Griechische und römische Historiker haben nicht übertrieben
Griechische und römische Historiker haben nicht übertrieben, als sie die ersten beiden Punischen Kriege (insgesamt waren es drei) als die wichtigsten in der Geschichte der Antike bezeichneten. In der militärischen Auseinandersetzung zwischen den beiden stärksten Mächten des westlichen Mittelmeers wurde nicht nur das Schicksal Roms und Karthagos, sondern auch die Zukunft der europäischen Zivilisation entschieden: ob sie auf der griechisch-lateinischen Kultur oder der Kultur der Semiten basieren sollte Ost.
Karthago ("Neue Stadt") wurde von Siedlern aus der phönizischen Stadt Tyrus auf dem fruchtbaren Land Nordafrikas an den Ufern eines großen und bequemen Hafens gegründet. Die Phönizier, was auf Griechisch „Purpurfänger“ oder, wie die Römer sie nannten, Wortspiele bedeutet, waren unter den alten Völkern des Mittelmeers als die mutigsten und geschicktesten Seefahrer und Kaufleute berühmt. Äußerst günstige Bedingungen für die Entwicklung der Landwirtschaft und des Seehandels legten den Grundstein für die Macht und den Reichtum Karthagos. K Schin. BC. Er wurde zur mächtigsten Macht im westlichen Mittelmeerraum und unterwarf seiner Macht nicht nur die nordafrikanischen Stämme, sondern auch die phönizischen Kolonien in Afrika, auf der Iberischen Halbinsel, an der Nordwestküste Siziliens und den umliegenden Inseln.
Karthago galt als die reichste Stadt der Welt. Der gesamte Seehandel zwischen dem Westen und dem Osten des Mittelmeers lief über seinen Hafen. Es gab Hunderte von Schiffen, die Waren aus der ganzen Welt transportierten. Bebaut mit Hochhäusern hatte die Stadt zu ihrer Blütezeit bis zu 700.000 Einwohner. Karthago war seiner politischen Struktur nach eine oligarchische Republik. Alle Macht gehörte einem kleinen Kreis aristokratischer Familien, aus denen ein Ältestenrat - der Senat - und ein Rat von 104 Personen gewählt wurden. Der Senat hatte die höchste gesetzgebende Gewalt, und der Rat der Einhundertvier war das höchste Kontrollorgan; alle Magistraten waren ihm unterstellt. Die Exekutivgewalt wurde von den Suffets ausgeübt, deren Hauptaufgabe darin bestand, die Armee und die Marine zu führen. Sie wurden für eine Amtszeit von einem Jahr gewählt. Es gab auch eine Volksversammlung in Karthago, die jedoch keine große Rolle bei der Regierung des Staates spielte. Es wurde normalerweise in den Fällen einberufen, in denen es zu ernsthaften Meinungsverschiedenheiten innerhalb der karthagischen Regierung kam.
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Eine ernsthafte Konkurrenz für die Karthager waren nur die griechischen Kolonien in Sizilien und Süditalien, aber zuerst im Bündnis mit den Etruskern und dann mit den Römern gelang es Karthago, den Seehandel der Griechen erheblich einzuschränken (siehe den Artikel „Etrurien und die Etrusker"). Ab Ende des 5. Jahrhunderts BC. Hundert Jahre lang gab es einen ununterbrochenen Kampf zwischen Karthago und den Griechen Siziliens um den Besitz der Insel. Die Hochburg der Griechen in diesem Kampf war die größte griechische Stadt Siziliens - Syrakus. Viermal eroberten die Karthager fast die gesamte Insel, aber sie konnten die Stadt nicht einnehmen. Die Syrakusaner wiederum belagerten ihre Feinde in ihren Festungen an der Nordwestküste der Insel und in Karthago selbst. Im SH BC. Karthago besaß den größten Teil Siziliens, und der syrakusanische König Hieron II. versuchte, in Frieden mit den Wortspielen zu leben, erkannte jedoch, dass Karthago sich nicht beruhigen würde, bis es die gesamte Insel erobert hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war eine dritte Kraft auf der politischen Arena des Mittelmeers erschienen – Rom, das mit eifrigem Interesse beobachtete, was vor sich ging. Rom, unterworfen von den 70er Jahren. Ih c. BC. das Gebiet des heutigen Italiens, fühlte sich bereits stark genug, um sich mit dem großen Karthago zu messen, das auf Rom herabsah. Die Genügsamkeit und Einfachheit der Sitten des römischen Adels erregte unter den in Rom befindlichen Wortspielen Spott. Mit einem dünnen Lächeln sagten sie: Die römischen Senatoren sind so freundlich zueinander, dass sie in allen Häusern das gleiche Silberbesteck verwenden. Die karthagischen Gesandten, die die Römer davor warnten, sich in sizilianische Angelegenheiten einzumischen, erklärten zuversichtlich, dass sie ohne die Erlaubnis der Punes nicht einmal ihre Hände im Meer waschen könnten.
