auch entschuldigte und von DFB und St. Pauli sanktioniert wurde. "Er ist halt ein heißblütiger Spieler", versuchte Pauli-Manager Christian Bönig seinen Schützling zumindest etwas aus dem Schussfeuer zu nehmen. Und damit hat er zweifelsohne auch recht. Denn Holger Stanislawski muss Deniz Naki nach jeder Auswechslung in den Arm nehmen und ihm umgehend erklären, warum er ihn aus dem Spiel genommen hat, da "er sonst jede Auswechslung persönlich nehme", wie der Pauli-Trainer verrät. Es scheint sie also doch noch zu geben: die Spieler, denen der Ball am Fuß wichtiger ist als das Geld in der Hosentasche - und unser Deniz aus Düren ist einer von ihnen. Er trägt übrigens die Rückennummer 23...

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30.06.2022, 18:22 Uhr - 101 Kommentare


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30.06.2022, 17:56 Uhr - 23 Kommentare


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Doch kennt man zumindest einen kleinen Teil der Vergangenheit dieses jungen Mannes, erscheinen seine gewählten Worte doch ein Stück weit glaubwürdiger. Deshalb lasst mich diese Geschichte kurz erzählen: Zwischen Hochhäusern in Düren Wir befinden uns Mitte der Neunziger-Jahre in Düren, einer Stadt mit etwa 93.000 Einwohnern, welche zwischen Aachen und Köln am Nordrand der Eifel gelegen ist. Irgendwo dort stehen fünf Hochhäuser, dazwischen liegt ein Spielplatz, wo einige Jungs regelmäßig Fussball spielen. Und einer von ihnen ist Deniz. Er sticht auch durch sein südländisch geprägtes Aussehen, aber vor allem durch seine fussballerischen Fähigkeiten heraus. Wenn Deniz gerade mal nicht Fussball spielt, trägt er übrigens häufig Zeitungen aus. Dies macht natürlich nicht annähernd so viel Spaß wie das Spiel mit dem runden Leder, muss aber sein. Denn Geld ist nicht viel vorhanden in dem öden Wohnbaugebiet bei Familie Naki... Vom Spielplatz ins Stadion ...doch das sollte sich heute, etwa 15 Jahre später, gebessert haben - dank Deniz. Denn er hat sein Hobby tatsächlich zum Beruf machen können. Nein, er trägt jetzt nicht etwa Zeitungen in ganz Düren aus, sondern hat es dank seiner Fähigkeiten am Ball vom Spielplatz ins Stadion geschafft. Und mit Stadion meine ich nicht etwa die "Sportanlage Papiermühle" in welcher der größte Verein der Stadt, GFC Düren, seine Heimspiele austrägt - vielmehr spreche ich von den ganz großen Fussball-Tempeln Deutschlands: zum Beispiel den Tivoli im nahegelegenen Aachen, oder ab dieser Saison in der 1. Liga sogar das Rhein-Energie-Stadion in Köln. Deniz hat es also tatsächlich geschafft - er hat sich den Traum tausender junger Spielplatz-Kicker erfüllen können: Er ist Bundesliga-Profi! � SPOX Deniz Naki - wenigstens einmal will ich den Namen des Protagonisten meiner Geschichte komplett ausgeschrieben haben - wurde, dies hatte ich bisher ja noch gar nicht erwähnt, am 9. Juli 1989 in Düren geboren. Der 1,76m kleine Naki ist sowohl im Sturm als auch im offensiven Mittelfeld einsetzbar. Seine gute Ballführung zeichnet ihn ebenso aus wie sein starker Abschluss durch die gute Schusstechnik mit dem rechten Fuß. Vom DFB entdeckt Die fussballerische Karriere des Deniz Naki begann in der Heimatstadt, beim FC Düren 77 und später beim FC Düren-Niederau, wo er von 1996 bis 2003 kickte. Und bereits zu dieser Zeit sollte der DFB auf den Fussballer türkisch-kurdischer Abstammung aufmerksam werden und ihm eine Ausbildung am