Ich ging in die Strandhütte und zog mich um
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Ich ging in die Strandhütte und zog mich um
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Home Reise Deutschland Liebeserklärung an die Nordsee: 19 persönliche Urlaubstipps
Deutschland Wind, Watt und Wellen 19 persönliche Liebeserklärungen an die Nordsee
An der Nordsee kann es stürmisch zugehen. Ein Besuch lohnt sich aber immer, bei Sonne genauso wie bei Schietwetter. Wir haben in unserer Redaktion Tipps für den nächsten Urlaub an der Küste gesammelt.
Veröffentlicht am 23.04.2019 | Lesedauer: 19 Minuten
Gruß von der Nordsee: Die Kegelrobbe ist das größte in Deutschland freilebend vorkommende Raubtier
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B erge oder Strand? Meer, ganz klar. Ich liebe es. Aber manche Meere mag ich mehr als andere. In Deutschland, wo man sich zwischen Nord- und Ostsee entscheiden darf, fahre ich im Zweifelsfall gen Nordwesten.
Also lieber Borkum statt Usedom, Sylt statt Rügen . Wegen des Essens (Nordseekrabben!). Wegen der Tiere (mehr Seehunde!). Wegen der Abwechslung (Watt!). Und wegen meiner Laune. Bin ich an der Ostsee , finde ich ständig etwas zu mäkeln: zu wenig Wellen, kein richtiges Salzwasser – und diese Stechmücken!
An der Nordsee dagegen entspanne ich mich mitten im Reizklima. Berauscht von Wind, Wogen und Ostfriesentee denke ich entspannt an nichts. Oder höchstens: Warum fahren Leute eigentlich in die Berge? Brenda Strohmaier
Die Klassenkameraden, deren Eltern Zahnärzte und Anwälte waren, flogen nach Spanien und Portugal. Die Huths dagegen packten Jahr für Jahr den Ford Granada voll bis hoch auf den Dachgepäckträger, und dann ging es nonstop nach Oostkapelle auf Walcheren, um dort den ganz normalen Alltag in der Ferienhausvariante durchzuspielen. Sogar Tante Uschi, die Kinderfrau, war dabei.
Es gab Vla statt Joghurt, weiche Rosinenbrote statt Brötchen, uralten Gouda statt alten Gouda und Stroopwafels statt Kekse. Mittags schmiss unser Vater den Gaskocher in der Strandhütte an und warf die Garnelen, die wir Kinder mit Netzen aus den Prielen gefischt hatten, hinein. Das war für die Garnelen nicht nett, aber sehr, sehr lecker.
Auf dem Weg zum Strand , zu dem man mit dem Bollerwagen marschierte, gab es in der Strandbude Pommes frites, manchmal mit einem Exemplar der big five der niederländischer Frittierküche: Bami , Nasi, Frikandel , Kroketjes oder Kaassoufflee . Einmal pro Ferien wurde Minigolf gespielt, ein Ausflug nach Westkapelle gemacht, wo ein Panzer stand, und in Domburg Scholle gegessen.
Es waren die besten zwei Wochen des Jahres. Nach den Ferien fragten wir uns, warum man nach Spanien und Portugal fliegen musste, um da genau das Gleiche zu machen, was wir auch in Holland getan hatten. Wir wussten ja noch nicht, dass Meerwasser auch warm sein kann. Peter Huth
Willi ist eine sie. Mit einem etwas undamenhaften Appetit allerdings. Dieser hat dazu geführt, dass die Kegelrobbe mit 200 Kilogramm mittlerweile rund ein Viertel mehr wiegt als ihre Artgenossen. Doch als Wahrzeichen von Hörnum auf Sylt darf es schon mal ein bisschen mehr sein.
Den Bettelblick, den sie Touristen wie Einheimischen mit ihren dunklen Knopfaugen aus dem Hafenbecken heraus zuwirft, hat sie seit vielen Jahren perfektioniert. Mit Erfolg: Willi wird geliebt – und gefüttert. Wegen der Robbe hält mittlerweile sogar „Fisch Matthiesen“ in Hörnum neben seinen legendären Fischbrötchen eigens kleine Heringe bereit, die man als Futter für Willi kaufen kann.