In der Tat hatten weder die Rom unterstellten italienischen Griechen noch die Römer selbst solche Hochgeschwindigkeitsschiffe mit fünf Decks - Penter, die von den karthagischen Schiffbauern gebaut wurden, oder Marinekommandanten, die den Punas ebenbürtig waren. Zwar erwiesen sich ihre Kräfte bei Zusammenstößen an Land als gleich. Karthago hatte eine gut ausgebildete Söldnerarmee, die aus den kriegerischen Nachbarstämmen rekrutiert wurde, eine prächtige numidische Kavallerie, Kriegselefanten. Aber diese Armee war unzuverlässig. Söldner dienten nur so lange, wie sie bezahlt wurden. Die geringste Verzögerung bei der Zahlung des Geldes könnte die Armee zum Feind machen und den Staat an den Rand des Todes bringen. Die römische Miliz hingegen bestand aus Bürgern, für die die Interessen ihrer Stadt ihre eigenen waren. Sie entschieden selbst, ob sie Krieg führen wollten oder nicht, und kämpften bis zuletzt mit Bitterkeit und Entschlossenheit.
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Als sich die sizilianische Stadt Messana an Rom um Hilfe im Kampf gegen Hieron II. wandte, überwiesen die Senatoren die Angelegenheit der Nationalversammlung zur Prüfung: Schließlich wurde die Hilfe für Messana nicht so sehr zu einem Krieg mit Syrakus als mit Karthago. Die Bürger Roms stimmten für den Krieg. Also 265 v. Der lange und schwächende Erste Punische Krieg begann. Rom erklärte damit Ansprüche auf die Rolle einer Großmacht. Er betrat die weltpolitische Arena.
Die Feindseligkeiten fanden hauptsächlich in Sizilien statt und dauerten 24 Jahre. Zunächst lief es gut für Rom. Hieron P ging auf seine Seite, und im dritten Kriegsjahr belagerten die neuen Verbündeten die Puns in ihren Festungen an der Nordwestküste der Insel. Aber es war unmöglich, die Karthager allein mit den Streitkräften der Landarmee zu besiegen, und Rom machte sich daran, eine Flotte zu schaffen. In einem Jahr wurden mit Hilfe der griechischen Verbündeten 100 Penteren und 30 Triremen gebaut. Die Behauptung, die Römer hätten damals zum ersten Mal Ruder ins Wasser getaucht, ist kaum übertrieben. Die Marine blieb in der Geschichte Roms ein Stiefkind. Der Dienst in der Marine war weniger angesehen als in den Legionen. Marineoffiziere wurden größtenteils aus italienischen Griechen und Besatzungen aus Verbündeten und Sklaven rekrutiert.
Die Römer mochten das Meer nicht. Daher versuchten sie, Seeschlachten so weit wie möglich in Landschlachten umzuwandeln. Dazu rüsteten sie ihre Schiffe mit Klappbrücken mit Eisenspitzen - "Raben" - aus. Bei der Annäherung an ein feindliches Schiff klammerte sich der "Rabe" an seine Seite, und die Soldaten, die darüber hinwegkamen, konvergierten im Nahkampf mit der feindlichen Besatzung. Nach einer Reihe von Seesiegen beschloss Rom, Karthago selbst anzugreifen. Im Sommer 256 v Eine riesige Flotte von 330 Schiffen mit einer Gesamtbesatzung von 100.000 Menschen und einer Landungsarmee von 40.000 Menschen wurde an die Küsten Afrikas geschickt. Vor der Südostküste Siziliens, in der Nähe von Cape Ecnomus, trafen die Römer auf eine karthagische Flotte von 350 Schiffen. Hier fand die grandioseste Seeschlacht in der Geschichte der Antike statt. Nachdem die Puns etwa 100 Schiffe verloren hatten, mussten sie sich zurückziehen, und die römische Armee landete ungehindert an der Küste Afrikas. Der erfolgreich gestartete Vorgang ist jedoch fehlgeschlagen. Der Senat zog den größten Teil der Armee nach Italien ab und ließ nur 15.000 Infanteristen und 500 Reiter in Afrika zurück. Der mittelmäßige und selbstbewusste Konsul Regulus im Frühjahr 255 v. zerstörte die Armee und geriet selbst in Gefangenschaft.