Das Wesen GOTTES, das Wesen JESU und das Wesen der Menschen

Das Wesen GOTTES, das Wesen JESU und das Wesen der Menschen

Vortrag von Anita Wolf in Österreich, Graz, 1962, übertragen in Telegraph von Stefan Bamberg
Hier die Audiodatei des Vortrages

Meine lieben Grazer Freunde,

als Erstes danke ich Euch, dass Ihr gekommen seid, nicht mich zu hören, sondern Gott. Nicht meine Stimme zu vernehmen, sondern die Stimme des Herrn. Denn Er allein ist Alles in Allem, und wenn wir Ihn nicht haben, unseren Schöpfer und unseren Vater von Ewigkeit, dann haben wir auf dieser Welt nichts. Nur mit Ihm, durch Ihn und zu Ihm haben wir alle unsere Lebensdinge, vor allen Dingen jene unseres Herzens.

Lasst uns beten:
Heiliger Vater!
Du unsere ewige Güte, Gnade, Langmut und Sanftmut. Dir danken wir von ganzem Herzen, dass Du uns mit dem Geist Deiner Liebe erleuchtet hast. Dir danken wir von ganzer Seele, dass Du uns gerufen und dass Du Deine Stimme uns geschenkt hast. Dir dankt unser Geist, dass wir Dir folgen dürfen auf der Bahn, die Du vorangegangen bist. Lass auch heute, wo wir in Deiner Liebe uns zusammenfinden durften, Dein Licht und Deinen Frieden unter uns wirken. Dich bitten wir aber nicht nur für uns, sondern unsere Bitte soll zu Dir aufsteigen, Vater im Himmel, für alle unsere Lieben im Licht und auf der Erde. Für all die Armen und Armseligen, für die Kranken und Krüppel, für die Witwen und Waisen, für die Hungernden und Frierenden, für die Obdach- und Heimatlosen, für die Verfolgten und Flüchtlinge, für die Geschlagenen und die Gefangenen. Tröste sie alle heim, tröste auch uns heim in Dein heiliges Licht. Amen.

Meine Freunde, meine lieben Lichtfreunde! Wir wollen heute hören über das Wesen Gottes, über das Wesen Jesu und über das Wesen des Menschen. Es ist nicht ganz leicht, dass wir uns von dieser Erde lösen, dass wir uns von unseren althergebrachten Begriffen befreien, dass wir etwas beiseiteschieben, ohne den wahren Inhalt desselben zu verlieren oder aufzugeben. Die Menschheit hat sich nicht erst ab Christus eine Meinung über das Wesen Gottes gebildet, sondern solange Menschen sind, solange ging die Frage um Gott. Gibt es einen Gott? Wie ist Gott beschaffen? Welche Verbindung gibt es mit Ihm? Und die ganzen Generationen dieser Erde bis weit zurück, die wir vielleicht gar nicht so ganz genau mehr wissen, fragten immer wieder, wo und was ist Gott. Die letzte Menschheit, zu der wir gehören, macht es sich meistens sehr leicht, mit diesem Problem fertig zu werden. Wir wissen, dass der so genannte Antichrist, oder die Abwendung von Gott, sich einfach den Spruch sagt: Es gibt keinen Gott. Aber sie können die Motivierung dieses Spruches nicht beweisen. Sie können nicht sagen, dass das stimmt. Sie können keine These aufstellen, warum es keinen Gott gibt. Sie sagen es einfach nur.

Und so auch die allgemeine Christenheit. Sie zwängt und zwingt Gott in einen Rahmen, der uns Menschen liegt. Der uns Menschen angepasst ist. Die Christenheit allgemein, ganz gleich welcher Konfession und ganz gleich welchen Gemeinden angehörend, sehen Gott also nur nach dem Sinnbild an, wie sie selber sind. Und das ist ein jahrtausendalter Fehler, der sich gerade in unserer Zeit sehr arg ausgewirkt hat. Denn gerade durch die falsche Darstellung des Wesens Gottes, gerade dadurch, dass man Gott menschlich angesehen hat und vermenschlicht hat, gerade dadurch ist der Unglaube und der nackte Antichrist entstanden. Denn ohne dass ich die Kirchen angreifen will, die ich achte und ehre, soweit sie uns Christen dienlich sind, hat eben doch die Kirche bzw. die Kirchen, nicht vermocht, anstelle des Althergebrachten, dessen was sie sich selbst gebildet haben, die wahre Wesenheit Gottes darzustellen, zu erklären und den Menschen zu schenken.

Darum ist der Antichrist entstanden, weil die Kirchen nicht vermochten, gegen die Lehre, es gibt keinen Gott, eine andere wahrhaftige Lehre zu setzen, das Wesen Gottes. Es gibt eine einfache grundlegende Darstellung, dass wir dieses Wesen begreifen, dass wir es erkennen, und dass wir uns diesem Wesen so rückhaltlos geben, wie unser Gott, wie unser Vater im Himmel es gern von seinen Kindern sieht. Den Spruch entnehmen wir aus der Bibel, und er lautet nach Joh. 4,24: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Ich glaube, meine Freunde, mit diesem Wort können wir etwas anfangen. Dieses Wort ist ein Grund, auf dem wir unser Glaubensgebäude ohne Wanken und Schwanken aufbauen können. Dieses Wort gibt uns die Gewähr, das Wesen unseres heilig-guten Gottes zu begreifen. Dieses Wort ist der Weg, auf dem wir zum wahren Wesen unseres himmlischen Vaters gelangen. Wenn ich noch einmal sage, die Kirchen, so meine ich nicht die Kirche nach dem heutigen Sinn, sondern ich meine die Institutionen, die sich früher gebildet haben und aus denen nach und nach die Kirchen in ihrer Struktur und in ihrem Dogma herangewachsen sind. Die Kirche hat es sich leicht gemacht, als sie mit dem wahren Wesen Gottes zunächst wenig anzufangen wusste. Denn die wahre Darstellung der Jünger, die von unserem guten Gott als unserem Herrn und Meister einwandfrei belehrt worden sind, wer Gott war, wer Er war, ging unter dem Wust der Glaubensstreite verloren. Wer die Geschichte kennt – man braucht sie gar nicht so ganz genau zu kennen –, hat längst ersehen und längst erfahren, dass früher es nicht um die Wahrheit der Erkenntnis ging, sondern einzig und allein um die Rechthaberei. Einer hat den anderen bekämpft, und zwar nicht nur durchs Wort, sondern im Namen Christi – der den Frieden und die Duldsamkeit gepredigt hat – mit dem Schwert, mit Brand und mit Verwüstung. Auf dem Boden des Blutes und auf dem Boden der gegenseitigen Vernichtung wurde ein Glaube aufgebaut, den man heute noch sanktioniert und der aber doch dem aufmerksamen Christen, dem wahren gläubigen Christen, jenem Gotteskind, das einzig und allein zum himmlischen Vater strebt, genau zeigt, wo die Fehler liegen.

