ERSCHÜTTERND: JOACHIM GAUCK – EX-BUNDESPRÄSIDENT VERBREITET IN NEUEM BUCH RECHTSEXTREME PROPAGANDA (TEIL 1)

ERSCHÜTTERND: JOACHIM GAUCK – EX-BUNDESPRÄSIDENT VERBREITET IN NEUEM BUCH RECHTSEXTREME PROPAGANDA (TEIL 1)

Das Siebte Flugblatt



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TEIL 1: EINE WEISSE ZEIT DER ANGST

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“ Gegen Ende seiner Amtszeit erließ Donald Trump die Executive Order 13950 ("EO 13950") die die Critical Race Theory ("CRT") fälschlicherweise als "bösartige Ideologie, die die angeborene Gleichheit jedes Einzelnen in Amerika untergräbt", definierte. Eine moralisch bankrotte Kampagne für Erinnerungsgesetze, die inzwischen widerrufene Executive Order 13950 und das Projekt "1776 blueprint " werden in der Gesetzgebung der Bundesstaaten nachgeahmt, die die CRT ins Visier nehmen, verzerren und verunglimpfen, um populistische Wählerinnen und Wähler anzusprechen und zu verärgern, die die Trump-Basis im Hinblick auf den nächsten Wahlzyklus verstärken sollen.
Der Zusammenhang zwischen EO 13950, dem Aufstand vom 6. Januar 2021 und den populistischen Angriffen auf CRT muss angesprochen werden. Der Zweck von EO 13950 war es, jede freie Rede zu verbieten, die den strukturellen Rassismus kritisiert - ein gefährlicher Angriff auf die Demokratie, mit Sicherheit. 
(…)
Angriffe auf CRT und die Rechtsgelehrten, die sie entwickelt haben, ironischerweise als Kritik an den Fehlern des Civil Rights Act von 1964, stellen CRT falsch dar und verzerren sie, um ein grobes politisches Theater zu erzeugen. Auf diese Weise ist der Angriff auf CRT eine kaum verhüllte Drohung gegen diejenigen, die vom herrschenden weißen Patriarchat als außerhalb der Sphäre des Weißseins stehend und der Staatsbürgerschaft unwürdig angesehen werden.“

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DANIELLE M. CONWAY

Dekan und Donald J. Farage Professorin für Recht, Penn State Dickinson Law, und Mitkuratorin des Antirassismus-Clearinghouse-Projekts der American Association of Law Schools für Rechtsdekane.

In: THE ASSAULT ON CRITICAL RACE THEORY AS PRETEXT FOR POPULIST BACKLASH ON HIGHER EDUCATION (https://scholarship.law.slu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2312&context=lj)


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In seinem neuen Buch „Erschütterungen - Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht.“ Widmet der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck ein komplettes Kapitel der „Critical Race Theory“ – oder dem, was er dafür hält.

Das Siebte Flugblatt fühlt sich aufgrund der weiten Verbreitung, der medialen Aufmerksamkeit, der unzählbaren Talkshow-Einladungen und des unentschuldbar unkritischen Umgangs mit Gauck zur inhaltlichen Auseinandersetzung gezwungen.

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In einer Analyse des fraglichen Kapitels, in weiten Strecken eine Direktübernahme um nicht zu sagen ein Abkupfern eines Zeitungsartikels von Gauck, der mehrere Jahre zurückliegt und in dieser Zweitverwendung noch nicht einmal upgedatet wurde, lässt sich lückenlos aufzeigen, dass Joachim Gauck, deutscher Bundespräsident A.D., ehemaliger deutscher Staatschef, Narrative der extremen Rechten Amerikas nicht nur kolportiert und nachplappert, sondern regelrecht imitiert.

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Vorab wollen wir die rechtsextreme Kampagne gegen das-was-Rechte-für-Critical-Race-Theory-halten, nämlich eine hochgradig pervertierte und zur Unkenntlichkeit verfälschte Version von Antirassismus generell, skizzieren, damit später die Pfade sichtbar werden, auf denen Gauck wandelt.

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Die Diskursstrategien der extremen Rechten im Kampf gegen jede Form von Antirassismus und Minderheitenschutz, die sie dann unter dem subsumieren, was sie unter Critical Race Theory verstehen (wollen), sind immer dieselben. 

John Oliver hat sie, in der, von uns ins Deutsche übertragenen, Ausgabe von „Last Week Tonight“ brillant auseinandergenommen: https://www.facebook.com/DasSiebteFlugblatt/posts/2762279360742882



Diese Strategien werden mit Vorsatz im Sinne eines rechten Kulturkampfes, zu dessen Büttel sich hier auch, und nicht erst seit Neuestem, Joachim Gauck macht, gezielt propagandistisch eingesetzt um Desinformation zu verbreiten und dadurch die debattenverschieben nach ganz Rechtsaußen zu ermöglichen.

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 Sie lassen sich wie folgt auffächern:


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Verwischen von Grenzen zwischen dem akademischen Fach der Critical Race Theory (CRT) und (allen) anderen Bereichen der Rassismusforschung (z.B. Critical Whiteness Studies, African Studies) oder Antirassismus generell um eine pauschale Abwehr und Diffamierung von Achtsamkeit und Minderheitenrechten, von Rassismusbekämpfung, also dessen, was-Rechte-unter-CRT-verstehen, zu erreichen und durchzusetzen.


