Die Bedeutung von Handelsunternehmen nahm nach den großen geografischen Entdeckungen dramatisch zu
Die Bedeutung von Handelsunternehmen nahm nach den großen geografischen Entdeckungen dramatisch zu, was zu einer beispiellosen Ausweitung des Welthandels führte. Riesige Gebiete der Länder Asiens, Amerikas und Afrikas waren an seiner Umlaufbahn beteiligt.
Im 16. Jahrhundert. die berühmtesten Handelsgesellschaften arbeiteten in England, wo die Entstehung der kapitalistischen Produktion am schnellsten voranschritt. Die sich schnell entwickelnden englischen Manufakturen produzierten für den Export geeignete Waren. Die Regierung gab den reichsten Kaufleuten das Monopolrecht, mit jeder Region Handel zu treiben. Die Namen der bekanntesten Unternehmen sprechen über die Haupthandelsrichtungen: Ost, Moskau, Marokkaner, Levantiner, Guineer. Von Konkurrenz war keine Rede. Die Preise stiegen sprunghaft an, und die Händler erzielten riesige Gewinne. Dies ermöglichte es Unternehmen, große Zahlungen an die Staatskasse zu leisten und sogar gekrönten Häuptern Kredite zu gewähren.
1600 wurde die East India Company gegründet, die das Recht zum Handel mit Indien und den Nachbarländern erhielt. Den Kaufleuten standen die schnellsten englischen Schiffe zur Verfügung. Sie exportierten in England hergestellte Produkte, insbesondere Wollstoffe, und importierten neben Luxusgütern auch Rohstoffe - Rohbaumwolle, Zucker, Salpeter, Farbstoffe usw.
Durch die Erschließung neuer Märkte bereiten Handelsunternehmen oft die Bühne für koloniale Eroberungen. Es ist kein Zufall, dass die Briten ihre Handelsniederlassungen in Indien in Festungen verwandelten. Handelsunternehmen begannen bereits zu Beginn des New Age, die Szene zu verlassen und neuen Handelsformen Platz zu machen, die der kapitalistischen Ära angemessener waren.
Die kommerziellen Aktivitäten der Handelsgesellschaften Westeuropas im Spätmittelalter markierten den Höhepunkt der unternehmerischen Tätigkeit des mittelalterlichen Kaufmanns.
Beharrlichkeit, Ausdauer und Vitalität, Beharrlichkeit bei der Überwindung von Schwierigkeiten, Mut und Entschlossenheit, Unternehmungslust und der Wunsch nach Bereicherung wurden zu ausgeprägten Charakterzügen eines europäischen Kaufmanns. Eng mit dem Feudalsystem verbunden, wirkte der Kaufmann am Ende des Mittelalters als Vorbote einer neuen sozioökonomischen Ordnung – des Kapitalismus.
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Burger (vom deutschen Wort "burg" - Burg, Festung, Stadt) - ein Bewohner einer westeuropäischen mittelalterlichen Stadt. Wie ein Ritter, ein Mönch, ein Bauer, ein Bürger ist eine der Hauptfiguren in der mittelalterlichen Geschichte.
Das frühe Mittelalter war eine agrarische (landwirtschaftliche) Ära. Die meisten alten antiken Städte wurden zerstört und fristeten ein klägliches Dasein. Allerdings in den X-XI Jahrhunderten. Wichtige Veränderungen fanden in Westeuropa statt. Aus den Bauern, die in ihrer Freizeit das Notwendige herstellten – Kleider, Werkzeuge, Küchenutensilien – entstanden Handwerker, die das Handwerk zu ihrer Hauptbeschäftigung machten und die bäuerliche Arbeit verließen.
Allmählich trennte sich das Handwerk von der Landwirtschaft und wurde zum Beruf einer besonderen Gruppe von Menschen - Handwerkern. Unzufrieden mit den hohen Abgaben, die der Feudalherr verlangte, flohen Handwerker von ihren Gütern, wanderten umher und gründeten dann Siedlungen an Kreuzungen, an Flussübergängen und in der Nähe geeigneter Seehäfen. Neue Wohnungen wurden in der Nähe der Mauern großer Klöster und Burgen edler Feudalherren zwischen den Ruinen römischer Festungen errichtet. Hier können Sie immer Kunsthandwerk kaufen. Kaufleute kamen hierher, und bald begannen Kaufleute hier zu leben. In diese Siedlungen eilten Bauern aus den umliegenden Dörfern, um landwirtschaftliche Produkte zu verkaufen und die notwendigen Dinge zu kaufen.