Wir können die damaligen Menschen nicht verdammen. Nicht nur, weil es uns nicht zusteht eine Verdammung auszusprechen, die es sowieso nicht gibt, sondern weil die damaligen Wirren der ersten Jahrhunderte nach Christo so groß waren, dass man auch diesen Menschen wenigstens in dieser Hinsicht gerecht werden kann und gerecht werden muss, dass sie es gerne erfasst hätten. Aber diesem stand etwas im Wege, nämlich die Machtgier. Die Machtgier, die es auch vor Christus gab, und die Christus und auch die wahren Gläubigen als den Baal erkannt hatten. Baal, das Machtgelüste, und Aschera, die Täuschung. Unter diesen beiden Götzen leidet heute die Christenheit mehr denn je. Unter diesen beiden Götzen ist die ganze Christenheit irgendwie zersplittert worden, weil die Macht jedem Einzelnen viel wichtiger war als die wahre Erkenntnis über das Wesen Gottes. Über jenes heilige Wesen, Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das, liebe Freunde, ist das nicht leicht? Braucht es da Kämpfe zu geben? Braucht es da Glaubensunterschiede und Glaubensmeinungen zu geben? Müssen wir uns gegenseitig befeinden, ob wir Katholiken, Protestanten oder sonst wer sind? Können wir uns nicht unter diesem Zepter einigen?

Ja, wir können, wenn wir wollen. Wenn nicht jeder ganz allein Recht haben will, und wenn es im christlichen Glauben keine Täuschung mehr gibt. Dieses Wesen Gottes, mit dem wir uns im ersten Teil unseres heutigen Abends befassen wollen, gibt noch mehr Kunde von sich. Und zwar so herrliche Kunde, dass es uns gar nicht mehr schwerfallen kann, Gott, unseren himmlischen Vater zu begreifen, und aus diesem Begreifen so zu lieben, wie Er uns zuerst geliebt hat. Denn alle Dinge sind von Ihm, und wir haben kein Vermögen, weder ein Inneres noch ein Äußeres, das nicht ursächlich und ursprünglich von unserem himmlischen Vater gekommen ist.

Versetzen wir uns in die Anfangszeit des Glaubens, die ganz weit zurückreicht. Sogar weiter, als wir die Geschichte von Adam kennen. Das erste eigentlich bekannte Volk, das den Ein-Gott-Glauben besaß, waren die Sumerer, aus denen nach und nach die Chaldäer hervorgegangen sind. Und wir wissen, dass Abraham, der Patriarch, der Gründer des Ein-Gott-Glaubens im gesamten Gebiet, das damals hauptsächlich bewohnt war, als Fürst aus Chaldäa kam, und zwar aus der Stadt Ur.

Wer von euch lieben Freunden vielleicht schon das UR-Werk gelesen hat, dem ist dieser Name schon ein Begriff geworden und nicht mehr fremd. Ich möchte ihn zwischendurch erklären. „U“ der Selbstlaut, das geöffnete Gefäß, aus dem alles strömt, die Fackel, aus der das Licht loht; und „R“ der Mitlaut, der angehängte Buchstabe. Oder: „U“ der Selbstlaut, als Schöpfer, der alle Dinge gemacht hat, und der Mitlaut, das Geschöpf. Der Werkmeister und das Werk, das besagt dieser Name.

Und eigenartig ist, dass der nachmalige Gründer des Ein-Gott-Glaubens in ganz Kanaan, vom großen Bogen aus Mesopotamien gekommen über Haran bis herein nach Jerusalem, der Patriarch gewesen ist, der aus Ur kam. Diese Stadt hat nicht umsonst diesen Namen getragen, denn es sagt nicht, dass Abraham einzig bloß aus dieser weltlichen Stadt hervorging, sondern er kam als Lichtfürst Muriel, als Träger des Ernstes, aus dem himmlischen UR, aus seinem Schöpfer, und brachte die wahre Himmelslehre des EinGott-Glaubens auf diese Welt. Die nachmaligen Hebräer oder Israelen haben nicht allein diesen Ein-Gott-Glauben gehabt. Es gab mehrere Völker, wir wollen uns heute darüber nicht verlieren, die auch den EinGott-Glauben hatten, und die mitunter sogar viel gläubiger waren als die Israelen oder Hebräer, die immer wieder in den Götzendienst verfallen sind bis zur Zeit Christi.

Und dieser Ein-Gott-Glaube sagt, ICH bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine Götzen haben neben Mir. Daran ersehen wir schon, dass Gott keine Zersplitterung kennt, dass Gott nicht in verschiedene Wesenheiten oder Personen aufgegliedert werden kann, wie die allgemeine christliche Lehre es bis in unsere heutige Zeit behauptet als: Gott der Vater, Gott der Sohn, Gott der Heilige Geist. Das wären schon drei Götter, nicht wahr. Wenn wir aber einen Ein-Gott haben, dann können wir uns mit diesen drei Göttern nicht mehr so sehr gut befreunden. Denn dieser heilige Geist aus Gott, aus dem wunderbaren URWesen, sagt uns, ER – ein Gott, wir – ein Kindervolk.

