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WELT AM SONNTAG Vergebliche Liebesmüh
Veröffentlicht am 28.06.2015 | Lesedauer: 21 Minuten
Die Bundesregierung arbeitet an einem neuen Prostitutionsgesetz. Es soll Sexarbeiterinnen schützen – auch vor Menschenhändlern. Die bisherigen Ideen aber zeigen, dass es mit der Wirklichkeit der Frauen wenig zu tun hat. Eine Reise durch das deutsche Rotlichtgewerbe
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D ie Metamorphose dauert nur wenige Minuten. Eben noch war Jenny* in Jeans und Kapuzenpulli in ihrem roten Cabrio aus der Vorstadt-Idylle in Berlins hektische Mitte gefahren. In einem Nobelpuff verwandelt sie sich in eine verführerische Femme fatale – in einem kleinen Zimmer, das Schminkraum und Umkleidekabine ist und Aufenthaltsraum für alle, die nicht gerade nebenan ihrem Job nachgehen.
Jenny weiß, dass ein dicker Lidstrich die großen blauen Augen ihrer Wirkung berauben würde und knallig rote Lippen einen effektvollen Kontrast zu den naturblonden Locken bilden. Beim Make-up lässt sie nicht mit sich reden. Beim Kostüm schon. Sie sagt „Kostüm“ und muss lachen. Es ist ein glucksendes Mädchenlachen, wenn sie davon erzählt, wie ein bekannter Fernsehschauspieler hier aufgetaucht sei und gesagt habe: „Ich mache fast den gleichen Job wie du! Man sagt mir, was ich spielen soll, und ich sage, wie viel Geld ich dafür haben will. Nur dass ich mein Kostüm meist anbehalte.“
Der Schauspieler kommt heute wieder, sein Pseudonym steht für 18 Uhr in Jennys Terminbuch. Sie holt schon mal die Overknee-Stiefel aus dem Spind. Mit Zigarette im Mundwinkel wird sie ihm eine Weile missgelaunt gegenübersitzen. „Dirty talk“ ist dann angesagt. Er wird vor ihr niederknien, am Absatz des Stiefels saugen. Irgendwann wird sie ihm die Gnade gewähren und ihre großen Brüste entblößen, für die sie viel Geld bezahlt hat, und ihm erlauben, sein Gesicht darin zu vergraben.
Bei ihm läuft es immer nach demselben Muster. Die meisten anderen Kunden wollen neue Sachen ausprobieren, aber auch die kennt Jenny seit Jahren. Laufkunden, das macht sie nicht mehr, dafür ist sie mit ihren 34 Jahren zu alt, findet sie. Das sollen ihre jüngeren Kolleginnen machen: in die Zimmer gehen, um sich immer neuen fremden Männern anzubieten. Sie hat einen anderen Plan. Zwischen Streckbank und Andreaskreuz liegt ihre berufliche Zukunft. Die Rollen, die von ihr als Domina erwartet werden, sind Lehrerin, Ärztin, Polizistin. Das können keine Teenager verkörpern.
Als Jenny noch Träume hatte, das ist fast 15 Jahre her, wollte sie Kosmetikerin werden. Wellness-Kosmetikerin. Die Ausbildung sollte ein Jahr dauern und mehr als 5000 Euro kosten. Eine Freundin hatte ihr von dem Job erzählt, mit dem sie das Geld bald zusammenhätte. In einem Jahr vielleicht. Jenny folgte ihr in ein Bordell in Wedding, dem ehemaligen Arbeiterbezirk im Berliner Norden. „Dort war es schmuddelig und die Kundschaft sehr multikulturell“, sagt Jenny. Lange hätte sie das nicht gemacht. Dann kam ein Mann, der an Sex nicht interessiert war. Er stellte sich als Headhunter vor. Durch ihn kam sie in diesen Klub, wo sie deutlich mehr verdient.