Willkürliche Zuordnung aller möglichen nicht-rechten schwarzen Wissenschaftler zur wissenschaftlichen Disziplin dessen was-Rechte-unter-CRT-verstehen, auch solchen die nie in diesem Feld geforscht haben oder nicht mal im Themenfeld aktiv sind, um einen breiteren Spielraum für Diffamierung und Verteufelung zu haben. Der, in der Regel beachtliche, Fachhintergrund dieser Wissenschaftler, wird weggelassen um sie so als reine, hysterische Aktivisten verleumden zu können.


Verweigerung der Anerkenntnis realer wissenschaftlicher Sachstände der Rassismusforschung, insbesondere gültiger Fachdefinitionen. Die Begriffe „Weiß“ und „Schwarz“, die im wissenschaftlichen Diskurs keinesfalls biologistisch als Beschreibungen von Hautfarben verstanden werden, sondern als Zuschreibungen der Zugehörigkeit zu einer per sozialem Konstrukt (nicht-diskriminierbaren) Mehrheit oder marginalisierten Minderheit, werden konsequent , fast fanatisch als Hautfarben fehlverstanden – um Aussagen in ihrem Sinngehalt verdrehen und letztlich das-was-Rechte-unter-CRT-verstehen als Rassismus gegen Weiße darstellen zu können.


Instrumentalisierung von Tokenismus: Besonders gern werden Schwarze Professoren, Wissenschaftler und Aktivisten, die sich gegen das was-Rechte-unter-CRT-verstehen engagieren, sich also als Tokens, als Feigenblätter der Rechten, zur Verfügung stellen, als Gewährsmänner zitiert ohne deren Verortung in der extremen Rechten oder gar Mitgliedschaft in radikal rechten Think Tanks und/oder der republikanischen Partei zu erwähnen. Häufig wird auch die fehlende Fachkompetenz zum Themengebiet ausgespart.


Aus dem Kontext gerissene und in verfälschenden Kontext gesetzte Zitate: Wenn Wissenschaftler aus der gesamten Palette der Rassismusforschung, also dessen was-Rechte-unter-CRT-verstehen, zitiert werden, werden grundsätzlich nur verfälschte, grob sinnentstellend verkürzte oder in einen erheblich verfälschenden Kontext gesetzte Zitate benutzt, deren Hintergründe komplett ausgespart werden. Gezielt werden dabei ausschließlich zuspitzende Zitate benutzt, die sich sehr gut einsetzen lassen um einen angeblichen „Hass auf Menschen mit weißer Haut“ – der weder in der echten Critical Race Theory noch der Rassismusforschung generell akzeptiert oder gar propagiert wird – zu suggerieren und somit eine vorgebliche Illiberalität der CRT im Auge uninformierter Betrachter vorzutäuschen.


Missbrauch des Lebenswerks von Dr. Martin Luther King: Grundsätzlich wird von rechter Seite immer versucht – und dabei handelt es sich um ein ziemlich verwegenes Kunststück – Dr. Martin Luther King jr. Als Antagonisten dessen aufzubauen, was-Rechte-unter-CRT-verstehen, unter Reduktion seines gesamten Lebenswerkes auf einen einzelnen Satz im letzten Absatz einer einzigen Rede (zufällig auch noch der einzigen die viele Weiße wirklich kennen), der auch noch gezielt falsch interpretiert wird. In der „I have a dream“-Rede beschwört King an der Stelle an der er sich wünscht, „that my four little children WILL ONE DAY live in a nation, where they will not be judged by the colour of their skin but by the content of their character” eine positivistische Zukunftsvision, die 1963 noch unerreichbar war, und , allen Fortschritten zum Trotz, auch 2023 noch nicht annähernd erreicht ist.

Er beschrieb in keiner möglichen Interpretation eine Technik um diese Zukunft herüberzuführen oder zu erreichen. Im Gegenteil: In vorausgegangenen und nachfolgenden Essays und Reden beschreibt kein ausführlich und radikal, dass massive gesellschaftliche Spannungen und Spaltungen notwendig, ja unumgänglich sind, um sozialen Fortschritt zu erreichen. In seinen späten Schriften, ab 1965 bis 1968 erkennt King ausdrücklich und tiefgreifend die systemischen und strukturellen Ursachen und Wirkungsweisen des Rassismus in Amerika und fordert einen fundamentalen Umbau der Gesellschaft. Seien hellsichtigen Texte sind damit direkte Vorläufer des ab 1970 eingeführten Forschungsfeldes der (tatsächlichen) Critical Race Theory, noch bevor sie einen Namen hatte, nicht deren erklärter Gegner.