Wir sind ja auch nicht viele Kindervölker, Er hat uns doch einheitlich gemacht. Unter uns gibt es doch gar keine Unterschiede, denn vor unserem himmlischen Vater gibt es nur eine Stufe, die Kinderstufe. Wenn Er nun alle Seine Kinder, ob sie im Himmel, auf der Erde oder sonst wo sind, zu einem Kindervolk gemacht hat, so ist das schon der Beweis, dass Er auch nur ein Gott ist. Und dieser eine Gott oder dieser Geist schwebte nach der Heiligen Schrift im Anfang auf dem Wasser. „Wasser“ bedeutet Leben oder Lebendigkeit. Und dieses Leben, das Er gewissermaßen auch zuerst geschaffen oder richtiger gesagt, dargestellt hatte, Seinen lebendigen Geist, den gab Er als Odem oder Atma allen Seinen Kindern als eine lebendige Seele.

Aus Seinem Geist ging der Strahl hervor, den auch wir besitzen. Und aus diesem Geist schuf Er das lebendige Wasser, das Leben oder das Lebensgrundgesetz, aus welchem Er Sein heiliges Atma in alle Seine Geschöpfe gab, damit sie durch den Geistfunken eine lebendige Seele wurden, also aus diesem Leben den wahren Kontakt mit ihrem Schöpfer finden konnten. Damit aber haben wir das eigentliche Wesen Gottes, unseres Vaters und Schöpfers noch nicht ganz erfasst. Die Heilige Schrift, die für alle Zeiten das grundlegende Buch bleibt, auch wenn darüber hinaus uns wunderbare neue Offenbarungen gegeben werden, die uns gerade diese Heilige Schrift erhellen, die sagt weiter, es weiß niemand, was in Gott ist, als der Geist Gottes.

Wir könnten nun sagen, dass damit eigentlich der Beweis angetreten wäre, dass wir diesen Geist Gottes nicht vollkommen erkennen können, dass wir uns nicht wirklich damit befassen können, wenn doch nur der Geist Gottes von sich selbst alles weiß. Ja, meine lieben Lichtfreunde, das würde stimmen, wenn wir uns nicht bemühen, aus Gottes Geist eben dieses heilige Atma aufzunehmen und so nicht nur den Kontakt vom Schöpfer, der sowieso immer primär ist, also an erster Stelle steht, aufzunehmen, sondern dass auch wir im wunderbaren Rückbogen oder im zweiten Spannungsbogen unsere Hingabe und unser Hineinfühlen in den Geist Gottes nicht anstreben würden. Streben wir das nicht an, dann allerdings verstehen wir weder den Geist noch das Wesen Gottes. Dann aber, meine lieben Freunde, verstehen wir auch nicht Seine heilige Liebe.

Aber dadurch, dass Er aus Seinem wahren lebendigen Geist dieses wunderbare Atma uns geschenkt hat, Seine erste heilige Gabe, die Er jedem Geschöpf, das Er schuf, ins innerste Lebensherz gab, das gibt die Möglichkeit, den wundersamen und hehren Geist Gottes zu verstehen. Denn, und das ist auch wieder etwas ganz Heiliges, wir sind nicht außerhalb von Gott, sondern wir sind in Ihm. Ich weiß, viele Freunde, hoffentlich keiner von euch, sagen: „Ja, Gott in uns. Wir müssen Gott in uns hineinnehmen“. Das ist natürlich gut gemeint, aber es ist nicht ganz richtig. Wir können in uns Sein heiliges Anbild haben, indem wir Seine Stimme hören. Indem wir Ihn zu verstehen trachten, und indem wir Ihn so lieben, wie unser kindliches Vermögen es vermag. Und dann, wenn wir das tun, meine Freunde, dann ist Sein Widerstrahl in uns.

Aber überlegt euch einmal selbst, es kann jeder aufnehmen, wie er will, denn ich stelle keine These auf, ich sage nur das, was ich glaube. Unser Herz ist klein. Wir haben schon als Kinder das kindliche Gebet gesprochen: „Mein Herz ist klein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein“. Das bedeutet also, dass wir Ihn in uns wirken lassen, und dass wir uns Seiner heiligen Führung und dem wahren lebendigen Glauben und der daraus kommenden Liebe hingeben.

Wenn wir aber dagegen Sein heiliges Vaterherz betrachten, dessen unendliche Größe wir nicht verstehen und auch nicht zu verstehen brauchen, aber glauben können, dann wissen wir, dass wir allesamt und die ganze wunderbare Schöpfung in Seinem Herzen Platz haben. Und wäre das nicht schöner, liebe Freunde, wenn wir uns in Sein Herz hineinversetzen? Wenn wir uns dahinein fühlen? Wenn wir glauben und wissen und freudig annehmen, wir alle sind in unseres himmlischen Vaters Herzen eingebettet wie in einem wunderbaren Gehege.

Wir wissen, dass damals Gott dem Mose gebot, ein Gehege um die Stiftshütte und um den heiligen Berg Sinai zu bauen. Die Ungläubigen, die es schon damals in Israel gab, und das waren sehr viele, sonst hätten sie nicht das Goldene Kalb gegossen, als Mose die wunderbaren Gebote Gottes empfing, die wollten das gar nicht annehmen. Die wollten ja gar nicht in die Stiftshütte gehen oder auf den Berg. Die sagten zu Mose, es ist besser, wenn Gott ferne ist, dann brauchen wir uns nicht zu verteidigen, dann brauchen wir nicht einzugestehen, was wir falsch machen. Und dieser Fehler existiert auch heute noch in der Christenheit mehr oder weniger.

Wir denken auch in unserem alltäglichen Leben noch sehr wenig an unseren Schöpfer. Wir wissen noch sehr wenig von Seinem wunderbaren heiligen Gnadengeist. Und warum wissen wir so wenig? Weil wir uns unseren Schöpfer immer so gedacht haben und einfach blindlings angenommen haben, wie es uns gelehrt worden ist. Ohne Überlegung, ohne eigene Einsicht, ohne eigene Erkenntnis, ohne eigene Prüfung und Prägung.

