Grinding auf dem Festival

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Grinding auf dem Festival
aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie
Wiktionary: grind – BedeutungserklĂ€rungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Dieser Artikel wurde am 15. August 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.

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Schewa Kehilot – Ś©Ś‘Śą Ś§Ś”Ś™ŚœŚ•ŚȘ
Die jĂŒdischen Sieben-Gemeinden unter den FĂŒrsten EsterhĂĄzy (1612–1848)
GLAMdigital zu Besuch bei den Samm­lungen der Privat­stiftung Esterhåzy. 13. Juni 2022
Das GrindadrĂĄp [ ˈgÉčÉȘndaˌdrɔap ] ist der Grindwalfang auf den FĂ€röern . FĂŒr die meisten FĂ€ringer gehört es zu ihrer Geschichte und zum selbstverstĂ€ndlichen Nahrungserwerb auf subsistenzwirtschaftlicher Grundlage mit starken gesetzlichen Reglementierungen.

Internationale TierschĂŒtzer kritisieren die Jagd als grausam und unnötig. In der fĂ€röischen Gesellschaft lĂ€uft die Auseinandersetzung mit dem Thema nicht emotionsfrei ab.

Die grind bedeutet auf FĂ€röisch neben Grindwalschule auch Grindwalfleisch und generell die ganze Angelegenheit und damit verbundene Kultur. Ein Grind ist also auch das konkrete Ereignis. Der Plural ist grindir . Das Wort stammt von altnordisch grind „Gitter, GittertĂŒr“ und wurde im FĂ€röischen genommen, um eine Grindwalschule zu bezeichnen, was laut Lucas Debes auf die Vorstellung zurĂŒckgeht, dass eine Grindwalschule, in der die Tiere dicht nebeneinanderher schwimmen, einem Lattenzaun Ă€hnelt.

Der Grindwal selber ist der grindahvalur oder auch der grindafiskur – „Grindfisch“. Das drĂĄp bedeutet Tötung oder Schlachtung. GrindadrĂĄp heißt wörtlich daher Grindtötung oder -schlachtung . [1] Der Ruf GrindaboĂ°! [ ˈgÉčÉȘndaboː ] kommt von grind und boĂ° = Botschaft , Meldung . Es heißt wörtlich: Grind-Botschaft , oder besser: Grindalarm .

Es ist stets Zufall, wenn eine Grindwalschule bei den FĂ€röern gesichtet wird. Der entsprechende Skipper meldet dann die Sichtung. Die Behörden entscheiden anschließend, ob See und Wetter einen Grindwalfang erlauben. Meist passiert das im Sommer, wenn die Bedingungen hierfĂŒr gĂŒnstig sind. Dann wurde frĂŒher eine entsprechende Nachricht im nationalen Rundfunk durchgegeben. Die Mobiltelefonie ersetzt die Radio-Botschaft. Angestellte erhalten in der Regel frei, und es wird versucht, möglichst viele Boote des entsprechenden Ortes ins Wasser zu bringen. Es gibt auch Berichte, dass sogar Gottesdienste unterbrochen wurden, falls eine Grindwalsichtung just zu dieser Zeit passierte. Durch den Einsatz von Motorbooten ist es heutzutage einfacher, die Tiere einzukreisen und zu treiben; eine Grindwalschule kann leicht entkommen, wenn es nicht genĂŒgend Boote gibt, die sie zusammentreiben und in eine geeignete Bucht drĂ€ngen, wo das Töten der Wale erlaubt ist.

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Newsweek zufolge hat seit Mai 2015 derjenige mit umgerechnet rund 3000 Euro Strafe – im Wiederholungsfall bis zu zwei Jahren Haft – zu rechnen, der es versĂ€umt, die Sichtung einer Grindwalschule den zustĂ€ndigen Behörden anzuzeigen. [2] Touristen sind gemĂ€ĂŸ einer Verlautbarung der Landesregierung der FĂ€röer in aller Regel davon nicht betroffen. [3]

