Begegnung mit frecher Schwester

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Begegnung mit frecher Schwester


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Symbolbild (c) BilderBox (Bilderbox.com)



Mein Vater hatte zwei Frauen gleichzeitig. Ich habe ihn nie kennengelernt. Und ich wusste auch lange nicht, dass ich eine Schwester habe. Als ich ihr schließlich endlich und nach langem Zögern begegnete, war ich 45 Jahre alt.
Ich war 45, als ich meine Schwester zum ersten Mal traf. Das war erst kürzlich, Ende August in Kroatien, bei ihr daheim. Meine Schwester ist 46, knappe zehn Monate älter als ich. Wir sind etwa gleich groß. Unsere Gesichter tragen recht ähnliche Züge. Wir haben das gleiche Haar. Lange, dicke, dunkelbraune Locken. Weil in der Mitte Deutschlands, wo ich aufgewachsen bin, solches Haar auffällig ist, fand ich diese Ähnlichkeit tröstlich. Überraschend ist sie natürlich nicht.
Zu Prinz Phillip, dem Mann der britischen Königin, hat einmal ein Empfangsgast gesagt: „Ihr Sohn Charles sieht Ihnen sehr ähnlich.“ Und der Prinz gab gnadenlos amüsiert zurück: „Naja, wissen Sie, das nennt man Gene.“ Die bleiben, was sie sind. Selbst, wenn die eine Schwester in Mitteldeutschland geboren wird und aufwächst. Und die andere in Kroatien. Selbst, wenn sich beide nach einem halben Leben zum ersten Mal sehen.
Meine Schwester und ich. Wir sind beide Freiberufler. Sie ist Rechtsanwältin, ich Journalistin. Wir sind beide geschieden, beide zweimal. Wir haben beide Kinder von zwei verschiedenen Vätern. Wir leben beide mit unseren Kindern allein. Sie seit neun Jahren. Ich seit acht. Wir glauben beide nicht mehr an eine Zukunft mit Männern, ohne, dass uns das traurig stimmt. Meine Schwester sagt: „Ich glaube, das habe ich unserem Vater zu verdanken.“ Ich glaube das, mich betreffend, auch. Was auf den ersten Blick überraschend ist. Denn meine Schwester wuchs mit unserem Vater auf. Ich habe ihn nie getroffen, ihn nie gesprochen. Als ich das erste Mal ein Bild von ihm sah, war ich 42. Meine Schwester hat es mir geschickt. Da wusste sie erst ein oder zwei Tage von mir. Die Nachricht war der Schock ihres Lebens, sagt sie. Ich wusste von ihr schon eine Weile, etwa seit ich 16 Jahre alt war.
Er kam nicht zurück. Meine Schwester und ich teilen den Vater, die Mutter nicht. Ihre Mutter ist die Frau, mit der unser Vater verheiratet war, als er sich mit meiner Mutter verlobte. Beide Frauen wussten nicht voneinander. Oder zogen es vor, nicht voneinander zu wissen. Die eine hatte bereits fünf Kinder mit diesem Mann, die andere war gerade einmal 19 Jahre dumm. Keine wirklich guten Gründe, um Augen und Herz zu verschließen, nur Gründe eben. Dann wurde meine Mutter schwanger und unser Vater unruhig. Zu meiner Mutter sagte er: „Ich muss in meine Heimat fahren, meine Papiere holen, damit ich dich heiraten kann.“ Sie wollte ihm glauben. Er sich vielleicht auch. Und doch kam er nicht zurück. Das heißt, er kam nicht zurück zu ihr. Nach Deutschland schon. Dort hat er die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Er starb, als ich zwölf Jahre alt war, etwa zur gleichen Zeit, als ich – per Zufall – erfuhr, dass der Mann meiner Mutter nicht mein Vater ist. Das hatte Mutter vergessen, mir zu erzählen. Und der konfliktscheue Stiefvater hat wohl gewusst, es ist besser, er vergisst das mit.