Heute aber, meine Freunde, ist eine Zeit angebrochen, wo wir uns nicht mehr hinter den Anderen verstecken können und sagen, ja die Kirche hat uns das so gelehrt, ja wir haben das so als Kinder aufgenommen, wir wissen nichts anderes. Gott, unser Vater, wird zwar in Seiner großen Barmherzigkeit vieles, vieles zudecken, was wir falsch gemacht haben und noch falsch machen, aber eines wird Er uns bestimmt fragen, ob wir uns Seinem Geist hingegeben haben? Und haben wir das, dann kann es nicht ausbleiben, dass wir zur wahren Erkenntnis kommen. Denn es steht geschrieben (1. Kor. 2,10) „Der Geist erforschet alle Dinge, selbst die Tiefen der Gottheit“. Und hat uns Gott aus Seinem heiligen Geist einen Geistfunken durch Sein wunderbares Atma geschenkt, so können wir uns ferner nicht mehr entschuldigen, dass wir es nicht wüssten. Wir wissen es. Wir wollen es oft nicht wissen. Die Welt lockt. Die Welt steht vor uns, und die unvorstellbar technisierte Welt ist die größte Hemmung, dass auch die Christen heute sich vollkommen auf ihren Gott und Vater verlassen.

Wir verlassen uns noch viel zu sehr auf alle Dinge, die in und von der Welt sind. Es mag sich jeder selber fragen, genauso auch, wie ich mich fragen muss, ob täglich eine Stunde zusammenkommt, in der wir uns ausschließlich mit unserem himmlischen Vater befassen. Das braucht keine Stunde von A bis Z zu sein. Das können Gedanken sein. Das kann auch mal ein Gebet von fünf Minuten sein, oder jeder, wie er es eben vermag. Aber wenn wir alle ganz ernstlich zusammenrechnen, meine lieben Freunde, ich so gut wie ihr, dann wird wohl bei manchem Tag hinter der einen Stunde ein großes Fragezeichen stehen. Ja? Und wenn wir aber nun wissen, dass die Welt in einen ungeheuren chaotischen Zustand hineinstürzt, so müssen gerade wir, die wir so viel wunderbare Offenbarungen als Fortsetzung der Heiligen Schrift bekommen haben, da müssen wir uns sagen, ja, die Zeit ist so ernst. Es wird Zeit, dass wir endgültig aufwachen und den lebendigen Geist unseres Gottes erkennen.

Und wenn wir diesen lebendigen Geist, das Wesen Gottes, so gut wie möglich aufnehmen, dann wissen wir eine Sache, die so wunderbar im Psalm 33,6 steht: „Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und all Sein Heer durch den Geist Seines Mundes“. Auch wir, wir gehören auch zu Seinem Heer. Denn das ist an erster Stelle Sein Kindervolk, und erst an zweiter Stelle alle andere Schöpfung. Denn Er hat die Sterne und Sonnen und all das Wunderbare nicht Seinetwegen gemacht, sondern zur Freude und zum Segen aller Seiner Kinder. Der Himmel ist durch Ihn gemacht und alle Dinge durch das Wort Seines Mundes.

Und dieses Wort gibt uns jetzt eine Verbindung, dass wir nun vom Wesen Gottes auf das Wesen Jesu übergehen. Da ist der Evangelist Johannes, der uns ja sowieso in einer gewissen Hinsicht am nächsten steht, ausschlaggebend. Joh. 1,1–3: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

Alle Dinge sind durch das Wort gemacht, und ist nichts, was nicht durch dieses Wort gekommen ist“. Im Anfang, nicht am, denn das „am“ bedeutet den Beginn einer Schöpfung, aber das „im“ ist in dem heiligen Wesen Gottes enthalten, in Seinem wunderbaren Schöpfergeist. In diesem „Im Anfang“, in Ihm selbst, da war schon das Wort. Es war bei Gott, und Gott war das Wort.

Und wir wissen, dass dann dieses Wort auf die Erde kam als ein Licht. Ein Licht, das in der Finsternis leuchtete, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Können wir sagen, liebe Freunde, dass wir nicht zu dieser Finsternis gehören? Können wir hundertprozentig sagen, dass in uns nichts mehr von dieser Finsternis herrscht? Können wir vor Gott hintreten und sagen: „Vater, in mir ist alles so rein, da ist gar nichts von der alten Finsternis enthalten?“ Meine guten Lichtfreunde, wenn das der Fall wäre, dann hätten wir heute die Kraft des heiligen Geistes in uns. Eine Kraft, die fähig wäre, der ganzen zerstörenden Technik gegenüberzustehen, dass die Welt nichts mehr vermöchte.

Wir haben diese Kraft des heiligen Geistes noch nicht. Aber etwas haben wir, liebe Freunde, und das ist unsere große Freude und die Gewissheit einer Seligkeit, die uns Gott, unser Vater, geschenkt hat. Er hat uns die Bahn bereitet. Auf dieser Bahn ist unser Weg, und wenn wir diesen Weg auf Seiner Bahn beschreiten, dann haben wir schon die Verbindung zur Kraft des heiligen Geistes bekommen. Die Verbindung wohlgemerkt! Aber schon, wenn wir diese Verbindung besitzen, dann haben wir etwas in uns, was die ganze Welt uns nicht nehmen kann. Etwas, was uns die Welt nicht zerstören kann. Dann haben wir die Himmlischkeit in uns, dann lebt in uns Gottes Atma. Das Wort. Das Wort, das Fleisch wurde. Auch wir sind Fleisch, genauso, wie Gott als Jesus das Leben unserer Welt, oder sagen wir gleich besser, das Leben der Materie angezogen hat.

