Galaxy Tab S8 Ultra von Samsung im Test: Dieses Tablet ist großes Kino

Galaxy Tab S8 Ultra von Samsung im Test: Dieses Tablet ist großes Kino

www.spiegel.de - Matthias Kremp, Der Spiegel

Mit seinem neuen Spitzenmodell will der Galaxy-Konzern die Krone für das beste Android-Tablet erobern. Ob das klappt und wie das Ultra gegen iPads besteht, klärt unser Test.

Fast wie »Malen nach Zahlen«: Digitale Ausmalbilder auf Samsungs Ultra-Tablet Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Mit dem neuen Galaxy Tab S8 Ultra hat sich Samsung ein schwer erreichbares Ziel gesetzt: Apples iPad Pro ernst zu nehmende Konkurrenz zu machen. In einem Markt, in dem das kalifornische Unternehmen mit einem Anteil von 38 Prozent mit weitem Abstand vorne liegt, ist das ein ambitioniertes Unterfangen.

Die Grundlage dafür hat Samsung bei den Preisen geschaffen: In der günstigsten Version, mit acht Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 128 GB Speicherplatz, kostet das Galaxy Tab S8 Ultra 1149 Euro. Das sind nur 50 Euro weniger als man für ein vergleichbar ausgestattetes iPad Pro 12,9 anlegen müsste. Die Top-Version mit 16 GB Arbeitsspeicher, 512 GB Speicherplatz und 5G-Mobilfunk kostet 1599 Euro, also 100 Euro weniger als das entsprechende Apple-Modell.

LInks iPad, rechts Tabs S8 Ultra: ein feiner Unterschied Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Für das viele Geld bekommt man zugleich mehr und weniger als bei der Konkurrenz. Weniger, weil es exakt 0,9 Millimeter dünner ist als das iPad. Mehr, weil es dabei auch schwerer ist, mit 726 Gramm wiegt es 44 Gramm mehr als Apples Tablet. Spüren kann ich das bei meinem Testgerät freilich nicht, was daran liegen mag, dass sich das Gewicht auf eine so große Fläche verteilt. Mit seinem 14,6 Zoll (ca. 37 cm) großen Bildschirm ist es schließlich größer als das große iPad – und vor allem breiter.

Das 16:10 Breitbildformat hat seine Vorteile: Filme und Videos werden zum Teil mit deutlich schmaleren schwarzen Balken als auf dem iPad angezeigt. Aber auch für Multitasking bleibt so reichlich Platz, um etwa zwei Browserfenster nebeneinander zu öffnen, oder die E-Mail-App und Word. Ganz so intuitiv und flexibel wie auf einem iPad lassen sich Fenster allerdings nicht neben- und übereinanderstapeln.

Vergleich im Hochkantformat: Links das iPad Pro 12,9, rechts das Tab S8 Ultra Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Wovon ich ganz abraten würde: Das Galaxy Tab S 8 Ultra hochkant zu halten. Kann man machen und mag manchmal, etwa zum Lesen digitaler Zeitungen, auch ganz sinnvoll sein, fühlt sich aufgrund des dann sehr gestreckt wirkenden Formats aber unnatürlich an. Auch nervig: der eigentlich wunderschön schmale Rahmen um den Bildschirm hat zur Folge, dass regelmäßig meine Handballen auf dem Touchscreen aufliegen. Wenn das passiert, reagiert das Gerät nicht mehr auf gewollte Eingaben. Möglicherweise kann eine Schutzhülle, die den Rahmen ein wenig vergrößert, Abhilfe schaffen.

Ansonsten aber ist das Display großes Kino: Mit 2960 × 1848 Pixel fein auflösend, dank Super-Amoled-Technik sehr kontraststark und überdies ausgesprochen hell, was sich vor allem beim Anschauen von HDR-Filmen bemerkbar macht. An die Qualität von Apples Mini-LED-Bildschirm kommt es dennoch nicht heran.