Kein Sylt-Ausflug ohne Hörnum, kein langer Strandspaziergang, ohne vorher oder nachher ins Hörnumer Hafenbecken zu schauen, ob der kegelförmige Robbenkopf wie die Spitze eines Eisberges irgendwo aus dem Wasser lugt, was dann natürlich mit Heringen belohnt wird. Willi weiß eben, dass Sylt eine Genießer-Insel ist. Claudia Sewig
Ende der Achtziger. Der Sommer war heiß, die Strände an der Nordsee gingen bis zum Horizont und der Pfefferminztee kam aus Edelstahlkannen. Ich war neun, von der Liebe wusste ich noch nichts, aber irgendwas lag in der Luft, das spürte ich.
Meine Eltern hatten mich für drei Wochen in ein evangelisches Feriendorf geschickt, nach St. Peter-Ording, gleich hinterm Deich. Frische Luft, viel Bewegung, der segensreiche Einfluss der Kirche: Ich sollte mich mal richtig erholen.
Aber dann kam Sophie Marceau. Donnerstags war Filmabend im Dorf, es lief „La Boum – Die Fete“ mit der 13-jährigen Sophie in der Hauptrolle. Den Jungs fiel die Kinnlade runter. Auch ich verliebte mich sofort: scharlachroter Mund, ein Lächeln, das alles versprach, und Französin! Ich wäre am liebsten sofort nach Paris gefahren, um mit ihr zu knutschen, aber ich wusste nicht, wie Knutschen ging, und auch nicht, wie man als Neunjähriger nach Paris kommt.
Also versuchte ich es nebenan, bei Iris im „Haus Klabautermann“. Ich vermasselte es komplett. Iris ergriff die Flucht. Ich lief zum Strand und warf mich in den Sand. Im Watt spiegelte sich der zersplitterte Himmel. Am liebsten hätte ich mich aufgelöst. Dann roch ich das Meer und sah, dass die Wellen zurückwichen, aber jedes Mal zurückkamen. Das beruhigte mich und gab mir meinen Glauben an die Liebe zurück. Christoph Cöln
Zum Trainingslager vor 20 Jahren in Dänemark gehörte das tägliche Joggen am Strand von Søndervig. Dutzende Bunker einer deutschen Festungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg liegen hier wie Wellenbrecher im Sand – Geschichte zum Anfassen.
Fabian und ich wollten uns abkühlen, sollten aber nicht weit rausschwimmen, hatte unser Trainer gewarnt. „Ja, ja, klar“, sagten wir, stürzten uns in die Wellen und schwammen weit raus. Plötzlich war der Strand bedrohlich weit weg. Unsere Freunde am Ufer winkten aufgeregt, schrien irgendwas, aber wir verstanden kein Wort.
Die Strömung zog uns immer weiter raus. Minutenlang kraulten wir mit voller Kraft Richtung Strand und entfernten uns doch immer weiter. „Ich schaffe es nicht“, rief Fabian mir zu. Genau wie ich war er völlig erschöpft und hatte fast aufgegeben.
Auf einmal türmte sich ein Wasserberg hinter uns auf. Eine Welle von wahnsinniger Höhe brach über uns und peitschte uns ins flache Wasser. Die Rettung! Wir krochen die letzten Meter zum Strand, alle redeten auf uns ein.
Wir hatten keine Kraft zum Antworten, lagen den Rest des Vormittags einfach nur im Sand und konnten unser Glück kaum fassen. Das hat mich die Nordsee an diesem Tag gelehrt: Respekt vor der Urgewalt der Natur. Philip Jürgens
Meine Erinnerung an die Nordsee war lange von einem als traumatisch empfundenen Aufenthalt auf der Insel Spiekeroog geprägt. Kurz vor der Einschulung wurde ich mit meiner Kindergartengruppe für die gesamten Ferien dorthin in ein Erholungsheim verfrachtet. Um es kurz zu machen: Alle Kinder fanden es schrecklich. Ich war außerdem empört, weil meine Eltern mit meinem Bruder parallel nach Italien fuhren.
An diese alles in allem herzlose Seeverschickung erinnere ich mich nach all den Jahren noch sehr gut. Und daran, dass das Wetter damals gut war, die Sonne schien über Spiekeroog. Die Konsequenz war klar, ich mied die deutsche Nordsee gut vier Jahrzehnte lang. Bis wir selbst Kinder hatten. Seitdem waren wir mehrmals dort, im Spätherbst, im Winter.