Wir haben über das Wesen Jesu auch etwas Wunderbares, aus dem wir ganz klar erkennen, wer Jesus war. Pilatus sagt es (Joh. 19,5): „Sehet, welch ein Mensch!“ Pilatus, der Römer, der Heide, der, soweit damals möglich, versucht hat, den Menschen Jesus zu retten. Dem Menschen Jesus gerecht zu werden. Dass es ihm damals nicht gelungen ist, ist eine andere Sache und brauchen wir heute nicht zu erörtern. Aber sein Wort „Sehet, welch ein Mensch!“

Wenn Pilatus Jesus als einen Menschen angesehen hätte wie die ganze Meute vor seinem Gerichtsgebäude war, wie die Anderen, die in ihrer Wut und in ihrem Hass ihre entstellten Gesichter Pilatus zugewendet hatten, dann hätte er dieses Wort nicht gesagt. Aber gerade dieses Wort beweist, dass Jesus ein Mensch war, und die Anderen waren zu dieser Zeit und unter den gegebenen Verhältnissen nur noch ein Objekt. Ein Objekt ihrer eigenen Wut. Ein Objekt ihres eigenen Hasses. Das hat Pilatus ganz klar erkannt, und darum sagt er: „Sehet, welch ein Mensch!“ Er war also der vollkommene Mensch, wie wir alle zusammen es nicht wirklich sind, weil wir im Gang durch die Materie der Sünde unterworfen sind. Unabhängig davon, ob wir im wahren Glauben und im Mitdienst an unseren Brüdern und Schwestern einen freiwilligen Weg durch die Materie gehen, oder einen Mussweg wie die armen gefallenen Wesen ihn gehen müssen, und das obendrein zu ihrer Erlösung.

Wir sehen also daraus schon, dass Jesus etwas ganz anderes war als die allgemeine Menschheit. Dieses untermauert die Bibel weiterhin, und zwar schon im Alten Testament, das bekanntlich sehr oft unter den Tisch geworfen wird. Denn viele Freunde höre ich oft sagen, was brauchen wir das Alte Testament, wir haben das Neue. Wir sehen aber, das Alte Testament ist das A und das Neue Testament ist das O, und wir kommen nicht zum O, wenn wir nicht das A besitzen.

Außerdem, Gott hat es gemacht und Gott braucht keine zwei Testamente zu machen. Ich werde es auch beweisen, aus der Schrift. Jesus hat als Gott das verlorengegangene wunderbare Gesetz nur wieder neu gebracht, weil es verloren war. Er hat Sein Testament, das man nicht mehr anerkennen wollte, neu gegeben. Wie nämlich auch, was sehr viele Freunde nicht wissen, Seine Gebote: „Liebe Gott über alles, und deinen Nächsten als dich selbst“, wirklich im Mose stehen, genau. Wenn sie also schon im Alten Testament stehen, dann hat also Gott als Jesus Sein wunderbares Gebot nur wieder neu gegeben, weil es verloren war. Wie Er auch einwandfrei sagt: „Ich bin nicht gekommen, das Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen“, zu bestätigen.

Nun sagt dieser Gott, der derselbe ist im so genannten Alten wie im Neuen Testament, in Jesaja 43,3: „Ich bin der Heilige in Israel, dein Heiland“. Ja, Er war der Heiland von Ewigkeit an. Denn damals, als das erste Schöpfungskind Sadhana gefallen war, da hat Gott, unser himmlischer Vater, schon Seine Erlösung angebahnt. Wie auch Paulus nachmalig in seinem Hebräerbrief (9,12) einwandfrei bekundet: „Er, Gott, hat eine ewige Erlösung erfunden.“

[Eine Lücke in der Aufnahme]

So wurde auch das Wort im Johannes-Evangelium (Joh. 3,16): „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“, von der Kirche nicht richtig ausgelegt. Denn Gott opferte Seine Liebe, Seine eine Eigenschaft, eine von den sieben wunderbaren Strahlen, von den sieben Grundlebensstrahlen. Sie werden auch die sieben Leuchter, die sieben Geister und die sieben Fackeln genannt. Eine von diesen Eigenschaften hat auch genügt, um der Erlösung in der Materie die Gestalt zu geben, die nötig war und die ausgereicht hat, das verlorene Kind anzurühren und damit den ganzen armen Fall wieder heimzuleiten, die armen Hingestürzten, die armen Hingefallenen. Man sagt oft so verächtlich, die Gefallenen. Nein Freunde, die Hingefallenen, die Hingestürzten.

Und da frage ich auch wieder alle, welche Mutter, welcher Vater, wird nicht sein Kind aufheben, das hingefallen ist. Selbst wenn es sich mal gar nicht aufheben lassen will. Selbst wenn es mit Händen und Füßen strampelt und schreit und sagt, nein, nein, nein. Ihr würdet sie trotzdem aufheben, ihr würdet sie nicht liegen lassen, nicht wahr? Wie viel mehr unser himmlischer Vater mit der ganzen hingefallenen Armut. Und das ist die Liebe Gottes, dass Er diese Liebe wie einen Menschen in die Materie geschickt hat, auf diese Welt. Die Liebe als sechste Eigenschaft aus Seinem Gottwesen.

Vielleicht wissen manche Freunde aus dem UR-Werk schon, dass die UR-Gottheit sich nicht in Personen, sondern nur zur besseren Erkenntnis der Kinder als Schöpfer, Priester, Gott und Vater offenbart. Je nachdem der eine oder andere seinen Weg schon so weit oder so weit hinter sich gebracht hat. Und nun wissen wir auch weiter, dass diese unsere Welt, die Erde heißt, die niedrigste Stufe in der Materie ist. Und so ist es ganz selbstverständlich, dass Gott mit Seiner ungeheueren, wunderbaren, fast unbegreiflichen Erlöserliebe auf diesen dunkelsten Punkt kam, weil Er mit diesem dunkelsten Punkt alles andere sowieso mit in seine himmlische Höhe genommen hat – und nehmen wird.

Wir sind also nicht auserwählt, weil wir diejenigen sind oder weil wir auf dieser Erde leben, sondern wir sind hineingenommen in die ganze Erlösung, die jedem gilt. Allen Kindern Gottes. All denen, die schon im Licht bei der Schöpfungsfreiheitsprobe ihre Kindschaft erlangt hatten, und die damit den wahren Kontakt zum Wesen Gottes, zum lebendigen Wort, zu dem heiligen Geist, oder sagen wir für uns besser, zur Kraft des heiligen Geistes aufnehmen konnten. Denn dieser Jesus, oder das Wesen Jesu, heißt auch noch Wunderbar, der Du mein Gott und mein Heiland bist. Dieses herrliche Du! Die Gegenüberstellung des Schöpfers zum Geschöpf, des Priesters zum Geist in uns, des Gottes zu unserer lebendigen Seele, und des Vaters zu uns, dem Kind.