Meine Jugend verbrachte ich darum still suchend und sehnend. Irgendwann, mit 16, fiel ich in meiner Vaterverzweiflung bei der damals noch jugoslawischen Botschaft zu Hannover ein und begehrte die Staatsbürgerschaft. Dafür bedurfte es Vaters Unterschrift, die Botschaftsmenschen machten sich auf die Suche. Dass er vier Jahre zuvor gestorben war, erfuhr ich von ihnen. Auch, dass er Frau und Kinder in seiner Heimat hatte. Man fand die Adresse seiner Ursprungsfamilie, seiner Mutter und seines Bruders. Als ich anrief, mit vor dämlicher Vorfreude zitternden Knien, drohte der Bruder: „Meldest du dich noch einmal, komme ich nach Deutschland und bring dich um!“ Meine Mutter frohlockte: „Geschieht dir recht!“ Ich rief noch einmal an. Da war ich 35. Der Bruder knurrte: „Was soll das, was willst du?“ Ich fragte: „Wovor habt ihr Angst?“ Er legte ohne ein weiteres Wort auf.
Ich fand einen entfernten Cousin, da war ich 42. Er, neugierig statt ablehnend, forschte in Kroatien nach. Er erzählte mir von einer Schwester, Halbschwester, damals noch Richterin. Er gab mir ihre Nummer. Ich zögerte über Wochen, dann schickte ich ihr ein SMS: War sie Jozo Budimirs Tochter? Sie verlangte zurück: Erst müssen Sie mir sagen, warum Sie das wissen wollen! Ich erklärte zaghaft: Im Frühjahr/Sommer 1965 hatte Jozo in Deutschland gearbeitet und meine Mutter kennengelernt – im Januar 1966 wurde ich geboren. Sie antwortete binnen Minuten und mit drei Ausrufezeichen: Was wollen Sie damit sagen!!! Der Schock ihres Lebens.
„Your father was a fucker!“ Meine Schwester sagt: „Bevor du dich gemeldet hast, hätte ich mir nicht auch nur im Traum vorstellen können, dass unser Vater so etwas macht.“ Frauen schwängern. Weglaufen. Niemals wiederkommen. Auch, wenn es die Mütter der anderen Kinder trifft – so'n Vater will ja keiner. Einmal, als wir in diesen Augusttagen miteinander im Auto saßen, tränten meiner Schwester plötzlich die Augen. Vor Lachen. Kaum reichte ihr die Luft zum Sprechen. „Was?“, fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe meinem Kollegen von unserem Vater erzählt.“ – „Und?“, fragte ich. „Er hat gesagt: ,Your father was a fucker!‘“ Wir brüllten los, dann lagen wir uns in den Armen. Wir sind Schwestern. Woher dies Gefühl füreinander kommt, so groß, ganz plötzlich, nach 45 entfernten Jahren, wer kann es sagen. Sie sagte: „Weißt du, eigentlich habe ich ihn nicht sehr viel mehr gekannt als du. Er war ja immer fort.“ In Deutschland, als Gastarbeiter. „Er kam ja nur zweimal im Jahr für ein paar Wochen heim.“ Als er starb, war meine Schwester zwölf.
„Bitte haben Sie Geduld.“ Damals, nach den ersten paar SMS, hatte sie mir geschrieben: „Ich muss erst ein paar Erkundigungen einholen. Bitte haben Sie einige Tage Geduld.“ Ich war nicht gekränkt. Warum hätte sie mir einfach so glauben sollen? Es war ihre Mutter, die ihr erzählte: „Ja, im Spätsommer 1965 kam dein Vater heim und verlangte die Scheidung.“ Er sagte, er habe sich in eine junge Deutsche verliebt. Er nannte meiner Mutter Namen. Er zeigte ihr Fotos. Von ihrer Schwangerschaft sagte er nichts. Meine Schwester war wenige Monate alt. Schließlich blieb er bei seiner Familie.
Meine Schwester und ich mailten einige wenige Male hin und her. Das Wort „Schwestern“ tauchte in diesen Schreiben nicht auf. Sie schickte mir sein Foto. Meine Mutter hatte ja alles verbrannt. Ich klickte mit zitternden Händen die Datei mit seinem Foto auf. Und war erleichtert. Der Mann auf dem Bild ist schön. Mit ebenmäßigen Zügen und dunklen Locken. Er sieht aus wie ein großer Junge. Nicht wie ein Ganove. Auf dem Bild ist er 41 und schon schwer krank. Im Jahr darauf war er tot. Wir schickten einander Fotos von uns. Sie schrieb: „Ich hoffe, du siehst, was ich sehe!“ Es war nicht zu übersehen. Wir waren Schwestern. Sie bat mich um Zeit, um Geduld. Ich dachte: „Wie lange denn noch?“ Dann schwieg sie. Meine E-Mails kamen als unzustellbar zurück.
