Dieser Schlampe ist jedes Loch recht
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Dieser Schlampe ist jedes Loch recht
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Ich ärgere mich nur über seine platte Indiskretion. Von mir würde er, durch eine freundschaftliche dritte Hand, ein paar Ohrfeigen erhalten. Sicherlich würde ihm dieses den Mund stopfen. Er könnt
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Das Friedrich Schiller Archiv ist die umfangreichste Volltextsammlung der Werke von Friedrich Schiller im Web. Es enthält über 900 Gedichte, über 2000 Briefe einschließlich der Briefwechsel mit Johann Wolfgang Goethe und Humboldt, alle Dramen und Erzählungen, Zitate, Schriften und Biografien und mehr.
Schenke an den Grenzen von Sachsen. Karl von Moor in ein Buch vertieft.
Spiegelberg trinkend am Tisch.
KARL VON MOOR legt das Buch weg. Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.
SPIEGELBERG stellt ihm ein Glas hin und trinkt. Den Josephus mußt du lesen.
MOOR . Der lohe Lichtfunke Prometheus‘ ist ausgebrannt, dafür nimmt man itzt die Flamme von Bärlappenmehl – Theaterfeuer, das keine Pfeife Tabak anzündet. Da krabbeln sie nun wie die Ratten auf die Keule des Herkules, und studieren sich das Mark aus dem Schädel, was das für ein Ding sei, das er in seinen Hoden geführt hat? Ein französischer Abbé doziert, Alexander sei ein Hasenfuß gewesen, ein schwindsüchtiger Professor hält sich bei jedem Wort ein Fläschchen Salmiakgeist vor die Nase und liest ein Kollegium über die Kraft. Kerls, die in Ohnmacht fallen, wenn sie einen Buben gemacht haben, kritteln über die Taktik des Hannibals – feuchtohrige Buben fischen Phrases aus der Schlacht bei Cannä, und greinen über die Siege des Scipio, weil sie sie exponieren müssen.
SPIEGELBERG . Das ist ja recht alexandrinisch geflennt.
MOOR . Schöner Preis für euren Schweiß in der Feldschlacht, daß ihr jetzt in Gymnasien lebet und eure Unsterblichkeit in einem Bücherriemen mühsam fortgeschleppt wird. Kostbarer Ersatz eures verpraßten Blutes, von einem Nürnberger Krämer um Lebkuchen gewickelt – oder, wenns glücklich geht, von einem französischen Tragödienschreiber auf Stelzen geschraubt, und mit Drahtfäden gezogen zu werden! Hahaha!
SPIEGELBERG trinkt. Lies den Josephus, ich bitte dich drum.
MOOR . Pfui! Pfui über das schlappe Kastratenjahrhundert, zu nichts nütze, als die Taten der Vorzeit wiederzukäuen und die Helden des Altertums mit Kommentationen zu schinden und zu verhunzen mit Trauerspielen. Die Kraft seiner Lenden ist versiegen gegangen, und nun muß Bierhefe den Menschen fortpflanzen helfen.
MOOR . Da verrammeln sie sich die gesunde Natur mit abgeschmackten Konventionen, haben das Herz nicht, ein Glas zu leeren, weil sie Gesundheit dazu trinken müssen – belecken den Schuhputzer, daß er sie vertrete bei Ihro Gnaden, und hudeln den armen Schelm, den sie nicht fürchten. – Vergöttern sich um ein Mittagessen und möchten einander vergiften um ein Unterbett, das ihnen beim Aufstreich überboten wird. – Verdammen den Sadduzäer, der nicht fleißig genug in die Kirche kommt, und berechnen ihren Judenzins am Altare – fallen auf die Knie, damit sie ja ihren Schlamp ausbreiten können – wenden kein Aug von dem Pfarrer, damit sie sehen, wie seine Perücke frisiert ist. – Fallen in Ohnmacht, wenn sie eine Gans bluten sehen, und klatschen in die Hände, wenn ihr Nebenbuhler bankerott von der Börse geht. – – So warm ich ihnen die Hand drückte: – Nur noch einen Tag! – Umsonst! – Ins Loch mit dem Hund! – Bitten! Schwüre! Tränen! Auf den Boden stampfend. Hölle und Teufel!