HvalvĂĄgir bedeutet Wal-Buchten. Das sind 17 StrĂ€nde an der fĂ€röischen KĂŒste, wo das GrindadrĂĄp ĂŒblich ist, und zwar in BĂžur , FĂĄmjin , FuglafjĂžrĂ°ur , GĂžta , HĂșsavĂ­k , Hvalba , HvalvĂ­k , Hvannasund , KlaksvĂ­k , MiĂ°vĂĄgur , NorĂ°skĂĄli , SandavĂĄgur , Sandur , TĂłrshavn (am SandagerĂ°i ), TrongisvĂĄgur , VĂĄgur und Vestmanna . [4]

FrĂŒher wurden manchmal auch die Buchten von FunningsfjĂžrĂ°ur , KollafjĂžrĂ°ur , NĂłlsoy , ØravĂ­k , SandvĂ­k , SkĂĄlavĂ­k , SĂžrvĂĄgur , des TindhĂłlmur und die ViĂ°vĂ­k ( ViĂ°oy ) verwendet. Selbst in HattarvĂ­k , Haraldssund , HoyvĂ­k , Lopra , Mykines , Saksun , SvĂ­noy , Sumba und TjĂžrnuvĂ­k kam es in der Geschichte schon mal zu einem Grind, aber das blieben Ausnahmen.

In der Statistik ĂŒber den Grindwalfang auf den FĂ€röern seit 1584 tauchen die oben genannten 17 StrĂ€nde am hĂ€ufigsten auf.

Im Juli 2013 erlaubte das fĂ€röische Fischereiministerium, den GrindadrĂĄp in 23 Buchten durchzufĂŒhren. [5]

Die jeweiligen BootsfĂŒhrer sind gesetzlich verpflichtet, darauf zu achten, dass nur erlaubte Grind-GerĂ€tschaften ( grindareiĂ°skapur : Fanghaken, Taue , Grindwal-Messer ) mitgefĂŒhrt werden. Ein derart ausgerĂŒstetes und bemanntes Boot ist dann ein grindabĂĄtur (Grind-Boot). Grind-Boote sind kleine motorisierte, fĂ€röische Boote oder andere Fahrzeuge der KĂŒstenseefahrt, nicht aber Schiffe der hochmodernen fĂ€röischen Fabrikschiffflotte. Ein Grindboot beschreibt den temporĂ€ren Zustand eines kleinen Bootes wĂ€hrend des Grinds , das ansonsten die meiste Zeit der Leinenfischerei oder Freizeitzwecken dient.

Treffen alle oben genannten Bedingungen zu, werden die Tiere unter Aufsicht der örtlichen Behörden in die entsprechende Bucht getrieben. Dazu bilden die Grindboote einen Halbkreis, und die Schule wird mit einem langen Tau, an dem Steine befestigt sind, in die Bucht getrieben. Grindwalen, die diesem Seil auf offener See entkommen, darf nicht nachgestellt werden.

Diejenigen Tiere, die nicht weit genug auf den Strand gelangen, werden mit einem speziellen stumpfen Fanghaken an einem Seil gehalten, der in ihr Blasloch gesteckt wird. Daher hat er seinen Namen blĂĄsturongul – „Blaslochangel“. Das BlĂĄsturongul hat sich seit seiner Erfindung 1993 durchgesetzt und wird nicht nur als effektiver, sondern auch als humaner im Vergleich zum spitzen Haken sĂłknarongul (wörtlich etwa „Treibjagdangel“ wobei sĂłkn auch Kirchengemeinde heißt) angesehen. Das SĂłknarongul wird in den Speck des Grinds gebohrt und dient heute nur noch dazu, das getötete Tier an Land zu ziehen.

Getötet werden die Grindwale mit dem mĂžnustingari . Dabei werden ihnen das RĂŒckenmark im Nacken und die Halsschlagader durchtrennt, sodass sie innerhalb weniger Sekunden sterben. Sie verbluten also nicht, wie in manchen Berichten behauptet wird. Vor 1985 kamen auch Speer ( hvalvĂĄkn ) und Harpune ( skutil ) zum Einsatz, sind aber seit einem entsprechenden LĂžgtingsgesetz aus GrĂŒnden des Tierschutzes verboten.