Wenn man sie heute fragt, ob sie ihren Beruf gern macht, sagt sie: „Wenn ich mit einer anderen Arbeit in so kurzer Zeit dasselbe Geld verdienen würde, würde ich die machen.“
Es passiert gerade etwas, das sie nicht einschätzen kann. Vor einiger Zeit war der Betreiber des Bordells zu den Damen in den Aufenthaltsraum gekommen. Er erzählte von einem neuen Gesetz, das geplant sei. Soweit er es verstanden habe, sollten sie sich alle demnächst registrieren lassen und auch an einer Gesundheitsberatung teilnehmen.
Die Bundesregierung will das Prostitutionsgesetz aus dem Jahr 2002 überarbeiten. Gerade haben sich Union und SPD nach langen Verhandlungen auf einen Entwurf geeinigt, er kann nur in die Ressortabstimmung gehen. Die Grundideen sind bereits bekannt. Die Betreiber etwa sollen ihre Bordelle genehmigen lassen, wie andere Betriebe auch. Sie sollen eine Zuverlässigkeitsprüfung machen, wer vorbestraft ist, soll kein Bordell führen dürfen. Die Prostituierten sollen sich von einem medizinischen Dienst beraten lassen und sich danach bei einer Behörde anmelden. Das sind die wichtigsten Punkte. Die SPD will mit diesem Gesetz die Prostituierten besser schützen, die Union will es nutzen, um auch gegen Menschenhändler vorgehen zu können.
Doch schon jetzt stellt sich die Frage, ob die Politik die Lebenswirklichkeit im Sexgewerbe ausreichend berücksichtigt. Denn Prostituierte arbeiten in Deutschland unter so unterschiedlichen Bedingungen, dass man manchmal glauben könnte, sie gingen völlig verschiedenen Berufen nach.
Sie verdienen ihr Geld an sehr unterschiedlichen Orten. In Bordellen, die die Regierung strenger regulieren will. Auf sogenannten „Gangbang“-Partys, die die Regierung verbieten wollte, weil sie es für unwürdig hält, wenn ein paar wenige Frauen an einem Abend ein paar Dutzend Männer befriedigen sollen. Auf Online-Portalen, auf denen sich junge Frauen anbieten. An diesen Orten wird man eine Idee davon haben, ob das zusammenpasst: die Pläne der Regierung und die Wirklichkeit der Sexarbeiterinnen.
Niemand kann sagen, wie viele Männer und Frauen in Deutschland als Prostituierte arbeiten. Das ist das erste Problem. Hurenverbände gehen von etwa 70.000 aus, andere von 400.000. Die Experten der Sicherheitsbehörden halten 250.000 für realistisch. Aus dem Familienministerium, zuständig für das Gesetz, ist gar keine Zahl zu erfahren. Man wolle mit der Anmeldepflicht ja erst eine verlässliche Zahl ermitteln. Und wo soll diese Anmeldung erfolgen? Das Ministerium verweist auf eine Koalitionsvereinbarung aus dem Februar dieses Jahres. „Die Anmeldung erfolgt bei einer geeigneten Behörde durch persönliche Vorstellung“, heißt es darin. Was aber könnte eine „geeignete Behörde“ sein? Schweigen im Ministerium.
Deutsche Bürgermeister und ihre Kämmerer werden langsam nervös. Sie wollen sich nicht vorstellen, dass womöglich eine Viertelmillion Sexarbeiterinnen auf den lokalen Ordnungsämtern auftauchen, um sich registrieren zu lassen. Außerdem soll es auch „eine medizinische Beratung beim öffentlichen Gesundheitsdienst“ geben. Und die „geeignete Behörde“ soll herausfinden, ob eine Prostituierte „in einer Zwangslage durch Dritte ausgebeutet wird“, ob es also Hinweise auf Menschenhändler im Hintergrund gibt. Dann nämlich müsse „die zuständige Behörde die für den Schutz der Person erforderlichen Maßnahmen“ ergreifen. Das mag gut klingen, erfordert aber viel Personal, das Sachverstand und Empathie braucht. Und das die Behörden bisher nicht haben.