Konstruktion einer post-rassistischen Gesellschaft als Prämisse: In ihren Diskursstrategien gegen pauschal jede Form von Antirassismus (das, was-Rechte-unter-CRT-verstehen), verteidigen Rechte grundsätzlich die Auffassung, dass es keinen systemischen oder strukturellen Rassismus in den USA, oder anderswo, mehr gebe, da die Erfolge der Bürgerrechtsbewegung ihn weggefegt hätten. Nur einzelne Individuen seien noch Rassisten. Sie glauben, da Weiße Rassismus nicht spüren, (und daher über 60 Jahre Forschung, tausende von repräsentativen Studien, die die Existenz von rassistischen Einstellungen und systemischen rassistischen Wirkungsweisen, auf der Basis hunderttausender Datenbestände dokumentiert, evaluiert und analysiert haben, zu vernachlässigen seien,) dass wir bereits einer post-rassistischen Gesellschaft erreichter Gleichheit leben würden. Vor diesem Hintergrund wird dann das-was-Rechte-unter-CRT-verstehen, als illiberale Spaltung, die neuen Rassismus von der anderen Seite in diese Harmonie bringe, nachgerade grotesk verzeichnet.

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Gaucks argumentatives Vorbild Christopher Rufo, hier auf FOX NEWS


Christopher Rufo im rechten Kulturkampf


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Joachim Gauck kopiert im Kapitel über die Critical Race Theory aus seinem neuen Buch „Erschütterungen“, wie wir sehen werden, ausnahmslos ALLE diese Diskursstrategien eins-zu- eins und zwar auf eine Art und Weise, die Schlamperei, Unwissen oder Zufall als Ursache schlicht ausschließt. Er übernimmt sogar die immergleichen und immer gleich verfälschten angeblichen Aufreger-Zitate direkt von seinen Vorbildern aus der extremen amerikanischen Rechten. Mehr als das Vorwort hat er von den angeblich kritisierten Schriften, dessen, was er als Critical Race Theory verstanden wissen will, wenn überhaupt etwas, nicht gelesen.


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Gauck geht aber noch weiter, denn er fügt zwei neue manipulative Ebenen ein, die er, erkennbar, nicht aus den Vereinigten Staaten übernommen hat, sondern seine eigene Kreation sind. Das heißt Gauck entwickelt die rechte Propaganda, ganz im Sinne eines Hans-Georg Maaßen etwa, der diesem Kapitel des Buches mit Sicherheit frenetisch applaudiert, auch noch weiter – und spätestens ab diesem Punkt dürfen wir ihm Unwissen nicht mehr als irgendeine Entlastung zugutehalten:


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• Gauck behauptet nämlich, – und diese Diffamierung ist so wirklich nur in Deutschland printfähig - dass Critical Race Theory den Rassismus (bei Gauck ausschließlich auf Hautfarben bezogen) so stark überhöhe, dass sie dadurch den Antisemitismus relativiere, und dass sie letztlich durch ihre Überbetonung der Sklaverei und des Kolonialismus den Holocaust in seiner Einzigartigkeit relativere. Auf Vorstellungen dieser Abwegigkeit muss man, mit Verlaub erst einmal kommen.


• Zweitens ergeht er sich in einem sehr ausgedehnten Unterkapitel darüber, dass die Sklaverei älter sei als der Kolonialismus, und immer schon auch weiße Menschen (bei Gauck ausschließlich bezogen auf Hautfarbe) betroffen habe. Damit setzt Joachim Gauck- für ein gewesenes deutsches Staatsoberhaupt in der Tat erschütternd – die antike Sklaverei (Rom, altes Griechenland) , in der der, oft in der Tat weiße, unfreie Zwangsarbeiter, immer noch als Mensch mit einer Würde und eingeschränkten Rechten galt, mit der amerikanischen und europäischen „chattel slavery“ gleich, in der Schwarze Menschen als angebliche biologische „Untermenschen“, rechtlich als Sache, als Eigentum, verstanden wurden, das weder Würde noch Rechte hatte und damit unsagbaren Gräueln ausgesetzt war. Damit wischt Gauck praktisch ALLES an Rassismusgeschichte seit der Weißen Erfindung der Idee eines „Untermenschen“ und dem Beginn der „Rassen“lehre mit Carl von Linnés „Systemae Naturae“ 1735 als irrelevant vom Tisch. Man muss, mit Verlaub, ein Rassist ein, um das Bedürfnis zu haben, das zu tun.


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Tatsächlich hat der Architekt des republikanischen McCarthyismus 2.0, Christopher Rufo, sogar ein „Briefing Book“ für die rechte Propaganda gegen Antirassismus erstellt, aus dem wir im Folgenden ausschnitthaft zitieren werden – die Übereinstimmungen zwischen dem „Briefing Book“ und Gaucks Ausführungen sind mehr als bezeichnend, wir wir später sehen werden.


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„Ablehnung der Gleichheit vor dem Gesetz: Theoretiker der Critical Race Theory lehnen ausdrücklich den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz ab, einschließlich des vierzehnten Verfassungszusatzes und des Bürgerrechtsgesetzes von 1964. Sie argumentieren, dass rechtliche Gleichheit, Nichtdiskriminierung und Farbenblindheit nur "Tarnungen" (Tate, 1997) sind, die zur Aufrechterhaltung weißer Vorherrschaftsstrukturen dienen.

"Im Gegensatz zur traditionellen Bürgerrechtsbewegung, die sich für einen inkrementellen und schrittweisen Fortschritt einsetzt, hinterfragt die Critical Race Theory die Grundlagen der liberalen Ordnung, einschließlich der Gleichheitstheorie, der juristischen Argumentation, des Rationalismus der Aufklärung und der neutralen Grundsätze des Verfassungsrechts". Delgado & Stefanic, Kritische Rassentheorie: An Introduction.