Einem Bericht der fĂ€röischen Zeitung NorĂ°lĂœsiĂ° ist zu entnehmen, dass im August 2017 auch Kinder am GrindadrĂĄp aktiv beteiligt waren. [6] [7]

Das Wasser der entsprechenden Bucht fĂ€rbt sich bei einem GrindadrĂĄp rot. Diese Bilder wirken auf Außenstehende oft schockierend. Da keine Harpunen und Speere oder gar Schusswaffen verwendet werden dĂŒrfen, mĂŒssen die JĂ€ger im eiskalten Wasser stehen und mit jedem einzelnen Tier kĂ€mpfen. Beteiligte beschreiben dies als anstrengend und viel Konzentration erfordernd. FĂŒr sie bedeutet es in erster Linie kostenlose Nahrungsbeschaffung fĂŒr sich und ihre Familien.

Der grindaformaĂ°ur (Grind-Vorsteher, Vorsitzender des fĂ€röischen Grindamannafelag – „GrindmĂ€nnerverband“) Ólavur SjĂșrĂ°aberg aus LeirvĂ­k beschreibt es so:

„Ich bin sicher, dass niemand, der seine eigenen Tiere fĂŒr Nahrungszwecke tötet, davon unberĂŒhrt bleibt. Du möchtest es so schnell wie möglich und mit so wenig Leiden fĂŒr das Tier wie möglich durchfĂŒhren.“ [8]

Kulturell bedeutet das GrindadrĂĄp neben dem gesellschaftlichen Faktor der gemeinsamen Jagd und Nahrungsversorgung auch fĂŒr viele FĂ€ringer einen Teil ihrer IdentitĂ€t. Oft hört man MĂ€nner davon reden, dass sie sich beim GrindadrĂĄp als richtige FĂ€ringer fĂŒhlen. In der fĂ€röischen Literatur und Kunst ist das GrindadrĂĄp ein wichtiges Motiv. Die GrindgemĂ€lde von SĂĄmal Joensen-Mikines zĂ€hlen international zu seinen bedeutendsten.

Der dĂ€nische Gouverneur der FĂ€röer Christian PlĂžyen schrieb wĂ€hrend seiner Amtszeit (1830–1847) die berĂŒhmte Grindweise , eine fĂ€röische Ballade in dĂ€nischer Sprache . Dort heißt es im Kehrreim :

Raske drenge, grind at drĂŠbe
det er vor lyst

Flinke Jungen, Grind zu töten
das ist unsere Lust

Dieses Lied wird auf den FĂ€röern nur zu besonderen AnlĂ€ssen gesungen. Es gehört in der Außenwelt (insbesondere DĂ€nemark ) zu den bekanntesten Klischees ĂŒber das Land.

Von Joseph Victor von Scheffel , einem deutschen Lyriker des 19. Jahrhunderts, stammt das Gedicht „Der Grindwalfang an den FĂ€röerinseln“: [9]

Fern tanzt ein Boot auf der blÀulichen Flut.
Laut schallt sein Signalruf: „Grindabud!
Der schwarze Wal kommt gezogen!“
Und „Grindabud“ ruft es aus jeglichem Mund,
„Hinaus itzt in sonnheller Morgenstund
Zur Hetzjagd auf schĂ€umenden Wogen!“

Und alt und jung kommt gerĂŒstet zum Streit,
Selbst der dicke Amtmann macht sich breit
Und verlÀsst seine friedlichen Tische.
Nur die Frau’n und der Prediger bleiben zu Haus,
Man fĂŒrchtet, es breche schlimm Wetter sonst aus
Und ihr Nahen verscheuche die Fische.

Der Grindwal wird vollstĂ€ndig verwertet. Diese Aussage wird allerdings von einigen Tierschutzorganisationen bestritten. Seine Verteilung erfolgt nach einem jahrhundertealten SchlĂŒssel. Den relativ grĂ¶ĂŸten Anteil erhalten die Einwohner derjenigen Gemeinde, in deren Fjord die Tiere geschwommen sind. Dann sind die anderen Gemeinden derselben Insel an der Reihe und danach das restliche Land. Hierbei kommen alle Mitglieder der Gesellschaft zum Zuge, also auch diejenigen, die nicht am Fang teilnahmen/teilnehmen konnten.

Der Grindwalfang geht zurĂŒck auf die Wikingerzeit auf den FĂ€röern und galt fĂŒr den abgeschiedenen Nordatlantik-Archipel als wichtige Nahrungsquelle und Vitaminversorgung. Es wird geschĂ€tzt, dass Grind ca. 10 % des einheimischen Speiseplans ausmacht.

