Geständnis von Günther Jauch zerstört ARD und ZDF: Heute-Journal-Sendezeit an Politiker verschachert

Geständnis von Günther Jauch zerstört ARD und ZDF: Heute-Journal-Sendezeit an Politiker verschachert

www.alexander-wallasch.de

Was die Bildzeitung da berichtet, übernommen von einem No-Name-Medium, hätte in normalen Zeiten das Potential, die Republik bis tief ins Mark zu erschüttern. Die Rede ist von einem Interview, welches der große Fernsehmoderator Günther Jauch Ende April den „Offenen Kanal Bitburg“ gegeben hatte und welches mittlerweile nicht mehr zu finden ist, also bei Youtube gelöscht worden sein muss.
Jauch soll dort „ungewöhnlich offenherzig“ über seine Erfahrungen bei den Öffentlich-Rechtlichen (ÖR) geplaudert haben. Aber „offenherzig“ ist noch stark untertrieben, Günther Jauch hat die Axt angesetzt. Er berichtet im Zusammenhang mit den von ihm moderierten Jahresrückblicken „Menschen":
„Die ersten zehn Reihen waren immer voll mit Rundfunkräten, deren Gattinnen, irgendwelchen Leuten, die Karten bekommen haben, gelangweilte Redakteure, Hierarchen etc. – es war gruselig!“
Auch der Einfluss der Politik soll spürbar gewesen sein. So soll es laut Jauch gegenüber dem „Offenen Kanal Bitburg“ dem damaligen Rheinland-Pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) nicht in den Kram gepasst haben, dass er während der dreistündigen Sendung seltener im Bild zu sehen war, als der mittlerweile verstorbene Oppositionsführer Johannes Gerster von der CDU.
Das gab großes Tamtam hinter den Kulissen. Man will es kaum glauben, was Jauch darüber laut Bildzeitung im Wortlaut berichtet haben soll:
„Tatsächlich fand ein Deal statt danach zwischen dem Intendanten des ZDF und Kurt Beck, dass er sich drei Themen für die ‚Heute-Sendung‘ aussuchen durfte, um da wieder entsprechend einen Ausgleich zu bekommen.“
An der Stelle müssten eigentlich sofort alle diese Formate ausgesetzt und eine umfangreiche wie schonungslose Aufarbeitung begonnen werden. ZDF-Heute-Journal-Wünsch-Dir-Was und alle „Lügenpresse“-Anwürfe seit Pegida plötzlich mit von einem Günther Jauch beglaubigten Inhalten ausgestattet. Und der Moderator sagt es selbst: Der Vorgang sei für ihn „unfassbar“ gewesen, sodass er laut Bildzeitung im Folgejahr die Moderation der Sendung nicht mehr übernehmen wollte.
Und dann begann Jauch gegenüber dem Mini-Sender Bitburg richtig tief aus dem Nähkästchen zu plaudern, schreibt „Bild“:
„Ich habe ein ganz frühes Angebot mal bekommen, dass ich zweiter Mann im ‚Heute Journal‘ werden sollte (…) Das wäre für mich das Größte gewesen. (…) Auf diesen Posten hatte angeblich die CSU die Kralle drauf.“
Als ehemaliger Moderator des Bayerischen Rundfunks hätte er aber eigentlich gute Chancen gehabt, soll Jauch berichtet haben.
„Dann hat aber die CSU die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, weil sie mich ja kannten vom Bayerischen Rundfunk und ich war alles andere als CSU, ich war völlig unabhängig.“

Daraufhin soll Jauchs Bewerbung im Mülleimer gelandet sein: „Sie haben mich tatsächlich aus diesen Partei-Proporz-Gründen nicht genommen.“ Der Job sei dann an den der CSU nahestehenden Journalisten Sigmund Gottlieb gegangen. Jauch sagte weiter, er wollte eigentlich gern Nachrichtensprecher werden, aber weil er sich nicht verbiegen wollte, habe er den Umweg über die Unterhaltung genommen. Die Berliner Zeitung berichtet ebenfalls über den Skandal.
Hier kommt auch wieder der amtierende ARD-Chef Kai Gniffke ins Spiel, der zuvor lange Tagesschau und Tagesthemen-Chef war und einmal berichtet hatte, dass unter seiner Führung die Nachrichten der ARD ganz bewusst die AfD diffamiert hatten.

Kai Gniffke hatte im Rahmen der re-publica-Konferenz im Mai 2018 Folgendes gesagt:

„Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass wir niemals belehren wollen und ich glaube auch nicht, belehrend waren. Dass wir aber gerade zu Beginn der ganzen AfD, des AfD-Großwerdens – Pegida-Phase – da hatten wir schon einen gewissen missionarischen Eifer. Ich glaube, wenn man sich unsere Texte anguckt, sind die alle irgendwie unangreifbar. Aber zwischen den Zeilen kam es aus jeder Pore: Ihr sollt die bitte doof finden. Das hatten wir, das hat eine ganze Weile gebraucht. Deshalb haben wir das immer noch wie so ein Stigma mit hinten dran geklebt: Die rechtspopulistische AfD.“
Gegen den Fall Günther Jauch ist das allerdings fast schon wieder eine Kleinigkeit. Wenn sich jetzt herausstellt, dass ganze Nachrichtenblöcke von der Politik bestimmt werden dürfen als Wiedergutmachung für eine verletzte Eitelkeit eines Ministerpräsidenten, dann ist dieses öffentlich-rechtliche System endgültig am Ende.
Wie soll man diesen Moloch noch aufarbeiten? Viele Zuschauer haben längst abgeschaltet, jetzt wird es höchste Zeit, dass der ÖR alle politischen Magazine, Nachrichten- und Talkshow-Formate abschaltet bis gesichert ist, dass so etwas nicht mehr vorkommen kann. Hier müssen Spezialteams eingesetzt werden, Arbeitsgruppen, die ein ganz neues Transparenzsytem installieren. Und hier müssen zweifellos jede Menge Köpfe rollen.
Aber Ehre, wem Ehre gebührt. Noch ein paar Worte zum „Offenen Kanal Bitburg“, der das alles aus Jauch heraus gekitzelt hatte. Der regionale Fernsehsender hat auf Youtube aktuell 1.320 Abonnenten, die Beiträge werden dort von ein paar hundert Zuschauern gesehen. Zuletzt wurde ein achtzigster Geburtstag einer Regionalgröße gefeiert und davor über eine Leserallye berichtet, das Interview mit Günther Jauch wurde gelöscht. Auf Wunsch von Jauch?

Source www.alexander-wallasch.de

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