Glaube an den Fortschritt

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Glaube an den Fortschritt
Adelholzener zählt in der behäbigen Mineralwasser-Branche zu den dynamischen Unternehmen.
Obwohl es Nonnen gehört. Beziehungsweise: weil.
Eine Geschichte über langen Atem und richtiges Timing.

Text: Peter Gaide Foto: Sigrid Reinichs


Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern ist nach dem Heiligen Vinzenz von Paul benannt. Anfang des 17. Jahrhunderts setzt er sich in Frankreich für Arme, Kranke und Notleidende ein.
In Straßburg gegründet, breitete sich der römisch-katholische Orden Anfang des 19. Jahrhunderts im gesamten deutschsprachigen Raum aus.
Die Föderation der Vinzentinischen Gemeinschaften zählt heute etwa 4500 Schwestern. Sie sind seit jeher durch ihre wohltätige Arbeit weltlich orientiert.

Die Maschine tost und braust, macht einen Höllenlärm und kurzen Prozess mit den Sätzen des Mannes, der durch das Werk der Adelholzener Alpenquellen führt. "Modernste Technik", "40 bar drauf", "patentierte Prozesse". Es handelt sich um eine Art heizende, blasende Zentrifuge. Sie erhitzt fingergroße Plastikröhrchen, plustert sie zu Flaschen auf: PET-Einwegflaschen für Erfrischungsgetränke.
Hundert Kilometer westlich, in München, liegt das Mutterhaus eines christlichen Schwesternordens, der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Die Generaloberin, Schwester Theodolinde M. Mehltretter, deutet in die rechte Ecke der weiß getünchten Kapelle. Durch das Buntglasfenster über dem Altar fällt ein Sonnenstrahl. "Schön, gell? Unser Ordensgründer." Die helle Marmorstatue eines bärtigen Mannes. Die Schwester faltet die Hände. Es ist still. "Hier kann man Ruhe finden. Ohne Ruhe und Gebete geht es nicht."
Maschinenlärm und Kontemplation, Manager und Nonnen, moderne Technik und barocker Zierrat. Adelholzener und die Barmherzigen Schwestern scheinen auf den ersten Blick nicht viel gemein zu haben - doch sie gehören eng zusammen. Der Orden ist alleiniger Eigentümer des Brunnenbetriebes, der seit 1998 rund 160 Millionen Euro in die Modernisierung seiner Produkte und seiner Produktion investierte. Die Belegschaft wuchs um gut ein Drittel auf derzeit 420 Mitarbeiter.
Mit einem Teil des Gewinns finanziert der Orden seine sozialen Einrichtungen und karitativen Aufgaben: Klinik-Neubauten, Obdachlosenspeisung und zusätzliche Arbeitskräfte in Pflegeheimen. Deswegen schätzt Schwester Theodolinde auch das Getöse der Produktion.
Die Geschichte des Unternehmens, das in den vergangenen Jahren zu den dynamischsten unter den 223 Brunnenbetrieben in Deutschland zählte, fing beschaulich an. 1907 kauft der Orden ein heruntergekommenes Kurhaus in Bad Adelholzen mit einer kleinen Heilwasserquelle in der Nähe. Die Nonnen, die Hungrige gespeist, Kranke gepflegt und Verzweifelte ermutigt haben, sollen sich in dem Haus erholen, sollen Kraft tanken für ihre Aufgaben in der Stadt. Doch das tun sie nicht, sondern machen das Nass der Primusquelle zu Geld. Seit einhundert Jahren füllen sie im wahrlich himmlisch gelegenen Bad Adelholzen zwischen Alpen und Chiemgau Heilwasser ab. Anfangs geht das per Hand, Ochsen transportieren die Kästen Richtung Bahnstation. Einen Waggon zu füllen dauert eine Woche.
Heute befüllt Adelholzener pro Tag mehr als eine Million Flaschen. Die Firma zählt zu den großen, modernen Brunnenbetrieben Deutschlands. Ein Markenartikler, der großen Wert auf Qualität legt und dafür auch überdurchschnittlich hohe Preise verlangt. Längst geht es nicht mehr nur um Heil- und Mineralwasser für die Region. Produziert werden außerdem Schorlen, Wasser-Saft-Mixgetränke, Fitness-, Wellness- und Bio-Drinks. Die Produkte sind deutschlandweit bekannt, einige sind Marktführer. Exportiert wird inzwischen in 22 Länder.