Und siehe: Ich mag das. Wenn es stürmt. Wenn es regnet. Wenn die Wolken tief hängen. Urgewalten mit Wellen und Gischtkronen. Drama noch und nöcher. Die Widrigkeiten der Nordsee gehören dazu, sagen alle. Mir aber scheint, als meide ich die Nordsee bei schönem Wetter noch immer, als bestätige jedes Schietwetter meine Antipathie gegen das sonnenverwöhnte Spiekeroog, das ich selbstverständlich nie wieder aufgesucht habe.
Zum Urlaub zieht es die meisten Menschen in die Sonne. Es gibt aber auch Reisende, die nasskaltes Schmuddelwetter bevorzugen. Tourismusforscher erklären, was hinter dem Reisetrend steckt.
In den unwirtlichen Jahreszeiten bewundere ich die Nordsee für ihre Rauheit ebenso wie für ihre ganzjährige Weite und den Wandel durch die Gezeiten. Ungefällig finde ich gut, diese abweisende und widerständige Nimm-mich-wie-ich-bin-Haltung ( die Ostsee erscheint mir deshalb meist zu lau). Wenn schon Selbstkasteiung, dann bitte bei Gegenwind. Wer die Nordsee nur im August bei strahlendem Sonnenschein gut findet, hat keine Ahnung. Regen im Gesicht, lauter Wind im Ohr, that’s it.
Vor ein paar Wochen waren wir auf Föhr. Es regnete. Es stürmte. An einem Mittag wollten wir ganz im Westen der Insel auf den Deich, aber wir wussten den Weg nicht. Also fragten wir einen Einheimischen in Großdunsum, der gerade mit einer Sackkarre voll Brennholz aus einem Schuppen kam.
Er schaute uns an, nickte, sagte „das ist da hinten“ und deutete die schmale Straße entlang. Dann schaute er uns noch mal tief in die Augen und brummte. „Aber warm ist es do nich.“ Ganz bestimmt dachte er, die Festlandmenschen haben doch keine Ahnung, was Wetter ist, und schon darüber war ich entzückt.
Er hatte recht. Der Sturm drückte mit großer Kraft. Wir schoben uns gegen den Wind auf den Deich. Ein Mann, der wohl Ähnliches vorhatte, hielt verzweifelt seine Schiebermütze fest, die ihm vom Kopf zu fliegen drohte. Wir blickten einmal aufs neblige Meer, ohne die nahe gelegene Insel Amrum zu entdecken, und stapften zurück, vollkommen nass, aber happy. So belebend kann Schietwetter sein. Holger Kreitling
Man kann nicht nur Urlaub machen an der Nordsee. Man kann dort auch arbeiten. Nach dem Abitur war ich im Sommer für drei Monate auf Helgoland , als Verkäufer in einem Souvenir-Shop.
Zolltechnisch gilt Deutschlands einzige Hochsee-Insel als Ausland, deshalb werden Waren hier nicht nur zollfrei, sondern auch ohne Mehrwertsteuer angeboten. Das spült tagtäglich Heerscharen von Schnäppchenjägern nach Helgoland. Meine Kollegen und ich haben diesen Leuten Unmengen von Dingen verkauft, die nur wenige Minuten vor ihnen ebenfalls per Schiff auf die Insel gebracht worden waren.
Die Touristen nahmen ihre Beute noch am selben Tag per Schiff wieder aufs Festland zurück – vor allem die, nun ja, regionalen Spezialitäten von Helgoland: Käse aus Holland, Zigaretten aus Polen , Rum aus der Karibik. Besonders gern habe ich „Helgoländer Muschelkörbe“ verkauft – die kamen, wie alles, ebenfalls per Schiff auf die Insel und waren stets sorgfältig eingewickelt in die „Manila Times“. Jörg Malitzki
Seit meinem dritten Lebensjahr fahre ich mit meinen Eltern und meiner Schwester nach Langeoog, mindestens einmal im Jahr. Die Insel ist für mich der perfekte Ort – auch wenn Anna, meine kleine Schwester, vor Jahren beim beliebten Dörpfest mal für ein paar Stunden verloren gegangen ist.
Während ich verheult bei einem anderen Stammgast auf dem Schoß saß, machten sich meine Eltern mit ein paar Insulanern auf die Suche. Nach einer Mikrofondurchsage fanden sie Anna endlich: an einer Getränkebude. Sie trank dort genüsslich eine Fanta.
