Das erste mal mit 2 Frauen

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Sex - wie ging das noch? 4 Frauen über ihr zweites erstes Mal


© Teerawit Chankowet / Shutterstock

Die Trennung vom langjährigen Partner ist eine Weile her, der letzte Sex erst recht. Und dann ist da plötzlich ein neuer Mann und die bange Frage: Wie werde ich mich im Bett anstellen? Vier Frauen erzählen.


"Morgen fahre ich zu ihm. Bin so aufgeregt. Ob ich das alles richtig mache? Wird es die Nacht? Ob er mich wirklich gut findet???"

"ICH WAR SELBST ÜBERRASCHT VON MEINEM MUT" Frauke war 25 Jahre verheiratet. Das zweite erste Mal? Ein Jahr nach der Scheidung.

"MÄNNER HABEN JA DURCHAUS AUCH LACKSCHÄDEN" Anne lebte 15 Jahre in einer festen Partnerschaft. Das zweite erste Mal? Drei Monate nach dem Auszug ihres Lebensgefährten.

"SEX IST WIE FAHRRADFAHREN, MAN VERLERNT ES NICHT" Nicole war 17 Jahre mit ihrem Ex-Mann zusammen. Das zweite erste Mal? Sechs Jahre nach der Trennung.



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Am 28. Dezember 1987 schrieb ich in mein Tagebuch:

Die drei fetten Fragezeichen in Lila. Rote Herzen dahinter. Damals war ich 18 und sehr aufgeregt, weil ich am nächsten Tag in den Zug steigen und zu einen 21-jährigen Studenten fahren würde, den ich auf einer Feier kennengelernt hatte.

Heute bin ich 47, aber meine Gedanken sind fast die gleichen: weil ich auch jetzt wieder jemanden besuchen werde. Einen Mann, der mir durch Zufall begegnet war. Erste Treffen mit Schmetterlingen. Nun will er mir ein Wochenende lang seine Heimat zeigen.

Da ist wieder dieses irre Prickeln. Und fast die gleiche große Unsicherheit wie damals: Werde ich alles richtig machen? Bin ich wirklich so weit? Mit einem mir - gerade im Vergleich zu meinem Ex - fast fremden Mann ins Bett zu gehen?

Nein, in gewisser Hinsicht bin ich sogar noch unsicherer: Als ich das erste Mal mit meinem Ex-Mann Sex hatte, war ich eine knackige 27-Jährige. Aber heute? Schwerkraft, Alter und zwei Schwangerschaften haben deutliche Spuren hinterlassen. Möchte ich mich wirklich vor jemandem ausziehen? Und überhaupt, wie ging das noch mal mit diesem Spiel zwischen Mann und Frau? Beherrsche ich das noch nach den 20 Jahren in einer Langzeitbeziehung mit ihren eingespielte Ritualen? Werde ich nach so langer Zeit ganz ohne Sex überhaupt noch - äh - Spaß daran haben? Oder wird das nur verkrampft?

Ich erinnere mich daran, wie ich damals als junge Frau am Tag vor der Verabredung den ganzen Tag am Telefon gehangen und Freundinnen um Tipps gebeten habe. Genau das werde ich wieder tun.

Ich frage also Frauen in meinem Freundeskreis, die ihr zweites erstes Mal schon hinter sich haben, nach ihren Erfahrungen.

"Haus am Stadtrand, zwei Kinder, ein fester Job bei der Stadt. Alles war geregelt. Mein Mann und ich kannten uns schon seit der Schulzeit. Er war derjenige, mit dem ich zum ersten Mal schlief. Unser Sex war nach den vielen Jahren so, wie der Rest der Beziehung: langweilig. Alle paar Monate gehörte es irgendwie dazu, aber spannend war das nicht. Wir freuten uns nicht aneinander - wie auch. Wir hatten uns ja auch sonst nichts zu sagen und lebten total unterschiedliche Leben. Als das jüngste Kind mit der Schule fertig war, zog er aus. Ohne Streit.

