Corona-Warn-App: Mittlerweile überflüssig oder nur im baldigen "Schlafmodus"?
test.rtde.websiteAm 16. Juni 2020 wurde die Anwendungssoftware zur Kontaktnachverfolgung und Risikoermittlung in der Coronakrise freigeschaltet. Nun soll sie nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vorerst in den verdienten "Ruhestand" versetzt werden.
Seit der offiziellen Freischaltung vor rund drei Jahren wurde die Corona-Warn-App nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) im April 2022 mehr als 45 Millionen mal von den deutschen Bürgern heruntergeladen.
Am Wochenende verwies die ARD-Tagesschau im Rahmen eines Artikels auf jüngste Zahlen und Neuerungen bezüglich der Applikation. Diesbezüglich heißt es:
"Nach drei Jahren und mehr als 48 Millionen Installationen wird die Corona-Warn-App des Bundes am 1. Juni in einen Schlafmodus versetzt. Sie kann jedoch auf dem Handy verbleiben und bei Bedarf sogar wieder geweckt werden."
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat das BMG "angesichts der entspannteren Pandemielage" Pläne verlauten lassen, dass Nutzer noch bis zum 30. April über die "Warnfunktion nach einem positiven Test" informiert werden, bevor die App per finalem Update in den "Schlafmodus" versetzt werde. Weiter heißt es diesbezüglich laut dpa:
"Im Mai sollen die Systeme dann dafür vorbereitet werden, bestimmte Funktionen zum 1. Juni in einen Schlafmodus zu versetzen. Auf regelmäßige Aktualisierungen der App soll verzichtet werden."
Ein Sprecher des BMG wird mit der Information zitiert, dass potenziell Interessierte "die App aber auf dem Handy behalten" könnten, um dadurch "zum Beispiel weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen". Sollte sich "die Situation wieder ändern", könne die Corona-Warn-App "schnell aus dem Schlafmodus geweckt und angepasst werden", so das BMG gegenüber der dpa.
Die laufenden Verträge mit dem Software-Unternehmen SAP und der Telekom-Tochter T-Systems enden demnach zum 31. Mai dieses Jahres. Im August 2022 wurde bekannt, dass die "Integration zusätzlicher Funktionalitäten" der App, mit weiteren 20 Millionen Euro durch die Steuerzahler finanziert wurde. Seit der Einführung im Juni 2020 hat die App damit die Steuerzahler bereits mehr als 130 Millionen Euro gekostet.
Laut Angaben des Magazins Der Spiegel hätten mittlerweile "nur noch vergleichsweise wenige Menschen die zentrale Funktion der App genutzt". Im Februar 2023 waren es "nur rund 2500 offiziell positiv Getestete pro Tag, zu Hochzeiten hingegen mehr als 90.000 Menschen".
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