Seitdem weiß ich, auf Langeoog kann man nicht verloren gehen. Hier ist noch heile Welt, in der man höchstens mal von einem Fahrradfahrer angerempelt wird, denn Autos sind auf der Insel verboten.
Mein Lieblingsort ist der Strand: Egal ob es regnet oder stürmt oder die Sonne scheint, in der Unendlichkeit des Himmels über Langeoog kann man seinen Gedanken immer freien Lauf lassen. Lena Zimmermann
Seit 20 Jahren endet die lange Zugfahrt in Norddeich-Mole. Tief durchatmen, um dann im Sprint auf dem Oberdeck der einzigen Fähre einen sonnigen Platz zu ergattern. Eineinhalb Stunden dauert die Überfahrt nach Juist. Zeit genug, um einzutauchen in die Vorfreude.
Es wird vieles sein wie immer – trotzdem wird jeder Tag auf dieser ostfriesischen Insel anders sein. Die Nordsee mal ruhig und träge, am nächsten Tag aufgepeitscht durch Sturm auf See; immer wieder wandert der Blick zur Sonne, die oft hinter malerischen Wolkengebirgen verschwindet und anderntags in Sonnenbrand-Stärke scheint.
Das Leben wird langsamer und luftiger auf diesem kargen Eiland, das nur acht Kilometer von der Küste entfernt ist: keine Autos, 100 Kaltblüter erledigen Tag für Tag die notwendigen Transporte von Mensch und Material.
Zum Pflichtprogramm gehört ein Spaziergang Richtung Westen, wo man kilometerweit mit Rückenwind am schier endlosen Strand spazieren kann. Hier fühlt es sich an, als habe man die grandiose Natur ganz für sich allein. Ernst August Ginten
Natürlich kann man im Städtchen Aldeburgh an der meist windigen Küste der englischen Grafschaft Suffolk den ganzen Tag nur auf die schiefergraue Nordsee starren und Kiesel über die Wellen gleiten lassen, bis es Zeit ist für die mittägliche Portion Fish and Chips.
Man kann aber auch im Red House vorbeischauen, wo der Komponist Benjamin Britten mit seinem Partner Peter Pears lebte. Batikhemden und Brillen, Brettspiele und Partituren, alles ist noch da, mit Blick auf die Nordsee. Beider Gräber auf dem städtischen Friedhof sind nicht weit.
Oder man besucht die Jubilee Hall, wo Britten und Pears 1948 das inzwischen weltberühmte „Aldeburgh Festival“ begründeten. Brittens „Midsummer Night’s Dream“ wurde hier uraufgeführt. Das Festival lebt bis heute fort, dieses Jahr findet es vom 7. bis 23. Juni statt. Es ist immer wieder ein Vergnügen, diesen herben, aber herrlichen Ort zu besuchen, wo Musik, auch zeitgenössische, so selbstverständlich ist.
Aber am Ergreifendsten war es doch, als sie „Peter Grimes“, Brittens wichtigste Oper, zu dessen 100. Geburtstag 2013 dort aufführten, wo sie spielt: am Strand von Aldeburgh. An diesem sturmbewegten Abend, die Sänger tönten live, das Orchester kam aus dem Lautsprecher, war alles eins: der Himmel, das Meer, der Strand – und Brittens Musik. Manuel Brug
Halbinsel, das klingt schon so schön – nach Florida, Cornwall, Chalkidki. Oder eben nach Eiderstedt. Um diese herrliche Halbinsellage richtig spüren zu können, sollte die Anreise nach Nordfriesland unbedingt über das Eidersperrwerk erfolgen.
Es ginge zwar ein paar Kilometer weiter östlich auch anders (und schneller) auf einer profanen Bundesstraße, aber die Weite von Raum und Gezeiten ist nur hier am Sperrwerk zu spüren, wenn der Wind, von der Nordsee kommend, sogar das Brackwasser der Eider bauscht. Da stellt sich dann ein Hauke-Haien-Gefühl ein, irgendwo hier muss Theodor Storms Deichgraf doch mit seinem Schimmel unterwegs sein!