Im Sommer 2008 zog ich mit den Kindern nach Irland, zu Neujahr schickte sie ein SMS. Sie schrieb, sie denke an mich. Ich dachte: „Das ist mir nicht genug.“ Und schickte ihr zurück: „Ich freue mich, von dir zu hören!“ Ich dachte: Ich sollte wütend sein. Mich zurückziehen. Nicht gleich springen und antworten, wenn sie mir alle Jubeljahre schreibt. Es ging nicht. Ich schaffte kein vielleicht noch so gesundes Kalkül. Zum dritten Neujahrsfest kam kein SMS, im folgenden Frühjahr schickte ich eines. Nichts Besonderes. Nur, dass ich noch immer in Irland sei. Und dass ich hoffte, es gehe ihr gut. Ich dachte: Ich schicke das mehr aus Langeweile, nicht aus Sehnsucht.
Sie ließ es unbeantwortet bis Juli. Dann, plötzlich und nicht mehr erwartet, war alles anders. Sie dankte für meine Nachricht. Sie habe sich sehr gefreut. Sie schrieb, sie sei in Brügge, dann in Paris, fünf Tage, bis zum Ende des Monats noch. Sie wolle, sie müsse mich treffen. Könne ich bitte nach Paris kommen? Dann ein zweites SMS: „Ich bin hier und denke an dich. Ich werde sehr traurig sein, wenn ich dich nicht sehen kann.“ Ich wusste nicht, was tun. Wusste nicht, ob ich glücklich sein durfte oder dem trotzen sollte. Wie würde ein normaler Mensch hier reagieren? Einer, dessen Muttermilch nicht Bedürftigkeit war. Ich begehrte zu wissen, was der Auslöser ihrer plötzlichen Sehnsucht war. Ich hielt es nicht für klug, das zu fragen.
Sie schickte ihr Foto. Beinahe sah sie aus wie ich. Was ihre Haare betraf, vor allem. Sie bat um ein Foto von mir, aufs Handy, das wollte sie ihren Freunden zeigen. Über ihre Antwort musste ich weinen: „Du bist meine Schwester.“ Jeder Flug nach Paris war zu teuer. Die Zeit, um das Geld für ein Ticket zu erschreiben, zu kurz. Ich fürchtete, sie könne ihre Meinung noch einmal ändern, zurück in Schweigen fallen. Wenn es etwas gibt, das mir von Kindesbeinen an in meinem jeweils Nächsten unbekannt ist, dann das: Verlässlichkeit. Sie schrieb: „Wenn du es nach Paris nicht schaffst, komm uns bitte in Kroatien besuchen. Selbstverständlich mit Kindern.“ Ich dachte: Das ist ja noch verrückter. Vier Wochen darauf saßen wir im Flugzeug.
Die Begegnung. Meine Schwester kam ein bisschen zu spät. Das sind wohl unsere Gene. Wir standen schon vor dem Haupteingang, als ich sie das erste Mal sah. Sie kam über den Parkplatz auf halbhohen Hacken. Sie ging schnell, fast, dass sie rannte. Ich wusste, ohne ihr Gesicht zu erkennen, dass sie es ist. Zu den Kindern sagte ich: „Da kommt eine ziemlich lockige Frau auf uns zu.“ Dann trennte uns nur noch die Straße. Die Schritte der Lockigen stockten, sie lächelte, weinte, über die Straße hinweg konnte ich ihr Atmen hören. Ich sagte ihren Namen. Dann eine zeitlose, raumlose Weile nichts. Ich hing in den Armen der schluchzenden, bebenden Fremden. Meine Schwester.
Dieses Gefühl, woher kommt das, so plötzlich, nach 45 Jahren? Ist das Bedürftigkeit, ist es Sehnsucht, sind das die Gene? Wird das Gefühl bleiben? Wir saßen und tranken Wein auf ihrem Balkon, spätabends im August. Sie sah mich an, das tut sie oft, lange und ohne Scheu. Und immer lächelnd. So wie sie hat mich noch nie jemand angesehen. Ich griff nach ihrer Hand. Ich sagte: „45Jahre!“ Und: „Er ist schon mehr als 30 Jahre tot.“ „Ja“, sagte sie. „Aber wir zwei, wir leben.“ – „Glaubst du, ihm würde gefallen, dass wir hier zusammensitzen?“ Ich wollte das wissen. „Auf keinen Fall!“, rief sie. Und dann brüllten wir beide vor Lachen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2011)