Ich war neugierig. Und ich hatte Lust auf Lust. Dass ich bisher nur mit einem einzigen Mann Sex gehabt hatte, traute ich mich gar nicht zu erzählen. Ja, ich hatte Nachholbedarf. Ich wollte wissen, wie sich andere Männer anfühlen, wollte wissen, wie ich mich dabei fühle.

Ich meldete mich bei einem Portal an, bei dem es ganz klar nur um eines ging. Und verabredete mich. Zu einem Glas Wein und mehr.

Ich war selbst überrascht von meinem Mut. Ich schaffte es nicht nur, mich auf einen anderen einzulassen, ich fand es spannend, etwas Neues auszuprobieren. Lernte Varianten kennen, die es so vorher nie für mich gab. Ich war gar nicht so unsicher, wie ich gedacht hatte.

Vor allem habe ich mich getraut, offen zu reden. Der Typ fand das niedlich, dass er mein "Zweiter" war, und war sehr verständnisvoll und voller Ideen. Das machte es leicht.

Ich traf noch andere Männer, und mittlerweile habe ich wieder einen Freund.

Zu erspüren, was mir guttut, und herauszufinden, was der andere möchte. Das ist gar nicht so schwierig. Ich glaube, die Lebenserfahrung macht einiges leichter. Da ist eine andere Erwartungshaltung, nicht so viele Selbstzweifel. Weil ich weiß, was ich mag, wo ich gern berührt werde. Das kann ich genießen. Und Genuss geben. Was ich rate: Unsicherheit ansprechen. Dem anderen wird es auch so gehen. Und selbst Verantwortung für das eigene Gefühl und die eigenen Bedürfnisse übernehmen."

"Mehr als ein Jahr hatte ich gar keinen Sex. Mein Ex und ich lebten wie Bruder und Schwester zusammen. Als er vor acht Jahren auszog, war ich traurig. Aber nicht geschockt.

Wie heißt es: Glücklich ist, wer vergisst, was nicht zu ändern ist. Ja, der Mann war eine meiner großen Lieben, und natürlich habe ich nach dem Aus viel nachgedacht. Was will ich wirklich im Leben? Will ich mich noch mal richtig binden?

Ich musste nichts nachholen, das war nicht meine erste Partnerschaft. Aber meine längste, und mein Ex ist der Vater meiner Kinder. Es gab viele Kompromisse, viel "Beziehungsarbeit", und mir wurde klar, dass ich das nicht wieder wollte.

Ich wollte jemanden zum Reden an meiner Seite, mit dem ich lachen kann, gemeinsam Rad fahren kann. Aber keinen Alltag teilen. Nicht wieder mit jemandem zusammenziehen. Ich guckte mich schon um, überlegte mir aber sehr genau, was ein Neuer mitbringen sollte. Ähnliche Interessen, idealerweise auch Kinder, denn nur Väter können verstehen, dass meine beiden Kleinen nun mal immer vorgehen.

Nach zwei ersten netten Verabredungen merkte ich, dass das Kennenlernen nicht so einfach ist. Ich wollte keinen, der eine andere Erwartungshaltung hat als ich. Der verzweifelt eine neue große Liebe suchte, etwa noch mal eine Familie gründen wollte.

Ich wusste, was ich wollte - und so jemanden fand ich dann auch tatsächlich. Ein Treffen, ein lustiger Abend, und was dann kam, passierte einfach. Toll war ja - der kannte mich nicht anders. Der verglich meinen Frauenkörper nicht mit meinem Mädchenkörper von einst. Der warf mir meine Kilos nicht vor, sondern nahm mich so hin, wie ich bin. Männer in dem Alter haben ja ebenfalls kleine Lackschäden, das stört mich auch nicht so.

Ich war ehrlich gesagt angenehm erstaunt, dass ich für das Neue empfänglich war. Und den Moment ohne selbstkritische Stimmen genießen konnte. Was wichtig ist: sich vorher über eigene Wünsche und Bedürfnisse klar werden. Was suche ich im anderen? Was möchte ich nicht? Und einfach die Zeit genießen."