Diese herrliche Gegenüberstellung, das heilige Dual, zeigt genau, dass wir nur einen Gott haben, eine Erlösung, einen Weg, einen Glauben, eine Hoffnung, eine Seligkeit und eine Liebe. Und wenn wir diese haben, meine lieben Freunde, dann brauchen wir uns gar keine Gedanken und keine Gewissensbisse eines Glaubensunterschiedes zu machen, dass vielleicht einer oder der andere sagt, ja, ich bin aber doch so in der Kirche aufgewachsen und die Kirche kann doch auch nicht ganz unrecht haben.

Ja, liebe Lichtgeschwister, die Kirche hat absolut nicht ganz unrecht. Aber da, wo sie auch sich selbst geirrt hat, und gerade in dem wichtigsten Punkt über das Wesen Gottes und das Wesen Jesu und das Wesen des Menschen, gerade da müssen wir zur neuen oder zur grundlegenden Erkenntnis kommen, dass wir auch aus dieser Erkenntnis einen Weg finden und einen Weg gehen, der nicht uns allein hilft, der nicht uns zuerst hilft, sondern der der armen Menschheit hilft.

Wir sind nicht auf dieser Erde unseretwegen, sondern wir sind auf dieser Erde, den armen Wesen und den armen Menschen zu helfen, die in der Irre sind. Denn auch Jesus hat das gesagt, Ich bin nicht gekommen zu denen, die schon glauben, zu den Gesunden, sondern zu den Kranken, zu den Verlorenen aus dem Hause Israel. Dieses Israel bezieht sich nicht auf das Volk der Erde, sondern auf das Lichtvolk in Seinem Reich. Denn Sadhana, das erste Liebekind, das sich als Luzifer von Gott abgesplittert hat und sein ganzer Anhang sind die Verlorenen aus dem Hause Israel. Sind die armen Hingefallenen, die armen Hingestürzten. Und wenn diese als Menschen über diese Welt oder über einen anderen Inkarnationsplaneten gehen, dann haben sie es sehr schwer, zur Erkenntnis Gottes zu gelangen. Wir brauchen einen solchen armen Menschen gar nicht zu kennen. Aber wir können in uns den Weg eines solchen armen Menschen manifestieren, indem wir nicht immer wie gewöhnlich bitten, Vater hilf du mir, Vater segne mich, Vater schenke mir das und das, sondern dass wir vor uns, in allen unseren Bitten und Gebeten, in allen unseren Gedanken und in all unserer Hingabe einen armen ungläubigen Menschen stellen.

Und wenn, zumal unsere Neuoffenbarungsfreunde, alle zu der Erkenntnis kämen, dann kann ich euch eines sagen, meine lieben Freunde, der dritte Kriegsengel, der schon an der Türe steht, würde nicht von der Menschheit sein Zeichen bekommen, sondern von Gott. Und Gott ist die Güte, Gott ist die Liebe, Gott ist die Barmherzigkeit und Gott vergibt.

Nun werdet ihr vielleicht sagen, ja, was vermögen denn wir paar gegenüber den Milliarden von der ganzen Erde. Ja, meine lieben Freunde, da gibt es ein ganz einfaches wunderbares Lebensbeispiel. Damals, zur Zeit Jesu, hatten Kaiser Augustus und die nachmaligen Cäsaren zwölf Legionen Krieger gehabt, mit denen sie nicht nur das ganze alte Land und ihr eigenes, sondern auch Spanien, das damals Hispanien hieß, Frankreich, große Teile des heutigen Deutschlands, auch Österreich, bis nach England beherrschten. Zwölf Legionen. Dann sagt da Jesus zu Pilatus, Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Aber wenn Ich wollte, würde Gott, also Mein Vater, den Er der Menschen wegen so nannte, nicht Seinetwegen, mehr als zwölf Legionen Engel senden. Also diese zwölf Legionen beherrschten damals sozusagen die ganze Welt, wo es Menschen gab. Und was ist von diesen zwölf Legionen übrig geblieben? Schon 400 Jahre nach Christo haben sie nicht mehr bestanden. Zwölf Legionen mal 6.000 Menschen waren damals eine ungeheure Zahl.

Und Gott als Jesus hatte elf getreue Jünger. Elf getreue Jünger gegenüber zwölf solcher Legionen. Aber das, was diese elf getreuen Jünger taten, das besteht heute noch. Der Glaube an Gott, die Wahrheit, das Licht, der Friede Gottes, der nur will, und das ewige Reich Seines Heiligen Lichtes, das besteht noch heute. Und so können auch wir uns als die elf getreuen Jünger fühlen. Als Menschen, die ihr Wesen in des Schöpfers, in des himmlischen Vaters Hand gelegt haben und nun wie die Jünger sagen, Vater, schenke uns die Kraft Deines heiligen Geistes. Nicht den heiligen Geist selbst.

Menschen, die sich heilig nennen oder heilig nennen lassen, haben genau das Gegenteil. Sie haben gar keine Verbindung mit Gott, denn Gott allein ist heilig. Aber die Kraft des heiligen Geistes, die können wir erfahren. Die können wir in uns hören als Seine lebendige Stimme, und die kann aus uns gehen über die ganze Welt. Die Welt braucht sie nicht zu hören, denn auch damals hat die Welt die Stimme der elf Jünger absolut nicht alle gehört. Wo sind die elf Jünger damals hingekommen, das weiteste war Rom. Und heute ist dieser Glaube in der ganzen Welt ausgebreitet, mehr oder weniger spielt vorläufig gar keine Rolle. Und in dem bolschewistischen Russland, das am meisten den Antichrist in die Welt gesetzt hat, gibt es in Petersburg bereits eine Universität, an der geforscht wird, dass es einen Gott gibt.