SPIEGELBERG . Und um so ein paar tausend lausige Dukaten –
MOOR . Nein, ich mag nicht daran denken. Ich soll meinen Leib pressen in eine Schnürbrust und meinen Willen schnüren in Gesetze. Das Gesetz hat zum Schneckengang verdorben, was Adlerflug geworden wäre. Das Gesetz hat noch keinen großen Mann gebildet, aber die Freiheit brütet Kolosse und Extremitäten aus. Sie verpalisadieren sich ins Bauchfell eines Tyrannen, hofieren der Laune seines Magens und lassen sich klemmen von seinen Winden. – Ah! daß der Geist Hermanns noch in der Asche glimmte! – Stelle mich vor ein Heer Kerls wie ich, und aus Deutschland soll eine Republik werden, gegen die Rom und Sparta Nonnenklöster sein sollen. Er wirft den Degen auf den Tisch und steht auf.
SPIEGELBERG aufspringend. Bravo! Bravissimo! Du bringst mich eben recht auf das Chapitre. Ich will dir was ins Ohr sagen, Moor, das schon lang mit mir umgeht, und du bist der Mann dazu – sauf, Bruder, sauf – wie wärs, wenn wir Juden würden und das Königreich wieder aufs Tapet brächten?
MOOR lacht aus vollem Halse. Ah! nun merk ich – nun merk ich – du willst die Vorhaut aus der Mode bringen, weil der Barbier die deinige schon hat?
SPIEGELBERG . Daß dich Bärenhäuter! Ich bin freilich wunderbarerweis schon voraus beschnitten. Aber sag, ist das nicht ein schlauer und herzhafter Plan? Wir lassen ein Manifest ausgehen in alle vier Enden der Welt und zitieren nach Palästina, was kein Schweinefleisch ißt. Da beweis ich nun durch triftige Dokumente, Herodes, der Vierfürst, sei mein Großahnherr gewesen, und so ferner. Das wird ein Viktoria abgeben, Kerl, wenn sie wieder ins Trockene kommen und Jerusalem wieder aufbauen dörfen. Itzt frisch mit den Türken aus Asien, weils Eisen noch warm ist, und Zedern gehauen aus dem Libanon, und Schiffe gebaut, und geschachert mit alten Borten und Schnallen das ganze Volk. Mittlerweile –
MOOR nimmt ihn lächelnd bei der Hand. Kamerad! Mit den Narrenstreichen ists nun am Ende.
SPIEGELBERG stutzig. Pfui, du wirst doch nicht gar den verlorenen Sohn spielen wollen! Ein Kerl wie du, der mit dem Degen mehr auf die Gesichter gekritzelt hat, als drei Substituten in einem Schaltjahr ins Befehlbuch schreiben! Soll ich dir von der großen Hundsleiche vorerzählen? Ha! ich muß nur dein eigenes Bild wieder vor dich rufen, das wird Feuer in deine Adern blasen, wenn dich sonst nichts mehr begeistert. Weißt du noch, wie die Herren vom Kollegio deiner Dogge das Bein hatten abschießen lassen, und du zur Revanche ließest ein Fasten ausschreiben in der ganzen Stadt? Man schmollte über dein Reskript. Aber du nicht faul, lässest alles Fleisch aufkaufen in ganz L., daß in acht Stund kein Knoch mehr zu nagen ist in der ganzen Rundung und die Fische anfangen, im Preise zu steigen. Magistrat und Bürgerschaft düsselten Rache. Wir Pursche frisch heraus zu siebzehnhundert, und du an der Spitze, und Metzger und Schneider und Krämer hinterher, und Wirt und Barbierer und alle Zünfte, und fluchen, Sturm zu laufen wider die Stadt, wenn man den Purschen ein Haar krümmen wollte. Da gings aus wie’s Schießen zu Hornberg, und mußten abziehen mit langer Nase. Du lässest Doktores kommen ein ganzes Konzilium und botst drei Dukaten, wer dem Hund ein Rezept schreiben würde. Wir sorgten, die Herren werden zuviel Ehr im Leib haben und nein sagen, und hattens schon verabredt, sie zu forcieren. Aber das war unnötig; die Herren schlugen sich um die drei Dukaten, und kams im Abstreich herab auf drei Batzen, in einer Stund sind zwölf Rezepte geschrieben, daß das Tier auch bald drauf verreckte.
