Hurra, die Schulen haben unsere Schulverträge gekündigt!

Hurra, die Schulen haben unsere Schulverträge gekündigt!

P.I.


Als ich das Einschreiben geöffnet habe mit den Kündigungen der Schulverträge meiner Söhne war ich glücklich. Als Leser werden Sie sich fragen, warum ist die Frau glücklich, wenn ihre Söhne von der Schule geworfen werden?

Machen sie sich es bequem, ich erzähle Ihnen eine interessante Geschichte.

Es war einmal eine prachtvolle Burg im Süden von Schlanddeut. Diese Burg besaß die Besonderheit, dass sie nicht nur einen Herrscher hatte, sondern gleich deren Drei. Die drei Könige mit Namen Merlin, Folggut und Gandalf, lebten in Frieden miteinander und vertraten christliche Werte, waren gütig und das Wohlergehen der Untertanen lag Ihnen am Herzen. Sie hatten Interesse daran, ihre Burg und ihre jungen Bewohner gedeihen und Gerechtigkeit walten zu lassen. Bei Unstimmigkeiten waren eine faire, gerechte Lösung für Jedermann zu finden. Die Burg war eine Insel inmitten von Ungerechtigkeiten und Neid.

Nun begab es sich, dass der Weiseste und Gütigste der drei Könige Gandalf, greis geworden war und des Regierens überdrüssig abdankte. Die neue kleine dicke Königin Naiva, ergriff die Macht und hatte weniger Gutes für die Untertanen im Sinn. Sofort nach der Machtübernahme verteuerte sie die so lebenswichtige Milch für die Bewohner und es ließ nichts Gutes erahnen. Die beiden anderen Könige schwiegen, war sie doch von Gottes Gnaden eingesetzt worden.

Der dunklen Hexe Lekrem war der Friede in Schlanddeut ein Dorn im Auge und überlegte sich, wie sie diesen, in ihren Augen, unhaltbaren Zustand beenden konnte. So sprach sie, mit großer Gestik, die magischen Worte: „Anich ies dlusch“ und schon erschien aus dem Nichts, ein gar garstiges Monster namens Anoroc. Es war ein äußerst bösartiges Wesen, dass nur der Hexe diente und jedem üble und dunkle Gedanken in den Kopf zaubern konnte, ohne dass dieser es merkte. Lekrem ließ ihr Monster los und dieses zog ungehindert übers Land. Anoroc vergiftete vielen Bewohner in dem Land Schlanddeut das Ohr. Das Monster machte den Untertanen glauben, dass eine Seuche das Land Heimsuchen und alle töten würde, wenn Sie nicht Abstand zueinander halten und ihr Antlitz hinter einem Seuchenlappen verbergen. Der König Merlin wurde vor Sorge krank und dankte ab. Ein neuer König namens Narzus ergriff die Macht in einem Teil der Burg.

Das Monster Anoroc konnte allerdings nicht alle Bewohner von Schlanddeut erreichen. Es gab auch auf der Burg ganz wenige Menschen, die diesen Einflüsterungen standhielten. Die Könige allerdings erlagen den Verlockungen Anoroc´s und hielten alles für bare Münze. Der Hexe Lekrem war es aber nicht genug, dass das ganze Land vor Angst zitterte, sie wollte die totale Unterwerfung der Menschen. Sie alle sollten sie anbeten und verehren und so versprach sie, die Seuche zu bekämpfen, die das Land heimsuche. Einen Zaubertrank wollte sie herstellen, der alle von ihrem Leid erlösen sollte.

In Schlanddeut regte sich Widerstand. Nicht alle glaubten was ihnen ins Ohr geflüstert wurde. Die Ritter des Ordens des Lichts zogen durch das Land, um die Menschen aufzuklären. Der Hexe war das ein Dorn im Auge und als nicht genug Menschen starben, um die Angst zu erhalten, vergiftete sie die Ohren der Ärzte des Landes ganz besonders. Entweder mit falschen Worten oder versprach ihnen Reichtümer, wenn sie Tote Menschen als Seuchentote deklarieren würden.

Es begab sich zu der Zeit, dass ein kämpferisches Burgfräulein, die Wahrheit erkannte.  Ihr Herz wurde schwer vor Trauer als sie sah, wie die Menschen unter den ständigen Demütigungen leiden. Sie nahm sich vor, sich dem Feldzug der Ritter des Ordens des Lichts anzuschließen. Sie wurde nicht müde mit wahrer Zunge zu sprechen und erregte damit das Missfallen ihres Königs Narzus. Dieser wollte keine Reden gegen das Monster Anoroc hören. Wütend versuchte er das Burgfräulein bei den restlichen Burgbewohnern unmöglich zu machen, damit diese nicht gewillt waren ihr zuzuhören. König Narzus schreckte noch nicht mal davor zurück, seine dunkelblauen Söldner auf das zarte Burgfräulein zu hetzen, um sie zeitweilig aus der Burg zu entfernen. Doch diese gab nicht nach, wurde kämpferisch und wehrte sich, jeden Tag, jede Stunde.