Für den Orden ist Adelholzener eine zentrale Säule der Finanzierung, denn Mittel aus dem Kirchensteueraufkommen bekommt die Kongregation nach eigenem Bekunden nicht. Es handelt sich um einen karitativen Mischkonzern. Dazu zählen drei Krankenhäuser, sechs Alten- und Pflegeheime, drei Berufsfachschulen für Pflegeberufe, drei landwirtschaftliche Betriebe und eben Adelholzener. 1500 weltliche Mitarbeiter sind in den Häusern, Einrichtungen und Betrieben des Ordens beschäftigt.
Schwester Theodolinde war lange der gute Geist und ist immer noch eine zentrale Figur in dem unternehmungslustigen Orden. Von 1989 bis Ende 2004 war sie Vorsitzende der Geschäftsführung und Personalchefin von Adelholzener. Heute entscheidet sie im Beirat der Firma über alle wichtigen Belange mit. Sie sitzt mit gefalteten Händen am Tisch eines Besprechungsraums im Mutterhaus in München. Der Raum heißt "Klara". Feine Barockmöbel stehen hier, an der Wand hängt ein Ölgemälde von Jesus am Kreuz.
Wie wird eine Schwester eigentlich Managerin? "Bin ich doch gar nicht", winkt die 61-Jährige kopfschüttelnd ab. Ihre unternehmerischen Kenntnisse eignete sie sich durch die Übernahme von Verwaltungsaufgaben in einem Sanatorium an, später durch die Fortbildung zur Finanzbuchhalterin und praktischen Betriebswirtin. Schon kurz nach ihrem Antritt in Adelholzen war sie sich nicht zu schade, als Galionsfigur in der Öffentlichkeit aufzutreten: als Wasser verteilender "Engel" im Stau auf der Autobahn, beim Elf-meter-Duell gegen Torwart Oliver Kahn, auf Messen, Festen und Veranstaltungen. Nein, peinlich sei ihr das nicht gewesen. Es habe ihr Freude gemacht, all die Menschen zu treffen. "Öffentlichkeitsarbeit widerspricht doch nicht unserem Glauben. Und gewinnorientiertes Wirtschaften widerspricht ihm auch nicht, denn wir bieten hohe Qualität, und es ist für eine gute Sache. Adelholzener trägt dazu bei, unsere Werke in die Zukunft zu führen! "
Die Sicherung des segensreichen Geschäftes lag dem Orden schon immer am Herzen. Lange Zeit musste er aber nichts anderes tun, als das Wasser einfach nur abzufüllen. Die Schwestern waren verwöhnt mit ihrer sprudelnden Quelle. Seit dem Zweiten Weltkrieg wuchsen Absatz und Umsatz jedes Jahr. Die Deutschen tranken immer mehr Mineralwasser, und die Südbayern, Kernzielgruppe für Adelholzener, machten da keine Ausnahme.
Von 1970 bis 1992 kletterten die Abfüllungen der Schwestern von 16 Millionen auf mehr als 300 Millionen Flaschen jährlich. Die Firmenkasse füllte sich. Schon bald würde man das Geld brauchen.
Mitte der neunziger Jahre schien der Markt gesättigt. Das Geschäft mit klassischen Mineralwässern stagnierte, Eis-Tees, Schorlen und Wässer mit Aromen legten zu. Außerdem kamen die leichten PET-Flaschen auf. Die Geschäftsführung um Schwester Theodolinde war gefordert, schwierige Entscheidungen standen an. "Uns war klar, dass sich die Branche veränderte, und wir wollten das nicht verpassen. Man darf sich in einem solchen Moment nicht einigeln", sagt sie rückblickend.
Im Falle weitreichender Entscheidungen müssen die Geschäftsführer von Adelholzener vorab den sogenannten Beirat konsultieren. In dem Gremium sitzen unter anderem ein ehemaliger Geschäftsführer der Firma, außerdem der Unternehmer Claus Hipp und die Generaloberin des Ordens. Viermal pro Jahr tritt der Beirat zusammen, überprüft die aktuelle Geschäftsentwicklung und justiert die Strategie. Weil man langfristig denkt, gibt es einen Fünf-Jahres-Plan.
Das klingt nicht sehr dynamisch. Doch wenn der Beirat einmal grünes Licht gibt, geht es bei Adelholzener schnell. Anders als in Unternehmen mit verschiedenen Eigentümern und Interessen sprechen die Schwestern mit einer Stimme. Und haben klare Ziele: Arbeitsplätze sichern, Adelholzen fit machen, die Finanzierung der Kongregation sicherstellen.