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Ein Mädchen hat öffentlich zwei Männern einen geblasen. Im Netz heißt sie jetzt „Schlampe von Slane“. Komisch – wenn Männer vögeln, sind sie Helden.
Definiert sich die Sexualität der Frau ausschließlich über ihre Benutzer? Bild: Svea Anais Perrine. / photocase.com
So einfach ist das in Internetzeiten. Zumindest für eine Frau. Da fährt sie an einem Augustsamstag mit Freunden zu einem Konzert. Am Montag darauf ist sie als „Schlampe von Slane“ weltbekannt. Ging vor zwei Wochen einem irischen Mädchen so, 17 Jahre alt, bei einem Konzert des amerikanischen Rappers Eminem bei Slane Castle, im County Meath, Irland.
Sie hatte auf dem Festivalplatz, von ihren Freunden in der Menge getrennt, erst einem, später einem zweiten Mann einen geblasen. Warum? Unter welchen Umständen? Wer wusste das schon, außer diesen dreien. Der große Rest reimte sich seine Geschichte zusammen aus dem, was er im Internet sah. Oder sehen wollte. Beides ist manchmal nicht zu trennen.
Der eine Mann hatte nur eben Knopf und Reißverschluss seiner Hose geöffnet. Der andere stand da mit Hut, nacktem Arsch und Oberkörper, die gelbe Regenschutzhose bis zu den Gummistiefeln heruntergelassen. Er hielt die Arme erhoben, Daumen hoch. Siegerpose. Davor kniete voll bekleidet das Mädchen.
Jemand hatte das fotografiert. Lud die Bilder auf Twitter, Facebook, auf Instagram. Binnen 48 Stunden fanden sie ein Millionenpublikum. Das war vor Empörung begeistert. Ich sah die Fotos erstmals am Montagmorgen, da waren sie schon zensiert. Die schwarzen Balken vor Augen und Schwänzen milderten nicht die Bösartigkeit der Kommentare: „Schlampe!“ – „Dumme Fotze!“ – „Das ist der Grund, warum Männer keine Töchter wollen!“
Ich dachte: Achso? Und die Frauen? Solchen Schwachsinn nur mal zum Spaß durchargumentiert: Denen macht es nichts aus, ihre Tochter vor einem Arschloch auf Knien im Dreck zu sehen? Die stören sich nicht daran, wenn der Internetmob anschließend über die Tochter herfällt und sie mit Worten erschlägt? Ich habe drei Töchter. Zwei davon im Festivalalter. Ich konnte nicht umhin, mich zu fragen: Was wäre, wenn? Und mir wurde schlecht.
Ja, selbstverständlich, das täte weh, eine meiner Töchter in einer solchen Pose zu sehen. Nicht, weil sie auf einem Festival Sex gehabt hätte. Sondern weil sie so offensichtlich von einem Arschloch mit Füßen getreten wurde. Man sehe sich das Gesicht des Daumen-hoch-Mannes an. Man beachte, wie er nicht auf das Mädchen schaut. Sondern in die Menge. Mit herabgelassenen Mundwinkeln grinsend. Ich sehe das, und ich denke: Dem geht es doch nicht um Sex. Der will hier doch ganz Anderes befriedigt haben. Darin unterscheiden er und seine Internetfans sich nicht. Die schrieben dem Kerl ins Netz: „Du bist ein Held!“
Ich habe auch drei Söhne. Müsste ich einen von ihnen jemals so sehen, über einem Mädchen mit erhobenen Armen den Sieger gebend, abfällig in die Menge grinsend, ich würde ihm vor die Füße kotzen. Und sollte er wagen, mir gegenüberzutreten und zu sagen: „Na, die hat das doch mitgemacht!“, dann müsste ich auch ihn fragen: Was darf ein Mann eigentlich schon als Zustimmung werten? Ist die grundsätzliche oder gelegentliche Unfähigkeit einer Frau, Nein zu sagen, aus welchen Gründen auch immer, Zustimmung genug? Ein Missbrauch ist auch mit dem Einverständnis des Missbrauchten möglich. Man sieht das auf diesen Bildern.
