Feierlicher Einzug in Paris. Die Stadtbewohner sind verwirrt

Feierlicher Einzug in Paris. Die Stadtbewohner sind verwirrt


Feierlicher Einzug in Paris. Die Stadtbewohner sind verwirrt: Zum ersten Mal seit ihrer Erinnerung ist der König kaum noch unter seinem Gefolge zu unterscheiden. Kleinwüchsig, mager, trägt er ein Kleid dritten Standes. Aber der Herzog von Burgund, der den König begleitet, benimmt sich wie ein echter Feudalherrscher, umgeben von brillanter Ritterlichkeit. Ein auf den ersten Blick so auffälliger Kontrast widersetzte sich jeder Erklärung. Ein Historiker wird später bemerken, dass Ludwig XI. von Frankreich das Mittelalter beendete.


Das Schicksal Ludwigs XI. war dramatisch. Geboren im Jahr 1423, nachdem er als Kind die schwierigste Zeit der englischen Eroberung und die Explosion der Empörung der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Hinrichtung von Jeanne d'Arc überstanden hatte, geriet Louis früh in Konflikt mit seinem Vater Karl VII. von Valois. Es kam zur Beteiligung seines Sohnes am Aufstand der Feudalherren gegen Karl, doch er verzieh den Rebellen. Ludwig stellte die Geduld seiner Eltern jedoch weiter auf die Probe: Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er gegen den Willen Karls VII. Charlotte, die Tochter des Herzogs von Savoyen, und floh vor dem Zorn seines Vaters nach Brüssel, zum burgundischen Herzog Philipp. Nachdem er die Nachricht vom Tod Karls VII. erhalten hatte (der, wie es hieß, an Hunger starb, aus Angst vor Gift, als hätte er ihn von seinem Sohn geschickt), kam Ludwig als rechtmäßiger Erbe nach Paris (1461).


Als vorsichtiger und listiger Diplomat, der ritterliche Ideale verachtete, entfernte Ludwig XI. die Berater seines Vaters, befasste sich mit Feinden in seiner Reichweite und machte sich daran, die Feudalherren zu bekämpfen. Im XV Jahrhundert. Frankreich war in viele Grafschaften und Herzogtümer zersplittert; einige der Herrscher waren dem König an Macht nicht unterlegen oder übertrafen ihn sogar. Langjährige feudale Traditionen ärgerten Louis. Sie sagen, als der König eines der von Philip arrangierten Turniere beobachtete, war er besonders amüsiert darüber, wie ein unbekannter Ritter seine Gegner schrecklich schlug (tatsächlich war er ein Metzger, und Louis selbst schickte ihn).


Durch Bestechung gab der König die Picardie an Frankreich zurück. Aber die Tätigkeit des aktiven Vertreters des regierenden Hauses Valois empörte die meisterhaften Barone und sie organisierten die "Liga des Gemeinwohls", angeführt von Ludwigs Bruder Karl dem Kühnen. Louis wagte es nicht, in einen offenen Kampf mit Gegnern einzutreten, und versuchte, sie zu streiten. Es funktionierte nicht; Ludwig wurde ein Traktat auferlegt, wonach sein Besitz von allen Seiten von den Ländereien der Führer der Liga umgeben war. Bald verletzte der König diese Vereinbarung und nahm mit Hilfe eines schnellen Manövers die Normandie in Besitz. Karl der Kühne drohte ihm mit Rache für solche Treulosigkeit; dem Herzog gelang es, Ludwig XI. zu verhaften und tatsächlich in Gewahrsam zu nehmen. Der König wurde kaum vor Repressalien, aber nicht vor Demütigungen bewahrt. Louis war gezwungen, schändlichere Zugeständnisse zu machen als zuvor (zum Beispiel Champagner an seinen Bruder zurückzugeben). Als Ludwig nach Hause zurückkehrte, erfuhr er, dass einer seiner Vertrauten, ein Kardinal, der Hauptinformant Karls des Kühnen war; Der Kardinal wurde von einem weltlichen Gericht verurteilt und in einen eisernen Käfig gesperrt, in dem es unmöglich war, aufrecht zu liegen oder zu stehen. Dann erreichte Louis, gestützt auf die Stärke der Städte und die Hilfe ihrer wohlhabendsten Einwohner, die vom öffentlichen Dienst angezogen wurden, die Vorladung Karls des Kühnen durch das Pariser Parlament, was den König von jeder Verantwortung für die früheren Versprechen befreite. Der Krieg hat begonnen. Durch List und Gewalt begann Louis die Feudalherren zu besiegen und befestigte sich in Südfrankreich. Er schloss Frieden mit äußeren Feinden, freundete sich mit den deutschen Habsburgern, England und der Schweiz an. 1477 wurde die Leiche Karls des Kühnen, nackt und von Wölfen gefressen, von seinen Untertanen im eisigen Schlamm eines Teiches gefunden.