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Wie eine gute Beziehung zum Bruder oder zur Schwester herstellen?






Wie eine gute Beziehung zum Bruder oder zur Schwester herstellen?

Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin

So kommen Sie mit Ihrer Schwester oder Ihrem Bruder ins Reine


Wenn Neid und Eifersucht die Beziehung überschatten


Was tun, wenn Sie neidisch oder eifersüchtig auf Ihren Bruder oder Ihre Schwester sind?


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Leserfrage: Schwester ist neidisch. Was tun?

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Die Beziehung zu Ihrem Bruder oder Ihrer Schwester ist gestört? Sie verspüren Neid Eifersucht oder Hass? Tipps wie Sie sich mit Geschwistern aussöhnen.
Leben Sie im Streit mit Ihrem Bruder oder Ihrer Schwester? Würden Sie sich gerne aussprechen und versöhnen? Tipps, um sich wieder näherzukommen.
Wir können uns nicht aussuchen, ob wir als Einzelkind oder mit Geschwistern in der Familie aufwachsen. Auch unsere Position in der Geschwisterreihe, ob als erstgeborenes, mittleres Kind oder als „Nesthäkchen“, wird quasi über unseren Kopf hinweg bestimmt.
Es ist möglich, dass wir uns über ein Geschwisterchen freuen und eine enge Beziehung zu ihm entwickeln. Gelegentliche Streitereien können unserer liebevollen Bindung dann nichts anhaben. Möglich ist aber auch, dass wir unserem Geschwisterchen von Anfang an voller Hass und Neid begegnen und es als unseren Feind ansehen, der uns die Liebe unserer Eltern abspenstig macht.
Manchmal behalten wir diese positive oder negative Beziehung zu unserem Bruder oder unserer Schwester bis an unser Lebensende bei. Manchmal wünschen wir uns aber auch, sind wir erst einmal erwachsen, dass die Probleme zwischen unserem Bruder oder unserer Schwester geklärt werden und wir eine liebevolle Beziehung haben können.
Vorausschicken möchte ich, dass Sie natürlich nur für Ihr Denken, Ihre Gefühle und Ihr Tun verantwortlich sind. Um mit einem anderen Menschen eine harmonische Beziehung eingehen zu können, müssen beide dazu bereit sein. Bleibt Ihre Schwester oder Ihr Bruder weiterhin neidisch, abwertend, vorwurfsvoll oder zynisch Ihnen gegenüber, dann können Sie nur innerlich Frieden mit ihr/ihm schließen.
Das ist jedoch auch schon ein wesentlicher Schritt, mehr ins innere Gleichgewicht zu kommen. Neid und Hass belasten nämlich auf Dauer unsere Psyche. Wir werden verbittert und können sogar eine Verbitterungsstörung entwickeln. Selbst wenn wir unseren Bruder oder unsere Schwester vollkommen aus unserem Leben verbannen, kostet es Energie, nicht an diese/n zu denken.
Eifersucht ist ein Gefühl, das entsteht, wenn wir befürchten, etwas zu verlieren, was wir glauben, dringend zu benötigen. Eifersucht entsteht besonders häufig, wenn wir erstgeboren sind und ein Geschwisterchen auf die Welt kommt. Wir müssen miterleben, wie plötzlich ein anderes Wesen im Mittelpunkt steht und einen Großteil der Aufmerksamkeit und Liebe auf sich zieht.