Bei jedem der beiden, offenbar nicht unmittelbar aufeinanderfolgenden Blowjobs war einer mit Kamera zur Stelle. Auch später dann, als der eine Kerl, hinter dem Mädchen stehend, ihren Kopf zu sich biegt und seine Lippen auf ihre drückt. Und ein viertes Mal, als der mit dem Hut und dem Grinsen ihr zwischen die Beine greift. Ist das Zufall? War es Absicht? Welche Rechtfertigung hatte der Fotograf, das zu dokumentieren und die Bilder ins Netz zu stellen? Kann es überhaupt eine geben? Das Mädchen, das jemandens Tochter ist, heißt jetzt „Slane Girl“. Und „Slane Slut“. Die Schlampe von Slane.
Die Internetrichter forderten die Bekanntgabe ihres Namens und der Adresse. In Irland ist es üblich, Namen und Adressen von Angeklagten, welchen Vergehens auch immer, in den Zeitungen zu veröffentlichen. „Name and Shame“ heißt diese Praxis. Benenne und stelle bloß. Ein paar Eiferer konnten nicht darauf verzichten, dementsprechend dienlich zu sein. Jemand machte sich die Mühe und richtete auf Facebook eine „Slut Shaming“-Seite ein, ein Forum zur „Schlampenbloßstellung“.
Mit der TV-Debatte am Sonntag beginnt die heiße Phase des Wahlkampfs zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück. Ulrich Schulte und Anja Maier stellen ein Paar vor, das ungleicher nicht sein könnte. Den Kandidaten-Check lesen Sie in der taz.am wochenende vom 31. August/1. September 2013 . Darin außerdem: Was ist konservativ? Auf der Suche nach einer politischen Strömung, die zum Rinnsal geworden ist. Und: Soll man anonyme Kommentare im Netz verbieten? Am Kiosk , eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo .
Wikipedia erklärt den Begriff so: „,Schlampenbloßstellung‘ bezeichnet eine Form der sozialen Kontrolle über Sexualität, indem man eine Frau bloßstellt, die angeblich oder tatsächlich an ungesetzlichen, abnormalen oder unethischen sexuellen Handlungen beteiligt war.“ Und weiter: „Zu den Handlungen, die Frauen der ,Schlampenbloßstellung‘ aussetzen können, gehören unzüchtige oder provokative Kleidung, das Verlangen nach Verhütungsmitteln, vorehelicher Sex, oder auch das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffes gewesen zu sein.“ Deutlicher kann man nicht sagen, dass Frauen schuld sind. So einfach ist das.
Die irische Polizei, die Gardai, verkündete am Montagabend, das Mädchen sei im Krankenhaus. Es hatte die Bilder und Kommentare gesehen. Die Ärzte mussten sie mit Medikamenten ruhigstellen. Jetzt rasten die Kommentatoren: „Soll ich etwa Mitleid mit der haben? Dafür, dass sie eine Schlampe ist? Die bekommt nur, was sie verdient!“ – „Ich hoffe, der geht es ein paar Monate so richtig dreckig. Bevor sie sich endlich umbringt. Ein Stück Scheiße weniger, um das wir uns sorgen müssen.“ Ich las das und dachte: Das ist nicht bloße Wut. Das ist Wahnsinn. Hatte es den so schon immer gegeben, in diesem Maß? Breitete er sich jetzt, über Facebook, Twitter und – ich weiß nicht wie viele – Foren nur schneller und weiter aus?
Ein Facebook-Sprecher entschuldigte die Gemeinde: „Es wird immer eine Minderheit geben, die das Internet nutzt, um anderen zu schaden.“ Ich dachte: Und immer die breite Masse, die ihr begeistert folgt. Sicher, man könnte sagen: Das ist Irland! Katholisch seit tausend Jahren. Mit all dem Maria- und Magdalena-Gedöns, das Frauen in Mütter und Huren einteilt, und dazwischen ist Platz für nichts. Mit all der Scham und der Schuld und jener diffusen Angst in den Knochen, sodass sich der Katholik ein Leben lang auf den Tod als Erlösung freut.