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Den Krieg um die Sprache gewinnen

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Die Theoretiker der Critical Race Theory haben eine Reihe mächtiger sprachlicher Mittel entwickelt. Um die rassenkritische Theorie erfolgreich zu bekämpfen, müssen wir eine Sprache verwenden, die pointiert und überzeugend ist und in der Öffentlichkeit Anklang findet. Im Folgenden finden Sie einige aussagekräftige Wörter und Sätze, die Sie in Ihre Kommunikation aufnehmen sollten.
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Definition der Critical race Theory:
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"Rassenbasierter Marxismus"

"Staatlich sanktionierter Rassismus"

"Woker Rassismus"

"Rassenkunde"

"Die Critical Race Theory teilt die Amerikaner aufgrund ihrer Hautfarbe in Unterdrücker und Unterdrückte ein.

"Die Critical Race Theory besagt, dass die Lösung für vergangene Diskriminierung die gegenwärtige Diskriminierung ist. Ich lehne dies ab. Rassismus ist immer falsch."

"Ich lehne Rassismus ab, egal ob er vom Klan oder von der Critical Race Theory kommt.

"Die Critical Race Theory lehrt, dass Individualismus, Rationalität und harte Arbeit rassistisch sind. Dies ist eine Beleidigung für hart arbeitende amerikanische Familien aller Rassen."

"Die Critical Race Theory lehnt die Idee des gleichen Schutzes durch das Gesetz ab. Ich glaube, dass jeder das Recht auf Gleichbehandlung hat, egal woher er kommt."
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Christopher Rufos rechtsextreme Handreichung an der sich Gauck orientiert im Screenshot



Critical Race Theory in der Schule
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"Rassenbezogene Umerziehungsprogramme"

"Politische Predatoren" (Bezugnahme auf aktivistische Lehrer).

"Neo-rassistische Theorien haben in der öffentlichen Bildung nichts zu suchen".

"Die Critical Race Theory lehrt die Kinder, dass sie durch ihre Rasse definiert werden, nicht als Individuen."

"Die Critical Race Theory lehrt die Kinder, sich gegenseitig und ihr Land zu hassen.

"Theoretiker der Critical Race Theory haben das Recht, ihre Überzeugungen als Einzelpersonen zu äußern; sie haben nicht das Recht, mit Steuergeldern Kinder zu indoktrinieren.

"Die Critical Race Theory ist keine Frage der freien Meinungsäußerung, sie ist eine Frage der erzwungenen Meinungsäußerung. Öffentliche Schulen haben nicht das Recht, das Gewissen eines Kindes zu verletzen."

"Wir müssen Exzellenz in den Vordergrund stellen, die Menschen mit unterschiedlichem ethnischem Hintergrund dazu inspiriert, ihr Potenzial auszuschöpfen.“


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Zitiert aus „CRT- BRIEFING BOOK“ von CHRIS RUFO


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Entlarvt sich in seinem Buch als radikal rechter Hardliner: Joachim Gauck



Das ist die Stelle, an der wir nun in die Analyse von Joachim Gaucks Kapitel aus „Erschütterungen“ einsteigen, um dazu zu sagen, was dazu zu sagen ist.


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 „Critical Race Theory - eine problematische Weichenstellung“ – schon der Titel den Gauck seinem Kapitel über das-was-er-für-Critical-Race-Theory- hält, gibt, weist mit Vollgas in die falsche, die antiwissenschaftliche Richtung. Critical Race Theory ist eine akademische Disziplin, ein Unterzweig der modernen Rassismusforschung und nicht eine gesellschaftliche Weichenstellung irgendeiner Art und schon gar nicht in einem so konservativen, Weißen Land, das derartige Bücher veröffentlicht. Auch die folgenden Unter-Überschiften die das Kapitel gliedern, sparen nicht mit hysterischen Untertönen und Alarmismus – „Die antirassistische Instrumentalisierung der Geschichte“ befürchtet Gauck ebenso wie eine „Konkurrenz der Opfer“ oder eine „selektive Solidarität“. Drunter macht es der gute Mann nicht.


Er braucht denn auch nicht lange bis er das Narrativ einer Bedrohung des freien, liberalen Deutschlands beschwört, die durch Minderheiten und deren Aktivisten über den großen Teich zu uns getragen wird, um das Land zu spalten: 

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„Nicht nur die Demographie verändert die westlichen Gesellschaften augenblicklich rapide. Teile der jungen Generation und der Zugewanderten greifen auch bisher nicht hinterfragte Narrative an, die dem Geist der Aufklärung folgend ein allen Menschen in den westlichen Demokratien gemeinsames Selbstverständnis erzeugen konnten.
Inzwischen sehe ich, dass die Debatte auch unser Land erreicht hat. Antirassismus, schreibt die Integrationsbeauftragte, stehe ganz oben auf der Agenda der Bundesregierung. Schwarze deutsche Frauen konfrontieren in ihren Bestsellerbüchern jeden weißen Deutschen mit seinem angeblich verdrängten und geleugneten Rassismus. Postcolonial Studies erzählen die Geschichten von der Schuld, die der »globale Norden« seit der Kolonisierung gegenüber dem »globalen Süden« auf sich geladen hat. In all diesen Narrativen sind »die Weißen« zum Gegenpol »der Schwarzen« geworden: weil sie sich aufgrund ihrer Hautfarbe angeblich schon qua Geburt in einer privilegierten Position befänden.“