Dass dieses kleine Wesen noch mehr Pflege als wir benötigt, können wir aufgrund unserer Unreife nicht verstehen. Neid entsteht, wenn andere etwas besitzen, das wir nicht haben und glauben, nicht bekommen zu können. Ein Geschwisterchen bietet häufig sehr viele Möglichkeiten, uns mit ihm zu vergleichen.
So kommt es vielleicht mit seiner fröhlichen Art oder seinem hübschen Aussehen bei anderen Menschen besser an als wir. Vielleicht fällt ihm in der Schule alles zu, was wir uns erst mühevoll aneignen müssen. Vielleicht geben ihm unsere Eltern mehr Freiheiten, weil es älter als wir ist. Vielleicht sieht unser Geschwisterchen einem Elternteil sehr ähnlich und die Eltern sind deshalb besonders stolz auf es. Vielleicht wird uns unser Geschwisterchen als leuchtendes Vorbild hingestellt und wir schaffen es nicht, auch mal ein Lob zu bekommen.
Gleichgültig, welche Ursachen sich hinter unseren Neid- und Eifersuchtsgefühlen verbergen, wir fühlen uns gegenüber unserem Geschwisterchen benachteiligt und glauben im Vergleich zu ihm, zu wenig Beachtung, Liebe, Unterstützung und Fürsorge von unseren Eltern zu bekommen. Tausende von Einzelheiten und nagenden, kleinen und großen Erlebnissen können wir gewöhnlich als Beweise für unsere Einschätzung anführen.
Neid und Eifersucht können sich bereits im Kleinkindalter entwickeln, entstehen manchmal aber auch erst, wenn wir älter sind. Beispielsweise können wir neidisch auf unsere Schwester oder unseren Bruder sein, weil sie bzw. er beim anderen Geschlecht besser ankommt, einen höheren Schulabschluss, eine größere finanzielle Unabhängigkeit erreicht oder einen größeren Anteil vom Erbe erhält.
Wenn wir Neid und Eifersucht verspüren, dann sind diese Gefühle für uns Realität. Wir spüren sie und glauben, mit unserer Sichtweise im Recht zu sein. Für uns steht fest, dass unsere Schwester bzw. unser Bruder von den Eltern bevorzugt wurde oder noch wird. Über die Jahre haben wir hierzu viele „Beweise“ gesammelt. Neid und Eifersucht müssen jedoch nicht unbedingt etwas mit den wirklichen Vorkommnissen zu tun haben.
Grund hierfür ist, dass unsere Gefühle aufgrund unserer Bewertungen entstehen: Wir nehmen das Verhalten anderer wahr und bewerten es als „Mein Geschwisterchen wird mehr geliebt, wird bevorzugt, ist besser als ich ....“ In einem weiteren Schritt ziehen wir dann noch unsere Schlussfolgerung aus unserer Bewertung. Z.B. „Die Bevorzugung meines Bruders bedeutet, ich bin nicht liebenswert, minderwertig, unerwünscht, ein Versager.“
An Ihrer persönlichen Bewertung und Schlussfolgerung muss dann, wenn Sie Ihre Eifersucht- und Neidgefühle Ihrer Schwester oder Ihrem Bruder gegenüber überwinden wollen, Ihre Beziehungsarbeit ansetzen.