„Es wäre nicht das erste Gesetz, das einen großen Wasserkopf an Verwaltung nach sich zieht“, sagt Ulrike Bahr, die zuständige Berichterstatterin der SPD-Fraktion im Bundestag. Ihre Kollegin von der CDU, Sylvia Pantel, glaubt dagegen, dass die Polizei die beste Behörde wäre, um die Kontrollen zu übernehmen. „Da sitzen Beamte, die dürfen nicht mal eben jemandem sagen, wer diesem Gewerbe nachgeht.“ Das soll heißen, bei der Polizei sind die Persönlichkeitsrechte der Prostituierten am besten geschützt.
Adickesallee, Frankfurt am Main. Im dritten Stock eines grauen Ziegelbaus hat die Abteilung K62 2 ihren Dienstsitz, eines der größten Ermittlerteams der Republik in Sachen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Dessen Leiter heißt Jürgen Benz, ist Kriminalhauptkommissar und würde auch einen guten TV-Ermittler abgeben. Sportliche Figur, legeres Outfit, vor allem spricht er klare, druckreife Sätze, wie man sie sonst nur aus Drehbüchern kennt. Doch auch eloquenten Kriminalhauptkommissaren verschlägt es schon mal die Sprache. Als Benz und ein Kollege, der mit ihm zum Interview erschienen ist, den Vorschlag der CDU-Frau hören, blicken sie sich an und bitten, das Aufnahmegerät auszuschalten. Was sie sagen, lässt sich in einem kurzen Satz zusammenfassen: Gut gemeint, aber nicht praktikabel. Benz’ Kollege, Kriminalhauptkommissar Stefan Bartz, fragt: „Was nutzt es mir, wenn sich eine Frau heute in Frankfurt als Prostituierte meldet und dann quer durch die Bundesrepublik zieht, aber weiterhin in Frankfurt gemeldet bleibt?“ Das seien praktische Fragen aus dem Alltag der Ermittler, über die sich der Gesetzgeber noch gar keine Gedanken gemacht habe.
Prostitution funktioniert nicht selten wie ein Wanderzirkus. Oft arbeiten Frauen heute in Frankfurt, morgen in Karlsruhe , übermorgen in Hamburg oder München . Die Betreiber der Klubs und Bordelle wollen ständig neue Attraktionen anbieten. Das macht es Polizisten und Gesundheitsbehörden schwer, den Überblick zu behalten.
Auch Jana arbeitet an vielen Orten. Mehr als 70.000 Kilometer legt sie pro Jahr in ihrem Mittelklassewagen zurück, um zu all denen zu gelangen, die sie begehrlich finden. Vom Hamburger Erotikklub „Catonium“ bis zur Berner „Zickenstube“ reist die selbstbewusste Frau, die als „Bitchy Jana“ längst einer der Stars im Erotikgewerbe ist. Wird ihr Erscheinen für eine Party angekündigt, zieht das die Kunden an.
Jana hat im Gegensatz zu Jenny, der Berliner Edelprostituierten, einen Beruf erlernt, bevor sie mit Sex ihr Geld verdiente. Nach dem Abitur machte sie eine Lehre zur Immobilienkauffrau, die sie mit Bestnoten abschloss. Sie hatte gute Jahre in ihrem Beruf. Dann aber haben chaotische Arbeitsverhältnisse und Intrigen sie krank gemacht. Nach einem Burn-out entschloss sie sich, ihr bisheriges Leben radikal zu ändern. Da war sie Ende 20 und mit ihrem Freund regelmäßig Gast in Hamburger Swingerklubs. Jana entdeckte, dass der Sex auch mit anderen Männern Spaß macht, und ihren Freund erregte es, dass ihr das Spaß macht. Inzwischen ist er ihr Mann.