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Schon ab diesem Zeitpunkt beschwört Gauck die Idee, dass Weiß, im Verständnis der Rassismusforschung, eine biologische Kodifizierung der Hautfarbe von Menschen sei. Später wird er beispielsweise dazu ausführen:

"Aber ich kann keine Analyse nachvollziehen, in der die Hautfarbe als das einzige und alles entscheidende Kriterium von Unterschieden und Diskriminierungen angeführt wird." 

Wunderbar, eine solche Analyse ist auch gar nicht Gegenstand der Critical Race Theory, des Antirassismus per se schon gar nicht.


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Dieses gewollte Fehlverständnis wird von ihm, in deutlicher Hetzabsicht, konsequent das ganze Kapitel lang durchgezogen um auf diese Weise, die Leser, die mehrheitlich den Phänotyp weißhäutig haben werden, aufzuhetzen, indem er suggeriert sie würden einer Form von ungerechtfertigter Kollektivschuld unterzogen. Dies entspricht weder den Ergebnissen der aktuellen Rassismusforschung als Ganzes, noch der CRT als Sonderfall.

Tatsächlich geht auch die CRT, aufgrund vorliegender Forschungsergebnisse, davon aus, dass die Mehrheit der Menschen die dem Status „Weiß“ angehören keine „Rassisten“ im klassischen Sinn des Wortes sind – d.h, Personen die ganz bewusst menschenfeindlichen Überzeugungen anhängen und diese auch gewollt artikulieren und ausleben. Dennoch wird, und zahlreiche Studien belegen diese Annahme, postuliert, dass, im Sinne eines massenpsychologischen Effekts, die große Mehrheit der Personen mit diesem Normstatus zu rassistischen Mustern neigt, die unwillkürliches Ergebnis der Sozialisation als Teil der Mehrheitsgesellschaft sind und diesen Personen in der Regel nicht bewusst sind. Die Rassismusforschung generell legt wert darauf, diese unbewussten Muster strikt außerhalb irgendwelcher Kategorien von Schuld oder Moral zu diskutieren. Die Neigung zu diesen Mustern ist weder „vererbt“, noch „genetisch“ oder „charakterlich“ bedingt und auch nicht statisch oder unabänderbar, sie kann im Gegenteil jederzeit durch Bewusstmachung, Achtsamkeit und Einsatz von Vernunft abgelegt bzw. kontrolliert werden.

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Selbstverständlich kommt Gauck dann auch, wie bei rechten Kulturkämpfern dieser Couleur üblich, auf Martin Luther King zu sprechen, und – wie seine amerikanischen Vorbilder auch – missbraucht auch Gauck dieses Erbe und verzerrt es bis zur Unkenntlichkeit. Er schreibt:


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„Martin Luther King sah sich nicht in einem Kampf Schwarze pauschal gegen Weiße, sondern gegen politische Kräfte, die sich den amerikanischen Gründungsidealen entgegenstellten, die Rechte für alle Bürgerinnen und Bürger verheißen hatten.
Der mit King fast gleichaltrige schwarze Bürgerrechtsanwalt und Hochschulprofessor Derrick Bell hingegen gelangte zu einem anderen Schluss. Was nütze die Aufhebung der Rassentrennung in den Schulen, wenn die Schwarzen anschließend weiterhin viel weniger verdienten als die Weißen, viel öfter im Gefängnis landeten und im Durchschnitt kürzer lebten? Fortschritte in den Rassenbeziehungen waren Beils Meinung nach ein »Trugbild« und überhaupt nur in jenen Fällen durchsetzbar, in denen sie auch dem Eigeninteresse der dominanten weißen Macht entsprachen. Der Rassismus, so sein pessimistisches Urteil, sei so tief in der amerikanischen Gesellschaft verwurzelt, dass er sich nach jeder Kampagne, die auf seine Beseitigung ziele, von Neuem durchsetzen werde.
(…) 
Bell gilt als einer der Architekten der Critical Race Theory, in der die Aufklärung und die universelle Geltung der Menschenrechte nur als weitere Machtnarrative der Weißen verstanden werden, als »ein vielleicht subtiles, aber dafür umso effektiveres Herrschaftsinstrument«. m In der Fortführung dieses Denkens behaupten prominente Vertreter des Antirassismus auch heute, Weiße seien als Machtträger quasi dazu verdammt, Rassisten zu sein.“

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Von Konservativen und extrem Rechten ideologisch missbraucht: Der radikale Vordenker Dr. Martin Luther King jr.