Ein Wunder, nicht wahr! Wer hat das Wunder gemacht? Gott mit Seinem heiligen Geist. Und wir wollen hoffen, wünschen, bitten und glauben, dass die schwere, schwere Arbeit dieser wenigen, vielleicht auch wieder bloß elf, wir wissen es nicht, spielt auch keine Rolle, dass diese wenigen ihr Werk noch hinausführen können.

Das Wesen des Menschen, mit dem wir uns auch noch befassen wollen, lautet als Erstes (1. Mose 1,26): „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“. Das sprach Gott zu Seinen Engelsfürsten, die damals schon existierten, und die zu dieser Zeit, als das Wort gesprochen wurde, bereits ihre große Schöpfungsfreiheitsprobe abgelegt hatten. Die Treue zu ihrem Schöpfer UR. „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ – ähnlich, nichts, das wir selber sind. Und da füge ich etwas ein und möchte euch aus großer Liebe warnen, meine lieben Freunde. Ich bin auf dieser Reise sehr weit herumgekommen. Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart, Dagersheim, Biberach, Bodensee, Wien und heute bei euch. Bei euch habe ich es zum Glück noch nicht gehört. In Wien auch nicht. Aber in vielen anderen Städten, und jetzt nicht nur auf dieser Reise, sondern auch durch viele Zuschriften, höre ich immer wieder von vielen unserer Neuoffenbarungsfreunde, Gott kann jetzt nichts mehr machen, nur wir. Ich habe eine so genannte Kundgabe gelesen, wo drin steht, als hätte der Vater gesagt, Mir sind die Hände gebunden, nur ihr könnt noch wirken. Der Antichrist kann nicht schlimmer unter unseren Reihen wirken.

Aber noch krasser, es gibt welche, die heute am Anfang und am Ende ihrer Versammlungen Gott segnen, und Gott soll ihnen auch noch dafür danken. O Freunde, hütet euch vor dieser furchtbaren Verwirrung. „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Gott, der Schöpfer, hat Seine Kinder sich ähnlich gemacht, und hat damit die wunderbare, die herrliche, die hehre Brücke geschaffen, dass wir uns mit Ihm vereinigen können durch unserer kindliche Hingabe, aber nicht durch unsere Überheblichkeit. Jede Überheblichkeit ist ein Fall. Das lehrt uns gerade das erste Schöpfungskind, denn sie hat auch gesagt, die Sadhana, ich will sein wie Gott. Ich will aus mir selber schaffen, ich will das und das tun. Sie wollte nicht mehr Mittätige sein, sondern Selbsttätige. Und das ist in unsere Reihen eingebrochen, das Bild Aschera, die Täuschung.

Wenn wir, meine Freunde, das überlegen und uns im innigsten Herzensgebet an unseren himmlischen Vater wenden, dann wird es nicht schwerfallen, zu einer wahren, wirklich guten Erkenntnis zu kommen, dass der Schöpfer noch immer Schöpfer ist und der Vater noch immer Vater und wir noch immer Kinder. Und dieses, lasset uns Menschen machen, heißt weiter, also ward der Mensch eine lebendige Seele. Und diese Lebendigkeit, die sich in unserem Glauben, in unserer Hingabe, in unserer Liebe und in unserer Anbetung ausdrücken kann, diese Lebendigkeit gibt uns die Gewähr der wahren Verbindung. Die gibt uns aber auch die wahre Demut. Demut heißt nicht Unterwürfigkeit. Demut heißt und kennt keine Demütigung, und es ist falsch, wenn viele Freunde sagen, ja Gott muss jetzt Seine Demut beweisen, wie ich auch gehört habe. Die Demut zu beweisen liegt nur an uns. Sie auch zu beweisen ist, dass wir unseren himmlischen Vater kindlich lieben und nicht anders. Ein Wort, ich zitiere immer wieder die Heilige Schrift, nicht weil ich damit irgend unsere Neuoffenbarungen an die Seite rücke, sondern im Gegenteil, um gerade unseren Neuoffenbarungen den lebendigen, wahren, ewigen Grund zu geben, das Wort Gottes im und am Anfang. Da ist eine Stelle im Hesekiel. Der Prophet war bekanntlich auch in der ersten babylonischen Gefangenschaft, und er hat eine scharfe Auseinandersetzung mit dem Fürsten von Tyrus. Und dieser Fürst hat ganz genau vom Ein-Gott-Glauben etwas gewusst. Er wusste ganz genau, dass es diesen einen Gott gibt. Und er sagt zu Hesekiel in seiner Überhebung, er ist Gott und er allein will jetzt alles machen, er ist der Fürst, er hat zu bestimmen und alle müssen ihm gehorchen. Und Hesekiel sagt zu ihm (Hes. 28,2): „So du doch ein Mensch bist und nicht Gott“, und rechnet heilig-ernst, aber auch scharf mit ihm ab. In jenem heiligen Ernst, der vielen unserer Freunde abgeht. Wir kennen ein Lied, das zur Weihnachtszeit gesungen wird: „Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt.“ Mit Ernst! Das wollen viele gar nicht mehr wahr haben. Sie reden so viel von der Liebe.

Und wenn man in diesen Kreisen ist, wie es mir auf der Fahrt wieder geschehen ist, ja Liebe, Liebe, Liebe, wir brauchen nur die Liebe, wir brauchen nichts anderes als die Liebe und tausendmal wird das Wort Liebe gesagt. Es gibt aber auch ein Gesetz, ein heiliges Gebot, dass wir Gottes Namen nicht missbräuchlich im Munde führen sollen. Und so auch nicht seine heilige Liebe. Wir haben keine Liebe, meine Freunde, wenn wir in jedem Satz dieses Wort zwei- oder dreimal aussprechen. Wir haben und kennen auch keine Liebe, wenn wir beweisen wollen, dass ohne alles andere es auch ginge. Wo bleibt die geistige Ordnung? Wo bleibt der Begriff, wie Jesus selbst gelehrt und gebetet hat, Vater Dein Wille geschehe, nicht der unsere?

