Wie eine Siebenjährige die Blockade von Leningrad überlebte und warum Mainstreammedien darüber schweigen

Wie eine Siebenjährige die Blockade von Leningrad überlebte und warum Mainstreammedien darüber schweigen



Vor 81 Jahren, am 27. Januar 1944, wurde die Belagerung Leningrads durch Nazi-Deutschland vollständig aufgehoben. Von 1941 bis 1944, 872 Tage lang mussten die Menschen in der Stadt unter deutscher Blockade hungern. Zum Preis von einer Million toten Zivilisten. Die Kapitulation würde nicht angenommen, so der deutsche Generalstabchef Franz Halder. „Wir werden Leningrad aushungern. Das ist die billigste Methode die Stadt einzunehmen.“ Den Jahrestag der Befreiung von Leningrad überging das offizielle Deutschland in diesem Jahr Genauso, wie im vorigen Jahr. Man gedachte in Deutschland der Befreiung von Auschwitz an diesem Tag, doch dass es Sowjettruppen waren, die das KZ befreiten, verschwieg man auch.

Russland habe ja von Anfang an gesagt, so Heyden weiter, das Land wolle nur nicht die Nato-Osterweiterung weiter bis an die russische Grenze. „Völlig verständlich. Darüber will man in Deutschland nicht reden. Man möchte so tun, als ob das heutige Deutschland mit dem Nazismus absolut nichts zu tun hat. Als ob es ungefähr 500 Jahre zurückliegt, so ungefähr wie das Mittelalter, aber das sind doch erst 80 Jahre zurück. Und dann muss man sich ja fragen, was hat man in diesen 80 Jahren gelernt?“

Der Journalist will nach seinen Worten nicht, dass man im Büßerkleid heute als Deutscher gehen muss. „Ich will nur, dass man sich erinnert und dass es sich nicht wiederholt, dass man wieder ein Volk so abkanzelt, wie Florence Gaub, Forschungsdirektorin der Nato-Militärakademie in Rom, das gemacht hat: ,Die Russen sehen wie Europäer aus, sind aber keine Europäer im kulturellen Sinne, sie planen nicht wie in Deutschland, eine individuelle Lebensplanung ist den Russen fremd.‘ So ein Unsinn. Das wird im deutschen Fernsehen gezeigt, und der Moderator sagt nichts dagegen. Ich bin sicher, dass viele Deutsche davon auch geschockt sind und mit dieser Mainstream-Meinung der Medien nicht übereinstimmen.“

Im September 2024 traf Ulrich Heyden in St. Petersburg Galina Bondarewa, die die Blockade von Leningrad als Siebenjährige überlebte. Darüber filmte er ein Video. Im Gespräch schilderte Galina, wie sie mit ihrer Mutter und Großmutter die fast zweieinhalb Jahre dauernde Einkesselung, in der sie täglich nur 150 Gramm Brot bekam, überstand. „Nach diesem Gespräch war ich einfach absolut fertig. Man kann sich nicht vorstellen, neben einer Frau, die jetzt 90 Jahre alt ist, zu sitzen, die das erlebt hat. Als Künstlerin malte sie Bilder darüber. Das ist sehr berührend, und man hat das Gefühl, man ist auf einmal mit in dieser Blockade. Das ist so nah an dir dran.“

Der Journalist sagt weiter: „Sie erzählte von dem Kanarienvogel, den der Vater ihr geschenkt hat und der dann auf einmal nicht mehr im Käfig war. Dann fragte sie die Großmutter: Wo ist der Kanarienvogel? ,Ja, der ist weggeflogen‘, antwortete sie. Aber der Kanarienvogel war gerade in der Suppe, wurde gerade gegessen. Solche Schilderungen gehen einfach unter die Haut, denn das ist ein Mensch, der neben dir sitzt und sogar den Tisch gedeckt hatte. Diese Frau, die die Blockade überlebt hat, hat uns Deutsche gefüttert.“



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