Eine „ideale Konstellation“, nennt Jana das. In der Berner „Zickenstube“ mietet sie sich immer mal wieder für eine Woche ein und vereinbart Termine mit Kunden, die sie ganz allein für sich haben wollen. Überwiegend aber wird sie für professionelle „Gangbang-Partys“ gebucht.
Sie erzählt gern, wie es vor acht Jahren einen Sachbearbeiter der Arbeitsagentur schockierte, als sie bei ihm ein Existenzgründungsdarlehen beantragte. Sie hatte ihm ihren Businessplan auf den Schreibtisch gelegt, der Mann überflog die Tätigkeitsbeschreibung für die Sexdienstleistungen und suchte mit hochrotem Kopf das passende Formular heraus. Jana bekam das Darlehen und meldete sich beim Gewerbe- und beim Finanzamt an. Es sollte schließlich ein professionell geführtes One-Woman-Unternehmen sein, mit einer für die Finanzbehörden erkennbaren Gewinnabsicht. Auch eine verpflichtende Gesundheitsberatung hält sie für eine gute Idee. Sorge bereitet ihr etwas anderes.
Immer wieder taucht in den Medien auf, dass Gangbang-Partys verboten werden sollen. Damit, sagt Jana, verdiene sie bis zu 80 Prozent ihres Jahreseinkommens. Niemand solle ihr sagen, dass das nicht mit „der Würde der Frau“ vereinbar sei: kein Politiker und auch nicht Alice Schwarzer. Was sie als unwürdig empfinde, das entscheide sie selbst. „Beim Gangbang sind die Frauen der Boss im Ring!“, sagt Jana mit einem Augenaufschlag, der jeden Zweifel verbietet.
Aber die Lebenswirklichkeit von Frauen wie „Bitchy Jana“ oder Jenny hat nichts mit dem Elend zu tun, das etwa rund um das Frankfurter Bahnhofsviertel besichtigt werden kann. Nichts mit dem Alltag der Frauen, die hier arbeiten.
Zwischen Taunus-, Elbe- und Moselstraße bieten junge, meist osteuropäische Frauen in sogenannten Laufhäusern ihre Körper an. Sie stehen in verwinkelten Gängen, vor kleinen Zimmern mit Neonlicht und warten auf Kundschaft. Viele sprechen kein Deutsch. Die Männer laufen von Zimmer zu Zimmer, um zu sehen, bei welcher Frau sie fünf Euro Rabatt für den Geschlechtsakt aushandeln können. „Discount-Puffs“ werden die Laufhäuser in den besseren Etablissements genannt. Es ist eine der Gegenden, die Jürgen Benz und seine Kollegen aus der Abteilung K62 2 besonders im Blick haben. Und die die Politik vor eine ganz besondere Herausforderung stellen.
Denn einerseits gibt es Frauen wie Jana und Jenny, die den Eindruck machen, dass sie ihren Beruf okay finden. Die Deutsch sprechen, schlagfertig sind und einem Kunden deutlich sagen können, wenn er sich nicht an die vereinbarten Spielregeln hält. Und es gibt Frauen, wie sie in den Laufhäusern des Frankfurter Bahnhofsviertels arbeiten. Frauen, die als junge Mädchen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn oder Afrika nach Deutschland kommen oder gebracht werden und die die Sprache nicht sprechen und das Land nicht kennen. Manchen Schätzungen zufolge kommen vier von fünf Prostituierten, die in Deutschland arbeiten, aus diesen Ländern.
Wer annimmt, dass irgendeine dieser Frauen aus freiem Willen in einem der Frankfurter Laufhäuser anschaffen geht, ist entweder grenzenlos naiv, oder er hat Gründe, sich das einzureden. So jedenfalls sehen es erfahrene Polizisten bundesweit, so sehen es auch der Frankfurter Kommissar Jürgen Benz und seine Leute. Manchmal können sie es beweisen.
