Bundesbank-Prognose: Deutschlands Wirtschaft wird schrumpfen

Bundesbank-Prognose: Deutschlands Wirtschaft wird schrumpfen


Während für das scheidende Jahr noch ein BIP-Wachstum von 1,8 Prozent erwartet wird, prognostizieren die Ökonomen der Bundesbank für das kommende Jahr einen BIP-Rückgang in Deutschland um 0,5 Prozent.

Vor einem Jahr hatten die Bundesbank-Experten einen BIP-Zuwachs für 2023 in Höhe von 2,4 Prozent vorausgesagt, während für das laufende Jahr 1,9 Prozent Wirtschaftswachstum prognostiziert wurde.

Als Hauptursachen für die derart negative Entwicklung nannte Bundesbankpräsident Joachim Nagel die massive Verschlechterung der Energieversorgung infolge des Stopps russischer Gaslieferungen, eine schwäche steigende Auslandsnachfrage für deutsche Exportprodukte und höhere Finanzierungskosten.

Ein weiterer Faktor der negativen Entwicklung bestehe im zurückgehenden privaten Konsum als Folge der hohen Inflation. „Die Inflation ist hoch und wird nur nach und nach zurückgehen", so Nagel. Im kommenden Jahr rechne die Bundesbank mit einem Rückgang der Inflation von 8,6 Prozent auf 7,2 Prozent.

Die Inflation soll infolge der staatlichen Strom- und Gaspreisbremse zurückgehen. Darüber hinaus wird angenommen, dass auch der Ölpreis im kommenden Jahr sinken sollte.

Nach Ansicht des Bundesbankpräsidenten ist 2023 nicht mit einem schweren Wirtschaftseinbruch zu rechnen. „Die Wirtschaftsleistung dürfte zwar zunächst schrumpfen, ab der zweiten Jahreshälfte 2023 erwarten wir jedoch eine allmähliche Erholung", äußerte Nagel.

Die Bundesbank wies zugleich darauf hin, dass die Projektionen weiterhin einer "ungewöhnlich hohen Unsicherheit" unterlägen. Zu den größten Unwägbarkeiten zählen die Experten den weiteren Verlauf des Konflikts in der Ukraine und der anhaltenden Energiekrise, die Effektivität der staatlichen Gegenmaßnahmen und die Dynamik der Inflation. 

Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute geben derweil eine positivere Prognose für die deutsche Wirtschaft ab. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet für 2023 keine Schrumpfung des BIP: Dieses soll voraussichtlich um 0,3 Prozent zulegen. Das Münchner Ifo-Institut sagt für das kommende Jahr eine Rezession von minus 0,1 Prozent voraus. Ebenfalls 0,1 Prozent Rückgang prognostiziert auch das Essener Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).

 

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