"Meine reichlich temperamentvolle Beziehung hatte ein sehr hässliches Ende. Sex? Den gab es bis zum Schluss, und das war eher anstrengend. Denn es ging dabei nicht um meine Bedürfnisse. Für mich war das eine eher lästige Pflicht, damit es nicht schon wieder Streit gab.

Nach dem Aus war ich allein für meine drei Kinder verantwortlich und verlor auch noch meinen Job. Eine totale Überlastung und gefühlt keine freie Minute.

Sex war komplett aus meiner Welt verschwunden. Aber so ganz war mein Körper damit nicht einverstanden. Da gab es irgendwann wieder sehr erotische Träume, ich sah Männer, bei deren Anblick ein gewisses Verlangen kam.

Eine Beziehung? Nee, das nicht. Aber schließlich hatte ich doch wieder Lust auf körperliche Nähe. Und traf auf einem Seminar diesen Mann. Es war ein Selbstläufer, es ergab sich einfach. Ich musste nicht nachdenken. Eine Mischung aus perfektem Timing und intellektuell faszinierender Anziehung. Ein rauschendes Gefühl. Der küsste super, roch gut, und so, wie er mich ansah, fühlte ich mich sexy und attraktiv.

Sex kann man nicht verlernen, genau wie Fahrradfahren. Aber das hier war ein Unterschied wie zwischen einem E-Bike und einem Klapprad mit einem Platten. Ich spürte diesen fremden Männerkörper. Der mich im ersten Moment sehr überraschte - weil ich so einen anderen Körperbau gewohnt war.

Seine Berührungen? Anders. Aber genau das war verdammt gut. Er wusste genau, was er tat, und ich auch. Ein lustvolles Erlebnis, genau so, wie es sein sollte. Ich fühlte mich bei diesem zweiten ersten Mal viel sicherer. Je älter ich werde, desto besser ist meine Körperwahrnehmung. Ein Paar wurden wir nicht. Aber diese neue Lust, die hat mir sehr gefallen. Mein Tipp: einfach geschehen lassen. Nichts lässt sich herbeizwingen."

Ein paar Tage später habe ich wieder rote Ohren. So viel telefoniert habe ich schon lange nicht mehr. Aber klar - nun möchten die Freundinnen hören, wie es war, dieses Wochenende. Ich grinse. Und bedanke mich. Bei den Frauen, die so offen zu mir waren und deren Tipps halfen.

Weil ich gerade auf Wolken schwebe, erzähle ich gern. Von einer innigen Umarmung, bei der die Zeit stehen blieb und alle Zweifel weg waren. Vom Glück der Augenblicke, die wir beide, der tolle Mann und ich, teilten. Von Nähe und Zärtlichkeit und ziemlich viel Kribbeln. Anders - ja, klar war es das. Weil Erfahrung einiges leichter macht und doch vieles überraschend war: Wie der küssen kann!