Vor etwa drei Jahren war ihnen bei einer Kontrolle ein nigerianisches Mädchen aufgefallen, das sich versteckt hatte. Benz und seine Leute nahmen es mit auf die Wache, zur Vernehmung. Die junge Frau aber schwieg. Die Kommissare kennen die seltsamen Zeremonien, denen sich junge Afrikanerinnen in ihrer Heimat unterwerfen müssen. Voodoo-Zauber, ausgeführt von Priestern in dunklen Schreinen. Fortan stehen die Frauen unter einem Schwur. Hinzu kommt, dass sie durch Erfahrungen mit korrupten und gewalttätigen Polizisten in ihren Heimatländern kein Vertrauen zu Ermittlern haben. Doch das Wunder geschah. Das Mädchen begann schließlich doch zu sprechen. Offenbar waren die Qualen, denen es im Laufhaus ausgesetzt war, stärker als die Angst vor dem Voodoo-Zauber. Das Überraschende für die Beamten war, dass es sich bei den Zuhältern fast ausnahmslos um Frauen handelte, die einmal selbst als Prostituierte tätig waren. Vor wenigen Wochen urteilte das Landgericht Frankfurt in diesem Fall. Die Zuhälterinnen sitzen seither in einer hessischen Justizvollzugsanstalt.
Hauptkommissar Benz schätzt, dass in ganz Frankfurt etwa 1400 Frauen ihr Geld als Prostituierte verdienen – überwiegend in Laufhauszimmern, Terminwohnungen und FKK-Klubs. „Das sind alles Armutsprostituierte“, sagt er. Aber wie soll man wissen, ob sie unter Zwang arbeiten? Und wie, ob es ein Zwang ist, wie ihn das Strafgesetzbuch meint? Benz sagt: „Für mich ist es eine Zwangsprostituierte, wenn ich das nachweisen kann. Wenn die Frauen mit uns nicht reden, kriege ich kein Verfahren.“
Das genau ist das Problem. Das geplante Prostituiertenschutzgesetz wird daran wohl nichts ändern.
Die Union hegt nach wie vor die Hoffnung, damit den Menschenhändlern das Handwerk legen zu können. Die SPD aber weist zu Recht darauf hin, dass das Familienministerium dafür schlichtweg nicht zuständig ist. Das falle in die Zuständigkeit des Bundesjustizministers. Der Sozialdemokrat Heiko Maas arbeitet auch an einer Lösung. „Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass Verurteilungen von Menschenhändlern und Zuhältern künftig nicht mehr daran scheitern sollen, dass das Opfer nicht aussagt“, teilt sein Ministerium mit. Und Maas selbst sagt der „Welt am Sonntag“, dass er derzeit prüfen lässt, wie „Tatbestandsvoraussetzungen niedrigschwelliger gestaltet werden können“. Gemeint ist: ab wann Menschenhandel rechtlich als Menschenhandel gilt – und zwar im Strafrecht, nicht in einem Prostitutionsgesetz. Sollte das bedeuten, dass belastbare Ermittlungsergebnisse der Polizei künftig ausreichen, um Menschenhändler anzuklagen und eventuell zu verurteilen, würde das den Frauen sicher sehr helfen.
Trotzdem sind Polizisten wie die Frankfurter Kommissare Benz und Bartz noch vorsichtig. „Ich arbeite seit sechs Jahren in diesem Bereich, und da ist das immer wieder angesprochen und wohl auch in den Ministerien diskutiert worden“, sagt Bartz. Er könnte ebenso gut sagen, dass er an eine Lösung erst dann glaubt, wenn sie beschlossen ist.
Sein Kollege Benz hätte es „aus polizeilicher Sicht“ außerdem gut gefunden, die Arbeit als Prostituierte erst ab einem Alter von 21 Jahren zu erlauben. Das hatte die CDU mal gefordert. Inzwischen ist das aber wieder vom Tisch. Die Gefahr ist zu groß, dass das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Einschränkung des Rechts auf freie Berufswahl als verfassungswidrig ansieht. Benz aber ist überzeugt, dass ein Mensch mit 21 gefestigter ist als mit 18. Dass er seinen Willen und seine Grenzen besser kennt – und verantwortlicher entscheidet. „Ein normales 18-jähriges Mädchen aus bürgerlichem Hause wird sich nicht prostituieren – das glaube ich nicht“, sagt er.