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Ludwig XI. freute sich. Louis nutzte die Bitte der Witwe von Charles um Patronat und besetzte Burgund, Franche-Comte und Artois. Gleichzeitig wurde die französische Armee umgestaltet. Städte wurden vom Wehrdienst befreit, Vasallen durften Wehrdienst leisten. Der Großteil der Infanterie waren Schweizer. Die Zahl der Truppen überstieg 50.000. In den frühen 80er Jahren. 15. Jahrhundert Die Provence (mit Marseille, einem wichtigen Handelszentrum am Mittelmeer) und Maine wurden von Frankreich annektiert. Von den großen Ländern blieb nur die Bretagne unbesiegt.


Nun konnte Ludwig XI. interne Reformen in Angriff nehmen. Der König förderte Städte, eröffnete Märkte, beleidigte jüdische Bankiers nicht, legte neue Straßen an und reparierte alte. Er förderte Handel und Industrie, verstand die Bedeutung von Landwirtschaft, Seidenraupenzucht (Spezialisten wurden aus Italien bestellt) und Bergbau; Unter ihm blühten Wissenschaft und Kunst auf, die erste Druckerei in Frankreich entstand, die Medizin entwickelte sich, insbesondere die Chirurgie, und die Post wurde wiederbelebt. Eine einheitliche nordfranzösische Literatursprache wurde aktiv gebildet.


Ludwig XI. machte einen bedeutenden Schritt in Richtung absoluter Monarchie (die Generalstaaten - das französische Parlament - wurden einst unter ihm einberufen und verloren ihre wirkliche Bedeutung). Vernichtungskriege und Steuern schwächten das Land, gleichzeitig wurden aber auch die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg Frankreichs geschaffen und der Grundstein für eine relativ friedliche Entwicklung in den folgenden Jahrzehnten gelegt.


Bissig witzig, zynisch, machthungrig, „die Weltspinne“, wie er genannt wurde, hegte Ludwig XI. auch im Alter noch heimtückische Pläne. Treue zum Wort, der Begriff der Ehre selbst ist für den König längst zu einer leeren Floskel geworden; verschiedenen Aberglauben erliegend, war er kaum tief religiös, und körperliche Gesundheit, irdisches Wohlergehen beschäftigten ihn am meisten. Wie ein Forscher treffend feststellte, war Ludwig XI. kein Dichter königlicher Macht, sondern ihr Buchhalter. Es gab schreckliche Gerüchte über Louis und seine Handlanger - Olivier und Tristan der Einsiedler. Im Laufe der Jahre wurde der König unglaublich geizig und misstrauisch (unter den Verdächtigen war auch sein eigener Sohn). Louis suchte Zuflucht in Plesseys Schloss und verließ sich auf die Loyalität der Söldner. Aus Todesangst demütigte er sich vor den Ärzten, wurde von ihnen beschimpft, brachte den schwachsinnigen Bauern näher zu sich und verehrte ihn wie einen Heiligen. Nachdem er sich in mehreren Räumen des Schlosses eingeschlossen hatte, versuchte der König, die Illusion gewalttätiger Aktivitäten zu erzeugen, indem er sagte: „Es ist nicht notwendig, dass sie in Frankreich vermuten, dass ich sterbe.“ Das Leiden des Königs endete im August 1483. Laut dem prominenten Historiker Granovsky verdankt Frankreich Ludwig XI. viel: "... er sammelte es wieder, versetzte dem Feudalismus schreckliche Schläge, obwohl hier der Feudalismus edler und höher erschien als die Aktivitäten von Ludwig ..."

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