Wenn ein Kutter von Binnen nach Buten, also von der Eider in die Nordsee, oder andersherum möchte, wird einfach die Fahrbahn, die über das Sperrwerk verläuft, hochgeklappt. Dann bleibt man stehen, steigt aus dem Auto, hält die Nase in den Wind und freut sich über dieses Wunderwerk der Entschleunigung. Jörn Lauterbach
Das Tierchen mit beiden Daumen und Zeigefingern hin- und herdrehen, bis der Panzer aufspringt, dann langsam auseinanderziehen – und schon hat man den essbaren Teil in der Hand. Das Krabbenpulen, das deutlich schwieriger ist, als es klingt, habe ich mit 14 Jahren in den Sommerferien gelernt.
Damals war ich zu Besuch bei Tante und Onkel einer Schulfreundin in einem kleinen Dorf in Dithmarschen. Im Büsumer Hafen haben wir die Krabben frisch gekauft und dann auf der Terrasse des reetgedeckten Hauses gepult und zubereitet. Es hat eine ganze Weile und ein paar misslungene Versuche gebraucht, bis wir den Dreh raushatten.
Am Ende war von dem Krabbenberg, den wir anfangs vor uns hatten, sehr viel Schale und ziemlich wenig Fleisch übrig. Aber zusammen mit Mayonnaise und Brot war es das perfekte Abendessen. Seitdem kaufe ich für zu Hause hin und wieder Krabben. Die schmecken so schön nach Nordsee-Urlaub. Christine Haas
Klong, pling. Wenn ein Geräusch lecker sein könnte, es wäre das, was ein Kluntje macht, das extragroße Kandisstück der ostfriesischen Teezeremonie, wenn es mit der Zuckerzange auf den Boden der Teetasse gelegt wird. Es ist ein zarter Klang, obwohl so ein ostfriesischer Kluntje viel schwerer ist als Kandis anderswo. Doch man geht sachte vor, die Zeremonie ist schließlich eine Zeit der Muße, ein fast heiliges Ritual, sogar von der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe geadelt.
Es folgt ein weiteres köstliches Geräusch: das Knistern des Kluntje, wenn der heiße Tee eingeschenkt wird. Kräftig muss er sein, hauptsächlich aus Assam-Sorten, und in Ostfriesland gemischt, sonst darf er sich nicht „Echter Ostfriesentee“ nennen.
Dann kommt etwas fürs Auge: das Wulkje, das Wölkchen. Man nimmt den Sahnelöffel aus Silber und gießt echte Sahne in den Tee, kreisförmig, dem Rand der Tasse folgend – gegen den Uhrzeigersinn, um die Zeit anzuhalten. Die aufsteigenden Tropfen formen Wolkenmuster. Nicht umrühren! So hat jeder Schluck seinen Geschmack – erst sahnig-kühl, dann bitter-stark, am Ende süß.
Am besten schmeckt Ostfriesentee nach einem Spaziergang an der Nordsee. Etwa im „Lütje Teehuus“ auf der Insel Juist mit frisch gebackenen Waffeln. Oder in der Teestadt Norden in der Teestube der alten Westgaster Mühle, wo man Platt schnackt.
In dieser schmucken Stadt sollte man das Ostfriesische Teemuseum nicht verpassen. Dort erfährt man nicht nur Spannendes über die hiesige Teekultur, etwa das Norder Silber oder die Kunst des Stövchenmachens, sondern auch über Tee weltweit, inklusive der Anbaugebiete und Zeremonien in Indien und China, die erstaunlicherweise ganz ohne Kluntjes auskommen. Maike Grunwald
Wie von Geisterhand geschoben fege ich über den Südstrand auf Rømø – dank Hilfe von oben. Über mir knallt das Segel im Wind, ich sitze in einem Blokart, einer Mischung aus Gokart und Windsurfing-Brett. Pedalarbeit ist nicht gefragt, dafür geschicktes Spiel mit Mast und Leine, um den Anstellwinkel des Segels zu ändern.
Einen Tacho gibt es nicht, auch keine Bremse. Für mich als Nicht-Segler ist das ganz schön ungewohnt. Schon packt mich die nächste Bö, sandspritzend wird die Karre mächtig nach vorn gedrückt. Ich fahre einen Hütchenkegel über den Haufen, an dem ich eigentlich hätte wenden sollen, und nähere mich rasant der Brandung, reiße am Lenker und kippe fast um.
Dann aber klappt die Kehrtwende mit Seil und Segel plötzlich doch. Nach ein paar Minuten hat man den Bogen raus. Zurück am Verleih steuere ich elegant gegen den Wind, und schon steht die Karre. Hat schon was, so ein Geschwindigkeitsrausch. Stefan Weißenborn
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