DFB-Stüzpunkt Echtz anbieten. Diese Chance lies er sich natürlich nicht entgehen, und schließlich wurde mit Bayer Leverkusen auch ein großes Team aus der Region auf Deniz Naki aufmerksam, wo seine Förderung letztendlich auch fortgesetzt wurde. Und bei der Werkself kam seine Karriere dann richtig ins Rollen: 2007 wird er in die U19-Nationalmannschaft berufen, 2008 gewinnt er mit dem Jugendteam von Bayer 04 den DFB-Junioren-Vereinspokal und erzielt dabei selbst ein Tor. Noch im selben Jahr absolviert er seine ersten Spiele in der Regionalliga für die zweite Mannschaft, woraufhin schließlich ein Zweitligist auf den Youngstar aufmerksam wird. Und am 8. Februar 2009 war es dann auch schon so weit: Deniz Naki läuft für auf Leihbasis für Rot-Weiss Ahlen in der 2. Liga auf - sein erstes Spiel als Bundesliga-Profi. Und auch sein erstes Tor sollte folgen: Am 30. Spieltag trifft er gegen den FC St. Pauli,... Von Düren ans Millerntor ...ausgerechnet dort also, wo er wenige Monate später selbst kicken sollte. Denn die Kiezkicker verpflichteten Deniz Naki am 25.06.2009, also wenige Tage vor seinem 20. Geburtstag, für 250.000 Euro. Doch das Gegentor von damals nimmt ihm heute keiner mehr übel, ganz im Gegenteil: Der mittlerweile 21-jährige ist innerhalb nur einer Saison zum absoluten Fan-Liebling avanciert. Das hat sicherlich hauptsächlich sportliche Gründe, denn immerhin erzielte Deniz in 30 Einsätzen sieben Tore und bereitete elf weitere vor. Doch da ist auch noch eine andere Geschichte, die ihm einen Platz im Herzen eines jeden Paulianers eingebracht haben dürfte: Die Fahne im Rasen Es war Montag, der 2. November 2009 - ein kalter Abend in der DKB-Arena in Rostock. Und dort stand heute trotz der Kälte ein ganz heißes Spiel an: Hansa empfängt St. Pauli - ein unschönes Wort beschreibt die Beziehung der beiden Clubs perfekt: Hass. Und dies hat wohl auch Deniz Naki umgehend nach seiner Ankuft begriffen, sollte doch ausgerechnet er nach dem Spiel Gesprächsthema Nummer 1 sein. Doch dabei ging es nicht um sein entscheidendes Tor zum 2:0, sondern vielmehr um den Jubel danach: Er stellt sich vor die Hansa-Fans und lässt seinen Finger am Hals entlanggleiten - eine eindeutige Geste. Und als ob dies nicht genug Beweis der Identifikation mit St. Pauli wäre, rammt er nach dem Spiel noch eine Braun-Weiss-Rote Fahne in den Boden der Arena in Rostock. Spätestens jetzt kennt den U21-Nationalspieler ganz Deutschland. Der Fuß am Ball Doch sollte dies glücklichweise ein einmaliger Ausrutscher des Deniz Naki bleiben, für den er sich am nächsten Tag auch entschuldigte und von DFB und St. Pauli sanktioniert wurde. "Er ist halt ein heißblütiger Spieler", versuchte Pauli-Manager Christian Bönig seinen Schützling zumindest etwas aus dem Schussfeuer zu nehmen. Und damit hat er zweifelsohne auch recht. Denn Holger Stanislawski muss Deniz Naki nach jeder Auswechslung in den Arm nehmen und ihm umgehend erklären, warum er ihn aus dem Spiel genommen hat, da "er sonst jede Auswechslung persönlich nehme", wie der Pauli-Trainer verrät. Es scheint sie also doch noch zu geben: die Spieler, denen der Ball am Fuß wichtiger ist als das Geld in der Hosentasche - und unser Deniz aus Düren ist einer von ihnen. Er trägt übrigens die Rückennummer 23...

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30.06.2022, 18:23 Uhr - 2 Kommentare


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