Auch die böse Hexe Lekrem versuchte zur gleichen Zeit die Ritter des Ordens des Lichts, mit ihren Dunkelblauen Söldner zum Schweigen zu bringen. Doch es gelang ihr nicht. Immer mehr Menschen erkannten die Wahrheit. Lekrem verlangte nun von allen Bürgern Schlanddeut den Seuchenlappen vor dem Gesicht als Zeichen der Unterwerfung zu tragen.

Die Könige in der Burg jubelten, konnten sie so endlich ihre Macht gegenüber den Burgbewohnern festigen und verlangten den Demutslappen von allen zu jeder Zeit. Die meisten Bewohner fügten sich still, hatten sie doch zu sehr Angst vor dem Monster Anoroc und dessen Macht. Das Burgfräulein und ihre Brüder allerdings nicht. Die Brüder des Burgfräuleins lebten in den zwei anderen Teilen der Burg, unter König Folggut und der kleinen dicken Königin Naiva. Die zwei tapferen Buben sahen es nicht ein, ihre Atmung zu behindern und leisteten Widerstand wie ihre Schwester.

Das erregte selbstverständlich das Missfallen der beiden Könige. Die drei Könige beratschlagten, was zu tun sei. Sie können keinesfalls zulassen, dass ein paar Halbgewachsene ihren Gottgleichen Status anzweifeln. Sind sie doch schließlich die Herrscher der Burg. Am Ende lösen das Burgfräulein und ihre Brüder noch eine Meuterei der anderen Bewohner aus. Das wollten die drei Könige auf keinen Fall zulassen und so instruierten sie ihre bunten Vasallen, welche die Menschen der Burg normalerweise betreuen und die Bewohner daran hindern, sich gegenseitig umzubringen. Die bunten Vasallen waren von dem Monster Anoroc genauso indoktriniert worden, wie das restliche Land. Und so verwundert es kaum, dass sie freudig bereit waren ein Exempel an dem Burgfräulein und ihren Brüdern zu statuieren. Hatte die Vergangenheit doch gezeigt, dass wenn man einen bestraft, Hunderte dabei lernen.

So riefen sie die Schergen der Hexe Lekrem zu Hilfe und wollten den drei Abtrünnigen den Seuchenlappen mit Gewalt aufzwingen. Sie hatten aber die Rechnung nicht mit den Beschützern des Fräuleins und ihren Brüdern gemacht, welche außerhalb der Burg lebten. Aber so sehr sie auch mit den Beschützern und den drei Abtrünnigen kämpften, gelang es den Königen nicht sie dazu zu zwingen, sich gegenüber Hexe Lekrem demütig zu zeigen. Sie standen aufrecht für sich und die Wahrheit ein.

Die drei Könige schäumten vor Wut und sahen nur eine Möglichkeit sich des Problems zu entledigen. Entfernen der Störenfriede aus ihrer Burg. Was sich allerdings als nicht so ganz einfach herausstellte. Das Burgfräulein würde ohnehin in ein paar Monaten weg sein. Sie fassten den Entschluss, ihren Leumund des Burgfräuleins zu beschädigen, auf das sie im ganzen Lande Schlanddeut kein Auskommen mehr finden sollte. Dann wanden sie sich den Brüdern zu, die noch Jahre vor sich hatten und warfen sie aus der Burg. Sie verwiesen sie aus der Burg, weil sie es nicht schafften, das Burgfräulein und ihre Brüder zu brechen.


So, hier endet meine Geschichte. Was Königin Lekrem mit ihrem Zaubertrank vorhat, erzähle ich euch ein andermal.

Versteht ihr jetzt, warum ich über eine Kündigung des Schulvertrages glücklich bin! Ich habe absolut großartige Kinder, die sich nicht unter ein Narrativ beugen, nur weil es jemand so will. Auch der Gruppendruck konnte ihnen nichts anhaben. Gelungener kann Erziehung nicht sein. Die Rektoren haben in pädagogischer und menschlicher Weise absolut versagt.

Habt keine Angst, steht euren Kindern bei, beschützt sie. Sie werden daran wachsen und verantwortungsvolle Bürger der Zukunft sein. In solchen Zeiten wie diesen, entscheidet sich, ob wir Kinder zu Duckmäusern oder freien Geistern erziehen. Ich habe weder Angst vor bunten Vasallen noch vor dunkelblauen Söldnern und schon gar nicht vor selbsternannten Herrschern. Sie können mich auf den Boden werfen, mich verunglimpfen, denunzieren, schlagen und einsperren. Meinem Geist können sie nur das anhaben, was ich zulasse. Ich bin ein freier Mensch, in Freiheit geboren und meine Gedanken sind frei!

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