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Wie bereits erläutert geht Gaucks Argumentation inhaltlich vollständig an der Sache vorbei: MLK erkannte eigens und ausdrücklich die in institutionellen Strukturen verhaftete, systemische Natur des gesellschaftlichen Rassismus – und prangerte sie in unüberbietbarer Schärfe an. Eine Schlussfolgerung zu der später auch die (tatsächliche) Critical Race Theory gelangte:


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„Die Schwarzen erleben heute einen inneren Wandel, der sie aus der ideologischen Abhängigkeit von der weißen Mehrheit befreit. Was im Wesentlichen alle Schichten Schwarzer Existenz durchdrungen hat, ist der revolutionäre Gedanke, dass die Philosophie und die Moral der herrschenden weißen Gesellschaft nicht heilig sind, sondern in allzu vielen Aspekten entartet und profan sind.
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Die Schwarzen wurden jahrhundertelang nicht nur durch die Fesseln der wirtschaftlichen und politischen Knechtschaft unterdrückt. Der schlimmste Aspekt ihrer Unterdrückung war ihre Unfähigkeit, die grundlegenden Regeln der Gesellschaft in Frage zu stellen und sich ihnen zu widersetzen. Schwarze waren in der Vergangenheit nicht in der Lage, grundsätzliche Fragen zu stellen, weil sie gezwungen und konditioniert wurden, im Rahmen der herrschenden weißen Ideologie zu denken. Das ändert sich jetzt, und es gibt neue radikale Tendenzen im Denken der Schwarzen. Ich verwende den Begriff "radikal" im weitesten Sinne und meine damit, dass man zu den Wurzeln vordringt.
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Zehn Jahre des Kampfes haben die Augen der Schwarzen sensibilisiert und geöffnet. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte sind sich die Schwarzen der tieferen Ursachen für die Grobheit und Grausamkeit bewusst geworden, mit der die weiße Gesellschaft auf ihre Bedürfnisse reagierte. Sie entdeckten, dass ihre Notlage keine Folge oberflächlicher Vorurteile war, sondern systemisch bedingt war.“

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DR.MARTIN LUTHER KING JR. “ The Role of the Behavioral Scientist in the Civil Rights Movement”, 1. September 1967


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Tatsächlich sah sich King, wie Gauck richtig sagt, nicht „in einem Kampf Schwarze pauschal gegen Weiße“, ebenso wenig wie die moderne Rassismusforschung generell, oder die CRT als Sonderfall, dies tun, insbesondere, da mit den Begriffen „Schwarz“ und „Weiß“ nicht ethnische Kategorien beschrieben sind, sehr wohl aber in einem, aus universalistischen Überzeugungen gespeisten, Kampf gegen diskriminierende Strukturen. Und auch damit befand er sich voll auf der Höhe der Schlussfolgerungen der (tatsächlichen) Critical Race Theory.


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Prof. Dr. Danielle M. Conway


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„Der rechte Flügel unternimmt seine jüngsten Bemühungen, ein autoritäres Regime in Amerika zu errichten, das durch Donald Trumps White Supremacy Rhetorik und seine Handlungen vor, während und nach seiner vierjährigen Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten gestärkt wurde. Die Rechte ist entschlossen, die amerikanische Demokratie zu destabilisieren, indem sie den Populisten unter anderem "The Big Lie" aufzwingt, und verfolgt eine koordinierte Strategie des Angriffs und der Delegitimierung demokratischer Institutionen, um ihre wirtschaftliche und politische Macht zu erhalten.
(…)
Die Angriffe auf CRT sind nur einer in einer Reihe von neuen und zunehmenden Übergriffen auf die Vermittlung von Wahrheit in Bildungsräumen. Die Absicht ist, Amerikas Geschichte des Rassismus und der Rassenunterdrückung zu beschönigen, während gleichzeitig die kritische Rolle, die Dissens und Anfechtung bei der Stärkung der "demokratischen Gesundheit der [amerikanischen] Gesellschaft" spielen, eliminiert wird.“

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DANIELLE M. CONWAY

Dekan und Donald J. Farage Professorin für Recht, Penn State Dickinson Law, und Mitkuratorin des Antirassismus-Clearinghouse-Projekts der American Association of Law Schools für Rechtsdekane.

In: THE ASSAULT ON CRITICAL RACE THEORY AS PRETEXT FOR POPULIST BACKLASH ON HIGHER EDUCATION (https://scholarship.law.slu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2312&context=lj)

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Es ist bei einer Analyse des Kapitels auch unschwer zu übersehen, wie stark sich Joachim Gauck, in seiner zerbrechlichen, rechtskonservativen Haltung und seiner unhinterfragten Weißen Identität, durch das, was-er-für-Critical-Race-Theory-hält, persönlich nicht nur verunsichert, sondern bedroht und regelrecht getriggert fühlt:


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„»UND JETZT DU« - so fordert die schwarze Antirassismustrainerin Tupoka Ogette weiße Deutsche in ihrem Buch zur Selbsterforschung auf. Sie hätten sich ihrem oft unbewussten, verdeckten Rassismus zu stellen, um »alteingesessene Macht« hinter sich zu lassen. [3] Angeblich geht es Ogette nicht um die Zuweisung von Schuld, doch der Text ist voller Vorwürfe: dass Weiße ihren Rassismus abstreiten (»weiße Zerbrechlichkeit«), dass Weiße »kulturelle Aneignung« betreiben (indem sie Kulturelemente von Minderheiten übernehmen), dass sie behaupten, farbignorant zu sein (und damit den Vorwurf des Rassismus zurückweisen).“


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Die Farbenblindheit (auch hier biologistisch verstanden), die Gauck anspricht und sich, wie aus der Gesamtheit seiner Ausführungen deutlich wird, auch wünscht, ist in einer Gesellschaft in der es nach wie vor strukturellen Rassismus und systemische Diskriminierung gibt, auf der Basis sozialer Konstrukte, die an Ethnie festgemacht werden, keinesfalls ein Bekenntnis gegen Rassismus.