Irgendwann fragte er mich, ob ich mir einen Dreier vorstellen könnte.
Während er schlief, haben Jojo und ich diverse Male miteinander geschlafen.
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Lass uns Freund*innen bleiben! Für immer
Eins vorneweg: Lieber wäre es mir, ich könnte Geschichten über mein Liebesleben schreiben. Das gibt es aber leider nicht. Wobei, was heißt „leider“. Ich mache aus der Not eine Tugend und schreibe eine Kolumne über mein Sexleben. Auf der Suche nach grenzenloser Kerzenschein-Romantik bin ich in den vergangenen Monaten sehr umtriebig gewesen, in der Hoffnung, aus einer Liaison ergebe sich endlich mal was Ernstes. So kommt es, dass ich Geschichten voller Absurditäten und mit umso weniger Romantik erzählen kann. Machen wir weiter bei Nummer drei von – Achtung – 14. Ich muss jetzt schon lachen.
Heute darf ich meine Lieblingsgeschichte aufschreiben. Es war Sommer und ich wollte mit einem Freund zu einer Party auf dem Schrotty, einer coolen Off-Location in Ehrenfeld. Mein Kumpel musste noch auf andere Leute warten – also ging ich alleine vor. Keine zehn Minuten auf der Party, quatschte mich ein wunderschöner, riesengroßer Mann an: „Hallo, ich bin Johannes*!“ „Hallo, ich bin Lisa.“
Dass das der Beginn einer rauschenden Nacht werden würde, ahnten wir zu dem Zeitpunkt beide nicht. Jojo und ich verbrachten die Party zusammen, flanierten über das Schrottplatzgelände, saßen in alten Autoreifen und schnatterten, küssten uns irgendwann in einer abgemeldeten Rostlaube, den Steuerknüppel zwischen uns. Den vom Auto. Jojo war mit seiner Clique da und einen einzelnen Mitläufer trafen wir immer wieder: Moritz*, ebenfalls ein Hottie, wenn auch deutlich kleiner und weiß. Jojo ist halb Kenianer.
Irgendwann fragte Jojo mich, ob ich mir einen Dreier vorstellen könnte – ich würde mich doch so gut mit Moritz verstehen. OMG! Mir ging die Pumpe. Tausend Gedanken in meinem Kopf: Was, wenn ich nicht versaut genug bin? Was, wenn das komisch wird? Was, wenn die dann auch was starten?
Vor allem aber waren es Selbstzweifel, die sich ihren Weg in mein Gehirn bahnten. „Ich weiß nicht recht“, memmte ich rum. „Ich hab eine Idee: Ich lass dich und Moritz mal 'ne Viertelstunde alleine und dann könnt ihr ja gucken, wie ihr euch versteht, vielleicht mal knutschen oder so.“
Gesagt, getan. Kaum war Jojo weg, fielen Moritz und ich wie Teenager übereinander her. Nicht lange, und ich hatte seine Hand in meiner Hose. Ist mir so auch noch nicht passiert, aber ich fand's schon ganz heiß zu hören, wie gut ich mich anfühle.
Zwanzig Minuten später waren wir auch schon auf dem Weg zu mir – schließlich war das der kürzeste Weg, denn die beiden wohnten in Wuppertal. Dabei redeten wir über unser Vorhaben, ich ganz offen über meine Bedenken, wenn nicht gar Ängste. Moritz und Jojo reagierten total süß: „Wir machen das auch zum ersten Mal und sind genauso aufgeregt“, zum Beispiel.
Ich hatte noch zwei Flaschen guten Wein Zuhause, für ein Koch-Date am nächsten Tag. Genau: Ich lasse nichts anbrennen. Jojo ging erstmal duschen. Als er längst hätte wieder angezogen sein müssen, stürmte ich das Bad: „Ich mach mir gleich in die Hose!“
Was ich sah, ließ mich sofort jeglichen Harndrang vergessen. Hui, das würde was werden. Moritz hat's gemerkt: „Hat dir gefallen was du gesehen hast?“ Wenn ich das so schreibe, klingt das wie ein Pornodialog. War es vielleicht auch. Ich schlief zuerst mit Jojo, knutschte währenddessen mit Moritz. Er war – zumindest damals noch – der bessere Küsser.
Was dann genau passiert ist, huscht unter das Mäntelchen des Schweigens. Jedenfalls war Moritz der Besoffenere von beiden und musste sich ausruhen. Während er schlummerte, haben Jojo und ich noch diverse Male miteinander geschlafen. Mit Moritz hab ich's dann auch noch ein Mal getan. Irgendwann haben wir alle friedlich geschlummert, ich ganz besonders beseelt ...cica sieben Orgasmen später. Hach.
Mit Jojo habe ich vor Kurzem einen Porno geguckt. Das habe ich noch nie mit einem Mann gemacht. Er wollte unbedingt wissen, was ich mir so anschaue und nach sechs Gin Tonic dachte ich mir: Why not, my friend?
Also schauten wir ein bisschen zusammen. Danach hatten wir zwei Mal wundervollen Sex, am Morgen nochmal. Jojo war noch bis abends hier. Wir haben gemütlich auf dem Sofa gelegen, gequatscht und uns die Füße massiert. Jojo kommt öfter mal. Ich mag ihn sehr. Wenn du das liest: Wann sehen wir uns wieder?
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