Die Statistik ĂŒber den Grindwalfang auf den FĂ€röern reicht zurĂŒck auf den 24. Juni 1584. Damals wurden vier Wale vor LĂ­tla DĂ­mun erlegt. FĂŒr die folgenden Jahre gibt es lĂŒckenhafte, aber dennoch zahlreiche Aufzeichnungen. Zwischen 1639 und 1708 gibt es nur eine gerundete Fangzahl aus dem Jahr 1664, aber seit dem Ende der Gabelzeit 1709 ist sie vollstĂ€ndig und gilt damit als die Ă€lteste Jagdstatistik der Welt [Beleg?] . Vom 20. April 1709 ( Hvalba ) bis zum 28. August 2005 ( SvĂ­noy ) wurden 1850 Grindwalschulen (grindir) aufgebracht und dabei 255.467 Tiere getötet. An den Fangzahlen erkennt man wiederkehrende erhebliche Schwankungen. Ein Grind ist reiner Zufall. Am 6. Oktober 1940 gelang in Sandur der bis dahin grĂ¶ĂŸte Fang aller Zeiten: An einem einzigen Tag wurden 1200 Tiere erlegt. Der bis dahin zweitgrĂ¶ĂŸte Fang war am 10. August 1729 in KlaksvĂ­k mit 1184 Walen. Am 12. September 2021 wurden 1423 Tiere, ĂŒberwiegend Delfine, getötet, [13] was zu weltweiten Protesten fĂŒhrte. [14] Aber es gibt auch Jahre ohne Grind.

2004 gab es insgesamt neun Grindir mit 1010 getöteten Grindwalen. Sie hatten einen Wert von 8.276ÂŒ Skinn . Das ist eine fĂ€röische Maßeinheit und bedeutet im Falle von Grind: 1 Skinn = 38 kg Fleisch („TvĂžst“) + 34 kg Speck („Spik“). Die Rede ist also von etwa 595 Tonnen Grindwalfleisch und -speck fĂŒr die Haushalte. Insgesamt wurden auf den FĂ€röern in den 295 Jahren von 1709 bis 2004 insgesamt 130.091 Tonnen Grind gewonnen.

Auffallend ist 2005 die relativ geringe Fangmenge im Vergleich zu den Vorjahren. Der grĂ¶ĂŸte Fang 2005 am 2. Mai in FuglafjĂžrĂ°ur umfasste 123 Tiere. Der kleinste und zugleich letzte Fang war der von SvĂ­noy am 28. August mit 5 Grindwalen an einem ungewöhnlichen Ort.

Im Jahr 2008 gab es gar keinen Grind. [10]

Im August 2015 wurden in FuglafjĂžrĂ°ur sieben Grindwale lebend fĂŒr wissenschaftliche Zwecke gefangen. [11] Sie wurden mit Sendern bestĂŒckt und anschließend freigelassen.

Der grĂ¶ĂŸte Teil der traditionellen FĂ€röischen KĂŒche besteht aus Fleisch. Aufgrund der unwirtlichen, felsigen Inseln wachsen Getreide und GemĂŒse nicht gut. Nur rund 2 % der 1395 kmÂČ sind geeignet fĂŒr den Landbau. [15] WĂ€hrend der Wintermonate ernĂ€hrten sich die Einwohner der FĂ€röer-Inseln vorwiegend von eingesalzenen oder getrockneten Nahrungsmitteln, wie Fleisch , Grindwalfleisch , Seevögeln und Fisch . Der Grindwal war ĂŒber Jahrhunderte hinweg eine wichtige Nahrungsquelle fĂŒr die isoliert lebende Bevölkerung des nordatlantischen Archipels.