Sondern ein Bekenntnis seine Augen wohlfeil vor Rassismus zu verschließen und in so selbstverständlich zu verharmlosen wie Gauck es das ganze Buch hindurch tut. Wenn ich zu einem Fisch sage „für mich sind alle Wassertiere gleich, ich sehe keine Unterschiede“, während dieser Fisch sich gerade im Maul eines Krokodils befindet, dann unterstütze ich nicht den Fisch.

Besonders deutlich wird Gaucks Gleichklang mit der extremen Rechten in den USA durch die Übernahme sehr spezieller Talking Points, und sei es auch nur in Reverenz:


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„Wer so in der liberalen Demokratie ausschließlich ein System sieht, das die rassistische Macht der Weißen deckt, für den kann der 4. Juli 1776 nicht die Geburtsstunde der amerikanischen Nation sein, als die Unabhängigkeitserklärung verkündet wurde, die ethnische, soziale und konfessionelle Grenzen überwinden wollte und auf dem Grundsatz basierte: »Alle Menschen sind gleich geschaffen.« Für Wissenschaftler wie Ibram X. Kendi, dem in den USA wohl berühmtesten und umstrittensten Aktivisten gegen Rassismus, ist die amerikanische Geschichte vielmehr vom 20. August 1619 geprägt, als das erste Kriegsschiff mit afrikanischen Sklaven an der amerikanischen Ostküste landete. Da begann angeblich jener Rassismus, den die Critical Race Theory als ein System versteht, das dazu führte, dass, so Kendi, »Weiße immer auf der Gewinnerseite blieben und Schwarze immer verloren«. [5]
Mit einem so verstandenen Antirassismus sind wieder »progressive« Intoleranz und Sendungsbewusstsein in den Disput eingezogen, wie sie schon der deutsch-amerikanische Soziologe Herbert Marcuse verteidigte. In seinem Essay »Repressive Toleranz« (1965) vertrat er die Auffassung, dass es gerechtfertigt sei, um des Fortschritts willen das, was diesem Fortschritt im Wege stehe, zu untersagen.“

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Hier wird auf das „1619 Project“ versus Trumps „1776 Kommission“ angespielt, die als Reaktion darauf entstand. Mit dem 1619 Project hatte die New York Times 2020, unter Leitung von Nicole Hannah-Jones, ein umfangreiches und enorm aufwendiges geschichtswissenschaftliches Projekt angestoßen, das den Versuch unternahm amerikanische Geschichte neu zu erzählen – in dem Verständnis, dass die Sklaverei ein identitätsstiftendes Fundament des der Vereinigten Staaten war, noch bevor der Staat unabhängig wurde und sich offiziell gründete.

Für das „1619 Project“, dessen äußerer Anlass des 400-jährige Jubiläum der Ankunft der ersten Sklaven in Amerika war, erhielt Hannah-Jones den Pulitzerpreis und zahlreiche andere Auszeichnung. Und den größten Weißen Backlash den man sich vorstellen kann – er begrub ihre journalistische Karriere unter sich. Heute lehrt die freischaffende Autorin als Hochschulprofessorin.

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Für Weiße Amerikaner, liegt der Beginn ihrer Nationalidentität 1776, weil sie amerikanische Geschichte als Weiße Erfolgsgeschichte sehen, mit ein paar unglückseligen, sollen wir sagen „braunen“ Sprenkeln, Sklaverei und „Rassen“trennung, verunziert, die längst Vergangenheit sind. Für schwarze Menschen ist das anders. Und auch für bestimmte gesellschaftliche Strukturen, besonders das Wirtschafssystem der USA, stellt sich das anders dar.

Selbstverständlich wurde das „1619 Project“ brutal bekämpft, über Jahre, Trump richtete eine eigene Anti-Kommission ein, Falschdarstellungen wurden und werden sowohl von den Republikanern als auch von rechten Think Tanks wie der Heritage Foundation und dem American Enterprise Institute (AEI) im Stil großangelegter Kampagnen propagiert. Mit welcher Seite Gauck sympathisiert ist hier offensichtlich.


