Deutsche Kinderschar

Deutsche Kinderschar

NS-History Lesson

Kindergruppen der NS-Frauenschaft/Deutsches Frauenwerk

Im Jahre 1935 wurde die nationalsozialistische Erziehungtsarbeit an den sechs- bis zehnjährigen Kindern der NS-Frauenschaft übertragen. Die Arbeit wurde in den meisten Gauen damals under dem Namen "Deutsche Kinderschar" aufgebaut; besonders der Gau Sachsen war führend in dieser Arbeit.
Im Wortlaut der entsprechenden Anweisung vom Stab des Stellvertreters des Führers heißt es:
"Der Stellvertreter des Führers hat aufgrund Ihres Schreibens dem Führer kürzlich Ihren Antrag unterbreitet. Der Führer hat entschieden, daß seitens der Hitlerjugend Kinderscharen nicht aufgezogen werden sollen und daß das Aufnahmealter bei der Hitlerjugend nicht herabgesetzt werden soll. Die Aufziehung und Betreuung von Kinderscharen soll vielmehr - wie in Sachsen - der Frauenschaft überlassen bleiben
München, den 14. März 1935
gez. Bormann

Nach dieser Anweisung gingen die meisten Gaue mit großer Freude an die ihnen schon aus der Kampfzeit liebgewordene Arbeit heran, und bereits zum Ende des Jahres 1936 stand in 25 von 32 Gauen die Arbeit. Wenn sich auch dem Aufbau noch manche Schwierigkeiten in den Weg stellten, so hat die stille, zähe Arbeit für sich selbst gesprochen, und gar bald waren Partei, Schulen und die Eltern der Kinder daran interessiert, um dann aus eigenen Kräften die Gedanken und das Wollen der Kindergruppenarbeit zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den Gebiets- und Obergauführungen der HJ sind die Kindergruppen aufgezogen worden, um die einheitliche Linie in der nationalsozialistischen Kinder- und Jugendarbeit zu garantieren.

Weit über 350000 sechs- bis zehnjährige Jungen und Mädel gehören zu den Deutschen Kindergruppen. ...Da wird im Winter gebastelt und gearbeitet, um deutschen Kindern im Ausland eine Freude zu mahcen. Da entstehen kleine nützliche Dinge, mit denen die Mutter am Muttertag überrascht wird. ...Da wird beraten, was aus dem eigenen Spielschrank das Winterhilfswerk als Weihnachtsgeschenk für Grenzlandkinder gebrauchen kann.

Ehe das Kind "Volksgemeinschaft" verstandesmäßig aufnehmen kann, lernt es auf diese Weise seinen Inhalt durch die eigene kleine Tat ermessen. Ehe es von der Schicksalsverbundenheit aller Deutschen weiß, lernt es hier, sich freiwillig einfügen in eine kleine Kameradschaft. Jung gewohnt ist alt getan - wird es ihm später nicht mehr schwerfallen, als heranwachsender junger Mensch sich bewußt als Deutscher zu fühlen, der jedem jungen Deutschen - gleich welcher Herkunft - Kamerad ist. Als Pimpf und Jungmädel, als Hitlerjunge und BDM-Mädel wird der junge Mensch das noch viel besser verstehen, was die Kindergruppe in ihm wecken will.

Nicht politische Ideen oder Theorien sollen den Kindern beigebracht werden - viel wichtiger ist es, daß die charakterlichen Werte, die gefühlsmäßigen Impulse in ihnen angesprochen werden, auf denen der Nationalsozialismus allein aufbauen kann. Natürlich ist der Junge, der mit zehn Jahren zum Jungvolk kommt, kein fertiger Mensch, gewiß ist das Jungmädel noch wandlungsfähig. Aber einen wesentlichen Teil seiner Entwicklung hat das zehnjährige Kind schon hinter sich. Ebenso wie körperliche Vernachlässigungen in den ersten zehn Jahren später kaum je wieder ganz aufgeholt werden können, ist es auch ein schweres Beginnen, Fehler in der Erziehung dieser Altersstufe wieder gut zu machen. So will die Kindergruppe neben Schule und Elternhaus dem Kinde helfen, den Weg in die Gemeinschaft zu finden, für die es geboren ist und der es dereinst seine Kräfte zu geben hat.
Wer aber etwa fürchtet, aus den Kindern würden hier Kopfhänger oder frühreife Besserwisser gemacht, der sehe sich einmal einen Heimnachmittag unserer Kindergruppen an. Bei gutem Wetter sind sie - wenn irgend möglich - im Freien. Da wird gespielt, geturnt, gelaufen und gesprungen. Ängstliche Muttersöhnchen verlieren da von selbst ihre Zimperlichkeit, früher weinerliche Mädchen kennt man bald gar nicht mehr wieder. Denn sie wollen ja mutig und tapfer werden. Auf den Ausflügen wird gesungen und Musik gemacht. Zur Rast sitzt man im Grase und die Gruppenleiterin erzählt ein Märchen oder eine Sage aus der Geschichte der Heimat.
Für jeden Heimnachmittag denkt die Gruppenleiterin sich etwas Neues aus. Indem sie immer anknüpft an Dinge aus dem alltäglichen Erlebniskreis der Kinder, erweitert sie durch kindliches Verständnis angepaßtes Erzählen die Begriffswelt des Kindes und hat so teil an der Formung eines nationalsozialistischen Weltbildes im Kind.

Die Kindergruppenleiterinnen haben unter sich eine enge Kameradschaft - sie werden immer wieder geschult und erhalten Anregung und Ausrichtung; denn sie wissen um ihre große Verantwortung, die Kinder zu nationalsozialistischer Haltung zu erziehen und ihnen vor allem in ihrem eigenen Auftreten, ihrer persönlichen Haltung den Nationalsozialismus vorzuleben.
Der Führer selbst hat mit seinem Wort: "Nicht früh genug kann die Jugend dazu erzogen werden, sich zuallererst als Deutsche zu fühlen", die gesamte Kindererziehung im nationalsozialistischen Reich ausgerichtet.

Quelle: Die Frau im Dritten Reich - Gertrud Scholtz-Klink S. 152 - 154

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