TIPP 1: Erstellen Sie eine Liste mit den wichtigsten Ereignissen, bei denen Sie eifersüchtig auf Ihren Bruder oder Ihre Schwester waren. Was genau haben meine Eltern getan?
Z.B.: Mein Vater hat meine Schwester auf seine Geschäftsreise mitgenommen, ich musste zuhause bei der Mutter bleiben.
TIPP 2: Trennen Sie nun bei jedem einzelnen Ereignis zwischen Ihrer Beobachtung und Ihrer Bewertung und Schlussfolgerung. Hierzu fragen Sie sich: Wie hätte ein neutraler Beobachter diese Situation beschrieben, ohne sie zu bewerten?
Z.B.: Der Vater hat 9-jährige Tochter mit auf die Geschäftsreise genommen, die 5-jährige Tochter blieb bei der Mutter zuhause.
=> Wie habe ich das Verhalten meiner Eltern bewertet? Welche Schlussfolgerung habe ich damals aus meiner Beobachtung gezogen?
Z.B: Mein Vater liebt meine Schwester mehr. Ich bin nicht liebenswert.
=> Manchmal werden Sie durch diese Fragen Ihre damalige Beobachtung bestätigen, aber eine andere, weniger kränkende Erklärung finden können als in Ihrer Kindheit.
Z.B.: Ich war meinem Vater noch zu klein, um ihn problemlos begleiten zu können.
=> Ihre Mutter hat möglicherweise tatsächlich mehr Zeit mit Ihrer Schwester verbracht, sie häufiger umarmt oder ihr anvertraut. Ihr Vater hat möglicherweise mehr von Ihnen verlangt, Sie weniger häufig gelobt und anderen gegenüber nur von Ihrem Bruder geschwärmt. Möglicherweise hat er sich zu Ihnen auch weniger hingezogen gefühlt als zu Ihrem Bruder.
Ob dies bedeutet, dass er Sie weniger geliebt hat? Nun, das ist Ihre persönliche Bewertung. Doch auf jeden Fall ist Ihre Schlussfolgerung, die Sie daraus gezogen haben, verkehrt: Sie sind deshalb nicht weniger liebenswert. Sie sind liebenswert, auch wenn die Eltern z.B. aufgrund eigener seelischer Probleme Ihnen die Liebe nicht so geben konnten, wie Sie es sich gewünscht haben oder für Ihre Entwicklung gebraucht hätten.
TIPP 3: Schauen Sie sich die Persönlichkeit Ihrer Eltern genauer an. Was in deren Lebensgeschichte und deren Einstellungen könnte dazu geführt haben, dass Sie Ihre Schwester bevorzugt haben? War sie ihnen z.B. ähnlicher oder total unterschiedlich zu ihnen? Entsprach sie eher den Erwartungen Ihrer Eltern? War sie behindert und die Eltern hatten ein schlechtes Gewissen? War sie unerwünscht und die Eltern wollten etwas gut machen? Lebt sie das Leben, dass Ihre Eltern sich immer für sich selbst gewünscht haben?
TIPP 4: Notieren Sie sich Ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften. Statt sich auf die Stärken Ihrer Schwester oder Ihres Bruders zu konzentrieren, sollten Sie sich überlegen, was Sie anzubieten haben. Was haben Sie in Ihrem Leben vollbracht, was zeichnet Sie aus, weshalb sind Sie ein liebenswerter Mensch?
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