Angst ist ein prächtiger Nährboden für jede Art von Haß. In Irland. Bei den Katholiken. Und überall sonst auf der Welt. Mein Stiefvater, gleichgültig protestantisch, lehrte mich in meinen Teenagerjahren: „Eins merke dir, Mädchen. Nur das faule Obst fällt leicht vom Stamm.“ Ich hatte keinen Schimmer, wovon er sprach, aber sein Blick und sein Tonfall machten mir Sorge. Später kapierte ich dann: Das Obst war ich. Und möglicherweise faul, verdorben. Das entschied sich allein daran, ob ich für einen Mann „leicht zu haben“ war.
Männer, so lernte ich noch, wollen oft nur das eine. „Wenn sie das von dir bekommen haben, dann lassen sie dich fallen, wie eine heiße Kartoffel!“ Auch das so ein Elternspruch. Was war eigentlich ihre Botschaft? Dass sie sich aufrichtig um mich sorgten? Oder doch eher, dass ich als Frau keine eigene Sexualität hatte? Und sie sich ausschließlich über meine Benutzer definierte?
Die Möglichkeit, dass, umgekehrt, eine Frau ab und an nur das eine will, weil sich manche Männer eben nur für das eine eignen, gab es für meine Eltern nicht. Es musste aus jedem Geschlechtsverkehr – wenn man ihn denn schon hatte – wenigstens eine Beziehung, besser noch eine Ehe werden. „Denn merke dir, Mädchen: Keiner kauft gern benutzte Ware!“
Wegen dieser Sprüche hielt ich, wann immer es mir möglich war, an dem ein oder anderen Idioten, mit dem ich ins Bett gestiegen war, und den ich erst hinterher als Idiot erkannte, fest. Statt ihn fallen zu lassen, die heiße Kartoffel. Und jeder verfehlte Fick fühlte sich gleich an wie der Weltuntergang. Wenigstens wie meiner.
Daran muss ich denken, wenn ich in den Internetkommentaren lese: „Wie muss sie sich schämen, wenn ihre Eltern das Bild sehen!“ Wie schämte ich mich als Mutter, wenn in einer solchen Situation auch das noch die Sorge meiner Tochter wäre. Eine Weile ermittelte die Gardai wegen möglicher Kinderpornografie. Das Mädchen sei ja erst 17, darum die Verbreitung der Bilder möglicherweise strafbar. Ich dachte: Sonst nicht?
Sie ermittelten auch wegen eines möglichen sexuellen Übergriffs. Für eine Weile. Das Mädchen habe sich bei den Gardai gemeldet, noch vor Aufnahme der Bilder, und ausgesagt, sie sei auf dem Festivalplatz belästigt worden. Auf Youtube war kurz ein Video zu sehen. Es zeigte das Mädchen mit einem Mann. Die beiden küssten sich. Oder auf jeden Fall berührten sich ihre Lippen. Andere Männer umringten sie und schrien Obszönitäten. Sie stießen und schubsten das Mädchen. Das Video wurde innerhalb von Stunden gelöscht.
Das Mädchen, so schrieb die Tageszeitung Irish Independent, wird sich, entgegen der öffentlichen Erwartung, nicht äußern. Sie wird das Publikum nicht mit Erklärungen füttern, warum sie an jenem Tag wem unter welchen Umständen einen geblasen hat. Sie wird nicht Anzeige gegen die beiden Männer oder sonst irgendjemanden erstatten. Vielleicht weil es kein Übergriff war. Vielleicht weil, wenn es ein Übergriff war, das Urteil schon gefallen und verkündet ist: „Wie bitte, sie will Anzeige wegen Belästigung erstatten? Du hast zwei Typen in der Öffentlichkeit einen geblasen, du blöde Kuh! Komm damit klar!“
In Irland beginnt nach einem Vierteljahr Sommerferien am Ende des Monats wieder die Schule. Das Mädchen wird zu seinen Mitschülern und Lehren zurückkehren. Sie will „die Sache vergessen und weiterleben“. Hoffentlich ist das so einfach.
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