Allerdings scheint es, als habe die Zahl der Teenager, die sich prostituieren, in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wer im Internet Portale wie Joyclub beobachtet, findet jedenfalls in Gruppen wie „Käufliche Lust“ immer mehr Mädchen, die ihr Alter zwischen 18 und 21 Jahren angeben.
Sira ist 19, ein hübsches Mädchen mit auffällig grünen Augen und einem Unterlippenpiercing. Sie bietet seit einiger Zeit auf mehreren Online-Portalen einen Escort-Service an. Früher hat das mal bedeutet, dass man Herren zu geschäftlichen Essen oder sonst wohin begleitete, Sex danach war entweder nicht ausgeschlossen oder fest vereinbart. Inzwischen bedeutet Escort oft, dass eine Prostituierte an einen Ort kommt, an dem ein Freier sich schon aufhält. Vor drei Monaten hat Sira das zum ersten Mal getan.
Sie will im nächsten Jahr ihr Fachabitur machen. Ihre Mitschüler wissen, was Sira macht. Denn sie will offen damit umgehen, auch wenn das bedeutet, dass sich die eine oder andere ihrer Freundinnen vor ihr abwendet. Was auch geschah, als sie ihnen freimütig von ihrem „ersten Mal“ erzählte.
„Ich musste mich schon überwinden“, sagt sie. Aber dann kam ein liebenswerter Mann von Mitte 30 daher, der verheiratet ist und Kinder hat. Er hat mit seiner Frau eine Abmachung, dass sie einen Liebhaber haben darf, aber er nicht. Doch er hat sich nach einer Frau gesehnt, die vor allem etwas macht, was seine Frau nicht macht: Analverkehr. Sira hatte das bis dahin nie getan. Trotzdem nannte sie ihm eine Adresse und stieg dort zu ihm ins Auto. Am Tag darauf besuchte Sira in einer kleinen hessischen Landgemeinde das Gewerbeamt. Sie ließ sich als Prostituierte registrieren und wartet nun auf den Bescheid vom Finanzamt.
Sie sagt, der Job als Sexarbeiterin mache ihr Spaß. Allerdings hat sie eben erst damit begonnen, und es ist keinesfalls klar, ob das auch so bleibt.
Sira hat das, was Wissenschaftler und Kommissare wie Jürgen Benz eine „Missbrauchsbiografie“ nennen. Sie war vier, als der beste Freund ihres Vaters ihr zum ersten Mal zu nahe kam. Das ging neun Jahre lang so, dass er sich an ihr rieb, sie begrapschte. Es gibt viele Frauen, die Ähnliches erlebt haben und irgendwann anfangen, als Prostituierte zu arbeiten. Es wurden unzählige Dissertationen über diesen Zusammenhang verfasst. Demnach ist Prostitution für manche Frauen ein Weg, die Kontrolle zurückzugewinnen, die Macht über Männer.
Als Sira 14 war, hatte sie ihre erste Liebesbeziehung – mit einer sechs Jahre älteren Frau. Bei Frauen, sagt sie, sei Liebe immer dabei. Bei Männern empfinde sie nur den körperlichen Akt. „Ein Traum von mir ist ein Männerkörper, der komplett ausgeschaltet ist – irgendwie robotermäßig. Also eben so, dass ich mit dem Körper anfangen kann, was ich will.“ Sie hat sich ein paar Regeln vorgenommen, um sich zu schützen. Sira trifft sich mit keinem Mann, dessen Gesicht sie nicht aus dem Internet kennt und dessen Stimme sie nicht am Telefon g
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