Bildschirmvergleich: Oben das Galaxy Tab S8 Ultra, unten das iPad Pro 12,9 Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Insbesondere beim Filmegucken ist der Sound genauso wichtig wie das Bild. Und da muss sich das Tab S8 Ultra nicht verstecken. Seine vier Lautsprecher können ziemlich laut werden, ohne zu verzerren. Zum Musikhören wäre es trotzdem nicht meine erste Wahl, dafür ist der Sound zu dünn und kalt. Aber bei Netflix, Prime Video und YouTube baut es eine schöne Klangkulisse auf, die auch ein klitzekleines bisschen räumlich wirkt. Fun fact: sobald man das Tablet aus der Hand und auf einen Tisch legt, wird der Klang spürbar besser und breiter.

Guter Bildschirm, guter Ton: Das Tab S8 Ultra ist ein Binge-Pad Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Aber manchmal muss ja auch gearbeitet werden. Und auch dafür lässt sich das Tab S8 Ultra gut nutzen. Ohne Zubehör muss man sich dann aber beispielsweise beim Schreiben auf die Bildschirmtastatur verlassen, die gut ein Drittel des Displays beansprucht. Für gelegentliches Schreiben oder kurze Texte mag das ausreichen, wer Samsungs Tablet ernsthaft als Notebook-Ersatz nutzen will, sollte die Anschaffung des Book Cover Keyboard erwägen, das der Konzern als Zubehör anbietet. Ob es etwas taugt, kann ich mangels Testgerät nicht sagen, mit einem Preis von 349 Euro ist es kein Schnäppchen.

Tippen auch dem Bildschirm: Kann man mal machen, aber nicht immer Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Ohne Aufpreis liegt dagegen der S Pen bei, mit dem man auf dem Display malen, zeichnen und in seiner Handschrift schreiben kann. Das funktioniert auch alles wunderbar. Selbst mir, der ausgesprochen selten zu Stift und Papier greift, vermittelt der schlicht aufgebaute Digitalstift ein sehr »naturnahes« Schreibgefühl. Meine eingerostete Handschrift wird dadurch nicht besser, aber Samsungs digitale Ausmalblöcke (siehe Aufmacherbild) bekomme damit auch ich bemalt.

Suboptimal erscheint mir nur die Anbringung der Ladevorrichtung für den Stift auf der Rückseite. Der Stift wird dort magnetisch gehalten und dabei kabellos aufgeladen. Doch wenn der Stift dort hängt, muss man mit dem Tablet vorsichtig umgehen, denn sobald man irgendwo aneckt, rutscht er ab. Das optionale Book Cover Keyboard bietet dafür eine Lösung, indem es den Stift fest umschließt. Billiger ist das 69 Euro teure Protective Standing Cover, das eine Klemmhalterung für den Stift enthält.

Ladestation: Der S Pen wird auf der Rückseite magnetisch fixiert Foto: Matthias Kremp / DER SPIEGEL

Fazit

👍 Sehr schlankes Design

👍 Guter Bildschirm

👍 Stift wird mitgeliefert

👎 Hohe Preise

Beim Galaxy Tab S8 Ultra hat Samsung alle wichtigen Checkboxen abgehakt: Der Bildschirm ist prima, der Sound auch und die Perfomance sowieso. Dass ein S Pen mitgeliefert wird, ist ein cooles Extra. Nur die Lademöglichkeit auf der Rückseite des Geräts sollte man nochmal überdenken. Wer das ultraschlanke Tablet auch unterwegs nutzen will, sollte die optionale 5G-Option wählen, die es für 150 Euro Aufpreis gibt.

Ohnehin dürfte der Preis für viele Interessentinnen und Interessenten der Knackpunkt sein. Doch der relativiert sich, wenn man das Tab S8 Ultra nicht nur als Tablet, sondern als PC-Ersatz betrachtet. Damit das funktioniert, sollte man allerdings zu einer Variante mit mehr als den grundlegenden 128 GB Speicher greifen und muss das optionale Book Cover Keyboard mitbestellen. Billig ist ein solches Ultra dann nicht mehr, aber leichter und flexibler als die meisten Notebooks.

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