Die erste wegweisende Entscheidung: Nachdem der Beirat die hohen Investitionen abgesegnet hatte, stieg Adelholzener in die PET-Abfüllung ein. 2007 baute die Firma ihre neueste Abfüllanlage. Waren Plastikflaschen Mitte der Neunziger vielen Anbietern und Kunden nicht ganz geheuer, sind sie heute nicht mehr wegzudenken. Die Konsumenten schätzen sie als leicht, handlich - und man wird das Leergut auch mal schnell im Mülleimer los. Lediglich die Gastronomie hält noch an Glasflaschen fest. Während Adelholzener 1995 zu 95 Prozent Glasflaschen befüllt, liegt ihr Anteil heute bei 40 Prozent. Bundesweit werden mittlerweile nur noch ein Drittel aller Wässer und Erfrischungsgetränke in Glasflaschen verkauft.
Den zweiten großen Schritt wagen die Schwestern und das Unternehmen im Jahr 2001 mit einem neuen Produkt. Das mit Sauerstoff angereicherte Wasser "Active O2" macht aus der Quelle, die ihre Wasser und Schorlen bis dahin nahezu vollständig in Südbayern verkauft, einen überregionalen Getränkeanbieter, der heute immerhin ein Viertel seiner Produktion außerhalb Bayerns absetzt.
Die Nonnen sind anfangs allerdings skeptisch. Denn eigentlich lautet ihr Credo: Qualität und Ehrlichkeit. Die Produkte sollen halten, was sie versprechen. An Marketing-Luftnummern möchten sie sich nicht beteiligen. "Ich sagte damals zu unserem Geschäftsführer Herrn Schneider: Geh'n S' doch lieber zwei Stunden spazieren, davon haben Sie mehr! ", sagt Schwester Theodolinde lachend.
Inzwischen hat sie ihre Meinung längst geändert, wie sie sagt. Das hat wohl nicht nur mit einem medizinischen Gutachten über die segensreiche Wirkung des Getränkes zu tun, sondern auch mit seinem Erfolg. Aus dem Sauerstoff-Wasser ist eine komplette Produktlinie geworden. Hundert Millionen Flaschen werden jährlich mit Active O2 befüllt, das bedeutet ein Viertel des gesamten Adelholzener-Absatzes. Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als ein Viertel seines Gesamtumsatzes von rund 130 Millionen Euro mit den Sauerstoff-Getränken, bei denen die Margen vergleichsweise hoch sind.
Parallel zu Produktion und Sortiment modernisierten die Schwestern Adelholzener auch noch in einem dritten Bereich. Im September 1999 wurde das neue Ressort Vertrieb und Marketing geschaffen, mit Stefan Hoechter als Geschäftsführer. Der 51-jährige Volkswirt war zuvor lange Jahre für den Fruchtkonzentrat-Hersteller Wild in den USA tätig und hatte den weltweiten Vertrieb auf Vordermann gebracht. Ein smarter, erfahrener Manager.
Hoechter bringt frischen Wind ins Unternehmen, aber den Schwestern wird es dabei bisweilen zugig, wie folgende Anekdote illustriert: Ein TV-Spot sollte zeigen, wie ein Formel-1-Fahrer während eines Boxenstopps mit Active O2 "betankt" wird. Die Schwestern waren anfangs nicht begeistert: Formel 1, ist das nicht Glamour, Luxus, Verschwendung und Dekadenz? Damit sollte Adelholzener auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden! Es kostete Hoechter einige Überzeugungsarbeit; der Clip wurde gedreht. Boxenluder sind, immerhin, keine zu sehen. Auf seine Chefinnen lässt er aber nichts kommen. "Die Schwestern sind in keiner Weise das bremsende, bedächtige Moment im Unternehmen. Sie haben vor langer Zeit verstanden, dass Innovation und Investition auch beim Marketing eine wichtige Rolle spielen."
Der Trend, der mit Active O2 begann, hat sich für Adelholzener bis in die Gegenwart fortgesetzt. Produkte, Marken, Verpackungen und Werbung werden immer wichtiger. Die Firma experimentiert ständig mit neuen Verschlüssen, unterschiedlichen Flaschengrößen, neuen Geschmackssorten oder unterschiedlichen Vertriebswegen vom Großhandel bis zum Direktvertrieb an Schulen und Kantinen.