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Übrigens, auch die Erwähnung von Herbert Marcuse ist kein Zufall, wie man vielleicht denken möchte. Er findet sich bereits in den Texten des rechten American Enterprise Institute und auch der Heritage Foundation (Marcuse https://blog.pmpress.org/2022/01/23/behind-recent-attacks-on-herbert-marcuse/), sowie in der Anleitung von Christopher Rufo. Dort steht wörtlich:

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„Ein Befürworter der Critical Race Theory, Herbert Marcuse, schrieb bekanntlich: "Alle Befreiung hängt vom Bewusstsein der Knechtschaft ab." Wie eine Sekte versklavt die Revolution der Critical Race Theory die Köpfe der Menschen, die sie angenommen haben. Und das Konzept ist unverhohlen und unverfroren rassistisch. Amerika muss wieder dazu zurückkehren, die Menschen nach dem Inhalt ihres Charakters und nicht nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen.“

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Und auch die Heritage Foundation greift in ihrer Kampagne auf Marcuse zurück, wobei es sich übrigens um einen schweren Missbrauch von Marcuses Werk handelt, der keineswegs jemals ein Vertreter der Critical Race Thoery sondern der kritischen Theorie im Gefolge Kants war. In einem Papier namens „Combatting Critical Race Theory“ der radikal rechten Foundation, kann man lesen:


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„Ein Befürworter der Critical Race Theory, Herbert Marcuse, schrieb bekanntlich: "Alle Befreiung hängt vom Bewusstsein der Knechtschaft ab." Wie eine Sekte versklavt die Revolution der Critical Race Theory die Köpfe der Menschen, die sie angenommen haben. Und das Konzept ist unverhohlen und unverfroren rassistisch. Amerika muss wieder dazu zurückkehren, die Menschen nach dem Inhalt ihres Charakters und nicht nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen.
(…)
Die Amerikaner sollten die Bürgerrechte verteidigen, und wir sollten aktiv daran arbeiten, den Rassismus in den Vereinigten Staaten und überall dort, wo er existiert, zu beseitigen. Diese edlen Ziele sind nicht die erklärten Absichten der Critical Race Theory“


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Gauck wird später noch expliziter dahingehend, dass für der Rassismus, noch dazu der gegen Schwarze in einer seriösen (heißt Weißen, nach seinem Gusto) Betrachtung gar nicht mal so sehr ins Gewicht falle, keinesfalls eine historische Zäsur darstelle und versteigt sich dann in einen rassismusrelativierenden Geschichtsrevisionismus mit stark rechtsextremen Untertönen, in dem er fast alles, was Weißen (qua Hautfarbe, biologistisch verstanden) in der Menschheitsgeschichte an Üblem widerfahren ist flugs zu Rassismus umdeklariert, und damit den Tabubruch der Rassenlehre, nämlich menschliche Wesen zu „Untermenschen“ und dadurch letztlich zu Gegenständen von geringerem Wert zu erklären, hinter einem Nebel Weißer Gleichmacherei aufzulösen:


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„Es ist meines Erachtens daher wenig hilfreich, wenn in antirassistischen Diskursen die Auffassung vertreten wird, bei der Kolonialzeit und dem transatlantischen Sklavenhandel handele es sich um eine epochale Zäsur, nach der die bisherigen historischen Deutungsmuster der Neuzeit durchgängig und gleichermaßen für alle auf den alles entscheidenden Gegensatz zwischen Weißen und Nichtweißen umzuschreiben seien. (…)
Die Entwertung und Entrechtung von Menschen hat schon lange eingesetzt, bevor sie ihren Ausdruck in einer Rassenlehre fand. Dabei waren die Sklavenhalter nicht immer Weiße, sondern auch Chinesen, Balinesen, Azteken, Maya, Afrikaner; und arabische Sklavenhändler entführten Afrikaner oder kauften sie bei afrikanischen Herrschern, denen das Leben der Untertanen nichts galt. All dies geschah bereits weit vor dem transatlantischen Handel. Darüber hinaus waren die Sklaven nicht nur schwarz, sondern oft auch weiß (…)
Für die übergroße Mehrheit auch der Weißen ist die Geschichte also eine Geschichte von Ausbeutung, fehlenden Rechten, politischer Ohnmacht und eingeschränkten Lebensmöglichkeiten. Nur für eine Minderheit ist sie eine Geschichte von Macht und Privilegien. Dies zu übersehen, ist nicht nur intellektuell unredlich, es marginalisiert und bagatellisiert eine jahrhundertelange Geschichte fehlender Rechte, von Leid und Entfremdung und ist letztlich eine kaltherzige Leugnung der Würde von Opfern. »Unsere Kinder sollten Geschichte in all ihren Aspekten lernen und nicht, dass sie allein daraus bestand, wie Weiße in der ganzen Welt auf dem Hals von Schwarzen standen«, erklärte denn auch der schwarze amerikanische Literaturprofessor John McWhorter.“


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Schlechte Nachbarschaft: Gauck in Gefilden der extremen Rechten.





Dass Gauck dann, als Unterstützung seines Standpunkts, nach Vorbild Boris Palmers, den neurechten Schwarzen Professor John McWorther (https://www.facebook.com/DasSiebteFlugblatt/posts/2747949288842556 und https://www.facebook.com/DasSiebteFlugblatt/posts/233632168000532) zitiert, einen überzeugten Republikaner, der George Floyd nach dessen Ermordung öffentlich verleumdet hatte, ist naheliegend.


Der neurechte Linguist John McWorther (rechts) auf FOX NEWS



Das sind nun mal die Leute deren Schulterschluss Gauck sucht.



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TEIL 2:

https://telegra.ph/ERSCH%C3%9CTTERND-JOACHIM-GAUCK--EX-BUNDESPR%C3%84SIDENT-VERBREITET-IN-NEUEM-BUCH-RECHTSEXTREME-PROPAGANDA-Teil-2-07-25


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