Das Fleisch und der Speck des Grindwals werden in den fĂ€röischen Haushalten aufbewahrt, zubereitet und gegessen. In SupermĂ€rkten der FĂ€röer wird das Grindwalfleisch nicht verkauft, sondern verteilt, wie im Abschnitt „Tradition“ beschrieben. Obwohl Fisch das Hauptexportgut der Fischereination FĂ€röer ist, wird das Walfleisch nicht exportiert. Ähnlich wie die Jagdbeute bei den GrönlĂ€ndern , sind Grindwalfleisch und -speck Gegenstand der ererbten Subsistenzwirtschaft . Ein jĂ€hrlicher Fang von rund 950 Grindwalen [16] (1990–1999) entspricht rund 500 t Fleisch und Speck. Das wiederum entspricht rund 30 % des in FĂ€röer produzierten Fleisches.

Der Grind wird meist im traditionellen Verfahren der Lufttrocknung in einem speziellen Holzschuppen, dem Hjallin konserviert. An der kĂŒhlen salzhaltigen Luft der FĂ€röer ist das ein fĂŒr Klippfisch , Schaffleisch und Papageitaucher ĂŒbliches Verfahren. So haltbar gemacht, wird er dann vor dem Verzehr ĂŒber Stunden in Wasser – oder besser: einer Marinade – eingeweicht.

Das Fleisch wird als Steak ( grindabĂșffur ) zubereitet oder gekocht ( saltgrind ). Als Beilage sind heimische Kartoffeln ĂŒblich. GewĂŒrzt wird mit Senf . Zum GrindabĂșffur gibt es auch eine weiße Soße. Hierzu wird gerne ein krĂ€ftiger Rotwein gereicht, wĂ€hrend zum frischen Grind Bier und Schnaps empfohlen wird. [17]

Im FĂ€röischen wird beim Grind zwischen dem Walfleisch (tvĂžst) und dem Speck (spik) unterschieden. Manchmal wird zum TvĂžst auch Robbenspeck gegessen. Auf dem Teller heißt das dann tvĂžst og spik .

Das durch die Lufttrocknung haltbar gemachte Fleisch des MeeressĂ€ugers ist schwarz und relativ zĂ€h. Im Geschmack Ă€hnelt es dem Rindfleisch . Grind ist Ă€ußerst nahrhaft. Hinzu kommt der vitaminreiche Tran im Speck des Wales.

Touristen auf den FĂ€röern, die Grind probieren möchten, sind meist auf so genannte FĂ€röerabende , folkloristische Veranstaltungen mit fĂ€röischem Kettentanz und einheimischer KĂŒche angewiesen. Es gibt aber auch Restaurants mit fĂ€röischer KĂŒche.

Der Grindwalfang auf den FĂ€röern und die regelmĂ€ĂŸig kursierenden Bilder des rot gefĂ€rbten Wassers an den SchauplĂ€tzen bewegen weltweit WalschĂŒtzer, wĂ€hrend viele FĂ€ringer auf ihrem Recht beharren, genießbare Wildtiere auch jagen zu dĂŒrfen.

Die fĂ€röischen WalfĂ€nger argumentieren, dass sie nicht zu den Walen hinausfahren , sondern jene von selbst zu ihnen kommen. Weiter wird angefĂŒhrt, dass sie den Grindwalfang nicht aus kommerziellen GrĂŒnden betreiben, sondern nach wie vor ausschließlich fĂŒr den internen VerteilerschlĂŒssel der Haushalte. Drittens meinen viele FĂ€ringer, dass der Grindwalbestand durch ihre Jagd nicht gefĂ€hrdet ist, denn der grĂ¶ĂŸte Teil der Wale wĂŒrde auf ihrem Zug durch den Atlantik die kleine Inselgruppe verfehlen und so nicht betroffen sein. Auf den FĂ€röern sind kritische Stimmen selten, in den letzten Jahren aber hĂ€ufiger zu hören.

Laut der tendenziell den GrindadrĂĄp verteidigenden Website der Landesregierung der FĂ€röer – whaling.fo – schĂ€tzen Wissenschaftler „den Grindwalbestand im östlichen Nordatlantik auf etwa 778.000 Tiere, davon ca. 100.000 um die FĂ€röer Inseln.“ Die FĂ€ringer jagen der Website zufolge durchschnittlich 800 Grindwale pro Jahr. [18]

TierschĂŒtzer , wie zum Beispiel Sea Shepherd oder Greenpeace , argumentieren damit, dass der Grindwalfang grausam sei und angesichts der Versorgungslage der FĂ€röer unnötig.
Die Fangmethoden haben sich geĂ€ndert. Ruderten die FĂ€ringer einst mit Ruderbooten aufs Meer, um eine Walherde zu umkreisen und zu treiben, hatten die Wale eine relativ große Chance zu entkommen. Gegen Motorboote ist die Chance geringer.