Das gute alte Mineralwasser garantiert längst kein Wachstum mehr. Das Geschäft entwickelt sich immer weiter hin zu Wässern mit Geschmack, die bereits mehr als 50 Prozent des Absatzes ausmachen. "Wir müssen uns ständig neu erfinden", sagt Stefan Hoechter. Denn es gebe keine Standardprodukte mehr, die zehn Jahre unverändert erfolgreich blieben. Umso wichtiger wird das Marketing: Bei den Werbeausgaben liegen nur Gerolsteiner und Apollinaris vor Adelholzener.
Im gleichen Maße, wie sich das Unternehmen auf einen immer kurzlebigeren Markt einstellen muss, bemüht es sich, den Geist der Kongregation am Leben zu erhalten. Das ist nicht einfach, denn im operativen Geschäft ist seit dem Ausstieg von Schwester Theodolinde keine Schwester mehr aktiv. Der Orden altert und schrumpft. 430 Schwestern gibt es in München und Umgebung - ein Großteil davon im Ruhestand. Zuletzt trat 1983 eine Schwester in den Orden ein, das jüngste Mitglied ist 59 Jahre alt. Der fehlende Nachwuchs ist das große, ungelöste Problem der Schwestern, und ihre größte Bürde, wie sie sagen. Als Generaloberin ist Schwester Theodolinde zwar im Beirat von Adelholzener vertreten und segnet jede wichtige Entscheidung des Unternehmens mit ab. Das ersetzt allerdings nicht ihre Präsenz im Betrieb.
Ihr Rückzug aus dem Tagesgeschäft hat eine Lücke hinterlassen, auch in der Außenwirkung. Rund 10 000 Menschen kommen jährlich nach Adelholzen, um sich im Besucherzentrum "Wasserwelt" über den Entstehungsprozess des Mineralwassers zu informieren, Souvenirs zu kaufen und hier und da ein Wasser zu kosten. Und um eine Nonne zu sehen.
Diese Aufgabe nimmt seit August 2007 Schwester Aloisia Kolm wahr. Die gelernte Krankenpflegerin war 20 Jahre lang in Bayreuth in der Altenpflege tätig. Jetzt hält sie vor Besuchergruppen einen kurzen Vortrag über die Geschichte des Ordens. So ganz warm ist sie mit ihrer Tätigkeit aber noch nicht geworden, das spürt man. "Es braucht schon seine Zeit", sagt die 68-Jährige milde lächelnd.
Schwester Theodolinde, der gute Geist der Firma, ist vielen noch in guter Erinnerung. Lohnbelege hatte die umtriebige Geschäftsführerin eigenhändig verteilt, nahezu alle Mitarbeiter kannte sie mit Namen. Gabelstaplerfahrer, die am Samstag arbeiten mussten, beschenkte sie schon einmal mit einer Tafel Schokolade.
Gravierender noch als das Ausbleiben solcher kleinen Gesten war die Vakanz der Personalleiter-Stelle. Mehr als ein Jahr ging ins Land, bevor die Firma in Christoph Kollmer einen Nachfolger von Schwester Theodolinde fand.
War der Nachweis einer besonders christlichen Lebensführung ausschlaggend für den Job?
"Nein", winkt der 40-Jährige ab, "obwohl ich ein kirchliches Internat besucht habe." Adelholzener sei kein Tendenzbetrieb wie etwa die Caritas. Von daher dürfe der Glaube in Bewerbungsgesprächen auch keine Rolle spielen. Das Besondere in dem Unternehmen ist für Kollmer die Kultur. Das wichtigste Ziel der Schwestern sei nach wie vor die Sicherung der Arbeitsplätze bei Adelholzener. Noch nie sei eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen worden. "Das zeigt sehr deutlich, dass nachhaltiges Wachstum hier nicht nur ein Schlagwort ist." Auch lege man großen Wert auf eine gelungene Aus-und Weiterbildung. Fluktuation gebe es praktisch nicht, die Mitarbeiter sind treu.
Verhaltens- oder personenbedingte Kündigungen gab es allerdings immer in Adelholzen, auch unter Schwester Theodolinde. "Meine größten Niederlagen", sagt sie dazu. "Aber wo andere Firmen bereits die Kündigungskeule zücken, etwa bei Suchtproblemen, versuchen wir es trotzdem noch einmal", betont Personalleiter Christoph Kollmer. Kündigungen vermeiden, solange es nur geht. So habe es Schwester Theodolinde gehandhabt, so will auch er es handhaben. Denn ein ganz normales Unternehmen soll Adelholzener nicht werden. -