Wenn wir das aber ernstlich beten, Er hat es ja gelehrt im Vaterunser, in Seiner herrlichen Bergpredigt bringt Er es ganz wundersam zum Ausdruck. Wenn wir nun auch schon im Vaterunser einfach bitten, Dein Wille geschehe, ja, dann müssen wir unseren Willen Ihm aufopfern. Und ich sage euch Freunde, wir haben keinen größeren freien Willen, als wenn wir freiwillig diesen Willen in den wunderbaren Herrschaftswillen unseres Vaters stellen und Seinen Willen walten lassen. Erst dann sind wir frei.

Dann haben wir aber nebst diesen drei genannten auch die herrliche Weisheit, die von vielen Freunden arg angegriffen und verpönt wird. Und doch sagt Jesus selbst (Luk. 7,35), die Weisheit muss sich rechtfertigen lassen von ihren Kindern. Das steht im so genannten Neuen Testament. Und wir haben dann aber auch noch etwas: Geduld. Geduld mit all denen, die uns mal widersprechen. Geduld mit all denen, die eine andere Ansicht haben. Geduld mit all denen, die uns widerlich sind aus irgendwelchem menschlichen Grund. Geduld, wie Gott sie mit uns täglich und stündlich haben muss. Wenn wir uns das einmal vergegenwärtigen, dass Gott mit uns immer Geduld haben muss, dann müsste es uns leichtfallen, auch mit allen anderen Geduld zu haben.

Dann hätten wir schon sechs Eigenschaften. Dann fehlt jetzt bloß noch die siebente, die Krone, die Barmherzigkeit. Und da sagt auch Jesus in Seiner herrlichen Bergpredigt (Matt. 5,7): „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen“.

Und da komme ich auf mein Wort zurück, ob wir unseretwegen auf der Erde sind, ob wir unseretwegen nur den Weg gehen, ob wir nur für uns bitten, noch dazu an erster Stelle, oder ob wir aus diesem Gebot der Barmherzigkeit irgendeinen armen Weltmenschen in unser Herz schließen und für diesen bitten. Wir können auch auf dem Wege einem armen Menschen begegnen, der ein Bein oder einen Arm verloren hat. Wir brauchen ihn nicht zu kennen. Aber wir können dann täglich diesen Menschen an erster Stelle in unser Gebet einflechten. Dann haben wir für uns eine viel bessere, tatkräftigere und wirklich gesegnetere Verbindung zwischen unserem Vater und uns geschaffen, als wenn wir immer nur für uns bitten. Dann sind wir Menschen, dann sind wir in uns ein Wesen als Mensch, wie der Schöpfer, wie unser Schöpfervater uns gemacht hat.

Und dann käme für uns noch das Wunderbare infrage, bei den Menschen ist’s unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Ja allerdings, ohne Gott, ohne Seinen Segen, ohne Seine Führung, ohne Seine Lichtbestrahlung würde es uns allerdings nicht gelingen. Da wir, liebe Lichtfreunde, aber doch schon aus unserem Glauben und aus unserer Hingabe eine innigere Verbindung mit unserem himmlischen Vater bekommen und auch selbst angebahnt haben, so wird es uns wohl nicht schwerfallen, gerade in diesem Sinne unser Menschliches zurückzustellen und Gott allein walten zu lassen, weil bei Gott alle Dinge möglich sind, die bei uns Menschen allein nicht möglich sind, wenn wir es allein machen wollen oder wenn wir nur an uns denken.

Denn unser himmlischer Vater denkt an alle, ausnahmslos. Bei Ihm gibt es kein „der kommt später dran“. Bei Ihm gibt es keine Verdammung. Bei Ihm gibt es kein so genanntes ewiges Höllenfeuer. Bei Ihm gibt es keinen ewigen Tod. Bei Ihm gibt es nur etwas, die ewige Erlösung, in die Er alle Seine Kinder beschlossen hat, eines wie das andere. Und wer noch glaubt, dass es welche gibt, auch wenn sie heute nicht glauben, auch wenn sie heute noch gegen Gott kämpfen, auch wenn sie heute die ganze Welt zerstören wollen. Was fragt Gott nach unserer kleinen materiellen Zeit, wenn Er selbst Seinen heiligen Raum und Seine heilige Zeit geschaffen hat.

Gottes Raum und Zeit ist nicht in unserem Raum und in unserer Zeit, sondern umgekehrt ist es der Fall. Gott ist nicht in uns in Seiner Wesenheit, sondern nur in Seiner Stimme. Aber wir alle sind in Seinem heiligen Wesen. Denn aus Seinem Wesen sind wir gemacht und haben Sein heiliges Atma empfangen.

Wir wollen noch das erfahren (Joh. 18,37): „Wer aus der Wahrheit ist, der höret Gottes Stimme“. So wollen wir gehorchen der Stimme des Herrn. Und damit, meine Freunde, wollen wir diese Stunde beschließen. Wir wollen unserem Vater danken, und vielleicht darf ich euch eine ganz kleine Mahnung mit auf den Weg geben. Nicht nur in der Kirche, auch unter uns vielen hört man immer das Gebet „Vater ich….“! Ja, manchmal wird das „Vater“ noch nicht mal an den Vordergrund gestellt, sondern, „ich bitte Dich…..“! Wir könnten aber sagen, Vater, ich bitte Dich, Dir danke ich, Dich lobe ich! Wir könnten Sein heiliges Ich in den Vordergrund stellen als Sein allein heiliges Wesen und könnten unser kleines nebensächliches Ich hintendran stellen. Denn Gott allein ist derjenige, welcher! Er ist wie die elf getreuen Jünger die heilige erste Eins, und wir sind die angehängte Eins, Sein Ebenbild. Und so wollen wir Seine heilige Stimme immer in den Vordergrund stellen. Sein heiliges Wesen, Seine ganze Liebe, Seine große Barmherzigkeit, und wollen uns von Ihm einschließen lassen in Seine väterliche Barmherzigkeit. Amen.



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