Die Nachkommen der Bewohner dieser Siedlungen - abhängige Bauern und Dorfhandwerker, die nach Vereinbarung mit ihren Herren in die vor ihren Augen entstehende Stadt geflohen oder dorthin gezogen waren - waren die ersten Bürger.
Städte wuchsen als Zentren des Handwerks und des Handels. Bereits im XI Jahrhundert. alte Städte wurden wiederbelebt und neue Städte entstanden in Italien und Südfrankreich. In Deutschland entstanden viele Städte an den Ufern großer schiffbarer Flüsse - Rhein und Donau. Städte tauchten auch in anderen Ländern West- und Mitteleuropas auf.
Auf dem Land der Feudalherren und Kirchen entstanden, standen die mittelalterlichen Städte unter ihrer Herrschaft. Die Senioren forderten von den Bürgern zahlreiche Pflichten: für den Durchgang in die Stadt, für den Warentransport, für das Recht, Häuser zu bauen, für das Recht auf Handel. Der Herr richtete die Stadtbewohner, er konnte sie zu seinen Diensten in der Stadtmiliz rufen. Daher waren die Bürger zunächst ebenso machtlos wie die Dorfbewohner.
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Aber in den Städten wuchs der Geist der Unabhängigkeit schneller als in den Dörfern. Schließlich war ein mittelalterlicher Handwerker Eigentümer seiner eigenen Werkstatt und der von ihm hergestellten Produkte. Die Städter waren nicht so stark mit dem Land verbunden wie die Bauern. Schließlich hatten viele von ihnen Geld - eine mächtige Kraft, die manchmal dem Schwert nicht unterlegen war.
In den X-XIII Jahrhunderten. ein verzweifelter Kampf entbrannte gegen die Seigneurs der Stadtbewohner für die Unabhängigkeit, für das Recht auf Selbstverwaltung. Die Feudalherren hielten an ihren Besitztümern fest, die ihnen Einkünfte einbrachten, mussten aber dennoch den Austritt von Städten aus ihrer Unterordnung in Kauf nehmen.
Im Kampf gegen die Feudalherren erstarkten die Städte und die Städtischen Stände (Bürger) wurden zu einer bedeutenden gesellschaftlichen Kraft. Handwerker in Werkstätten und Kaufleute in Zünften vereint. Die Stadtgemeinde (Gemeinde) wählte einen Stadtrat, der die Stadt regierte. Mitglieder dieser Gemeinschaft erwarben persönliche Freiheit und damit verbundene Privilegien - nur dem Stadtgericht unterworfen zu sein, über Stadteigentum zu verfügen. Der Freigeist der Stadt zog an wie ein Magnet. Abhängige Bauern aus der ganzen Gegend flohen hierher. Normalerweise erhielten die ehemaligen Leibeigenen, nachdem sie ein Jahr und einen Tag in der Stadt gelebt hatten, die Freiheit und wurden vollwertige Bürger. Anscheinend haben diese Glücklichen das bekannte mittelalterliche Sprichwort erfunden: „Stadtluft macht frei.“ Nur in den XIV-XV Jahrhunderten. die Stadttore begannen sich vor den Freiheitssuchenden zu schließen.
Nach der Befreiung von der Macht der Feudalherren in den Städten rückte die Besitzungleichheit in den Vordergrund. Obwohl alle Städter gegen die Seigneurs kämpften, profitierte nur die städtische Elite, das sogenannte Patriziat, von seinen Ergebnissen. Es umfasste Vertreter der reichsten städtischen Familien - Kaufleute, Wucherer, Eigentümer großer Gebäude. Das Patriziat regierte den Stadtrat und übte die Macht, gestützt auf seinen Reichtum, im eigenen Interesse aus. Die Bedürfnisse der einfachen Bürger wurden nicht berücksichtigt, und sie lebten fast so hart wie unter den Feudalherren. Der Patriziat vergaß schnell seinen Hass auf die ehemaligen Herren und übernahm ihre Gewohnheiten, Manieren, die Liebe zum Luxus und die Verachtung der einfachen Leute. Es kam zur sogenannten Feudalisierung des Patriziats. Die Bürger, die nicht zum Patriziat gehörten und durch die Erfahrung des vorangegangenen Kampfes gegen die Herren abgehärtet waren, stellten sich den städtischen Patriziern mit Waffen in der Hand entgegen. Am Kampf um Macht und Gleichberechtigung in der Stadt beteiligten sich auch Lehrlinge, die von Zunftmeistern unterdrückt und mit ihren Meistern unzufrieden waren. Das Stadtleben brodelte: Einige Bürger wurden reich, blühten auf, besetzten wichtige Ämter in der Stadtverwaltung, andere wurden arm, gingen bankrott, gerieten an den Rand des Lebens.