Glaube an wissenschaftlichen Fortschritt macht zufriedener als der Glaube an Gott

WiSo Fakultät der Universität zu Köln Today’s ideas. Tomorrow’s impact.




























Social-Media-Kanäle der WiSo-Fakultät
Artikel von ISS-Forscher Detlef Fetchenhauer u.a.
Religiosität macht zufrieden – das ist in zahlreichen Studien nachgewiesen worden. Der Glaube an eine höhere Macht hilft, auch dann ein Gefühl von Kontrolle zu bewahren, wenn es im Hier und Jetzt chaotisch zugeht. Er verhindert Existenzängste, indem er die Welt ordnet und vorhersagbar macht.

Aber in modernen Gesellschaften glauben immer weniger Menschen an Gott. Wer ernsthaft krank wurde, der betete früher zum Allmächtigen – heute vertrauen zumindest in westlichen Ländern viele Patienten lieber auf die moderne Medizin. Für Sozialwissenschaftler ist es eine spannende Frage, wie sich dieser Wandel auswirkt.

Kann der Glaube an wissenschaftlichen und technischen Fortschritt Menschen ein Gefühl von Kontrolle vermitteln, so wie es die Religion kann, und sie so zufrieden und glücklich machen? Diese Frage haben Olga Stavrova , Daniel Ehlebracht und Detlef Fetchenhauer in einem Artikel untersucht, für den sie Daten aus zwei repräsentativen internationalen Bevölkerungsstichproben analysierten.

Zunächst zeigten die AutorInnen, dass Niederländer tendenziell zufriedener mit ihrem Leben waren, je mehr sie an den Fortschritt von Wissenschaft und Technik glaubten. Ob sie religiös waren, spielte eine deutlich kleinere Rolle. Dieser Zusammenhang ließ sich zum Teil dadurch erklären, dass vom Fortschritt überzeugte Menschen das Gefühl hatten, ihr Leben unter Kontrolle zu haben.

Allerdings sind die Niederlande ein eher säkulares Land – und die AutorInnen vermuteten, dass Fortschrittsglaube Menschen vor allem dann zufrieden macht, wenn sie in Gesellschaften leben, in denen er vergleichsweise verbreitet ist. Denn wir fühlen uns besonders dann gut, wenn andere um uns herum die Welt so wahrnehmen wie wir selbst: Das erleichtert den sozialen Umgang und gibt uns das Gefühl, mit unseren Sichtweisen richtigzuliegen.

Auswertung von Daten aus 72 Ländern

Also testeten die AutorInnen das Ergebnis zudem mit Daten aus 72 Ländern. In 69 von ihnen fanden sie einen deutlichen positiven Zusammenhang zwischen dem Glauben an den Fortschritt und Lebenszufriedenheit, während Religiosität nur in 23 der untersuchten Länder positiv und in zehn Ländern sogar negativ mit Lebenszufriedenheit zusammenhing.

Erneut hatten fortschrittsgläubige Menschen eher das Gefühl, ihr Leben kontrollieren zu können; und tatsächlich waren sie vor allem dann zufriedener mit ihrem Leben, wenn viele ihrer Mitbürger ihren Glauben an den Fortschritt von Wissenschaft und Technik teilten. Es kommt also nicht nur darauf an, was wir glauben – sondern auch, wo wir es glauben. Glücklich machen kann jedenfalls nicht nur der Glaube an Gott.

Wussen Sie schon, dass...? Mehr interessante und oft überraschende Ergebnisse aus der Forschung gibt es auf der Website des Instituts für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS).
Developing knowledge and people for a better world We conduct rigorous and relevant scientific research in Management, Economics, and Social Sciences and support people to grow and reach their full potential. We actively engage external stakeholders in our research and teaching to make a positive difference in the world.
We are among the leading academic institutions in Management, Economics, and Social Sciences in Europe, measured in terms of • quality and visibility of our research in selected fields, • education and preparation of open-minded students for future careers, and • the impact that our activities have on people, organisations, society, and the planet.
A unique platform for excellent research and teaching We address current challenges in Management, Economics, and Social Sciences with outstanding scientific research and provide a unique multi-disciplinary platform where excellent researchers and capable students work together with organisations to generate and share relevant knowledge.
WiSo was founded in 1901 as a School of Commerce. Since then, it has extended its scope to Economics, Sociology, and Politics. Now, we have over a century of experience in the education of new generations of business professionals, economists, sociologists, and political experts. During this time, we have developed a tradition of close dialogue with our stakeholders and have focused on scientific research that is relevant to the corporate world, to economic policy, and to society at large. We are located in the heart of Europe, in a city that has been a centre of international trade and commerce for over two thousand years.
Erstellt am: 10. Juni 2011, zuletzt geändert am: 27. Mai 2022

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