Ein Gutachten des fĂ€röischen Gesundheitsministeriums warnt vor ĂŒbermĂ€ĂŸigem Genuss von Grindwalfleisch, da es mit Umweltgiften wie Quecksilber , Dioxinen [19] und PCB belastet ist. [20] Wale stehen am Ende der maritimen Nahrungskette. Eine fĂ€röische Untersuchung zeigte 2007, dass die FĂ€ringer doppelt so viel Quecksilber im Körper haben wie empfohlen. [21]

Am 26. November 2008 wurde seitens der fĂ€röischen Gesundheitsbehörde erstmals davon abgeraten, Grindwalfleisch zu essen. Als BegrĂŒndung wurde das Risiko der Parkinsonkrankheit aufgrund der Quecksilberbelastung genannt. Der Landesarzt HĂžgni Debes Joensen und der Oberarzt PĂĄl Weihe erklĂ€rten:

„Wir geben diese Empfehlung in Trauer. Der Grind diente den FĂ€ringern ĂŒber viele Jahrhunderte und hat in dieser Zeit wahrscheinlich vielen das Leben gerettet. Aber die Zeiten und die Umwelt Ă€ndern sich, und deswegen meinen wir, dass diese Empfehlung medizinisch nötig ist.“

Der fĂ€röische Gesundheitsminister Hans Pauli StrĂžm schloss sich daraufhin der Forderung nach einem Verzicht auf Grindwalfleisch an, betonte aber, dass es die Entscheidung jedes einzelnen sein mĂŒsse, ob er dem Rat folgt. [23]

Im Juni 2011 aktualisierte die fÀröische Lebensmittel- und VeterinÀrbehörde ihre Verzehrhinweise: Erwachsene sollen demnach höchstens ein Mal pro Monat Grindwalfleisch und - speck verzehren. Auf den Verzehr von Grindwal-Leber und -Nieren solle man gÀnzlich verzichten. MÀdchen und Frauen mit Kinderwunsch wurden zusÀtzliche Verzichte anempfohlen. [19]

In Deutschland engagiert sich u. a. das Wal- und Delfinschutz-Forum gegen den Grindadråp. [24] [25]

Mehrere Kreuzfahrtunternehmen laufen die FÀröer auf Grund des Walfangs nicht mehr an. [26]

TierschĂŒtzer argumentieren oft auf ethischer Ebene, namentlich mit dem blutigen Ausgang am Fjordufer. Dem entgegnen die FĂ€ringer, dass dies kein Problem des Walfangs sei, sondern der Entfremdung großer Teile der zivilisierten Bevölkerung von den Grundfesten der tierischen Nahrungsgewinnung. Gegen ZustĂ€nde auf einem modernen Schlachthof, die kaum ein Fleischverbraucher aus eigener Anschauung kennt, sei Walfang harmlos. Ein hĂ€ufig genanntes Argument lautet: Der Grindwal lebt sein ganzes Leben in Freiheit im Atlantik und stirbt dann in Sekunden. Das andere Fleisch, das man im Supermarkt kaufen kann, stammt aus Gefangenschaft.

Offenkundig ist, dass die FÀröer auf die Kritik reagieren und selbstÀndig nach besseren Jagdmethoden suchen, die den Tieren weniger Schmerz bereiten, und dass sie Exzesse gesetzlich unterbinden. Die Mehrheit der FÀringer lehnt als grausam bewertete Fangmethoden ab.

Internationale Kritik wird dennoch oft als Einmischung in nationale Angelegenheiten empfunden. Viele FÀringer meinen daher, dass es unabhÀngig von der Tradition und gerechtfertigten Jagd auch um das Prestige als Nation geht, dem zuliebe man darauf verzichten sollte.

Um den Grindwalfang zu ĂŒberwachen, entsendete die Nordatlantische MeeressĂ€uger-Kommission ( North Atlantic Marine Mammal Commission , NAMMCO) im Sommer 2007 einen Vertreter auf die FĂ€röer. [27]


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